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Reparatur- und Wartungsarbeiten an meinen Subwoofern AW-1000
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Re: Reparatur- und Wartungsarbeiten an meinen Subwoofern AW-1000
Hallo Mac,
Wago-Klemmen haben einen großen Nachteil: Die Anschlüsse sind einseitig. Ich brauche also zwei Klemmen, welche dicht beieinander liegen. Es besteht im Subwoofer die Gefahr des Klapperns.
Bei der Lüsterklemme gehen die Kabel auf der einen Seite hinein und auf der anderen hinaus. Der Steg zwischen den beiden Anschlüssen verhindert ein Klappern und hält die Verbindung zusammen.
Die Zeitersparnis bei der Verbindung mit der Wago-Klemme ist ebenfalls in diesem Fall kein Kriterium, die einfachere Montage auch nicht. Wer kleine Lötungen ausführen kann, ist feinmotorisch jeder Lüsterklemme gewachsen.
Nix für ungut und beste Grüße
OL-DIE
Wago-Klemmen haben einen großen Nachteil: Die Anschlüsse sind einseitig. Ich brauche also zwei Klemmen, welche dicht beieinander liegen. Es besteht im Subwoofer die Gefahr des Klapperns.
Bei der Lüsterklemme gehen die Kabel auf der einen Seite hinein und auf der anderen hinaus. Der Steg zwischen den beiden Anschlüssen verhindert ein Klappern und hält die Verbindung zusammen.
Die Zeitersparnis bei der Verbindung mit der Wago-Klemme ist ebenfalls in diesem Fall kein Kriterium, die einfachere Montage auch nicht. Wer kleine Lötungen ausführen kann, ist feinmotorisch jeder Lüsterklemme gewachsen.
Nix für ungut und beste Grüße
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Re: Reparatur- und Wartungsarbeiten an meinen Subwoofern AW-1000
Frage: keine Angst, dass sich aufgrund der doch sehr starken Vibrationen in einem Sub die schraub Verbindungen lösen könnten/ Fremdkontakt Kurzschluss- Aussetzer.
Musik.... macht unser Leben einfach schöner.
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Re: Reparatur- und Wartungsarbeiten an meinen Subwoofern AW-1000
Hallo,
nein, ich habe keine Angst, dass sich die Schraubverbindung der Lüsterklemme löst. Es findet keine Zugbelastung statt und die Gewindesteigung der Schraube sollte eine ausreichende Selbsthemmung gewährleisten.
Geklemmtes Kupferkabel neigt auch nicht zum Kriechen, anders als Reinaluminium. Ein Draht aus Reinaluminium würde unter dem mechanischen Druck der Schraubenklemmung nachgeben und die Vorspannung der Schraube wäre dahin. Dann träte tatsächlich eine Lockerung ein. Reinaluminium wird aber in der Technik nie für mechanisch beanspruchte Bauelemente verwendet, es wird immer legiert und dann erhöht sich die Festigkeit und das Kriechverhalten wird deutlich minimiert.
Beste Grüße
OL-DIE
nein, ich habe keine Angst, dass sich die Schraubverbindung der Lüsterklemme löst. Es findet keine Zugbelastung statt und die Gewindesteigung der Schraube sollte eine ausreichende Selbsthemmung gewährleisten.
Geklemmtes Kupferkabel neigt auch nicht zum Kriechen, anders als Reinaluminium. Ein Draht aus Reinaluminium würde unter dem mechanischen Druck der Schraubenklemmung nachgeben und die Vorspannung der Schraube wäre dahin. Dann träte tatsächlich eine Lockerung ein. Reinaluminium wird aber in der Technik nie für mechanisch beanspruchte Bauelemente verwendet, es wird immer legiert und dann erhöht sich die Festigkeit und das Kriechverhalten wird deutlich minimiert.
Beste Grüße
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Re: Reparatur- und Wartungsarbeiten an meinen Subwoofern AW-1000
Hallo,
in diesem Beitrag erläutere ich, wie ich meine kürzlich ausgetauschte Endstufe repariert habe.
Ich habe hierbei nebenbei auch den lauten Ausschaltplopp beseitigt.
Aber der Reihe nach, es gab viel zu tun.
Am Ende meines zweiten Beitrags dieses Threads hatte ich geschrieben:
„Einen Austausch habe ich neulich vorgenommen, weil ein Subwoofer beim Ausschalten einen unangenehm lauten Ausschaltplopp von sich gab und sich die Kühlrippen auch bei leiser Musikwiedergabe sehr stark erwärmten. Meine anderen AW-1000 zeigen dieses Verhalten nicht. Nach dem Austausch des Subwoofermoduls lief der AW-1000 wieder perfekt.“
Durch den schlichten Austausch dieses defekten Verstärkerblocks gegen ein von privat erworbenes Exemplar spielte dieser AW-1000 sofort wieder einwandfrei. Logisch und für mich einfach zu bewerkstelligen. An der Stelle hätte ich aufhören können, Reparatur erfolgreich abgeschlossen.
