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"Halbe" Umbauanleitung für Marantz SR 4400

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g.vogt
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"Halbe" Umbauanleitung für Marantz SR 4400

Beitrag von g.vogt »

Hallo alle miteinander,

angeregt nicht zuletzt von Rudis zahlreichen Umbauanleitungen trage ich mich mit dem Gedanken, meinen Marantz SR-4400 umzubauen. Vorstufenausgänge hat der SR-4400 ja schon, aber Endstufeneingänge fehlen. In meinem Falle geht es nicht um die Fronts, da hängt die Endstufe meines Stereoverstärkers dran. Ich würde aber gerne den Center und vielleicht irgendwann mal die Rears mit ABLs unterstützen.
Nun ist der SR-4400 zwar nicht gerade ein Bolide, aber so schwächlich ist er nun auch wieder nicht - es reicht, um die Nachbarn damit zu ärgern ;-)

Ich bin mit der Geschichte noch nicht durch. Trotzdem möchte ich euch meinen "Ermittlungsstand" nicht vorenthalten. Mit den Anleitungen von Rudi als "Hintergrundwissen" und ein bisschen Geschick ist die Sache nämlich eigentlich ziemlich einfach. Die erforderlichen Trennstellen habe ich mit Auge und Multimeter gesucht und gefunden, diese Arbeit soll euch dieser Beitrag abnehmen.
Wenn ich den SR-4400 dann tatsächlich umbauen sollte, wird dieser Thread natürlich ergänzt.

Die Bilder habe ich nicht mit IMG-Tag verlinkt, um ggf. die Ladezeiten des Textes kurz zu halten.

Gesamtaufnahme:
Das ist der geöffnete SR-4400 von oben. Die schicken kupfernen Schrauben sind nicht zu übersehen - das Gerät kriegt jeder auf, der mit einem Kreuzschlitzschraubendreher umgehen kann ;-)

Oben im Bild gut zu erkennen der Kühlkörper. Auf diesen montiert ist die Endstufenplatine.

Mit 1. habe ich die Steckverbindung bezeichnet, über die die Signale zur Endstufe geleitet werden.
Mit 2. gekennzeichnet habe ich den Stecker, der nach 3. führt, zur PreOut-Platine.
Zwischen 1 und 2 existiert eine Verbindung mit 0 Ohm, diese beiden Stecker sind also direkt miteinander verbunden. Damit kann als gesichert gelten, dass man ungestraft die Verbindung bei 1 kappen darf und hier nur die MainIn-Anschlüsse setzen muss.
Unterhalb dieser beiden Stecker sitzt übrigens die analoge Ausgangsstufe des Digitalboards.

An der rechten unteren Ecke zu erkennen ist übrigens der Steckverbinder für den 6.1-Eingang (graue Kabel mit schwarzem Schlauch). Hier hat man offensichtlich bessere Kabel eingesetzt.

Der besseren Sichtbarkeit wegen die 3 mit Pfeilen bezeichneten Stellen noch mal in einer Detailaufnahme. Sehr schön zu sehen, dass das alles gut erkennbar beschriftet ist.

Verbindung Digitalboard zur Endstufe
Schön zu sehen ist, dass neben jeder Signalleitung eine Masseleitung geführt wird. Das ruft eigentlich lauthals danach, durchtrennt und mit jeweils einer Cinchbuchse verbunden zu werden.
Vielleicht wäre es aber auch klüger, die Masseverbindung so stehen zu lassen, nur die Signalleitungen zu durchtrennen und die MainIns masseseitig auf die stehengelassenen Masseverbindungen mit aufzuschalten.
Hierzu sind Vorschläge gerne willkommen!

analoge Ausgangsstufe auf dem Digitalboard mit den beiden Steckverbindern

ankommende Verbindung auf dem PreOut-Board

Eine Frage an die Fachleute:
Ich würde gerne die Originalverbindung (die scheint nicht mal geschirmt zu sein :?) unzerschnippelt aufbewahren und eine neue Verbindung bauen mit den dann nötigen Abzweigungen. Die Abzweigungen würde ich dann durch Kühlschlitze im Boden führen - nicht schön, aber nachher im Schrank nicht zu sehen. Und problemlos komplett rückbaubar.
Kennt jemand diese Art Stiftleiste? Sie ist ca 25mm lang und 4mm breit. Auf 10mm liegen 6 Stifte, das müsste ein Rastermaß von zwei Millimetern ergeben. Der zugehörige Stecker sieht so aus.

Schließlich noch ein Blick auf einen Stecker, der links am Digitalboard sitzt. Ich vermute, zumindest eine Fachwerkstatt könnte den Receiver mit einem Firmwareupdate versorgen...

