Abschließende Erkenntnisse zu YPAO:
Ich habe mir am Wochenende die YPAO-Presets endlich mal im Langzeittest zur Gemüte geführt. Und da revidiere ich bei gehobener Lautstärke meine Meinung zu YPAO Front komplett.
Es gibt ja diese 3 Presets, welche euch der Receiver nach der Einmessung zur Verfügung stellt:
YPAO Linear, YPAO Front und YPAO Natürlich
YPAO Front gefällt zwar im ersten Höreindruck. Das Preset enttäuscht jedoch, wenn man längere Zeit damit Musik hört oder Filme guckt.
Der Klang ist einfach zu hell abgestimmt. Gerade meine Surroundboxen schreien mich im Hochton an. So bluten einem nach ca. 30 min. schon die Ohren.
YPAO Natürlich
YPAO Linear habe ich nicht weiter beachtet und habe gleich auf YPAO Natürlich gewechselt. Der Klang ist deutlich zurückhaltender und klingt erstmal weniger spektakulär.
Im Filmbetrieb bei gehobener Lautstärke spielt das Preset aber seine Stärken vollends aus.
Auch bei höherer Lautstärke ist die Wiedergabe ausgewogen. Stimmen gehen im Filmbetrieb selbst bei schlechtem Zuspielmaterial nicht unter. Auch im Musikbetrieb ist der Klang gut und relaxt.
Was auch auffällt ist, dass die Bühne mit YPAO Natürlich weiter klingt. KA, wie sie das genau umgesetzt haben.
Einzig vermisse ich hier ein klein wenig den sogenannten Spaßbuckel. Leider hat der RX-V6A nicht die Möglichkeit, einfach noch ein wenig mehr Bass durch eine gezielte EQ-Anhebung hinzuzufügen.
Dieses Tüpfelchen auf dem I ist dann wohl nur auf den Aventage-Modellen wie dem A6A möglich.
Dort könnt ihr die YPAO-EQ Settings aus eurem Lieblingspreset in den parametrischen EQ kopieren und das Ganze z.B. noch mit einem kleinen "Spaßbuckel" würzen.
Der ideale Spaßbuckel
Meine persönliche Meinung dazu:
Eine leichte Anhebung von 1-2 dB zwischen 160 HZ bis ca. 50 HZ, welche das Bassfundament und den Kickbass gleichermaßen betonen, macht auf alle Fälle Sinn (tiefer Kickbass liegt bei 80-100 HZ). Hier ist wie immer weniger mehr und beim Anheben sollte man, sofern möglich, auf jeden Fall Rücksicht auf die eigene Modensituation nehmen.
Immerhin könnt ihr euch mit dem PEQ aus dem V6A eine gute Alternative zum YPAO mit Spaßbuckel selber bauen und dann als Szene separat speichern.
Da der EQ-Pegel auch noch zum YPAO Natürlich passen soll, habe ich z.B. bei meinen Lautsprechern alle Bänder erstmal um -1 dB abgesenkt.
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Wie man sieht, habe ich ebenfalls die Höhen und oberen Mitten abgesenkt. So klingen die WS-14 einfach weniger angestrengt und haben insbesondere bei Musik einen wärmeren Klang. Im Ergebnis klingt es anders als YPAO, die Abstimmung passt in meiner Hörumgebung aber noch etwas besser zu Musik und zu Filmen mit guter Tonqualität.
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Meine Surrounds sind ja die WS-103 und da habe ich die Abstimmung etwas anders, wenn auch vergleichbar angepasst. Aufgrund der Abhörsituation fast im Nahfeld der Box (1-1,5m entfernt)habe ich die Höhen minimal reduziert, die Sprachverständlichkeit bei 2,5 kHz erhöht und den leicht dumpfen Klang um 400 Hz reduziert.
Update: Enhancer, YPAO Volume und Adaptive DRC
Der Enhancer macht den Klang im ersten Höreindruck fetter. Gleichzeitig klingt der Sound aber auch angestrengter, beengter und verliert an Dynamik. Er verbessert den Klang nur auf den ersten Höreindruck, auf den zweiten jedoch nicht.
Ähnliches gilt für die Einstellung YPAO Volume. Auch hier wirken Bässe und Höhen etwas vordergründiger.
Ich würde YPAO Volume jedoch dem Enhancer vorziehen, da YPAO Volume eine Art Loudnesschaltung zu sein scheint, die Höhen und Bässe in Abhängigkeit zur abgehörten Lautstärke nachregelt.
Trotzdem sind beide weniger empfehlenswert, wenn es um eine möglichst natürliche Wiedergabe geht.
Adaptive DRC als Kompressor würde ich zudem wirklich nur verwenden, wenn man einen Nightmodus umsetzen möchte. Auch hierdurch wird der Klang angestrengter und verliert an Dynamik.
Gerade Kinofilme leiden unter jeglicher Art von Kompression, weshalb ich jedem davon abrate, bei Filmen (außer nachts) diese Klangprogramme zu aktivieren. Das gilt natürlich auch für den Hi-Enhancer im A6A, der nichts anderes machen wird.
Music Cast
Mit Music Cast komme ich auch so langsam im Schwung.
Nett ist die Suchfunktion z.B. für Radiosender aus dem Netradio. Ihr könnt dort eigene Radio-Favouriten speichern und über die Preset-Pfeiltasten unten auf der Fernbedienung untereinander wechseln. Es lohnt sich, da mal reinzugehen und rum zu probieren. Aber wer ein Handyfreund ist, wird das ohnehin schon längst gemacht haben.
Auf dessen Funktionen werde ich ggf. in ein paar Tagen nochmal etwas ausführlicher eingehen.