Trotzdem reizte es mich heute, den ursprünglich eingebauten defekten Verstärkerblock zu reparieren.
In Kürze die Auffälligkeiten:
- Der Verstärker arbeitet im Prinzip, aber:
- Starke Erwärmung der Kühlrippen im Betrieb, auch bei geringer Lautstärke
- Starkes Ploppen des Tieftonchassis beim Ausschalten
- Durchbrennen der Feinsicherung (2,5A träge, sitzt neben dem Netzkabelanschluss)
Das Durchbrennen einer Sicherung, auch wenn es in meinem Fall nur einmal vorgekommen ist, deutet auf einen ernsten Defekt hin und es muss repariert werden! Und auf keinen Fall durch das „Flicken“ der Sicherung.
Leider hatte ich nur Feinsicherungen mit 3,15A träge zur Hand und habe eine solche provisorisch eingesetzt. Die passenden Sicherungen habe ich aber bestellt und diese werden in den nächsten Tagen geliefert, dann wird das richtige Exemplar eingesetzt.
Deswegen bin ich besonders vorsichtig bei der Reparatur vorgegangen. Als Sicherheitsmaßnahme habe ich einen Regeltrafo vorgeschaltet. Dieser ermöglicht es mir, die Versorgungsspannung von 0V bis über 230V~ hinaus stufenlos und langsam zu erhöhen (über 230V~ kommt selbstverständlich nicht in Frage).
Den Aufbau meines Arbeitsplatzes mit Endstufe, Bedienpanel, Regeltrafo, Testchassis und den sonstigen Dingen seht ihr hier:
Ich habe zwei 8-Ohm-Chassis parallel geschaltet, um eine Impedanz von 4 Ohm zu erhalten. Die Endstufe sollte wenigstens ein bisschen zu tun haben.
Zunächst habe ich nach dem Aufbau der Baugruppen mit dem Regeltrafo die Betriebsspannung langsam auf 170V~ erhöht und abgehört ob die Endstufe richtig arbeitet (Testbrumm durch Berühren des Pins am eingesteckten Cinch-Kabel). Ab 170V~ arbeitet die Endstufe bereits. Beim Abschalten derselben mit dem Wippschalter am Verstärkerblock schaltete diese interessanterweise bei 170V~ ohne Ausschaltplopp aus! Dazu komme ich später.
Im Vorfeld hatte ich schon die Elkos C113, C114, C115, C116, C117 und , ganz wichtig (!), C127 und C128 ausgetauscht. Die Elkos C127 und C128 montiere ich auf der Lötseite der Platine um sie vor der Hitze der benachbarten Halbleiter zu schützen. Wie bereits erwähnt, bewirkt das Austrocknen dieser beiden Elkos das wilde Bollern des Subwoofers beim Wiedereinschalten nach Netztrennung.
Zunächst habe ich das Schmelzen der Sicherung beseitigt. Das trat nur gelegentlich auf, muss aber durch einen Fast-Kurzschluss kurz nach dem Trafo verursacht worden sein.
Hauptverdächtige sind hier wieder zwei Elkos, und zwar C121 und C122 mit je 4700µF/63V. Das sind die großen Siebelkos für die Endstufe.
Beim Einschalten mit 230V~ werden diese aufgeladen und zwar auf gemessene 59V! Damit wird die Spannungsfestigkeit stark ausgereizt und sollte die Netzspannung mal nach oben hin schwanken, wird es knapp. Diese Elkos sind gefährdet.
Weiterhin ist mir beim Einschalten aufgefallen, dass der Trafo einige Zeit einen hohen Ladestrom liefern muss, hörbar an einem relativ langen Trafobrummen direkt nach dem Einschalten. Der hat sicher auch die Schmelzsicherung ausgelöst. Dafür sind wohl diese Elkos verantwortlich, also Austausch.
Hier ein Foto der Elkos (mit blauem Schrumpfschlauch) kurz vor dem Austausch:
Und hier sind sie draußen:
Man erkennt die gelbe Gießmasse, welche leider sehr reichlich verwendet wurde und einige Bauelemente förmlich ertränkt hat. Um eine ebene Auflagefläche für die Austauschkondensatoren zu schaffen, war intensive und vorsichtige Schabarbeit nötig.
Und hier liegen die ausgebauten und neuen Siebelkos nebeneinander:
Ich habe nach dem Ausbau der verdächtigen Siebelkos meine Nase an die Anschlusseite derselben gehalten und es roch stark nach Elektrolyt! Das darf aber nicht sein, denn Elektrolyt der außen gerochen werden kann, fehlt im Inneren. Also war der Austausch in jedem Fall richtig.
