Was macht ihr während der Corona-Pause zu Hause?

[David 09]

Ich glaube, ich muss den „gemeinen Faulibert“ nicht näher erläutern trotzdem ein kleiner Denkanstoß:
Wenn ich meinen Nachbarn mit seinen <24 Jahren so sehe, der macht sich überhaupt nix draus, morgens mit leidender, aber sehr lauter Stimme seinen Arbeitgeber von seiner Terrasse anzurufen, selbigem in den schillersten Farben seinen ganz üblen Gesundheitszustand zu schildern, um ihm dann fast sterbend mitzuteilen, dass er die nächsten Tage vor kränklicher Schwäche nicht in der Lage sein wird, einen Bleistift zu tragen...
Nach dem Auflegen gehen wir dann erst einmal runter, saugen das Auto aus, um anschließend mit Frauchen und Hündchen in die Eisdiele zu fahren. Abends mit Freunden auf der Terrasse wird vor lauter Übelkeit die Nacht zum Tag zu gemacht...
Wenn ich sowas sehe, dann frage ich mich, warum meine liebe Gattin nach über 4 Jahrzehnten Ackern sich noch das allmorgendliche Aufstehen um 5 Uhr antut...

[Weyoun]

Vielleicht mal ein Partyfoto an den Arbeitgeber schicken.

[Master J]

Kürzere Arbeitszeit:

Sicher, aber die Pendelei "in den Westen" rechnet sich ab einem bestimmten Punkt einfach nicht mehr.

Kannst Du nicht 1 Tag die Woche frei machen und den Rest voll arbeiten?
So machen das einige meiner Kollegen, die auf (gewünscht) z.B. 80% runter sind (30 Stunden).
Gut, Deine Mitfahrer müssten das dann auch so machen.


Ich überlege mir gerade, das Auto abzuschaffen.
Im Privatleben (Stuttgart) komme ich ohne sowas gut zurecht (alles um die Ecke).
Die 1-3 Mal/Woche Büro (Sindelfingen) kriege ich auch mit dem Zug hin (schon ~1 Stunde je Strecke, aber da kann man ja was nebenbei machen) oder es gibt einen Twizy.
Für gelegentliches IKEA kann ich mir ein Auto aus dem Firmen-Pool nehmen.

Das hätte ich vor der Pause auch nicht gedacht.

Gruss
Jochen

[Weyoun]

Ja, jetzt wo ich 35 statt 40 Stunden arbeite (Tendenz vermutlich fallend nach dem Ende der KuA), ist es einfacher, den Freitag in der Heimat zu verbringen. Das wäre nicht das Problem, sondern das finanzielle. Die Miete in Nürnberg wird nicht billiger, nur weil ich 12,5 % (zzgl. durch KuA-Geld entgangener Lohn und bald noch mehr Abzüge) weniger Gehalt bekomme.

Und wenn ich weniger verdiene, kann ich logischerweise auch weniger von der Steuer absetzten. Es ist also doppelt schlecht.

[Master J]

Ja, das liebe Geld...
Weniger Kilometer machst Du ja durch weniger Arbeitstage auch nicht.

Ich bin da in der glücklichen Lage, eben nicht sooo pendeln zu müssen.
Und die Wohnung ist Eigentum (trotzdem ~500 Euro im Monat).

Mit meinen 25% weniger Gehalt (wollte mehr Zeit für mich, schon vor der Pause) klappt es aber ganz gut.
Ich habe halt das "Budget für sinnlosen Luxus" reduziert:
Weggehen entfällt ja eh soweit, dreimal Pizzaservice die Woche muss auch nicht sein wenn die eigene Küche einen Raum weiter ist, irgendwelche Sachen kaufen nur weil sie im Angebot sind... braucht es nicht.
Da kommt der Schwabe durch.
Unverändert blieb das Spendenbudget (Extra-Konto) und das für sinnvolle Geschenke an enge Freunde (da ist schonmal ein Tablet oder Trampolin drin, alleine schon wegen der Blicke ).

Hoffen wir mal (für alle), dass bald wieder "Normalzustand" eintritt.
Solange machen wir das Beste daraus.

Gruss
Jochen

[aaof]

@Weyoun

Da kannst du dich noch glücklich schätzen: viele Arbeitgeber (meiner eingeschlossen) bezahlt nur den Mindestsatz, also 60 bzw. 67%. Es gibt da nix dazu. Man will ja sparen. Naja, ich bin wieder in Vollzeit und hoffe das es so bleibt.

Mir persönlich tut das weniger weh, da ich eine Starke Familie hinter mir habe, aber Alleinerziehende oder Familien, die vor allem mit einem Gehalt auskommen müssen, Miete / Rate fürs Haus abzahlen müssen, Kinder haben, da kann es mal richtig eng werden.