Zuguterletzt mein "Haftungsausschluss":
Natürlich sollte sich an so einen Umbau nur wagen, wer keine zwei linken Hände hat und mehr als Kleckse mit dem Lötkolben hinbekommt - das zu erwähnen ist eigentlich überflüssig, das sollte jedem klar sein.
Der Umbauvorschlag ist ungetestet, die Trennstellen habe ich nach bestem Wissen und Gewissen herausgesucht und bezeichnet, aber natürlich übernehme ich keine Haftung, falls ich irgendein Detail übersehen haben sollte.


Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
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Grummel
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Beitrag von Grummel »

Hallo Gerald,
g.vogt hat geschrieben:Zwischen 1 und 2 existiert eine Verbindung mit 0 Ohm, diese beiden Stecker sind also direkt miteinander verbunden.
Diese Stelle erinnerte mich sofort an ein Physik Praktikum: Es war eine Schaltung nacheinander mit verschiedenen Widerständen zu messen, u.a. auch dem 0 Ohm Widerstand. Das war schon recht lustig, als der erste verzweifelt nach diesem 0-Ohm-Widerstand gesucht hat ;-)
g.vogt hat geschrieben:Ich würde gerne die Originalverbindung (die scheint nicht mal geschirmt zu sein Confused) unzerschnippelt aufbewahren und eine neue Verbindung bauen mit den dann nötigen Abzweigungen.
Die Schirmung scheint mir auf die gleiche Weise zu erfolgen, wie bei Flachbandkabeln im PC: zwischen jeder Signalleitung liegt eine Masse-Leitung. Das wäre dann allerdings besser mit einem Flachbandkabel realisiert, bei dem tatsächlich alle Leitungen nebeneinander liegen und nicht wie hier durch einzelne Leitungen. Bei dieser Verlegung hätte es auch eine einzige Masse-Leitung getan.

Das mit dem Aufheben der Original-Verbindung und Selbstbau einer neuen ist zwar ein interessanter Ansatz - ich hatte mir das auch überlegt - aber das größte Problem ist, an passende Stecker zu kommen, wenn man die nicht selbst basteln will.

Da wird dir wohl nichts übrig bleibeh, als nach Steckern mit passendem Raster und Aussenmass zu suchen :-( Einen vom Volumen etwas zu großen Stecker kann man ja evtl. noch verkleinern (also an den Seiten etwas Kunststoff wegnehmen).

Vielleicht kannst du auch ohne einen passenden Stecker auskommen. Mit Aderendhülsen und ein wenig Schrumpfschlauch kannst du für jeden einzelnen Stift einen passenden Stecker bauen. Vielleicht finden sich auch passende Jumper, in denen sich die Verbindung der beiden Anschlüsse trennen lässt. Dann könnte man mit einem Jumper jeweils ein Leitungspaar anschliessen.

Wie wolltest du denn die Schirmung realisieren? Und warum? Was leigt denn in der nähe dieses kurzen "Luftwegs", das nicht in mindestens gleicher Intensität in die die Leiterbahnen auf der Digital-Platine und der Endstufen-Platine einstreut?

Ich denke eine Schirmung ist eher interessant, wenn du durch das ganze Gehäuse vielleicht noch vorbei am Netzteil Leitungen verlegen musst. Bei dieser Mini-Verbindung glaube ich nicht, dass eine Schirmung wirklich messbare vorteile bringt - von hörbaren Vorteilen mal ganz abgesehen.

Viel Erfolg beim tatsächlichen Umbau

Grummel
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g.vogt
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Beitrag von g.vogt »

Hallo Grummel,

du hast mich auf eine gute Idee gebracht. Vielleicht brauche ich keine kompletten Stecker suchen, sondern nur einzelne Hülsen? Ist natürlich etwas unhandlicher, aber was solls. Geschirmte Leitungen will ich deswegen einsetzen, weil die Leitungen ja nun doch ein bisschen länger werden.
Hier kannst du sehen, wo ich mit den Leitungen hin will. Links oben (schon unscharf) der "Stecker 1" am Digitalboard, da runter, haarscharf an den Endstufen vorbei in die "Freiheit" ;-)

(Scherzhafter "Seitenhieb" für mralbundy: bei mir sind die Fotos meistens dort scharf, wo sie scharf sein sollen... ;-))

Das ich nicht so beherzt an die Sache rangehe wie Rudi liegt übrigens auch daran, dass ich den Schraubenzieher quasi schon in der Hand hatte, als sich der Receiver einen kleinen Defekt zulegte - und nicht irgendwo, sondern genau an der Ausgangsstufe. Die erste Untersuchung (und die Fotos) habe ich dann kurzerhand gemacht, als das Gerät zurückkam - man ist ja bequem und wenn das Gerät nun einmal gerade unangestöpselt im Zimmer steht...