Nun sind die neuen Siebelkos eingelötet, richtige Polung war unbedingt zu beachten:
Leider hat das Rastermaß der Anschlüsse nicht ganz gepasst. Also musste ich vorher neue Bohrungen setzen:
Damit verbunden war auch eine punktuelle Entfernung des grünen Lacks auf der Lötseite der Platine. Hier sieht man die Lötstellen der Elkos C121 und C122, wegen des anderen Rastermaßes sind die linken Lötstellen etwas breiter ausgefallen:
So, jetzt hätte bis auf den lauten Ausschaltplopp alles funktionieren müssen.
Leider war es nicht so, denn die Musik, welche ich inzwischen von einem betagten Sony-Discman über Cinch zuspielte, klang total verzerrt, manchmal kaum hörbar.
Bei solchen Sachen vermute ich immer kalte Lötstellen, also habe ich die Verstärkerplatine im Betrieb (das geht leider nicht anders) leicht mit der Hand gebogen:
Und tatsächlich Klang die Musik vom Discman plötzlich unverzerrt aus den Lautsprecherchassis, aber nur so lange, wie ich die Platine ganz leicht gebogen hielt, dann verzerrte das Signal wieder.
Preisfrage: Welche Lötstelle von den hunderten ist kalt?
Ich habe das Problem mithilfe des Holzgriffes eines Pinsels gelöst, welchen ich leicht auf die verdächtigen Lötstellen drückte. Es kommen natürlich vor allem die Lötstellen im Signalweg in Frage und da habe ich auch gesucht.
Fündig wurde ich an der Lötstelle von Widerstand R125. Die war kalt. Kurz draufgedrückt und der Klang war klar und rein. Sofort mit dem Lötkolben nachgelötet. Hier das entsprechende Foto, der hölzerne Pinselstiel drückt genau auf die kalte Lötstelle:
So, jetzt hatte ich es fast geschafft. Ich ließ den Verstärkerblock etwa eine gute Stunde in Betrieb, der Discman dudelte „Brohers in Arms“ von den Dire Straits x-mal störungsfrei rauf und runter. Die Kühlrippen am Verstärkerblock wurden nur noch handwarm, nicht mehr heiß, so ist das für mich in Ordnung.
Es blieb noch der laute Ausschaltplopp. Der war immer zu hören, wenn ich den Verstärkerblock mit der Nennspannung von 230V~ betrieb und mittels Wippschalter ausschaltete. Niemals jedoch, wenn ich die Versorgungsspannung über den Regeltrafo auf 170V~ reduzierte und dann den Schalter betätigte.
Hier hatte ich das Relais (hellblauer Quader) im Verdacht, genau genommen dessen Spannungsversorgung. Die Spule des Relais wird über den Widerstand R148 mit Spannung versorgt. Sowohl das Relais als auch der Vorwiderstand wurden im Betrieb sehr warm. Eine Relaisspule darf aber im Betrieb nicht heiß werden!
Gemessen habe ich etwa 14V Gleichspannung an der Relaisspule. Daraufhin habe ich einen Anschlussdraht von R148 ausgelötet und R148 gemessen: Er hat 328Ω. Ich lötete nun seriell einen weiteren Widerstand mit 100Ω ein und testete die Schaltung, die beiden Widerstände sind rot umrandet. Nebenbei: Die grün gekennzeichneten Elkos 1 bis 9 habe ich alle ausgetauscht:
Das Relais arbeitete einwandfrei und der Ausschaltplopp wurde leiser! Um den Ausschaltplopp komplett zu eliminieren habe ich noch einen weiteren Widerstand mit 120Ω seriell eingelötet, diesmal auf der Platinenrückseite:
Hierzu musste ich noch die entsprechende Leiterbahn unterbrechen, das habe ich mit einem scharfen Messer erledigt und ist auch auf dem Foto zu erkennen. Somit wird das Relais RY101 nun über etwa 548Ω spannungsversorgt. Statt 14V sieht die Relaisspule nun noch 10V Spannung. Dafür schaltet das Teil immer noch einwandfrei, bleibt kühl und der Ausschaltplopp ist weg.
Natürlich könnte man R148 in Gänze auslöten und durch einen Widerstand mit etwa 540Ω ersetzen, aber für mich ist es so auch in Ordnung. Die Verlustwärme verteilt sich so auf drei Widerstände und das ist technisch durchaus von Vorteil.
Nachdem ich alle mir wichtigen Dinge erledigt hatte, liefen die Dire Straits noch etwa zwei Stunden:
Zukünftig werde ich bei jeder meiner AW-1000-Endstufe, die ich warten muss, wie bereits erwähnt immer die Kondensatoren C113, C114, C115, C116, C117, C127 und C128 austauschen. Deren Schrumpfschläuche sehen teilweise recht hitzebelastet aus, irgendwann kann das Ärger geben.
