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Nahfeld vs. normale Abhörsituation

Grundlegende Fragen und Antworten zu Lautsprechern
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Butti
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Re: Nahfeld vs. normale Abhörsituation

Beitrag von Butti »

flo5 hat geschrieben:Ich sitze von meinen nuVero 110 ca. 1,75m entfernt und kann dein "in die Wege zerlegen" nicht nachvollziehen.
Es ging auch um 0,7m Abstand. :wink:
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flo5
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Re: Nahfeld vs. normale Abhörsituation

Beitrag von flo5 »

Das hatte ich überlesen, danke. Dennoch, auch wenn ich echt nah rankrieche.. (0,7m...) kommt es da schon noch schlüssig bei mir an. Wenn ich allerdings mit dem Ohr direkt vor einem Mittelton-Chassis bin, hört man schon dass der Bass offenbar von woanders herkommt. :wink: Die Frage ob nah oder fern ist vielleicht noch vom Faktor des Anteils an Direktschall abhängig?
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aaof
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Re: Nahfeld vs. normale Abhörsituation

Beitrag von aaof »

Ich werde die Tage noch was dazu schreiben, da meine komplette XTZ Anlage jetzt unten im Nahfeld steht.

Gestern habe ich die Erfahrung erstmal gemacht, ja, man hört viel mehr Details heraus, aber länger und laut wie ich gehört habe, ist es auch fordernd. Ich musste dann nach knapp 10 Minuten mit der Lauttärke runter gehen, da es anfing zu nerven.

Muss mal weiter testen.
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aaof
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Re: Nahfeld vs. normale Abhörsituation

Beitrag von aaof »

Fürs Nahfeld lade ich alle möglichen Sachen. Manche Alben die ich etwas weniger höre, überraschen mich mit Nuancen die ich bisher nie gehört habe.

Aber ich muss wenn schon ein Album nutzen, was ich hundert mal gehört habe: Rolf Maier Bode mit Thirteen Stories. Rolf ist ein Besessener, der im heimischen Studio Hardware in einer Form bedient, die mich immer wieder mit offenem Mund stehen lässt. Als ehemaliger Hobby-Musiker finde ich sowas extrem spannend. Ich kann die Videos auf YouTube oder seiner HP nur immer wieder empfehlen. Porno für meine Augen.

Was mir immer wieder im Nahfeld auffällt: die Bühne fällt nicht mehr auseinander. Stimmen aber auch Rhythmen und prägende Elemente bleiben stets vor mir stabil und wirken noch realer. Musik wirkt so essentiell, so dermaßen pur und fordernd, dass man das was man hört, auch zwingend mögen muss. Man rückt dem Künstler dermaßen intim auf die Pelle und wird wirklich Teil seiner Arbeit. Jeder Gedanke und jede noch noch so kleine Nuance wird deutlich. Musik kann man wohl nur noch über Kopfhörer deutlicher wahrnehmen. Wobei ich KH noch nie sonderlich mochte, da ich die Luft, den Raum um mich herum nicht mehr richtig wahrnehme. Das Gefühl mochte ich noch nie sonderlich.

Bei den generellen Pegel fällt mit ein interessanter Unterschied auf: sitze ich im WZ, also weiter von den Boxen entfernt, werde ich fast automatisch mit der Zeit immer lauter. Sitze ich jedoch im Nahfeld, werde ich immer leiser. Gestern habe ich 30 Minuten im Nahfeld richtig Pegel geprügelt und wurde schnell müde, es fing an, dass mich der Klang völlig überforderte. Im Nahfeld scheinen mir mittlere Pegel wesentlich besser geeignet. Wobei natürlich kurze Spitzen mal Laune machen, da Musik auch fühlbarer wird.

Ausgangspunkt: gleiche LS, gleiche Zuspieler und gleicher Antrieb. Ganz anderes Hörempfinden im Nahfeld.

Besser? Jain. Nahbarer ja, aber weniger entspannt. Setze ich mich hier unter gleichen Bedingungen mal 2,50 Meter entfernt, unterhält die Musik ebenfalls prima, man hört mal genauer hin, aber man ist auch mal weg.

Setze ich mich direkt vor die Boxen, ist die Musik so direkt vor mir, dass es kein nebenher gibt. Ich bin dem Klang ausgesetzt.

Die nuPros werden es verdammt schwer im WZ haben. Die XTZ sind zum einem brutal gut, im Nahbereich leistet sich aber wohl kaum ein guter LS besondere Schwächen. Ich muss das dringend bei meiner Bewertung berücksichtigen.
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StefanB
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Re: Nahfeld vs. normale Abhörsituation

Beitrag von StefanB »

Man unterscheidet near-, mid-, farfield-geeignete LS.
Ausschlaggebend dafür ist der Hallradius.
Dieser ist die Grenze, an welcher der Direktschall genauso laut ist wie der Diffusschall.
Hängt ab vom Bündelungsmaß/Verlauf des BM.
Besonders breit strahlende Boxen geniessen für Stereo niedrigere Abhörentfernungen wie stärker bündelnde LS.
Stärker bündelnde LS senden mehr Direktschall auf die Reise. Dieser nimmt mit Entfernungsverdopplung um konstante Werte ab, der Diffusschall ist praktisch überall gleichlaut. Sind beide Anteile gleichlaut, ist der Hallradius erreicht.

Will man mit extrem breit strahlenden LS Stereo hören, ist man also ins Nahfeld gezwungen; normale Abhörentfernungen lassen mit Ortsanpassung nurmehr lineare Amplitudengänge zu, aber kein Stereo.

