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High Resolution Audio (Quellen & must haves)

Diskussionen über Medienserver, Speichermedien, Streaming, Datenformate
Erwin1.05b
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Re: High Resolution Audio (Quellen & must haves)

Beitrag von Erwin1.05b »

Ich höre eigentlich nur einen Unterschied, wenn ich mit Kopfhörern höre. Da bietet highres oder CD-Qualität ein volleres Klangbild und eine größere Bühne. Apple Musik klingt dagegen eher dünn und breiiger. Getestet habe ich das am iPhone mit einem externen DAC. Wenn ich anstatt in den Kopfhörer in meine Anlage gehe, höre ich diesen Unterschied nicht mehr so stark bis garnicht. da sind die Unzulänglichkeiten unseres Wohnzimmers wohl zu stark im Einfluss...
hoschig
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Re: High Resolution Audio (Quellen & must haves)

Beitrag von hoschig »

Hallo in die Runde,

habe gerade eure Berichte gelesen - es ist wirklich nicht leicht sich da zu positionieren.

Das kaufen von CD`s habe ich 2013 mit dem Eintritt in die Welt des Streaming eingestellt. Bis 2017 war ich dann bei Spotify, seit 2017 bin ich nun bei Qobuz mit dem HiRes Studio Abo (249€/Jahr).
Die Aufmachung von Qobuz unterscheidet sich deutlich von Spotify, ist eher an Hörer von Klassik/Jazz/Blues etc. orientiert. Das Angebot an Alben zum Streamen in 96kHz/24Bit ist mitlerweile groß.

Es ist unstrittig, dass eine Aufnahme durch einen guten Toningenieur in 44,1kHz/16Bit besser klingt, als eine "unsorgfältig" aufgenommene in HiRes. Viele neu hinzukommenden HiRes-Alben sind auch keine "neuen" Alben, sondern neu gemasterte. Als Beispiel möchte ich The Doors nennen. All ihre Alben wurden von den analogen Master-Tapes neu digitalisiert und stehen nun als HiRes im Streaming bereit. So auch immer mehr Alben von den Beatles auch die meisten Alben von Miles Davis.
Was hier klanglich möglich ist, das bereitet Freude. Einen direkten Vergleich, wie diese neuen Masters in CD-Qualität klingen würden, kann ich nicht durchführen.

Festzuhalten bleibt, dass bei einem Anbieter wie Qobuz das Problem mit dem Speicherplatz entfällt. In der App fürs Handy kann man zwischen vier Qualitätsstufen von mp3 bis HiRes wählen, so dass der Speicherplatz auch hier kein Problem darstellt.
Ob das einem den Mehrpreis gegenüber einem Anbieter wie Spotify wert ist - das muss jeder selbst entscheiden.

Grüße
Rüdiger
engineer
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Re: High Resolution Audio (Quellen & must haves)

Beitrag von engineer »

hoschig hat geschrieben: Es ist unstrittig, dass eine Aufnahme durch einen guten Toningenieur in 44,1kHz/16Bit besser klingt
Ich finde, man sollte Aufnahmeverfahren, vom Equipment und dem reinen Tonformat trennen. Was Aufnahmeverfahren angeht, gibt es gerade im Bereich akustischer Musik bei Multimikrofonie so viele Möglichkeiten, dass ein Vergleich unterschiedlicher Szenarien kaum gegeben ist. Da spielen Raum und Ort noch eine große Rolle. Das kann man aber recht leicht hören, ob Instrumente unterrepräsentiert sind oder nicht. Der Hörer har vor dem Kauf kaum eine Chance, das einzuschätzen.

Wohl aber einschätzen kann man das Tonformat, wobei man bedenken muss, dass "alte" Aufnahmen in 4416 möglicherweise auch ein Indiz für Qualtität sein können, weil es zu Zeiten vor der Computertechnik nur wenigen Fachleuten möglich war, sich teueres Aufnahmeaustattung zu leisten und diese Leute machten das vollberuflich, hatten also auch die Ausbildung (mutmaßlich). Zudem muss man noch sagen, dass es 2496 seit 20 Jahren gibt und es daher keinen Grund geben kann, warum moderne Aufnahmen nach 1990 nicht in der Qualität gefertigt sein sollten.

Umgekehrt ist dies aber der Grund, warum praktisch jeder 2496 anbieten kann, egal was er wo wann aufgenommen hat, das ist schon richtig. Leider ist bei vielen Aufnahmen ja nicht vermerkt, wer der Aufnehmende war und gerade bei jüngeren Produktionen geht es massiv ums Geld. Das kriegt den Auftrag der, der am Billigsten ist. Auch im klassischen Bereich!