Die Elkos haben Werte von 100µF/16V und 220µF/16V. Wenn ich die oben genannten Elkos austausche benötige ich 4 Stück 100µF/16V und 3 Stück 220µF/16V.
Ich habe mir zwei Klinikpackungen von den Dingern besorgt, diese Elkos sind Massenware und kosten nicht die Welt:
Mal schauen, wann mich der nächste AW-1000 mit einem erfrischenden Bastelnachmittag beglückt.
Respekt, wenn ihr bis zum Schluss mit dem Lesen durchgehalten habt!
Beste Grüße
OL-DIE
in diesem Beitrag erläutere ich, wie ich meine kürzlich ausgetauschte Endstufe repariert habe.
Ich habe hierbei nebenbei auch den lauten Ausschaltplopp beseitigt.
Aber der Reihe nach, es gab viel zu tun.
Am Ende meines zweiten Beitrags dieses Threads hatte ich geschrieben:
„Einen Austausch habe ich neulich vorgenommen, weil ein Subwoofer beim Ausschalten einen unangenehm lauten Ausschaltplopp von sich gab und sich die Kühlrippen auch bei leiser Musikwiedergabe sehr stark erwärmten. Meine anderen AW-1000 zeigen dieses Verhalten nicht. Nach dem Austausch des Subwoofermoduls lief der AW-1000 wieder perfekt.“
Durch den schlichten Austausch dieses defekten Verstärkerblocks gegen ein von privat erworbenes Exemplar spielte dieser AW-1000 sofort wieder einwandfrei. Logisch und für mich einfach zu bewerkstelligen. An der Stelle hätte ich aufhören können, Reparatur erfolgreich abgeschlossen.
Trotzdem reizte es mich heute, den ursprünglich eingebauten defekten Verstärkerblock zu reparieren.
In Kürze die Auffälligkeiten:
- Der Verstärker arbeitet im Prinzip, aber:
- Starke Erwärmung der Kühlrippen im Betrieb, auch bei geringer Lautstärke
- Starkes Ploppen des Tieftonchassis beim Ausschalten
- Durchbrennen der Feinsicherung (2,5A träge, sitzt neben dem Netzkabelanschluss)
Das Durchbrennen einer Sicherung, auch wenn es in meinem Fall nur einmal vorgekommen ist, deutet auf einen ernsten Defekt hin und es muss repariert werden! Und auf keinen Fall durch das „Flicken“ der Sicherung.
Leider hatte ich nur Feinsicherungen mit 3,15A träge zur Hand und habe eine solche provisorisch eingesetzt. Die passenden Sicherungen habe ich aber bestellt und diese werden in den nächsten Tagen geliefert, dann wird das richtige Exemplar eingesetzt.
Deswegen bin ich besonders vorsichtig bei der Reparatur vorgegangen. Als Sicherheitsmaßnahme habe ich einen Regeltrafo vorgeschaltet. Dieser ermöglicht es mir, die Versorgungsspannung von 0V bis über 230V~ hinaus stufenlos und langsam zu erhöhen (über 230V~ kommt selbstverständlich nicht in Frage).
Den Aufbau meines Arbeitsplatzes mit Endstufe, Bedienpanel, Regeltrafo, Testchassis und den sonstigen Dingen seht ihr hier:
Ich habe zwei 8-Ohm-Chassis parallel geschaltet, um eine Impedanz von 4 Ohm zu erhalten. Die Endstufe sollte wenigstens ein bisschen zu tun haben.
Zunächst habe ich nach dem Aufbau der Baugruppen mit dem Regeltrafo die Betriebsspannung langsam auf 170V~ erhöht und abgehört ob die Endstufe richtig arbeitet (Testbrumm durch Berühren des Pins am eingesteckten Cinch-Kabel). Ab 170V~ arbeitet die Endstufe bereits. Beim Abschalten derselben mit dem Wippschalter am Verstärkerblock schaltete diese interessanterweise bei 170V~ ohne Ausschaltplopp aus! Dazu komme ich später.
Im Vorfeld hatte ich schon die Elkos C113, C114, C115, C116, C117 und , ganz wichtig (!), C127 und C128 ausgetauscht. Die Elkos C127 und C128 montiere ich auf der Lötseite der Platine um sie vor der Hitze der benachbarten Halbleiter zu schützen. Wie bereits erwähnt, bewirkt das Austrocknen dieser beiden Elkos das wilde Bollern des Subwoofers beim Wiedereinschalten nach Netztrennung.
Zunächst habe ich das Schmelzen der Sicherung beseitigt. Das trat nur gelegentlich auf, muss aber durch einen Fast-Kurzschluss kurz nach dem Trafo verursacht worden sein.
Hauptverdächtige sind hier wieder zwei Elkos, und zwar C121 und C122 mit je 4700µF/63V. Das sind die großen Siebelkos für die Endstufe.
