ich nehme den post von
@crz zum Anlass, um gleich mal in meine
Anwendungsempfehlungen einzusteigen
mein Raum ist zwar nominell größer, hat aber mit 50m³ durch die Dachschräge nur die Kubatur eines gut 20m² großen Raums, mittelgroße Räume empfinde ich für die B-60 als ziemlich ideal
durch das extreme Rundstrahlen ist der sweetspot sehr breit und annähernd der ganze Raum wird für Hintergrundbeschallung überraschend gleichmäßig bespielt
aufgrund des Tiefgangs (bei mir jetzt saubere 32Hz bei -0dB
![Cool 8)](./images/smilies/nuforum/icon_cool.gif)
) kann man sich aber natürlich auch schnell Modenprobleme einhandeln (bei mir gibt's aufgrund der Raumgeometrie nur bei 29Hz eine massive, die mich also glücklicherweise nicht ärgert)
zur Illustration der Abstimmung der nuBoxx habe ich noch eine Messung des Frequenzgangs mit voll zum Hörplatz eingedrehten Lautsprechern gegenübergestellt (gelbgrün, ohne jeglichen EQ Eingriff)
erstens muss man sich aber immer bewusst sein, dass hier (weit außerhalb des sogenannten Hallradius) immer die Summe aus Direktschall und Raumantwort abgebildet wird
und zweitens meine ich sagen zu können, dass mein Raum hier nicht ganz typisch reagiert, sondern die Eigenschaften eher noch etwas überzeichnet, also plakativer darstellt, als sie in "normaler" Hörumgebung festzustellen wären (was ich auch durch die gezeigten Messungen und Klangbeschreibungen der B-70 von
@Aygoony verifizieren konnte)
man sieht im neuesten Frequenzgang bei (sehr) wandnaher Aufstellung einerseits wieder die deutliche Bassüberhöhung (vulgo "Spaßbuckel", der aber auch durch weitere Raumeinflüsse verstärkt wird, und trotzdem erfreulicherweise nichts "zukleistert"), und andererseits einen deutlichen Anstieg im Hochton, was man vielleicht verächtlich als "Badewanne" bezeichnen könnte, das wird aber von vielen schlicht und einfach als lebendig, klar, lebhaft, dynamisch und als das Gegenteil von langweilig wahrgenommen, und stellt imho insbesondere für Wohnumgebungen in denen bei sogenannter Zimmerlautstärke (etwa 65dB) gehört wird, auch eine gut passende Annäherung an die gehörrichtige Abstimmung dar, wie eine eigebaute "loudness"
im Vergleich mit einem preset mit deutlich angehobenem Bass und leicht angehobenen Höhen für ähnliche Lautstärken an "meinem" setup (nicht eingedreht und EQ-korrigiert) kommt das ziemlich gut hin, klingt ausgewogen mit sogar einem leichten touch Wärme in den Mitten, das wird für viele absolut alltagstauglich sein, und wenn man's mal krachen lässt, ist das durch den etwas zurückgenommenen Präsenzbereich auch gut Langzeit- und Pegeltauglich, Partymodus inklusive, sozusagen
-----------
ich denke also eher nicht,
@T. Bien und
@R. Steidle, dass man die Bedienungsanleitung generell auf "nicht eingedreht" umarbeiten sollte, sondern die Möglichkeiten für gemäßigte und HiFi-mäßige Lautstärken (auf die ich im folgenden noch weiter eingehen werde) durch kleinere und größere Wandabstände und mehr oder weniger Eindrehen für unterschiedliche Anwendungsbedingungen und Bedürfnisse differenziert und erklärend eingehen sollte/könnte
-----------
demgegenüber ist die "stur" lineare, leicht fallende Abstimmung fürs "anspruchsvolle" Hören (uneingedreht) bei etwa 80dB diffiziler, ich wollte die Präzision vom Hören mit guten Ativmonitoren im Nahfeld nicht beeinträchtigen, aber weniger analytisch, etwas angenehmer, "schöner", von mir aus eine Spur weicher und deutlich räumlicher werden, insgesamt einfach emotionaler
dafür habe ich eben zugunsten anderer Faktoren (wie früher beschrieben) gegenüber meinem ersten und zweiten post hier auch (gut korrigierbare) etwas größere Abweichungen im Bass und in den oberen Mitten und unteren Höhen in kauf genommen
bemerkenswert sind insbesondere die Absenkung zwischen 1 und 2kHz, und der "Gegensatz" zur Anhebung bei 3kHz (die es tendenziell in weniger ausgeprägter Form etwas höher, bei 1,5 bis 2,5 bzw 3,5kHz imho auch bei
@Aygoony gibt)
grundsätzlich ist das alles noch im Rahmen, die Absenkung für mich hauptsächlich durch etwas entfernter, zurückgenommener dargestellte Frauenstimmen und die Anhebung bei hohen Pegeln mit etwas zu ausgeprägten Obertönen beispielsweise von Trompeten wahrzunehmen, aber beim toggeln (ein- und ausschalten) des EQ mit unspezifischer Musik merkt man oft keinen relevanten Unterschied, aber insgesamt wird's im sensibelsten Frequenzbereich halt doch etwas farbiger und harmonischer
dennoch war für mich gerade die Wandabstandsabhängigkeit und -sensibilität hier überraschend, das muss (denke ich) mit der Einengung der Abstrahlbreite des Tiefmitteltöners oben zur Trennfrequenz hin, und der dann sprunghaft deutlich größeren (sehr großen) Abstrahlbreite des Hochtöners oberhalb der Trennfrequenz zu tun haben, und das wird bei mir durch die Dachschräge trotz Absorbern etwas stärker betont
wobei die B-60 auf jede Manipulation sauber und nachvollziehbar reagiert und die Mühe der Arbeit auch im Detail belohnt, am Ende bekommt man dann Lautsprecher, die sich vor keinem doppelt so teuren verstecken müssen, eher im Gegenteil
![Lol :lol:](./images/smilies/nuforum/icon_lol.gif)
, aber zu den klanglichen Kategorien und den für mich herausragenden Eigenheiten der nuBoxxen komme ich dann in den folgenden Beiträgen ...