X-3000 RC - Hilfe beim Klang gesucht

[Checkoff]

Wenn du mit dem hpf arbeitest gibt es keine Regeln, ausser du hättest einen subwoofer dabei. Mach wie es gefällt. 50Hz klingt noch OK, mehr würde ich nicht abschneiden, ist mein Geschmack.
Oder versuche doch erstmal den Bass regler, der senkt gleichmäßig ab, ab 300hz ungefähr glaube ich. Das könnte vielleicht auch gut klingen?

[Ben018]

Hallo,

als Besitzer der X-3000 RC möchte ich mich auch zu Wort melden.

Aus den bisherigen Erfahrungen und Maßnahmen (Socken in BR-Rohr, Hochsetzen des HPF), meine ich raus zu hören, dass das größte Problem die Bassgewalt der X-3000 RC ist. Und aus eigenen Erfahrungen kann ich dazu sagen, dass die ganzen Klangeinstellungen nur wenig helfen, wenn die Aufstellung nicht stimmt. Durch ihr Potential im unteren Frequenzbereich brauchen die X-3000 Platz um sich rum. Das gilt besonders für hinten, wo das Bassreflexrohr ist, aber auch links, rechts und unten. Bei mir stehen sie ca. 1m auseinander neben dem Schreibtisch auf Lautsprecherstativen mit ca. 30cm Abstand nach hinten. Links und rechts haben sie auch genügend Platz Damit erreiche ich einen sehr ausgewogenen Klang, wobei ich dazu sagen muss, dass die X-3000 RC bei mir zusammen mit einem XW-700 laufen und sie bei 60Hz trenne. Somit übernimmt der Sub einen Großteil des oft kritischen Bereichs. Der Sub steht gut platziert nach der 1/5-Regel und spielt damit sehr sauber, besonders nach Einmessung mit der XRC.
Ich hatte die X-3000 mal kurzzeitig auf einem Lowboard stehen, wo sie mir überhaupt nicht gefallen haben, da dies den Bassbereich stark aufgedickt hat. Die Aufstellung ist also definitiv der kritischste Faktor bei Lautsprechern.
Die X-3000 sind kompakt, ja, aber sie sind weit weg davon sie wie klassische PC-Lautsprecher einfach auf den Schreibtisch zu stellen und zu sagen, hat ja mit anderen Lautsprechern bisher auch gut funktioniert.

Bei Problemen mit dem Tiefbass sehe ich in der Tat als wirksamstes Mittel das Hochsetzen des HPF. Man denkt sich zwar: Jetzt habe ich Lautsprecher, die so tief spielen können und dann beschneide ich diese derart im Bassbereich. Aber wenn aufgrund von Raummoden der Tiefbass schon so dermaßen dick aufspielt, spricht überhaupt nichts dagegen. Zumal ein Wert von 50-60Hz für den HPF noch völlig in Ordnung ist. Viele passive Kompaktlautspecher spielen in diesem Bereich und den meisten reicht das am PC völlig aus. Und ja, beim HPF gibt es keine Regeln. Man probiert so lange rum, bis es für den eigenen Raum und Geschmack passt.

Nochmal zusammengefasst:
- Aufstellung ändern, mehr Platz zu allen Seiten, idealerweise auf Stative neben den Schreibtisch. Wenn das nicht möglich ist, durchaus auch bereit sein, in so was zu investieren: https://isoacoustics.com/home-audio-iso ... ta-series/
- HPF hochsetzen
- Socken in BR-Rohr ist auch ok, wenn es hilft

[ElDuderino23]

Danke Ben018, das deckt sich mit meinem Eindruck. Muss mir nur noch überlegen, was daraus für mich folgt. Gute Boxen, die ich in meiner ungünstigen Umgebung nicht nur nicht ausreizen kann, sondern die suboptimal klingen, sind irgendwie auch unbefriedigend. Eventuell muss ich mich für den Moment von den X-3000 RC wieder verabschieden und das vertagen, bis ich mehr Platz habe... aber ich teste nochmal ein paar Tage final.

[Ben018]

Hi ElDuderino,

das kann durchaus sein, dass die X-3000 nicht zu deiner Hörsituation passen. Es ist halt leider so, je potenter ein Lautsprecher im Bassbereich, umso kritischer ist er in der Aufstellung. Wobei das jetzt klingt, als wären die X-3000 getarnte nuVero 170 mit 2x nuPower A. Dem ist natürlich nicht so, aber einfach auf den Schreibtisch mit 10cm Wandabstand, lässt sie nicht so klingen, wie sie können. Ich kann mir in dieser Situation gut vorstellen, dass deine KEF X300A möglicherweise besser klingen.

