Mutig sein?

[Tristram]

Hallo in die nette Runde.

Momentan höre ich Musik (ca. 20%), und schaue Filme (ca. 80%) mit Denon AVR 4300H und diversen Canton Boxen. 4 x 220.3, 4 x GX.3 als Atmos LS, 250.3 als Center und 12.4 als Sub. Ca. 36 qm Wohnzimmer mit 3,6 m hoher Decke an der höchsten Stelle. Bin sehr zufrieden mit dem Klang, es gibt nur ein Problem, die vielen Boxen gehen mir auf den Geist, und ich möchte reduzieren. Sehr reduzieren.

Also Soundbar... Aber Bose, Sonos Samsung usw. sind glaube ich, nicht der Weisheit letzter Schluss.

Nubert kenne ich seit Jahren nur vom Namen, und hab hier und da schon was gelesen, aber noch nicht "gehört".

Bei der nuPro XS-7500, um die geht es, bekommt man ja schon Gänsehaut beim Lesen der Testberichte, obwohl doch nur "Stereo", und kein rundum-Klang. Also scheint "Back to the roots" nicht der schlechteste Weg zu sein...
Hat jemand Erfahrung, und ist von einem Dolby-Atmos Setup zur Nubert Soundbar gewechselt? Werde ich begeistert sein, und auf Dolby und Konsorten verzichten können? Braucht man das dann überhaupt noch? Wie sieht es aus?

vielen Dank für eure Antworten

[AlArenal]

Von 5.1.4 auf Stereo-Soundbar!?
Das ist echt mutig

Ich hatte ein Canton 5.1 aus ähnlichen Preisgefilden, eher etwas drüber. Dann kam der Nubert CS-64 als Center. Und dann nahm es keine Ende mehr und ich bin irgendwie noch nicht fertig

Du sagst du nutzt dein System zu 80% für Filme, sprich da ist auch entsprechend Surround-Sound bei. Wir reden also nicht von "Verdachtsfällen" und "Lindenstraße".
Gehst du da soundmäßig auch so richtig drin auf? Ich habe gestern Abend mal zum Testen nach diversen Umstellungen in den letzten Monaten Blade Runner 2049 angeworfen und der Klang war so wunderbar entspannt, nuanciert, umhüllend, dass ich mich zwingen musste in der Mitte abzubrechen und schlafen zu gehen.
Da würde ich nicht mehr drauf verzichten wollen.

Stell doch mal bei deinem Lieblingsfilm mit guten Surroundsound auf stereo + Sub um und frag dich dann selbst, ob das für dich in die richtige Richtung geht.

[Atticus]

Dir wird beim Filme gucken was fehlen. Mit Surround ist das schon ein ganz anderes Erlebnis.

[Tristram]

Würde mich nicht wundern, wenn ich nach einem Wechsel auch wieder mehr Musik hören würde.
Und ja, Blade Runner 2048, und Filme wie Passengers sind schon sehr schön anzuhören über die Anlage, und ich geniesse sowas auch sehr.

Aber ich möchte hier, wie in anderen Bereichen des Lebens auch, reduzieren, weil weniger wirklich mehr sein kann..

Ich werde das bald mal probieren, mit Film gucken in Stereo, bei Musik mache ich das ja auch öfter.., danke für den Tip

[Florian79]

Moin und willkommen hier!
Ich sehe es genauso, solange dein Hauptfokus auf Film liegt, wirst Du mit 2.0 oder 2.1 System nicht wirklich glücklich werden, obwohl ich Deine Idee gut nachvollziehen kann.
Irgendwann fängt der Mann im Ohr nach was Neuem, nach was anderem zu rufen.
Die NuLine Serie ist echt gut und damit lässt sich ein wirklich sehr homogenes Setup aufbauen, damit wirst Du nichts falsch machen.
Bei mir war es allerdings etwas anders, ich bin so fasziniert von meinen NuLines, das ich meine Musik neu entdeckte und auch die Verbundenheit dazu. Das geht mittlerweile schon so weit, das ich wesentlich mehr Musik höre als Filme schaue und deshalb überlege, ob ich diesen Mehraufwand für Mehrkanal überhaupt brauche, wenn es mich nicht mehr reizt wie früher.
Aber da hat jeder seine eigene Meinung und Empfindung. Lass Dich auch nicht zu sehr von anderen beeinflussen, sondern überlege Dir genau was Du wirklich willst, was Dir wichtig ist, wenn Du Filme schaust oder Musik hörst.
Daher finde ich die Idee sehr gut, auf Zweikanal umzustellen und dann Deine Lieblingsfilme zu schauen. Lass Dir Zeit bevor Du so eine radikale Veränderung in Erwägung ziehst. Viel Erfolg und Spaß beim Finden!

[Zweck0r]

Warum nicht 4.0 oder 5.0 mit der XS-7500, oder z.B. Nuvero 60 oder Nuline 244 als Front ?

4.0 ist IMHO ein ziemlich guter Kompromiss, bei dem auch der Surroundeffekt erhalten bleibt. 5.0 oder 6.0 dann, wenn mehrere Hörplätze zu beschallen sind.

Aber ich möchte hier, wie in anderen Bereichen des Lebens auch, reduzieren, weil weniger wirklich mehr sein kann..

