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Von nuInkonsequenz und nuKompromissfähigkeit

Fragen und Antworten rund um Produkte und Dienstleistungen der Nubert Speaker Factory und Nubert electronic GmbH.
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R.Spiegler
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Von nuInkonsequenz und nuKompromissfähigkeit

Beitrag von R.Spiegler »

Unsere Stärke ist Inkonsequenz!
Das war ein beliebter Spruch aus meiner Jugendzeit. Irgendwer hatte dieses „Geschwätz“ in unseren Club gebracht und fortan war dies der passende Ausspruch zu jeder Gelegenheit – gefolgt von allgemeiner Heiterkeit.

Aber ist Inkonsequenz tatsächlich eine Schwäche? Konsequent zu sein, ist ja durchaus positiv belegt.
Man hält, was man verspricht; man steht zu dem, was man angekündigt hat; man tut das, was man immer getan hat.
Aber gerade bei Letzterem kann man auch die Frage stellen, ob Stetigkeit und Konsequenz immer angebracht sind.
Hätte sich die Menschheit nach der Erfindung des achteckigen Rades nicht weiterentwickelt und wäre diesem Prinzip treu
geblieben – es wäre ein arges Gehoppel in unseren Fahrzeugen geblieben …
Ich habe den Spruch mit der Inkonsequenz-Stärke gern in nuBesprechungen zitiert. Immer dann, wenn wir uns nach langen Diskussionen
und ewigem Hin und Her entschieden haben, es doch anders zu machen, als es bereits beschlossen war.
Ich sehe es durchaus als Stärke an, Beschlüsse auch mal zu hinterfragen und nach der Abwägung neuer Aspekte neu zu entscheiden.
Und wenn es genau das Gegenteil von dem ist, was gestern galt.

Ähnlich ist es mit den Kompromissen. Keine Kompromisse zu machen, kann eine tolle Sache sein.
Qualität um jeden Preis – keine Kompromisse! Auch wir nutzten solche Sätze, um aufzuzeigen, dass wir in punkto Klangqualität keine Zugeständnisse machen wollten.
Aber es gab und gibt auch dort Grenzen – ab einem bestimmten Punkt muss man auch wirtschaftlich denken oder den Entwicklungsaufwand in bezahlbaren Grenzen halten.
Mit der Zeit kommt die Erfahrung und die lehrt, dass man auch fähig sein muss, vertretbare Kompromisse einzugehen.
„Ein jedem recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann“, ist eine Weisheit, die zu akzeptieren ist.
Warum stelle ich dies vorweg?
Weil man uns nun wahrscheinlich INKONSEQUENZ vorhalten und beweisen wird, dass wir doch KOMPROMISSE machen.

Auf den nuDays haben wir unsere neuen Bassisten, den nuSub XW-700 und den XW-900, vorgestellt.
Zwei Woofer, die nach dem Downfire-Prinzip konstruiert wurden.
"Waaaaaas?
Downfire?
Aber Herr Nubert hat doch mal geschrieben, dass er keine Downfire-Woofer mag!"

In der Tat hat Günther Nubert über die Jahre an verschiedenen Stellen auf die Herausforderungen und Beschränkungen von Downfire-Systemen hingewiesen,
auch hier im nuForum.

Und dann haben diese neuen Subwoofer nun auch noch ein automatisches Einmess-System …
"Das geht ja gar nicht!"
Auch zu diesem Thema gab es von Nubert Aussagen wie: „Das funktioniert nicht befriedigend, deshalb bauen wir es nicht ein.“
Das alles stimmte zu der Zeit, in der es geschrieben wurde.
Aber die Zeiten ändern sich und die Technik schreitet voran.

