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Wie viel Pro steckt in den NuPros?

Fragen und Antworten zu Nubert Aktivlautsprechern
Woody76
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Wie viel Pro steckt in den NuPros?

Beitrag von Woody76 »

Ich habe die X3000 gekauft - mein drittes Set von Nubert im Haus - diesmal allerdings für einen quasi Pro-Nahfeldmonitor-Einsatz. Nun Frage ich mich allerdings, ob es eine gute Entscheidung war oder die NuPros nicht doch eher ein fancy Aktivlautsprecher für HiFi und Fernsehen sind.

Mal ehrlich, schaut mal wie wenige Diskussionen hier im Forum sich mit Pro-Szenarien wie Musikproduktion beschäftigen. Praktisch keine. Aus gutem Grund oder ist die NuPro trotzdem ein Pro-Geheimtipp? Leider bin ich zögerlich und tendiere dazu, doch zu Genelec oder Neumann zu switchen. Hier der Grund:

Vor allem die digitale Signalverarbeitung. Mein Szenario ist das live-spielen von Pianos und Drum-VSTs. Im Prinzip ist hier der Industriestandard ein Mac, verbunden mit einem Audio Interface, verbunden mit Nahfeldmonitoren.

Der direkte Anschluss von NuPros über USB ist dabei leider problematisch:
- man schliesst die diversen Anschlussmöglichkeiten oder Sound-Filter am Interface aus der Kette aus - für sich schon ein No Go
- für VSTs ist Latenzminimierung essentiell. Im Pro-Einsatz werden deshalb v.a.Thunderbold-Interfaces anstelle von USB 2.0 präferiert. Bei den NuPros, so verstehe ich es, addiert sich zu den anwendungsbedingten Latenzen für den VST-Generierungen und Roundtrip-Prozessing bei VSTs (in der Regel 1 bis 3ms bei guten Pro-Systemen) noch die Signalverarbeitungslatenz der dig. Lautsprecher (ca 4ms laut Forum?). Sobald sich das auf mehr als 4 oder 5ms addiert, wird es unbrauchbar bzw ist zumindest nicht State-of-the Art. Bei Drums indiskutabel.
- Man verliert ohne Audio-Interface die Option alternativ mit Kopfhörer zu arbeiten. Auch ein No-Go. Kann die Headphones ja nicht am Mac anschliessen - auch nicht professionell aus Workflow-Sicht.

Ein weiteres Issue ist Klangreinheit, wenn ich alternativ die NuPros über analog (XLR) anspreche: das digitale Signal vom Mac wird vom Interface DAC zu analog gewandelt, dann in der Box wieder digitalisiert. Das kann nicht optimal sein. Man kann immer diskutieren, ob das subjektv negativ wahrnehmbar ist, aber mir geht's vor allem um eine möglichst simple, saubere Kette. Hier im Forum wurde ja auch bestätigt, dass die klanglich optimale Klangeinspeisung digital ist. Ich würde also das Produkt über XLR suboptimal einsetzen. Dazu kommt, dass gerade Piano-VSTs eine extreme hohe Datenqualität-/Umfang haben mit 24bit/192hz. Wenn ich richtig verstehe, können die NuPros das gar nicht wiedergeben bzw zwar über die digitalen Eingänge entgegennehmen, aber in der digitalen Signalverarbeitung wird die Klangqualität im Prinzip auf CD-Qualität beschnitten, egal ob analog oder digital eingespeist.

Klassische Nahfeldmonitore wie Genelec, Adam, Neumann mit Class D Amps haben all diese Issues nicht.

Würde mich freuen, wenn mich jemand eines besseren belehren kann. Ich mag die X3000. Klang ist gut und gerade bei Piano-VSTs ist der HiFi-Klang vs neutralem Monitorsound viel angenehmer. Bin ich nichtsdestotrotz bei den Pro-Herstellern besser aufgehoben?
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Master J
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Re: Wie viel Pro steckt in den NuPros?

Beitrag von Master J »

Woody76 hat geschrieben:Würde mich freuen, wenn mich jemand eines besseren belehren kann. Ich mag die X3000. Klang ist gut und gerade bei Piano-VSTs ist der HiFi-Klang vs neutralem Monitorsound viel angenehmer. Bin ich nichtsdestotrotz bei den Pro-Herstellern besser aufgehoben?
Tonstudios haben gerne mal mehr als 1 Paar Lautsprecher auf dem "Tresen".
Z.B. um unterschiedliche End-Listener-Issues nachzubuilden.

Ich mag es überlesen haben.
Aber was ist mit S/PDIF als Verbindung?
Und was ist an CD-Qualität nicht gut genug?

Gruss
Jochen
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Woody76
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Re: Wie viel Pro steckt in den NuPros?

Beitrag von Woody76 »

Danke für deine Antwort.

S/PDIF ist kein schlechter Gedanke. Dafür bräuchte man ein größeres Audio Interface, das auch digitale Ausgänge hat (ist kein Standard). Das Latenz-Problem bleibt, aber zumindest könnte man dann mit dem Audiointerface als reiner "Mixer" wieder Kopfhörer nutzen oder weitere Instrumente einschleifen.