Was für mich ein wichtiger Punkt ist: Handelt es sich um Neuaufnahmen oder remakes aus altem Material? Wenn es neu gemasterte Sachen aus altem Material sind, dann kann das dann z.B. von sehr hoher Qualität sein, wenn die Originale auf guten Analogrecordern / Bändern aufgezeichnet wurden und diese noch vorliegen. Diese lassen sich neu digitalisieren, gfs direkt in DSD belassen und broadcasten / streamen. Damit hat man oft bessere Qualität, als mit mittelmäßigem Digitalqueipment produziertes Material.

Allerdings ist mein persönlicher Eindruck der, dass alles, was es an musikalisch hochwertigen und interessanten Aufnahmen aus früheren Zeiten so gab und zunächst in minderwertiger Digitaltechnik der 80er und 90er gesampelt und publiziert wurde, in zwischen alles ein zweites mal während der letzte Dekade und davor in 24/192 neu digitalisiert wurde und in hoher Qualität vorliegt. Es wurde in aller Regel auch schon mehrfach publiziert, sei es auf DVD oder SACD.

So arg viele unbekannte alte Schätzchen werden da also nicht auftauchen. Das Meiste an Widergefundemem sind daher leider lahme Enten im Schafspelz. :-)
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Re: High Resolution Audio (Quellen & must haves)

Beitrag von engineer »

Ein kleiner Nachtrag zu der Frage HRA-Quellen und -Senken im Bezug auf Oberwellen:

Wenn man HRA mit einem erweiterten Frequenzbereich nutzen möchte, muss man logischerweise schauen, dass nicht irgendwo in der Signalkette Bandbegrenzungen auftauchen. Das gilt auch für die Eingangsgrenzfrequenzen vieler Verstärker und Vorverstärker, die analog an Abspieler angekoppelt sind. Wenn da 18kHz oder weniger wirken, ist das für HIFI-Abhörewege sinnvoll und sogar hilfreich, weil oberwellenlastiges Material aus DACs mittelqualitativer Zuspieler passend limitiert wird. Es führt aber mithin auch dazu, dass hohe Frequenzen im Nutzband gesenkt werden, was die Brillianz leiden lässt und ein Grund dafür sein kann, warum manch einer keine Unterschiede hört.

In dem Zusammenhang ist ein Blick auf die Daten des eigenen AMPs ganz interessant. Viele haben Bandbreiten bis zu 40kHz und mehr und Ähnliches ist auch bei höherwertigen Soundkarten zu beobachten, die mit 96kHz / 192kHz abtasten: Die Eingangsfilter werden umgeschaltet. Dabei ist die Strategie, dass nur die Signalquelle die Bandbegrenzung liefert und der (PRE-)AMP nicht weiter eingreift. Die Geschichte ist insoforn interessant, als das es eben auch Audiogeräte gibt, die die gleiche Strategie verfahren, nämlich eine Bandbegrenzung ab z.B. 24kHz einzusetzen, die mit ihrem Roll-Off dann Frequenzanteile bis 50kHz und mehr überträgt, damit das Folgegerät nicht eingeschränkt wird.

Koppelt man das, bekommt man Signalübertragungswege, die im Ultraschallbereich arbeiten können.

Jetzt wird jeder sagen, "Macht ja nix" die Ohren hören es nicht, aber ganz so einfach ist das nicht. Es kommt dann letzlich drauf an, was die Weiche und der angeschlossene Lautsprecher im Weg draus machen. Im Normalfall bei Musik mit typischem Spektrum ist es ziemlich egal, weil dieser hohen Anteil klein und die Impedanz dafür hoch ist.

Aufgefallen kann das aber bei der Nutzung bestimmter Musikgeräte: Konkret die analogen modularen Synthesizer kommen an ihren Ausgängen und Zwischenstufen oft mit Bandbreiten jenseits der 100kHz daher, um Rechteck-Signale und Sägezähne zu transportieren, auf die dann weitere anzuschließende Filter arbeiten sollen. Die reagieren dann durchaus auf hochfrequente Oberwellen und speziell die nichtlinearen Stufen, wie MOOG-Kaskaden oder Dioden-Limiter zeigen da interessante Effekte, wenn der eigentlich unhörbare Spektralanteil relevante Ausmaße annimmt, was bei solchen Wellen da der Fall ist.

Ein Punkt dabei ist, dass durch solche Anteile auch lineare Schaltungen früher an ihre Grenze kommen und dann zunehmend Oberwellen produzieren und das ist dann bei solchen Verstärkern ohne Bandbegrenzung der Fall. Damit muss man ein wenig aufpassen und mitdenken, welchen Verstärker man für welchen Zweck einsetzt.

Lustigerweise ist das bei z.B. digitalen Synthesizern (obwohl "böse" Digitaltechnik) oft nicht der Fall, weil dort die problematischen Oberwellen weggelassen oder gar nicht erst erzeugt werden:

Wen es interessiert - hier ist eine Darstellung zu dem Thema:
https://www.mikrocontroller.net/topic/221197#6922022
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