Chassis der nuPro X-Serie

[Ben018]

Hallo nubert Team,

ihr rühmt euch immer damit, dass ihr sehr viel Zeit und Arbeit in die Entwicklung der Chassis steckt, diese keine Stangenware sind und speziell für nubert gefertigt werden. Bei den virtuellen nuDays 2021 wurde von euch viel und mit Stolz über die Chassis in der neuen nuBoxx-Serie gesprochen.

Als Besitzer der X-3000 RC und eines XW-700 würden mich mehr Details zu den Chassis der nuPro X-Serie interessieren. Was war das hauptsächliche Entwicklungsziel? Was sind die Besonderheiten? Wo stehen diese im Vergleich zu den passiven Serien, v.a. nuVero? Rein vom Gefühl her, wird viel mehr über die Chassis der passiven Serien gesprochen? Müssen diese mehr Können, weil sie vom DSP nicht entzerrt werden und nicht den idealen Frequenzbereich zugewiesen bekommen?

@M. Pedal
Würde mich sehr freuen, wenn du was dazu schreiben könntest.

Viele Grüße,
Ben

[Hänri]

Vielleicht wären die Fragen was für diesen Thread:
viewtopic.php?f=1&t=47245

[Ben018]

Hi Hänri,

tatsächlich hab ich diesen Thread auch schon gesehen und überlegt. Dann dachte ich aber, dass die Frage schon speziell auf die nuPro Serie abzielt und dachte sie ist in diesem Bereich besser aufgehoben.

Gruß Ben

[Tomy4376]

Würde mich auch interessieren.
Hier im Forum liest man immer wieder, dass die Glasfasersandwichmembrane der nuVero den Chassiss der nuBoxx, nuLine und auch der nuPro überlegen wären qualitativ.
Wenn nun aber die neuen nuPro X als Referenzmonitore betittelt werden verstehe ich nicht warum man nicht auch dort zu den (besseren?) Chassis greift.

[Ganondorf]

Diese Fragen interessieren mich auch. Vielleicht haben durch den DSP die eigentlichen Chassis weniger Bedeutung als bei passiven Lautsprechern?

[S. Hennig]

Hallo zusammen,

auch die nuPro X Chassis sind speziell optimiert, aber vergleichsweise "langweilig", das sieht man auch an den kaum vorhandenen Kundenanfragen.

Auch hier nutzen wir starke Magnete, hohe Belastbarkeit um möglichst viel linearen Hub aus dem verfügbaren Volumen zu erzeugen.

Eine Besonderheit ist die spezifische Optimierung auf die Endstufenleistung. Ein nuPro Chassis muss nie mehr als die 280 Watt, die die dahinterliegende Endstufe zur Verfügung stellt, aushalten können. Das macht Sicherungssysteme einfacher, insbesondere, da davor eine digitale Regelung sitzt. Bei passiven Lautsprechern gibt es immer jemand mit einer 2000 Watt PA-Endstufe, der dann fragt, warum der Lautsprecher jetzt "komisch klingt".

Die meisten Fragen drehen sich um die Möglichkeiten des DSP, der auch für die Chassis eine besondere Bedeutung hat. Zwar kann der DSP keine grundlegenden Thiele-Small-Parameter beeinflussen, aber dennoch die Physik ein wenig manipulieren.
Themen wie eine Voice+ Funktion, Hochpass oder die Klangwaage sind ohne Aktivtechnik und DSP schlicht nicht möglich, beeinflussen aber den Klang weit mehr als nur eine aufwendige Chassiskonstruktion.

Das sorgt nicht dafür, dass wir die Chassis vom Aufbau einfacher konstruieren, sondern, dass sie eher so gestaltet werden, dass sie dem DSP entgegenkommen:

Die deutlich tiefere Entzerrung ist ein Beispiel dafür. Das Chassis einer X-4000 RC sieht schon fast "subwoofermäßig", was normalerweise bei einer Zwei-Wege-Box und hoher Belastung im Tiefton Intermodulationen im Mittenbereich bedeutet. Durch den DSP kann man aber genau das unterdrücken. Ergebnis: unbeeinflusste Mitten bei 30 Hz unterer Grenzfrequenz.

Bei einer B-40 haben wir uns auch echt Mühe gegeben und erreichen 41 Hz untere Grenzfrequenz, die X-4000 RC kommt bei kleinem Volumen tiefer. Bei der B-40 liegt der Tiefgang an der Optimierung des Chassis. Bei der X-4000 RC am Zusammenspiel aus Chassis und DSP Ansteuerung.

[Viktor Novyy]

Themen wie eine Voice+ Funktion, Hochpass oder die Klangwaage sind ohne Aktivtechnik und DSP schlicht nicht möglich, beeinflussen aber den Klang weit mehr als nur eine aufwendige Chassiskonstruktion.

Hochpass, „Klangwaage“ oder andere Filter lassen sich ohne DSP regeln. Fast jeder analog aufgebaute Studiomonitor hat Regler auf der Rückseite.

Die klangliche Abstimmung der Box bei der Entwicklung dürfte mit DSP einfacher zu realisieren sein.

Ob sich Klangmanipulatoren wie das scheinbar beliebte Voice+ analog realisieren ließen, entzieht sich meiner Kenntnis. Wäre das möglich?

Ich mag generell keine DSP in einer Aktivbox, es gibt abseits vom „Gefühl“ auch eine paar technische Nachteile, insbesondere wenn die Box analog gespeist wird. Es gibt auch so einige seriöse Hersteller, die explizit damit werben, voll analoge Wege im Aufbau ihrer Aktiv-Lautsprecher zu gehen.

[Checkoff]

Ich mag generell keine DSP in einer Aktivbox, es gibt abseits vom „Gefühl“ auch eine paar technische Nachteile, insbesondere wenn die Box analog gespeist wird. Es gibt auch so einige seriöse Hersteller, die explizit damit werben, voll analoge Wege im Aufbau ihrer Aktiv-Lautsprecher zu gehen.

Bitte um mehr Infos! Danke