Beim Einschalten mit 230V~ werden diese aufgeladen und zwar auf gemessene 59V! Damit wird die Spannungsfestigkeit stark ausgereizt und sollte die Netzspannung mal nach oben hin schwanken, wird es knapp. Diese Elkos sind gefährdet.
Weiterhin ist mir beim Einschalten aufgefallen, dass der Trafo einige Zeit einen hohen Ladestrom liefern muss, hörbar an einem relativ langen Trafobrummen direkt nach dem Einschalten. Der hat sicher auch die Schmelzsicherung ausgelöst. Dafür sind wohl diese Elkos verantwortlich, also Austausch.
Hier ein Foto der Elkos (mit blauem Schrumpfschlauch) kurz vor dem Austausch:
Und hier sind sie draußen:
Man erkennt die gelbe Gießmasse, welche leider sehr reichlich verwendet wurde und einige Bauelemente förmlich ertränkt hat. Um eine ebene Auflagefläche für die Austauschkondensatoren zu schaffen, war intensive und vorsichtige Schabarbeit nötig.
Und hier liegen die ausgebauten und neuen Siebelkos nebeneinander:
Ich habe nach dem Ausbau der verdächtigen Siebelkos meine Nase an die Anschlusseite derselben gehalten und es roch stark nach Elektrolyt! Das darf aber nicht sein, denn Elektrolyt der außen gerochen werden kann, fehlt im Inneren. Also war der Austausch in jedem Fall richtig.
Nun sind die neuen Siebelkos eingelötet, richtige Polung war unbedingt zu beachten:
Leider hat das Rastermaß der Anschlüsse nicht ganz gepasst. Also musste ich vorher neue Bohrungen setzen:
Damit verbunden war auch eine punktuelle Entfernung des grünen Lacks auf der Lötseite der Platine. Hier sieht man die Lötstellen der Elkos C121 und C122, wegen des anderen Rastermaßes sind die linken Lötstellen etwas breiter ausgefallen:
So, jetzt hätte bis auf den lauten Ausschaltplopp alles funktionieren müssen.
Leider war es nicht so, denn die Musik, welche ich inzwischen von einem betagten Sony-Discman über Cinch zuspielte, klang total verzerrt, manchmal kaum hörbar.
Bei solchen Sachen vermute ich immer kalte Lötstellen, also habe ich die Verstärkerplatine im Betrieb (das geht leider nicht anders) leicht mit der Hand gebogen:
Und tatsächlich Klang die Musik vom Discman plötzlich unverzerrt aus den Lautsprecherchassis, aber nur so lange, wie ich die Platine ganz leicht gebogen hielt, dann verzerrte das Signal wieder.
Preisfrage: Welche Lötstelle von den hunderten ist kalt?
Ich habe das Problem mithilfe des Holzgriffes eines Pinsels gelöst, welchen ich leicht auf die verdächtigen Lötstellen drückte. Es kommen natürlich vor allem die Lötstellen im Signalweg in Frage und da habe ich auch gesucht.
Fündig wurde ich an der Lötstelle von Widerstand R125. Die war kalt. Kurz draufgedrückt und der Klang war klar und rein. Sofort mit dem Lötkolben nachgelötet. Hier das entsprechende Foto, der hölzerne Pinselstiel drückt genau auf die kalte Lötstelle:
So, jetzt hatte ich es fast geschafft. Ich ließ den Verstärkerblock etwa eine gute Stunde in Betrieb, der Discman dudelte „Brohers in Arms“ von den Dire Straits x-mal störungsfrei rauf und runter. Die Kühlrippen am Verstärkerblock wurden nur noch handwarm, nicht mehr heiß, so ist das für mich in Ordnung.
Es blieb noch der laute Ausschaltplopp. Der war immer zu hören, wenn ich den Verstärkerblock mit der Nennspannung von 230V~ betrieb und mittels Wippschalter ausschaltete. Niemals jedoch, wenn ich die Versorgungsspannung über den Regeltrafo auf 170V~ reduzierte und dann den Schalter betätigte.
Hier hatte ich das Relais (hellblauer Quader) im Verdacht, genau genommen dessen Spannungsversorgung. Die Spule des Relais wird über den Widerstand R148 mit Spannung versorgt. Sowohl das Relais als auch der Vorwiderstand wurden im Betrieb sehr warm. Eine Relaisspule darf aber im Betrieb nicht heiß werden!
