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Akustik bei Neubau (Planungsphase)

Diskussionen zu Hörräumen und zur Lautsprecheraufstellung
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MaKin
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Akustik bei Neubau (Planungsphase)

Beitrag von MaKin »

Hallo zusammen,

wir planen für Mitte nächsten Jahres endlich unser Einfamilienhaus zu bauen und sind bereits fleißig am Planen. Ein wichtiger Bestandteil hierbei sind akustische Maßnahmen (mit hohem WAF), die unserer „akustischen Falle“ gerecht werden. Im Keller ist ein Heimkino geplant, aber darum soll es hier jetzt überhaupt nicht gehen. Es geht ausschliesslich um die Beschallung von EG und OG durch Einbaulautsprecher (Decke / Wand) und entsprechende akustische Maßnahmen, die unserer Situation (sehr offene Räume, Galerie, viel Fensterfläche) gerecht werden. Hier soll es einerseits darum gehen Musik hören zu können und zugleich eine akustisch-wohnliche Atmosphäre zu schaffen, so dass man sich gut unterhalten kann ohne dass es hallt.

An der Wohnzimmer-Wand, an welcher der TV hängen wird, lassen sich leider keine Lautsprecher seitlich befestigen, da ein Mindestabstand zum Eckkamin eingehalten werden muss. Daher die Idee mit Einbaulautsprechern in der Wand am TV statt einer Soundbar auf dem Lowboard.

Eine Idee, die wir haben, wären Holz-Akustik Elemente (an Decken bzw. Wänden) und Akustikputz war noch eine Erwähnung der Baufirma.

Noch ein paar Worte zum Grundriss bzw. Ausstattung:

- EG: Schieferboden (feingespalten), Geländer an der Treppe aus Stahl, Stufen aus Eiche
- OG: Eiche-Parkett, Brüstung ebenfalls aus Stahl
- Deckenhöhe 2,62m
- Beschallt werden soll: EG Wohnen-Essen-Kochen und OG Galerie, diese Räumlichkeiten sind an den Wänden mit Rauputz geplant

Leider haben wir weder die Erfahrung, noch kennen wir Akustiker, die uns hierbei unterstützen könnten (Raum Heilbronn/Stuttgart).

Sehr gerne würde ich euch daher um Rat bitten, gerne auch zu konkreten Produkten für die Optimierung.

Wir sind für jede Antwort dankbar. Und bitte lasst mich wissen, welche Informationen noch fehlen.
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Re: Akustik bei Neubau (Planungsphase)

Beitrag von Horchidee »

Einbaulautsprecher gibt es ja viele von Canton z.B.. Auch Autolautsprecherchassis (Koaxialchassis) wären denkbar, da müsste man gucken, dass diese einen niedrigen Qtc Wert haben (ca. 0,4) bei recht niedriger Eigenresonanz von unter 60 Hz, würde ich sagen, dann fühlen die sich auch in recht kleinen Wandlöchern (5Liter) wohl. Das mit 60 Hz ist bei tief abgestimmten 13 bis normalen 16 cm Chassis der Fall.
Die Frage wäre nach der Impedanz und Anzahl, weil mehr als maximal zwei parallel betreiben geht nicht (4 Ohm Lautsprecher besser 8 Ohm für den Zweck), und mehr als maximal zwei in Reihe geschaltet klingt nicht. Aber wenn man Mono fährt, dann kann man würde ich sagen 2x4=8 pro Etage je normalem gutem Stereo-Verstärker/Receiver schaffen.
Was sagt das „Foritorium“ dazu?

Frage noch: Holzständerbauweise oder Stein/Beton?
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Re: Akustik bei Neubau (Planungsphase)

Beitrag von MaKin »

Beton (Ytong oder Poroton ist noch nicht beschlossen).
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Re: Akustik bei Neubau (Planungsphase)

Beitrag von MaKin »

Habe mit meiner besseren Hälfte nun beschlossen, dass wir die NuVero50, die wir aktuell im Wohnkino haben, an die Decke hängen. Kommt letztlich günstiger und der Sound ist sicherlich um Welten besser. Außerdem sehen die Dinger geil aus. :mrgreen:

Auf das Lowboard kommt dann eine Soundbar von Nubert. :mrgreen:

Bleibt dennoch die Frage, wie man die Räumlichkeiten akustisch optimiert und wohin wir die vier Lautsprecher hängen sollen.
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Re: Akustik bei Neubau (Planungsphase)

Beitrag von Horchidee »

Allgemeinbeschallung mit 50ern von den Decken:
Ich würde sagen:
einer beim Empfang, mit max. Abstand zu Seitenwänden
einer über der Galerie für das Obergeschoss und Essbereich im EG
einer über Couchtisch
einer entweder noch oben im Flur oder ein zweiter bei den Sofas oder im Schlafzimmer oder vom Küchenschrank herab