Gemeinsam mit unserer Partnerfirma, die die neuen Subwoofer-Elektronikmodule mit uns entwickelte und für uns fertigt, haben wir eine
innovative DSP-Steuerung und Einmess-Methode für die neuen nuSubs entwickelt. Diese Software meistert nicht nur zuverlässig die typischen Herausforderungen
eines Downfire-Systems, sondern kann darüber hinaus negativen raumakustischen Effekten entgegenwirken und so den Klangeindruck beim Zuhörer drastisch verbessern.

Ich bin überzeugt, die Ergebnisse unserer Auto-Kalibrierung sprechen für sich: Bei unseren Tests ließ sich der Klangeindruck über die Einmessung bislang in jedem Raum
noch verbessern, von akustisch „schwierigen“ Umgebungen bis hin zu bereits optimierten Hörräumen. Die Technik hat hier in den vergangenen Jahren wirklich
gewaltige Fortschritte gemacht. Dass es weiterhin Verbesserungspotential gibt, ist uns freilich bewusst – die technisch bedingte Begrenzung der Einmessung
auf iOS-Geräte ist der erste Ansatzpunkt.

Jedenfalls ermöglichen uns unsere Entwicklungen nun, Subwoofer zu bauen, welche einerseits unsere hohen akustischen Ansprüche erfüllen und gleichzeitig von den unbestreitbaren Vorteilen der Downfire-Bauweise profitieren, darunter das ansprechende Gehäusedesign und die wohnraumfreundlichen Abmessungen.

Im gesamten HiFi-Segment, ganz besonders aber bei Subwoofern spielen optische Aspekte eine zunehmend große Rolle. Vereinfacht gesagt,
finden sich halt immer weniger Heimkino-Enthusiasten oder Musikbegeisterte, welche sich eine oder sogar mehrere dieser „Riesenkisten“ in die heimischen
vier Wände stellen möchten. Gefragt sind stattdessen eher dezente Klanglösungen.
Diesem Anspruch tragen der nuSub XW-700 und der XW-900 mit ihrer eleganten, zurückhaltenden Gestaltung Rechnung.

Ebenfalls immer wichtiger werden einfache Einrichtung und Bedienung, selbst unter unserer Kernzielgruppe, die Musikwiedergabe und Klangfaszination
als ernstzunehmendes Hobby begreift. An dieser Stelle setzen wir beispielsweise mit der einfachen Funk-Anbindung der nuSubs oder der komfortablen
Steuerung über die X-Remote-App an.

Immer nur nach dem maximal technisch Machbaren, nach höchsten Leistungswerten zu streben, führt wohl auf Dauer in eine Sackgasse – zumindest aber in die Nische.
Deshalb versuchen wir mit der neuen Generation von Nubert Subwoofern die bestmöglichen Kompromisse zu finden: aus faszinierender Klang-Performance und wohnraumfreundlichem Design, aus beeindruckender Funktionsvielfalt und einfacher Bedienung.
Wir denken, dieses Ziel erreichen unsere neuen nuSubs. Die ersten Eindrücke der Besucherinnnen und Besucher unserer nuDays vergangene Woche waren jedenfalls
ausgesprochen positiv. Wenn die nuSubs nun auch unsere Kundinnen und Kunden überzeugen, dann ist diese Produktserie auch noch erweiterbar.

Nun also doch Downfire und Auto-Einmessung von Nubert!
Unsere Stärke ist Inkonsequenz!
:)
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aaof
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Re: Von nuInkonsequenz und nuKompromissfähigkeit

Beitrag von aaof »

Vielen Dank für das Statement. Ich habe mit sowas keine Probleme und Dinge ändern sich halt.

Was mich mal interessieren würde, bezüglich des Downfire Prinzip: angeblich leiern die Aufhängungen mit der Zeit bei solchen Konstruktionen aus, da die Membrane nach unten hängen und ja ständig in Schwingung gebracht werden. Was ist denn an diesem Mythos dran?
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Re: Von nuInkonsequenz und nuKompromissfähigkeit

Beitrag von OL-DIE »

Hallo,

genau diese Frage habe ich gestellt. Antwort: Die Membran ist aus leichteren Materialien hergestellt und die Gummimischung der Sicke ist weiter entwickelt worden. Damit sind früher bekannte Nachteile inzwischen beherrschbar geworden.