Gemessen habe ich etwa 14V Gleichspannung an der Relaisspule. Daraufhin habe ich einen Anschlussdraht von R148 ausgelötet und R148 gemessen: Er hat 328Ω. Ich lötete nun seriell einen weiteren Widerstand mit 100Ω ein und testete die Schaltung, die beiden Widerstände sind rot umrandet. Nebenbei: Die grün gekennzeichneten Elkos 1 bis 9 habe ich alle ausgetauscht:
Das Relais arbeitete einwandfrei und der Ausschaltplopp wurde leiser! Um den Ausschaltplopp komplett zu eliminieren habe ich noch einen weiteren Widerstand mit 120Ω seriell eingelötet, diesmal auf der Platinenrückseite:
Hierzu musste ich noch die entsprechende Leiterbahn unterbrechen, das habe ich mit einem scharfen Messer erledigt und ist auch auf dem Foto zu erkennen. Somit wird das Relais RY101 nun über etwa 548Ω spannungsversorgt. Statt 14V sieht die Relaisspule nun noch 10V Spannung. Dafür schaltet das Teil immer noch einwandfrei, bleibt kühl und der Ausschaltplopp ist weg.
Natürlich könnte man R148 in Gänze auslöten und durch einen Widerstand mit etwa 540Ω ersetzen, aber für mich ist es so auch in Ordnung. Die Verlustwärme verteilt sich so auf drei Widerstände und das ist technisch durchaus von Vorteil.
Nachdem ich alle mir wichtigen Dinge erledigt hatte, liefen die Dire Straits noch etwa zwei Stunden:
Zukünftig werde ich bei jeder meiner AW-1000-Endstufe, die ich warten muss, wie bereits erwähnt immer die Kondensatoren C113, C114, C115, C116, C117, C127 und C128 austauschen. Deren Schrumpfschläuche sehen teilweise recht hitzebelastet aus, irgendwann kann das Ärger geben.
Die Elkos haben Werte von 100µF/16V und 220µF/16V. Wenn ich die oben genannten Elkos austausche benötige ich 4 Stück 100µF/16V und 3 Stück 220µF/16V.
Ich habe mir zwei Klinikpackungen von den Dingern besorgt, diese Elkos sind Massenware und kosten nicht die Welt:
Mal schauen, wann mich der nächste AW-1000 mit einem erfrischenden Bastelnachmittag beglückt.
Respekt, wenn ihr bis zum Schluss mit dem Lesen durchgehalten habt!
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Re: Reparatur- und Wartungsarbeiten an meinen Subwoofern AW-1000
Alle Achtung Hannes, Du hasts drauf
(hab auch wirklich alles durchgelesen )
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Re: Reparatur- und Wartungsarbeiten an meinen Subwoofern AW-1000
Ich musste es auch fertig lesen. Ich finde sowas ist immer interessant besonders wenn es noch mit Bildern illustriert ist.
Musik.... macht unser Leben einfach schöner.
- armin-m
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Re: Reparatur- und Wartungsarbeiten an meinen Subwoofern AW-1000
Ich ziehe auch meinen Hut vor Leuten, die sowas verstehen und reparieren können. Heutzutage tauscht man am liebsten ja komplette Module aus weil das billiger kommt als die Arbeitsstunden zu bezahlen.
Ich kann ja so Einiges, aber von Elektrotechnik habe ich keine Ahnung ...
Und ich hab auch alles gelesen
Ich kann ja so Einiges, aber von Elektrotechnik habe ich keine Ahnung ...
Und ich hab auch alles gelesen
Gruß
Armin
WoZi: 2 x nuPro X-6000 / SONOS Connect / Marantz SR7005 / Marantz UD7006 / Onkyo MD-2321
REST: 6 x SONOS Play:1
Armin
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Re: Reparatur- und Wartungsarbeiten an meinen Subwoofern AW-1000
Hallo,
vielen Dank für eure freundlichen Kommentare. Und alle haben fleißig bis zum Ende gelesen!
Heute sind die passenden Feinsicherungen 2,5A träge gekommen. Auch von diesen habe ich 20 Stück bestellt, ein gewisser Vorrat kann nicht schaden.
Natürlich habe ich sofort die 3,15A-Sicherung herausgenommen und die vorgeschriebene Sicherung eingesetzt. Dann die Endstufe ohne jegliche Anschlüsse, außer Netzkabel, eingeschaltet. Jetzt ohne Stelltrafo, normaler Anschluss an der Steckdose 230V~.
Die Sicherung hielt, der Ladestrom für die großen Austauschelkos (4700µF/63V) war somit o.k. Das Relais hat sauber geschaltet und wurde nicht mehr heiß.
Die reparierte Endstufe habe ich verpackt und kann sie nun wieder uneingeschränkt nutzen, falls mal wieder Bedarf besteht.
Als ehemaliger Elkoentwickler habe ich mir natürlich die ausgebauten zweifelhaften Originalelkos genauer angeschaut.
Allerdings bei weitem nicht so professionell wie früher, dafür fehlen mir nun die Möglichkeiten.
Hier mein Befund:
Zunächst habe ich die Elkos mit dem Seitenschneider geöffnet:
Es war kein Innendruck vorhanden, andernfalls hätte sich dieser mit einem kurzen Zischen bemerkbar gemacht.