Jedenfalls sollten je Sitzplatzbereich nicht zwei unterschiedlich weit entfernte 50er tonangebend sein.
Das bedeutet für den Essbereich ca. 5m drüber plus 5m von der Seite bzw. den Seiten wäre ok.
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Re: Akustik bei Neubau (Planungsphase)

Beitrag von MaKin »

Danke für deine Antwort. Was würdest Du bezüglich akustischen Maßnahmen vorschlagen?
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Re: Akustik bei Neubau (Planungsphase)

Beitrag von Horchidee »

Basotect ist ein von der Schallabsorptionseigenschaft sowie auch Flammhemmung sehr gutes Material.
Es ist Melaminschaum, also wie die harten Tischplattenoberflächen, nur geschäumt, daher elastisch aber auch etwas spröde, dabei sehr leicht.
Gibt es in verschiedenen Weiß- bis Grautönen sowie in Farbe und Formvariation. Kann auch in Rahmen gesetzt und mit (bebildertem, farbigem) Lautsprecherbespannstoff kaschiert werden. Jeder durchlässige Stoff ist ok, aber nicht jeder optisch/akustisch optimal, dünner Normalstoff wäre in dunklen Farben besser kaschierend.
Basotect:
Je nach Dicke absorbiert es unterschiedlich Frequenzen unterschiedlich stark. Bei kahlen Räumen empfiehlt sich eine Dicke ab Minimum 3cm, besser 4 oder 5 cm. Siehe google Bildersuche Basoct (Frequenzen).
Frequenzen oberhalb 1,5 KHz sollten bestmöglich verschluckt werden an den Aufhängorten, weil zu viele Reflektionen ab ca. 1,5 KHz schnell anfangen zu nerven. 800 Hz sollte insgesamt vielleicht noch nicht voll gedämpft werden, weil dann der Raumklang an Emotionalität (Babyschreien bzw. erste Obertöne dessen bei der Frequenz, erhöht die Emotionalität und Aufmerksamkeit) einbüßen kann. Hängt aber auch vom Flächeneinsatz ab.
Die ersten schallstarken Reflexionen etwaiger naher Seitenwände sollten zu erst in Angriff genommen werden.
Um Bässe in Ecken oder Innenkanten zu reduzieren, müssten sehr dicke Klötze, Dreiecks/Trapezprofile verwendet werden. Bei guter Aufstellung nicht nötig.

Ich selbst habe meine 3 Wohnzimmertische (Ikea Melltorp 125x75, weiß) unterhalb der Tischplatten mit selbstklebenden Basotect-Matten versehen, klebt wie S... sollte gleich richtig gesetzt werden, sonst Schweinkram beim nochmal Ablösen, besser vielleicht nicht selbstklebende nehmen und ggf. mildes doppelseitiges Klebend verwenden).
Bringt bei kahlem Vinylboden immerhin rund 3 qm unsichtbare, wenn auch aufgrund des Ortes nicht perfekt effektive Hallberuhigung.
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Re: Akustik bei Neubau (Planungsphase)

Beitrag von Hifimacianer »

Wie wäre es mit einem Akustikputz, z.B. an Decke und Wänden?
Damit könnte man zumindest schon mal die höheren Frequenzen in den Griff bekommen, was Nachhall etc. angeht.
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Re: Akustik bei Neubau (Planungsphase)

Beitrag von MaKin »

Akustikputz haben wir uns auch bereits überlegt. Dürfte günstiger sein als Akustikdecke und reduziert die Höhe nicht. Aber ich finde online keine verwertbaren Aussagen im Vergleich zu Akustikdecken.
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Re: Akustik bei Neubau (Planungsphase)

Beitrag von HighwayStar »

Bei unserem Neubau vor knapp drei Jahren hatten wir ein ähnliches Problem. Leider konnte uns weder die Architektin noch ein befreundeter Bauingenieur wirklich weiterhelfen – Akustikbau ist bei denen wohl immer noch ein sehr kleines Spezialgebiet.

Ich habe dann auf eigene Faust vom Trockenbauer im Musikzimmer eine Lochdecke mit Dämmung einziehen lassen. Obwohl dafür nur wenige Zentimeter Dicke möglich waren (wegen nahezu deckenhohen Fenstern), ist die Wirkung frappierend gut. Leider konnte sich meine Frau mit einer Lockdecke im Wohnbereich nicht anfreunden, sodass wir da jetzt die Akustik eine Bahnhofshalle haben.

Die Kosten für eine Lochdecke sind allerdings ziemlich hoch. Rechne mit 100 Euro/qm. Ein Akustikputz könnte da vielleicht eine Alternative sein, ist aber längst nicht so wirkungsvoll.
Wichtig aus meiner Sicht: Sorge für möglichst große dämpfende Flächen. Da mal ein Basotec unter die Tischplatte geklebt oder hier ein Akustikbildchen an die Wand gehängt, bringt nach meiner Erfahrung nicht viel.
LG
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