Beste Grüße
OL-DIE
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aaof
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Re: Von nuInkonsequenz und nuKompromissfähigkeit

Beitrag von aaof »

Ok, klingt plausibel.

Zu dem Einmesssystem: hier bleibt abzuwarten, wie die Resonanz ausfällt. Andere Hersteller haben ähnliches schon länger, es ist meist sehr teuer und die Ergebnisse fallen wohl eher gemischt aus.

Wobei mich das ja seit vielen Jahren am Markt vorhandene System: Antimode hier sehr zufrieden stellt. Selbst der DSP des AW 13 vermochte es nicht, die gleiche Performance zu liefern. Das Antimode schafft tatsächlich das was die Werbung verspricht: Ruhe und das quasi per Knopfdruck. 8O

Zum Design: da komme ich schon etwas ins grübeln. Das ist doch auch eine Frage was hier gemacht wurde seitens Nubert. Wenn ich so ins aktuelle nuVero Regal schaue, da wird mir nur ein Kühlschrank angeboten. Den kann man kaum stellen, der WAV tendiert gegen Null. Da sind Firmen wie Arendal pfiffiger. Nach vorne schlank und optisch schick, die Sicken werden an die Seiten gepackt. Am Ende habe ich mich dennoch für Nubert entschieden, da ich die Schwaben halt mag und der kleine AW 443 tolle Proportionen bietet. Am Ende interessiert es niemand, ob man nun die Membrane sieht oder per Stoff geschickt abdeckt. Kompakt muss ein SW fürs WZ sein. Da fallen AW 17 oder AW 1100 weit aus dem Rahmen. Zu hoch, zu tief, zu breit. Die Doppelstöckigen Woofer waren da schöner. Leider habe ich als Vero Besitzer der die Farben bewusst gewählt hat, nur das Problem das ich das schöne Braun nicht bekomme. Der AW 12 wurde zu schnell eingestellt.
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Markus
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Re: Von nuInkonsequenz und nuKompromissfähigkeit

Beitrag von Markus »

aaof hat geschrieben:Zu dem Einmesssystem: hier bleibt abzuwarten, wie die Resonanz ausfällt.
Das ist ja mal ein Kalauer, ob gewollt oder nicht, ich lag minutenlang am Boden vor Lachen... :D
aaof hat geschrieben:Andere Hersteller haben ähnliches schon länger, es ist meist sehr teuer und die Ergebnisse fallen wohl eher gemischt aus.
Was Herr Pedal in diesem Zusammenhang zum Besten gegeben hat, klang höchst plausibel, dass nämlich im Bassbereich Beeinflussungen durch bauliche Maßnahmen nur sehr aufwändig machbar sind. Weiterhin gibt es dort Wellenlängen, die am Hörplatz die Druckverteilung relativ konstant sein lässt, was auch eine aktive Beeinflussung durch eine Frequenzkorrektur zielführend erscheinen lässt. Im mittleren und oberen Frequenzbereich - Herr Bien hat es vorgemacht in seinem Labor - bewirkt schon eine Verschiebung des Messmikrofons um wenige Zentimeter einen komplett anderen Frequenzverlauf, daher macht hier eine Korrektur - neben dem Problem der Phasenverschiebungen - wohl keinen Sinn. Ich bin sehr gespannt auf das Feedback der ersten User im realen Umfeld und wünsche mir für den nuControl 3 eine ähnliche Funktionalität. (ja, ja, ich weiß, anderer Prozessor etc.)

