diehard84 hat geschrieben:Die Lautsprecher werden auf Small gestellt und die für den LS korrekte Übernahmefrquenz laut technischer Daten wurde erkannt oder manuell korrigiert. Der Sub ist nur auf LFE eingestellt und meinetwegen 80 Hz. Die Frontboxen können bis 40Hz herunterspielen. Dies tun sie mit dieser Einstellung jetzt und den Rest darunter macht der Sub. Hier büßt man doch also kein Potential der LS ein selbst wenn man große Standboxen auf klein stellt statt groß !? Sie spielen dort wo sie es auch wirklich können und den Rest macht der Sub, welcher es dann besser kann. So würde ich es jetzt sehen.
Als "korrekte Übernahmefrequenz" würde ich das nicht unbedingt bezeichnen, aber egal. Ich vermute, du meinst jene Frequenz, die als unterer Frequenzgangs-Wert bei den Lautsprechern angegeben wird.
Bedenke und beachte die Angabe genau. Seriöse Hersteller geben hier immer an, mit welchem Schalldruckpegel dort noch die Wiedergabe erfolgt und hier i.d.R. mit ± 3 dB.
Bei einem angenommen Frequenzgang (± 3 dB) von z.B. 39 – 23.000 Hz heißt das, dass bis hinab zu einer Frequenz von 39 Hz die "Lautstärke" um 3 dB leiser ist und erst darunter die Lautstärke immer noch weiter abnimmt. Eine Differenz von 3 dB im Schalldruckpegel ist ungefähr der Wert, bis dem man keine großartige Änderung der Lautheit wahrnimmt (ganz grob gesagt). Ein Wert von 6 dB hingegen wird schon als deutliche Änderung der Lautheit (Halbierung, ganz grob gesagt) wahrgenommen. Das bedeutet also, dass (bei diesem Beispiel) die Lautsprecher auch unter 39 Hz nicht still sind, sondern eben nur noch etwas leiser werden. Das bedeutet nun, dass man zur Not auch etwas darunter "trennen" kann aber im Idealfall auch gar nicht bis ganz an die Grenze gehen sollte. Konkret wäre hier eine Übernahmefrequenz von 40 Hz sicherlich okay, aber auch eine höhere Frequenz wäre durchaus überlegenswert und hängt von vielen Faktoren ab, die im Einzelfall berücksichtigt werden müssen. Viele AVR bieten hier nur Schrittweiten von 20 Hz (in diesem Bereich) an, so dass man entweder 40 oder 60 Hz wählen könnte. 60 Hz wäre auch jedenfalls auch noch OK (vielleicht sogar besser), denn die Übernahme erfolgt ja verlaufend, d.h. auch hier "verschenkt" man nicht sonderlich viel. Was am besten ("korrekt") ist, ist individuell und hängt u.a. von Raum und Aufstellung sowie der AVR-Leistung ab – und auch von persönlichen Vorlieben. Man sollte nicht zwanghaft versuchen, an die Grenzen zu gehen; eine höhere Übernahmefrequenz kann auch durchaus Vorteile bieten.
Worauf sich die 80 Hz am LFE beziehen, ist mir hier nicht ganz klar. Direkt am Subwoofer? Oder der "LFE-Tiefpass-Filter" am AVR? Beides muss man i.d.R. nicht bzw. sollte man nicht einstellen. Bei einem Subwoofer an einem AVR überlässt man die Frequenzgangfilterung am besten nur dem AVR und man muss am Subwoofer normalerweise nichts mehr begrenzen. Der "LFE-Tiefpass-Filter" am AVR bezieht sich nur auf den LFE-Kanal (den "x.1"), der nur Frequenzen von 0 - 120 Hz enthält; damit könnte man nur obere Frequenzen im LFE-Kanal beschneiden.
Aber grundsätzlich liegest du schon richtig: sie (die Front-LS) spielen dort, wo sie auch können und Rest geht zum SW. Ob das im Einzelfall die beste Einstellung ist, ist wieder eine andere Frage.
diehard84 hat geschrieben:
Stellt man die LS auf groß spielen sie ohne Begrenzung herunter ohne dass der Sub etwas davon übernimmt sondern sich nur um seinen X.1 LFE Kanal kümmert. Hatten wir ja vorher schon. Da die LS so tief aber nicht können dürften sich ja eher bei diesem Setup Nachteile ergeben.
Grundsätzlich ja, aber nur wenn der Subwoofer-Modus "LFE" und nicht "LFE+Main" ist.
Bei "LFE+Main" geht der normale Bass (bis zur eingestellten Übernahmefrequenz) an die großen Lautsprecher und zusätzlich zum Subwoofer. Aber das hatten wir ja schon.
diehard84 hat geschrieben:Wie verhält es sich, wenn man "kleine" Deckenlautsprecher wie die WS-14 betreibt, welche mit um die 90/100 HZ erkannt bzw. von den technischen Daten so daherkommen - also sagen wir mal 100 ist eingestellt. Diese sind natürlich dann klein. Subwoofer ist auch auf LFE und 80 Hz. Hier würde man doch jetzt Frequenzen "einbüßen"!? Die LS gehen nicht tiefer als 100Hz und der Sub nicht über seine 80 Hz. Oder ist dieser Sachverhalt zu vernachlässigen? Oder müsste man jetzt eher den Sub auf den kleinsten LS anpassen und hier eher auf 100Hz gehen?
Die Übernahmefrequenz kann individuell für die einzelnen Lautsprecher (bzw. Lautsprecher-Gruppen) eingestellt werden! Das sollte auch so gemacht werden bzw. wird auch von der Einmessung so gemacht (sofern da alles richtig erkannt wird). So könnte z.B. für Front L+R 40 Hz, für den Center 60 Hz, für die Surround-Speaker 80 Hz und für Deckenlautsprecher 100 Hz eingestellt werden.
Eine Begrenzung des SW nach oben hin würde ich grundsätzlich schon nicht machen (siehe oben), aber sollte jedenfalls aus diesem Grund nicht gemacht werden. Bis 120 Hz sollte für keinen Subwoofer ein wirklich technisches Problem sein und auch die Ortbarkeit sollte sich hier noch in Grenzen halten.
Im Extremfall müsste man sich dann aber entscheiden, ob man auf Wiedergabe gewisser Frequenzen "verzichtet" (eigentlich nur abgeschwächt in Kauf nimmt), oder etwas mehr Ortbarkeit durch die SW-Wiedergabe hat. Aber auch das sollte bis 120 Hz kein wirkliches Problem darstellen, da von oben ohnehin nicht der große Wumms kommt, sondern primär etwas mit höheren Frequenzen.
Selbst wenn die WS-14 (speziell bei Wand-naher Montage) mit einer Übernahmefrequenz von z.B. 80 Hz eingestellt wären, würdest du wohl praktisch keine Einbußen wahrnehmen, aber wie gesagt: du kannst sie ja individuell auf 100 Hz einstellen und solltest den SW ja nicht nach oben hin begrenzen.
Insgesamt musst du immer bedenken (und man kann das wohl nicht oft genug erwähnen): Die eingestellten Frequenzen sind immer ein schleichender Übergang und nicht starre Abtrennungen.