Stefan
Beim Testhören sind wenigstens die Amateure von der Strasse
Der Weg vom Unterschiedhörer zum Musikhörer ist steinig und schwer
"Ich bin Dry-Ager", von Cyneyt, vom letzten Berliner Lokal, in dem ich je etwas essen werde.
Stanne

Re: Nahfeld vs. normale Abhörsituation

Beitrag von Stanne »

Ich beschäftige mich auch gerade mit der titelgebenden Fragestellung.

Stelle ich mir Standlautsprecher neben das Sideboard und platziere meinen Sessel entsprechend des Stereodreiecks? Oder doch Kompakte auf das Sideboard und den Sessel näher dran?
Oder die Lautsprecher vielleicht sogar auf den Schreibtisch (auf kleinen Stativen natürlich)? Das würde mir den dedizierten Hörplatz ersparen :wink:

Wie sind eure Erfahrungen? Wie hört Ihr am liebsten eure Musik?
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Indianer
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Re: Nahfeld vs. normale Abhörsituation

Beitrag von Indianer »

.
für mich hängt das primär vom Raum ab, je schlechter die Akustik, desto effektiver ist Nearfield, je optimierter der Raum, umso mehr Zusatznutzen bringt das Hören im Midfield, und Pegel ist auch ein Faktor, wenn man Rücksicht nehmen muss, ist Nahfeld im Vorteil ...
OL-DIE
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Re: Nahfeld vs. normale Abhörsituation

Beitrag von OL-DIE »

Hallo,

ohne jetzt auf spezielle Sichtweisen und Meinungen dieses Threads einzugehen, möchte ich kurz meinen Eindruck in Hinblick auf gute Musikwiedergabe darlegen. Während meiner Besuche klassischer Konzerte mit großer Besetzung hatte ich regelmäßigen diese Wahrnehmung:

- Das reale Orchester habe ich als sehr gut durchhörbar wahrgenommen
- Die Bühne war groß und hoch
- Ich habe eine gewisse Tiefe des Konzertsaales wahrgenommen
- Die Stimmen der Sängerinnen und Sänger waren klar hörbar
- Die Kontrabässe klangen knorrig und trocken, aber nicht übermäßig laut
- Auffällig war, dass keine Schärfen, nicht einmal ansatzweise, zu hören waren
- Die Ortbarkeit bzw. Heraushörbarkeit eines bestimmten Sängers oder eines bestimmten Instrumentes aus der Gesamtheit gleicher Sänger oder Instrumente war mir am Sitzplatz nur sehr bedingt möglich
- Der Klang war niemals basslastig, höhenbetont oder übermäßig laut

Je nach Position des Sitzplatzes veränderte sich der Klangeindruck natürlich, aber die genannten Wahrnehmungen stellten sich immer in dieser Weise ein.

Eine Wiedergabeanlage sollte für mich bei klassischer Musik möglichst dieser Wahrnehmung entsprechen.

Für elektronische Musik oder Rock/ Pop ist das Genannte natürlich nicht ohne weiteres übertragbar, die Gründe dürften klar sein.

Beste Grüße
OL-DIE
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Re: Nahfeld vs. normale Abhörsituation

Beitrag von DukeNukem »

OL-DIE hat geschrieben: Mo 11. Jan 2021, 19:50 Hallo,

ohne jetzt auf spezielle Sichtweisen und Meinungen dieses Threads einzugehen, möchte ich kurz meinen Eindruck in Hinblick auf gute Musikwiedergabe darlegen. Während meiner Besuche klassischer Konzerte mit großer Besetzung hatte ich regelmäßigen diese Wahrnehmung:

- Das reale Orchester habe ich als sehr gut durchhörbar wahrgenommen
- Die Bühne war groß und hoch
- Ich habe eine gewisse Tiefe des Konzertsaales wahrgenommen
- Die Stimmen der Sängerinnen und Sänger waren klar hörbar
- Die Kontrabässe klangen knorrig und trocken, aber nicht übermäßig laut
- Auffällig war, dass keine Schärfen, nicht einmal ansatzweise, zu hören waren
- Die Ortbarkeit bzw. Heraushörbarkeit eines bestimmten Sängers oder eines bestimmten Instrumentes aus der Gesamtheit gleicher Sänger oder Instrumente war mir am Sitzplatz nur sehr bedingt möglich
- Der Klang war niemals basslastig, höhenbetont oder übermäßig laut

Je nach Position des Sitzplatzes veränderte sich der Klangeindruck natürlich, aber die genannten Wahrnehmungen stellten sich immer in dieser Weise ein.

Eine Wiedergabeanlage sollte für mich bei klassischer Musik möglichst dieser Wahrnehmung entsprechen.

Für elektronische Musik oder Rock/ Pop ist das Genannte natürlich nicht ohne weiteres übertragbar, die Gründe dürften klar sein.

Beste Grüße
OL-DIE
Ich kann das zumindestens für das Konzerthaus in Dortmund zu 100% bestätigen.

Durfte dort Tschaikowski's Violinkonzert in der ersten Reihe, genau mittig erleben, vielleicht 2 bis 3 Meter vom Orchester entfernt.

Ortbarkeit und Heraushörbarkeit waren von meiner Position aus absolut faszinierend, tiefgreifend und beeindruckend.

Die gesamte Nachhallzeit dort, liegt wohl bei etwa 2 Sekunden.

Für mich bis dato ein unerreichtes Erlebnis im Bezug auf Klang. Das konnte bisher keine mir bekannte Anlage bzw. Raum in Kombination mit einer Aufnahme erreichen.
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Stanne

Re: Nahfeld vs. normale Abhörsituation

Beitrag von Stanne »

Was haben die letzten Beiträge mit dem Thema Nahfeld oder entferntere Abhörsituation zu tun? Übersehe ich was?
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