Ich halte diese "Modeweisheit" für Wandersklavereipropaganda der Wirtschaft. Dem Klima ist wohl kaum damit geholfen, wenn sich die Leute, statt wie damals alles ins Eigenheim zu stecken, in "minimalistische" Großstadtmietknäste einsperren lassen, und dann aus Langeweile einem Flugreisewahn verfallen.

[Regenfreund]

Ich kann nur raten: AUSPROBIEREN - aber das alte Equipment erstmal noch behalten!!!!!

Den Wunsch nach Reduzierung kann ich jedenfalls sehr nachvollziehen

[AlArenal]

Bei mir war es allerdings etwas anders, ich bin so fasziniert von meinen NuLines, das ich meine Musik neu entdeckte und auch die Verbundenheit dazu.

Bei mir war es tatsächlich auch so, dass aus dem Wunsch besseren Klang im WoZi-Heimkino zu haben und der daraus erfolgten Aufrüsterei und Umstellerei ich erst klanglich so weit kam, dass ich merkte, "Hey, wow, Musik klingt auf einmal nach soviel mehr!".

Bin heute noch oft ganz baff und wundere mich was da noch so Unbekanntes in Liedern schlummert, die man schon ewig kennt. "Dummerweise" hat das dann wiederum den Effekt, dass man sich fragt, "OK, wieviel Luft mag darüber jetzt noch sein, wenn ich weiter upgrade?".

So gesehen ist bei mir die Erkenntnis / das Klangerleben dahingehend entwickelt, dass ich ein weniger komplexes Setup mit guter Optimierung (Aufstellung, Einmessung, etc) und guten Komponenten einem komplexen Setup mit weniger gutem Setup und weniger guten Komponenten jederzeit vorziehen würde. (Ich habe gerade dieser Tage erst meinen Sub verkauft. Wer weiß was ich als nächstes wegoptimiere...)

Ich bin da bei Regenfreund. Tristram soll ruhig mal zur Ansicht bestellen und sich und dem eigenen Gehör ein paar Tage Zeit geben und dann entscheiden. Vllt. findet er seinen inneren Ruhepunkt tatsächlich eher wenn da weniger Boxen und Kabel im Raum sind und der veränderte Klangeindruck ist gar nicht so schlimm für ihn, wie für uns

[David 09]

Ich glaube auch, dass du was vermissen wirst. Die nuberts stereoboards sind schon nicht von schlechten Eltern (kenne die 250 sehr gut ), aber wenn du von einem atmos System kommst, und das auch noch grundsätzlich toll findest, 80% Filme guckst, dann bekommst du zwar bei mukke den aaaaaahhhhhh-Effekt, aber bei Film könnte dir durchaus was fehlen.
Leider hat nubert nix dergleichen im Portfolio, so dass du bei einer Reduzierung schon auf die üblichen Verdächtigen zurückgreifen müsstest.
Ich habe für den täglichen tv-bedarf die heos bar mit sub und kabellosen rear, die hat schon ordentlich „krawumm“!
Trotzdem ist die nicht mit meinem „atmosset“ vergleichbar, da liegen schon Welten dazwischen.
Für mein kleines Zimmer habe ich kürzlich die canton Smart 10 getestet, die scheint mir aber leider sowas von nicht ausgereift und zu Ende entwickelt zu sein, daher ging sie nach zwei Tagen wieder retoure.
Dann probierte ich eine cinebar Lux, die kann schon was (zwar kein atmos, aber durch nach oben strahlende Lautsprecher zumindest sowas wie „3d-Klang“), aber leider hatte die out of the Box ein starkes Rauschen auf dem rechten Kanal, daher auch erst einmal reklamiert und retoure.
Über die Samsung q90r liest man ja auch wahre Wundereigenschaften genauso wie die leider unverschämt teure sennheiser ambeo...
Also, es gäbe schon so einiges, was man an mehrkanalsoundbars so testen könnte...

Gruß

[Tristram]

Danke für das konstruktive Feedback und die Denkanstöße.

Ich werde es mir die nächsten Wochen noch mehrfach durch den Kopf gehen lassen und nichts überstürzen. Ich könnte mir wirklich vorstellen, mit einer 33 kg Nubert-Soundbar unterm Fernseher zufrieden zu sein, klänge sie denn wirklich so toll, wie alle sagen. Mag sein, das Musik hören dann wieder so gewichtig wird, wie es früher mal war..., in der Tat, der Mann im Ohr möchte mal wieder eine neue Hörerfahrung
Vielleicht mache ich demnächst tatsächlich mal einen Ausflug nach Duisburg, bin ja schon sehr neugierig oder ich bestelle das Teil zur Ansicht, Anhörung..?

Ja, "weniger ist mehr" ist leider wirklich ein modischer, abgedroschener Begriff, aber für uns gab es in den letzten 3 bis 4 Jahren doch das ein oder andere Hochgefühl, nachdem wieder ein Schrank, eine Ecke von überflüssigem, Jahre nicht mehr in die Hand genommenen Krempel befreit wurde, und wir uns dadurch immer ein Stückchen entlastet fühlten. Die Erfahrung muss halt jeder für sich selbst einordnen.