Der weit größere Knall wird aber eh erst dann folgen, wenn viele aus der Kurzarbeit arbeitslos werden. Und die Corona Auszeit hat doch vielen Unternehmen eines gezeigt: welche Mitarbeiter benötige ich denn eigentlich wirklich noch?

[Bravado]

Und die Corona Auszeit hat doch vielen Unternehmen eines gezeigt: welche Mitarbeiter benötige ich denn eigentlich wirklich noch?

Woraus leitest Du diese Erkenntnis ab?

[aaof]

Und die Corona Auszeit hat doch vielen Unternehmen eines gezeigt: welche Mitarbeiter benötige ich denn eigentlich wirklich noch?

Woraus leitest Du diese Erkenntnis ab?

Ich habe nicht viele Firmen von innen gesehen, da ich wechselfaul bin. Daher ist meine Erfahrung sicherlich nicht zwingend allgemeingültig. Eines hatten die Unternehmen in denen ich war aber alle gemein: schnelles personelles Wachstum. Mein aktuelles Unternehmen ist personell in weniger als 10 Jahren auf die 3-4 fache Stärke herangewachsen.

Was früher eine Person gemacht hat, machten vor der Krise 3 Leute. Jetzt ist es durch die Kurzarbeit aber so, dass Abteilungen wieder durch weniger Personen geführt werden und auch wenn die Arbeit etwas weniger geworden ist, läuft es trotzdem.

Hinzu kommt, dass das Unternehmen eher die Mitarbeiter „beurlaubt“, die weniger geeignet sind, höhere Fehlerquote aufweisen. Manche zu 100% Kurzarbeit. Für die wird die Luft langsam dünn. Einige sind schon raus, weitere werden wohl folgen.

Gibt ja auch viele Mitläufer, je größer ein Unternehmen wird, umso stärker prägt sich das aus.

[aaof]

Rentner? Möchte ich aktuell nicht werden.

Hallo,

wenn du tatsächlich Raucher bist tust du ja auch alles dafür da nicht hinzugelangen.
Schließlich ists selbst für Nichtraucher schon wahrscheinlicher an Krebs oder Herzinfarkt zu sterben , als an Corona.
Rauchen erhöht die "Trefferquote" dann nochmal. Also gib alles.
Die leere Rentenkasse sagt danke.

Naja, mein Schwiegervater hat 40 Zigaretten am Tag geraucht und ist seit über 10 Jahren glücklicher Pensionär. Er hat aber am ersten Tag seines Ruhestandes aufgehört.

Aber ich habe zum Altwerden eh eine etwas andere Meinung. Was nützt es mit alt zu werden, wenn ich dann irgendwo im Altersheim vor mich hinsieche. Davor habe ich viel mehr Angst, als vorher von mir aus auch an den Folgen des Rauchens zu krepieren.

Ich habe jetzt bereits langsam ein Alter (43) erreicht wo viele nicht hinkommen. Von daher. Das Leben ist tödlich.

Ps: ich glaube wir schweifen vom Thema ab.

[David 09]

Davor habe ich viel mehr Angst, als vorher von mir aus auch an den Folgen des Rauchens zu krepieren.

Glaube mir, es ist ein genauso grausamer Tod, durch die Folgen von Rauchen (Krebse, copd, o.ä.) zu „krepieren“ wie ein Tod durch zunehmende Altersschwäche und deren Folgen.
Leider gibt es in D noch nicht den gesetzlich normierten Freitod, da sind uns die Schweiz und die Niederlande Galaxien im Voraus.

Aber mir kommen ehrlich gesagt auch zunehmend Gedanken an die Thematik „in Würde alt werden“ - grundsätzlich kann man das, so finde ich, auch in Senioreneinrichtungen, egal ob betreutes Wohnen oder Pflegeeinrichtung - da gehört dann aber ein gehöriges Maß innerlicher Willen dazu, das Beste aus der Situation zu machen...da spielen die beiden Faktoren, wie gesund ist der Kopf und wie mobil bin ich noch, die entscheidenden Rollen.

Aber um die Kurve zu coronatätigkeiten zu bekommen: Ich erledige nicht mehr Dinge oder andere Dinge, die ich vorher nicht auch erledigt hätte. Das liegt aber eben daran, dass ich den Ruhestand „genießen“ kann und die Zeit von vornherein für alles Mögliche vorhanden ist.
Das einzige, was ich in coronazeiten vermisse, ist tatsächlich das Reisen-und ich denke, das wird auch auf absehbare Zeit nix damit. Und leider ersetzt keine andere Tätigkeit das Reisen...

Gruß