Auffallend war aber eine starke Braunfärbung des Elkopapieres, dies lässt auf eine deutliche Erwärmung schließen:
Dann habe ich die mit Klebeband verschlossenen Wickel aufgerollt, man sieht den schwarzen Gummistopfen:
Einen Durchschlag habe ich in beiden Elkos nicht entdecken können, allerdings mögliche Vorstufen hierzu. Diese auffälligen Stellen, ich habe sie rot umrandet, könnten halbleitende Stellen sein. Diese können durch feine Verunreinigungen verursacht werden. Denkbar, dass so eine Stelle einen kurzzeitigen Kurzschluss provoziert hat:
Die Elkowickel hatte noch eine ordentliche Restfeuchte, waren also nicht ausgetrocknet. Somit hatten die Elkos noch ihre Kapazität.
Rückblickend, insbesondere hinsichtlich der durchgebrannten Sicherung, war der Austausch dieser beiden Elkos kein Fehler. Die Elkos sind nicht wirklich schlecht, aber auch nicht gut.
Denn:
Es sind zwei klare Fertigungsfehler enthalten, für mich ein echter Schenkelklopfer:
1. Das Paddle tab ist zu kurz. Das Padddle tab ist ein Reinaluminiumdraht, welcher auf einer Seite plattgeschlagen wird und mittels Durchreißnietung mit der Anodenfolie bzw. Kathodenfolie verbunden wird und den elektrischen Kontakt herstellt.
So ist es verbaut gewesen:
So wäre es fachlich richtig gewesen (Fotomontage):
Das Original ist mit lediglich 5 Durchreißnietungen an der Anoden bzw. Kathodenfolie kontaktiert, wäre es richtig gemacht worden, hätten es 9 Nietungen pro Folie sein können. Der Kontakt wäre besser gewesen. Nebenbei entspricht die Kontaktierung mit Paddle tab dem Fertigungsstand von etwa 1980. Besser ist es, das Paddle tab mit der jeweiligen Folie zu verschweißen. Es ist aber ein technologisch anspruchsvolleres Fertigungsverfahren. Das kann nicht jede chinesische Waschküche.
2. Der nächste Knaller ist der Sitz des Paddle tabs im Gummistopfen. Dass da etwas suboptimal ist, fiel mir bereits auf, als ich die Elkos ausgelötet hatte. Das Paddle tab ist auch in dem Bereich zu kurz, wo es im Stopfen sitzt. Um das zu verdeutlichen, habe ich den Gummistopfen aufgeschnitten:
So wäre es fachlich richtig gewesen (Fotomontage):
Der Elektrolyt ist auf Basis Glykol-Borat zusammengerührt. Habe ich nicht analysiert, kann ich aber erschnüffeln. Stand ebenfalls 80er. Ist aber für Anwendungen bis 85°C absolut o.k.
Neuzeitlich ist der Rauheitsgrad der Anodenfolie. Die ist wirklich hoch aufgeraut, sonst bekäme man nicht so eine hohe Kapazität in den relativ kleinen Elkobecher.
Problem der stets kleiner werdenden Elkos: Die kriegen ihre Erwärmung nicht mehr so gut weg, weil die Oberfläche kleiner wird. Also darf die Strombelastung nicht so hoch sein wie bei größeren Exemplaren.
Abschließend: Ich will nicht meckern, aber Fernostfertigung ist, ich sag mal so, gelegentlich etwas speziell.
Ein echter China-Kracher halt.
Beste Grüße
OL-DIE
vielen Dank für eure freundlichen Kommentare. Und alle haben fleißig bis zum Ende gelesen!
Heute sind die passenden Feinsicherungen 2,5A träge gekommen. Auch von diesen habe ich 20 Stück bestellt, ein gewisser Vorrat kann nicht schaden.
Natürlich habe ich sofort die 3,15A-Sicherung herausgenommen und die vorgeschriebene Sicherung eingesetzt. Dann die Endstufe ohne jegliche Anschlüsse, außer Netzkabel, eingeschaltet. Jetzt ohne Stelltrafo, normaler Anschluss an der Steckdose 230V~.
Die Sicherung hielt, der Ladestrom für die großen Austauschelkos (4700µF/63V) war somit o.k. Das Relais hat sauber geschaltet und wurde nicht mehr heiß.
Die reparierte Endstufe habe ich verpackt und kann sie nun wieder uneingeschränkt nutzen, falls mal wieder Bedarf besteht.
Als ehemaliger Elkoentwickler habe ich mir natürlich die ausgebauten zweifelhaften Originalelkos genauer angeschaut.
Allerdings bei weitem nicht so professionell wie früher, dafür fehlen mir nun die Möglichkeiten.