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
rudijopp

Re: "Halbe" Umbauanleitung für Marantz SR 4400

Beitrag von rudijopp »

Moin Moin Gerald,
erstmal wünsche ich dir viel Erfolg beim Umbau, so denn du ihn auch angehst 8)
Zwischen deinem und dem von mir mal umbebauten Marantz SR6200 von "bibolino" sehe ich zwar recht deutliche Unterschiede im Gesamtaufbau, aber die "Abzweigung" Endstufe-PreOuts ist letztendlich ähnlich.
g.vogt hat geschrieben:Mit 1. habe ich die Steckverbindung bezeichnet, über die die Signale zur Endstufe geleitet werden.
Mit 2. gekennzeichnet habe ich den Stecker, der nach 3. führt, zur PreOut-Platine.
Da "kann" man ja eigentlich nichts falsch machen. Ich würde natürlich Buchsen setzen, die erforderlichen Signalleitungen trennen und wie von dir richtig erkannt, dann nur noch von der gesetzten Buche eine Verbindung Richtung Endstufe. Um deine Frage zu beantworten; den Massleiter musst du nicht trennen. Es reicht auch die einfache Anbindung ! Was deine Steckerlösung angeht; sicherlich eine gute Idee, nur leider sehr sehr schwer umsetzbar. Da ist die Lösung mit gesetzten Buchsen und direkter stabiler Kabelverbindung zur Trennstelle meiner Ansicht nach zu bevorzugen.
Im großen und ganzen - leichtes Spiel,
nur Fingerspitzengefühl und ein wenig Mut...
...und es wird gut :wink:

bis denn dann,
der Rudi

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Re: "Halbe" Umbauanleitung für Marantz SR 4400

Beitrag von jakob.b »

g.vogt hat geschrieben:...Eine Frage an die Fachleute:
Ich würde gerne die Originalverbindung (die scheint nicht mal geschirmt zu sein :?) unzerschnippelt aufbewahren und eine neue Verbindung bauen mit den dann nötigen Abzweigungen. Die Abzweigungen würde ich dann durch Kühlschlitze im Boden führen - nicht schön, aber nachher im Schrank nicht zu sehen. Und problemlos komplett rückbaubar.
Kennt jemand diese Art Stiftleiste? Sie ist ca 25mm lang und 4mm breit. Auf 10mm liegen 6 Stifte, das müsste ein Rastermaß von zwei Millimetern ergeben. Der zugehörige Stecker sieht so aus. ... Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Hallo Gerald! Mir gehts genauso: möglichst wenig Eingriff ins Gerät.
Die Verbindung sieht ziemlich genauso aus wie in meinem Denon 1804. Sind da wirklich an beiden Enden steckbare (lösbare) Verbindungen? Beim Denon ist nämlich ein Ende angelötet. Ich hab mir aus Buchsenleiste, Flachbandkabel und Stiftleiste (RM 2mm) eine Zwischensteck-Verbindung gemacht, mit der alle Leitungen (inkl. der Schirm-Leiter) durch einen Schlitz nach draussen gehen sollen. Dort sitzt dann eine 25polige D-Sub-Buchse (langt gerade für alle Eventualitäten: 6 Kanäle hin und zurück und alle Schirme = 24...). Sub habe ich intern gebrückt. Die Kanäle, die (noch) nicht aufgetrennt werden sollen, sind einfach im zugehörigen Stecker mit Lötbrücken versehen. Wenn ich mehr trennen will, muss ich also das Gerät nicht nochmal öffnen. Die Löterei bei RM 2mm war schon an der Grenze meines Könnens als Autodidakt/Experimental-Physiker...
Ich hab den "Adapter" leider noch nicht eingebaut, da der AVR irgendwie doch jeden Tag läuft. Und nach der Arbeit hab ich meist keine Lust mehr... Das schlimmste an der Bastelei ist eigentlich das Wiedereinstöpseln der fast voll belegten Rückseite... Naja, ich wollte sowieso mal den Röhren-Revox ein paar Tage an der Anlage ausprobieren.
Dein Bericht gibt jetzt nochmal einen Anstoß für mich. Ich berichte natürlich dann auch!
Fotos vom Adapter evtl. morgen.
Viel Erfolg!
Jakob
Denon AVR1804 > [ATM 100/105 > PowerAmp HifiAkademie > nuWave 105], CS-65, RS-5
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