Was ist an CD Qualität nicht gut genug? Ich befürchte das ist eine ganz andere Diskussion ;-). Der für hier relevante Aspekt ist, dass der Ton bei diesen Szenarien immer mit der höchstmöglichen Sample/Bit Rate produziert wird, die höher ist als CD-Quali. Nicht nur wegen Tonqualität, auch wegen Latenz. Ich würde vermeiden wollen, dass das umgewandelt wir, bevor man es hört...ist mehr Prinzip als Geschmack. Diese Umwandlung ist neben der Latenz wohl das einzige Issue, das sich mit den nuPro nicht ausräumen lässt, wobei ich noch keine klare Info gesehen haben, was hier genau in der NuPro passiert und wie sich das auf den Klang auswirkt. Nubert hat bestimmt im Blick, dass (nicht nur) Pro-User an 24bit/192khz interessiert sind. Vlt hat jemand technische Insights.
Viktor Novyy

Re: Wie viel Pro steckt in den NuPros?

Beitrag von Viktor Novyy »

Woody76 hat geschrieben:Diese Umwandlung ist neben der Latenz wohl das einzige Issue, das sich mit den nuPro nicht ausräumen lässt, wobei ich noch keine klare Info gesehen haben, was hier genau in der NuPro passiert und wie sich das auf den Klang auswirkt. Nubert hat bestimmt im Blick, dass (nicht nur) Pro-User an 24bit/192khz interessiert sind. Vlt hat jemand technische Insights.
Die Sound & Recording schrieb dazu im Test der X-4000:

"Die untere und obere Eckfrequenzen (−6 dB), bezogen auf den Mittelwert zwischen 100 Hz und 10 kHz, liegen bei 34 Hz und 22 kHz. Die 22 kHz sind u. a. auch durch die Samplerate des internen DSP-Systems von 48 kHz bedingt. Unabhängig davon nehmen die digitalen Eingänge der nuPros natürlich auch Signale mit höheren Abtastraten bis zu 192 kHz entgegen, die dann im Laufe der Verarbeitung auf 48 kHz umgesetzt werden."
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Re: Wie viel Pro steckt in den NuPros?

Beitrag von R. Steidle »

Die Angabe von 48 kHz interner Samplerate ist leider ein Fehler in diesem Artikel.
Woody76
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Re: Wie viel Pro steckt in den NuPros?

Beitrag von Woody76 »

Ist der korrekte Wert bekannt?
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Re: Wie viel Pro steckt in den NuPros?

Beitrag von R. Steidle »

Liegt bei minimal 96 kHz, wenn ich mich recht entsinne.
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Re: Wie viel Pro steckt in den NuPros?

Beitrag von STM »

Im Pro-Umfeld sollte sich ein Interface mit SPDIF oder eher AES durchaus finden lassen, dann spart man sich zumindest eine DA/AD-Wandlung.

Dem Thema Latenz hilft das aber auch nicht wirlich weiter, die bleibt durch die interne Verarbeitung durch den DSP bestehen.
Eine Art "Pass-Trough" von XLR/Cinch direkt auf die internen Amps wäre für den Zweck wohl praktisch, aber die Lautstärkeregelung und AFAIK auch die Weiche ist im DSP eingebaut und somit lässt sich der nicht so recht umgehen.

Wenn also die Latenz ein derart kritischer Faktor ist wäre ein rein analog aufgebauter Monitor wohl die bessere Wahl.
Muss man nur noch einen finden der einem klanglich genauso gut zusagt wie die nuPro... :)
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Re: Wie viel Pro steckt in den NuPros?

Beitrag von Jazzismo »

STM hat geschrieben:..

Muss man nur noch einen finden der einem klanglich genauso gut zusagt wie die nuPro... :)
.
Das finde ich allerdings auch. Die ohne Zweifel guten Genelecs hab ich nach Vergleich verkauft - die X4000 (über PC USB) klanglich das Beste, was ich je hatte.
Auf den ergänzenden Einsatz von Consumer Referenzmonitoren im Studio wurde bereits hingewiesen - die NuPro Welt vereinigt beides evolutionär, Profitechnologie und Convenient Sound.
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Re: Wie viel Pro steckt in den NuPros?

Beitrag von Woody76 »

Nun stelle ich mir gerade die Frage, ob ich über SPDIF in den "Pair" Mode gehen müsste? Ist damit dann nicht die Latenz noch viel höher als bei Single?

Single geht doch bei SPDF nicht, oder doch? Es gibt ja keine Interfaces oder sonstigen Ausgabequellen die L + R getrennt als SPDIF ausgeben.

Hat hier jemand ein klares Verständnis? Wenn zu der Basislatenz der Digitalverarbeitung in der nuPro noch die "Laufzeitkorrektur" des Pair Modus dazu kommt... not good. Hier habe ich aber keinen durchblick aufgrund der diversen Infos im Netz, auch zur ersten nuPro-Generation
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