Hier mein Befund:
Zunächst habe ich die Elkos mit dem Seitenschneider geöffnet:
Es war kein Innendruck vorhanden, andernfalls hätte sich dieser mit einem kurzen Zischen bemerkbar gemacht.
Auffallend war aber eine starke Braunfärbung des Elkopapieres, dies lässt auf eine deutliche Erwärmung schließen:
Dann habe ich die mit Klebeband verschlossenen Wickel aufgerollt, man sieht den schwarzen Gummistopfen:
Einen Durchschlag habe ich in beiden Elkos nicht entdecken können, allerdings mögliche Vorstufen hierzu. Diese auffälligen Stellen, ich habe sie rot umrandet, könnten halbleitende Stellen sein. Diese können durch feine Verunreinigungen verursacht werden. Denkbar, dass so eine Stelle einen kurzzeitigen Kurzschluss provoziert hat:
Die Elkowickel hatte noch eine ordentliche Restfeuchte, waren also nicht ausgetrocknet. Somit hatten die Elkos noch ihre Kapazität.
Rückblickend, insbesondere hinsichtlich der durchgebrannten Sicherung, war der Austausch dieser beiden Elkos kein Fehler. Die Elkos sind nicht wirklich schlecht, aber auch nicht gut.
Denn:
Es sind zwei klare Fertigungsfehler enthalten, für mich ein echter Schenkelklopfer:
1. Das Paddle tab ist zu kurz. Das Padddle tab ist ein Reinaluminiumdraht, welcher auf einer Seite plattgeschlagen wird und mittels Durchreißnietung mit der Anodenfolie bzw. Kathodenfolie verbunden wird und den elektrischen Kontakt herstellt.
So ist es verbaut gewesen:
So wäre es fachlich richtig gewesen (Fotomontage):
Das Original ist mit lediglich 5 Durchreißnietungen an der Anoden bzw. Kathodenfolie kontaktiert, wäre es richtig gemacht worden, hätten es 9 Nietungen pro Folie sein können. Der Kontakt wäre besser gewesen. Nebenbei entspricht die Kontaktierung mit Paddle tab dem Fertigungsstand von etwa 1980. Besser ist es, das Paddle tab mit der jeweiligen Folie zu verschweißen. Es ist aber ein technologisch anspruchsvolleres Fertigungsverfahren. Das kann nicht jede chinesische Waschküche.
2. Der nächste Knaller ist der Sitz des Paddle tabs im Gummistopfen. Dass da etwas suboptimal ist, fiel mir bereits auf, als ich die Elkos ausgelötet hatte. Das Paddle tab ist auch in dem Bereich zu kurz, wo es im Stopfen sitzt. Um das zu verdeutlichen, habe ich den Gummistopfen aufgeschnitten:
So wäre es fachlich richtig gewesen (Fotomontage):
Der Elektrolyt ist auf Basis Glykol-Borat zusammengerührt. Habe ich nicht analysiert, kann ich aber erschnüffeln. Stand ebenfalls 80er. Ist aber für Anwendungen bis 85°C absolut o.k.
Neuzeitlich ist der Rauheitsgrad der Anodenfolie. Die ist wirklich hoch aufgeraut, sonst bekäme man nicht so eine hohe Kapazität in den relativ kleinen Elkobecher.
Problem der stets kleiner werdenden Elkos: Die kriegen ihre Erwärmung nicht mehr so gut weg, weil die Oberfläche kleiner wird. Also darf die Strombelastung nicht so hoch sein wie bei größeren Exemplaren.
Abschließend: Ich will nicht meckern, aber Fernostfertigung ist, ich sag mal so, gelegentlich etwas speziell.
Ein echter China-Kracher halt.
Beste Grüße
OL-DIE
- Iron
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Re: Reparatur- und Wartungsarbeiten an meinen Subwoofern AW-1000
Ich würde sagen: ab mit dir in die Nubertische Qualitätskontrolle.
Macht echt Spaß deine Beiträge zu lesen. Ich finde, bitte und gerne mehr davon.
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Re: Reparatur- und Wartungsarbeiten an meinen Subwoofern AW-1000
@ Iron: Vielen Dank für die Anerkennenden Worte!
Eine kleine Wartung habe ich gerade erledigt. Nach vielen Jahren war es für mich Zeit, die Schrauben an den Chassis und den Bedienpanel etwas nachzuziehen. Die setzen sich nach vielen Jahren gelegentlich etwas.
Mit einem Torx T15 ging das recht flott. Wobei ich 112 Schrauben nachziehen musste...
Beste Grüße
OL-DIE
Eine kleine Wartung habe ich gerade erledigt. Nach vielen Jahren war es für mich Zeit, die Schrauben an den Chassis und den Bedienpanel etwas nachzuziehen. Die setzen sich nach vielen Jahren gelegentlich etwas.
Mit einem Torx T15 ging das recht flott. Wobei ich 112 Schrauben nachziehen musste...
Beste Grüße
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