Zum eigentlichen Thema des Threads: ich finde Weiterentwicklungen durchaus sinnvoll. Vor Jahren, als Herr Nubert selbst in der Entwicklung noch tätig war, galt in seinem Hause das Prinzip, dass mehr als 2.5 Wege Blödsinn sind. Der damalige Highend-Lautsprecher, die nuWave 125, habe ich heute noch zu Hause stehen, klingt immer noch fantastisch. Jedoch entwickelt sich die Zeit weiter, technische Erkenntnisse kommen hinzu (man denke nur mal an die Veränderungen von der nuVero 14 zur 140er), der optische Geschmack ändert sich (Stichwort WAF), von daher ist es sicher nicht verwerflich, wenn Entwicklungs- und Produktziele angepasst werden.

Nur meine persönliche Meinung. Mir geht es darum, von der Firma Nubert Lautsprecher beziehen zu können, die solide konstruiert sind und die Musik möglichst so wiedergeben, wie der Toningenieur sie auf den Tonträger gebannt hat.

Viele Grüße,

Markus.
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Re: Von nuInkonsequenz und nuKompromissfähigkeit

Beitrag von tf11972 »

Wenn ich mr die nuHistorie anschaue, immer das technische und klangliche Maximum bei gleichzeitig günstigem Verkaufspreis zu erreichen, erscheint mir das Vorgehen der NSF durchaus konsequent :wink:
Viele Grüße
Thomas

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Re: Von nuInkonsequenz und nuKompromissfähigkeit

Beitrag von AndyRTR »

Eine plausibel begründete Rolle rückwärts geht für mich grundsätzlich in Ordnung. Ob das Design wirklich ein Fortschritt ist, bleibt für mich abzuwarten. Das mache ich auch von den technischen Daten und am Preis fest. Die Breite der Gehäuse ist schon ziemlich heftig. Hier wird weiter stark mit Volumen gearbeitet. Diese Kisten in kleinen Wohnzimmern zu stellen ist eine Herausforderung, erst recht, wenn man mehrere davon stellen möchte. Andere Anbieter versuchen es mit DSP und schierer Endstufenleistung. Was besser ist, muss jeder nach seinen Vorstellungen und Vorlieben einschätzen. Der Markt regelt das seit einigen Jahren gefühlt sehr eindeutig in eine Richtung.

Aber eins muss man Euch lassen: Ihr habt mit dem Cubus Case clever die Frage Stoffabdeckung oder Gitter umschifft :mrgreen:
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Re: Von nuInkonsequenz und nuKompromissfähigkeit

Beitrag von rockyou »

Grundsätzlich finde ich die neue Einmessoption ja sehr gut.
Allerdings frage ich mich, wie lange es passende Smartphones geben wird. Fünf Jahre sind ja eher kein Problem, aber darüber hinaus könnte es ja durchaus ungewiss werden. Sollte man dann ein älteres Smartphone als Fernbedienung aufheben?
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Re: Von nuInkonsequenz und nuKompromissfähigkeit

Beitrag von AndyRTR »

Bei der Langlebigkeit von Subwoofern sehe ich die Einmessfunktion ausschließlich durch externe Smartphone-App auch als sehr kritisch und eigentlich unnötig an. Mit dieser Funktion würde ich langfristig nicht rechnen. Das fällt für mich wie AptX, LDAC usw. unter "derzeit in den Markt gepushed" aber nicht hochwertig und nicht langlebig. Dabei noch nicht mal allen frei zugängige Standards und kein OpenSource zu verwenden ist töricht und verschließt vielen unnötig den Zugang. Zu schnell könnten die aktuellen Smartphone-Monopolisten vom Markt verschwinden und die Funktion wäre dahin. Für mich kommen solche Wanzen eh nicht infrage.
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Re: Von nuInkonsequenz und nuKompromissfähigkeit

Beitrag von rockyou »

Vermutlich kommt ja auch ein iPod Touch als Fernsteuerung in Frage, dann ist die Wanzentheorie eher kein Problem bzw. nicht größer als mit jedem Laptop. :mrgreen:
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