Was du auch noch in Erwägung ziehen könntest, wären: 2x nuVero 30 + nuConnect ampX. Preislich sind das zwar nochmal ca. 500€ mehr, aber die nuVero 30 sollten etwas einfacher zu stellen sein. Damit hast du alle Vorteile der X-Serie bzgl. Konnektivität und Klangeinstellung, aber mit sehr hochwertigen passiven 2-Wege Kompaktlautsprechern. Ich behaupte außerdem, dass der Hochtöner der nuVero besser ist, als der der X-Serie.
Was auch noch ne Überlergung wert ist, sofern du aktuell nicht komplett unzufrieden mit den X-3000 bist, ist die Ergänzung mit einem XW-700. Damit könntest du die X-3000 bei 80Hz trennen und den kompletten Tiefbass auf den XW-700 auslagern. Das bringt aber natürlich nur was, wenn du den XW-700 flexibel stellen kannst. Wird der einfach in eine Ecke gestellt, hilft dir das auch nicht weiter.

Abschließend die Frage nochmal: Wie zufrieden bist du denn aktuell, wenn du den HPF auf 50Hz setzt?

Versuche bitte auch mal folgendes: Ich finde, dass die X-3000 bei wenig Platz in den Tiefmitten aufdicken. Stelle mal im 5-Band EQ den 240Hz Regler auf -1 oder sogar -2dB. Bei mir steht er immer auf -1 und bringt mehr Sauberkeit in den Bassbereich.
Hast du Loudness aktiviert?

[aaof]

Warum sollten die 30 einfacher zu stellen sein? Das glaube ich weniger. Die X Modelle haben locker zu den Veros aufgeschlossen, sind vlt. nur einen Tick weniger musikalisch, mehr Abhöre. Aber sie können es, selbst Jazz oder Klassik hören sich über die X mittlerweile richtig gut an, die A Modelle konnten das noch nicht komplett.

Aufstellung, Raum, Material, persönlicher Geschmack (wobei sich der über die X Modelle ja noch anpassen lassen) sind das Kriterium. Das Werkzeug ist vorhanden.

Aufstellungen auf dem Schreibtisch empfand ich persönlich aber schon immer als schwierig. Frühe Erstreflexionen, eher enge Bühne und häufig Wandnähe. Das sind Kompromisse, die man akzeptieren muss oder eben nicht. Mein Tipp wie schon früher: Boxen am besten auf Ohrhöhe, ein Stativ neben dem Schreibtisch?! Oder Mini-Stative, Hauptsache der Hochtöner kommt mehr auf die Höhe der Ohren. Das klingt direkter und verbindlicher.

Ideal aber auch schwierig: Subwoofer, frühere Trennung und dann ein Antimode. Eben Out of Box. Entscheidend ist ein entschlackter Bass, der via DSP angepasst ist, zwar möglicherweise erstmal etwas langweiliger klingt, vor allem wenn man Moden gewöhnt ist, aber der Klang ist stressfreier, nuancierter und der extrem wichtige Mittelton kommt besser zum tragen.

Es gebe aber natürlich auch die Möglichkeit, nur die X-3000 zu entzerren.

[gustavz]

Hallo Zusammen, ich habe ein ähnliches Problem, deshalb eröffne ich keinen neuen Thread, sondern Frage direkt hier. Ich hoffe das passt:

Meine Situation:
Ich habe die X-3000 RC nun seit kurzem und habe noch Schwierigkeiten den Bass so einzustellen, dass kein Dröhnen zu hören ist und die Nachbarn (MFH in der Stadt) nebenan keine Krise bekommen.
Die Boxen hängen bei mir an der Wand per Nubert WH-6 Wandhalter (https://www.nubert.de/wh-6/p1656/?category=27) auf ca 2m Höhe, wodurch der Abstand vom Bassreflex Ausgang zur Wand natürlich sehr kurz ist, jedoch ist in alle anderen Richtungen um die Boxen genügend Platz frei. Eine andere Aufstellung weiter weg von der Wand ist bei mir jedoch leider nicht möglich. Die Boxen werden hauptsächlich für Filme am Beamer verwendet, Musik ist eher zweitranging.

Meine bisherigen Erkenntnisse:
Nach einigem herumprobieren mit der Nubert X-Remote App habe ich folgendes für mich gemerkt:
- HP auf ~60Hz löst das Bass Dröhnen zu 90-99%
- Schwamm oder Socken in die Bassreflex bringen eine ähnliche Abhilfe
- Verringern der Basslautsträke auf bis zu -5db hilft ebenfalls, aber nur in Kombination mit Socken oder HP
- Raumeinmessung bringt für mich keinen hörbaren Unterschied
- Veränderung des 5-wege EQs allein führt zu keiner Lösung

Für mich fühlen sich die beiden Lösungen 1)HP 2)Socken nach Verstümmelung an und auch wenn sie das unangenehme Dröhnen von Tiefbass beheben, verlieren Epische Szenen bei Filmen dadurch doch spührbar an Volumen.

Nun zu meiner Frage:
Wenn ich ein möglichst breites Klangspektrum erleben möchte, empfehlen dann die Nubert und Hifi-Kenner eher das Hochsetzen des HP oder den Sockenknebel? Was bewirken die Socken denn technisch gesehen und wie kann man den Effekt mit dem HP oder dem EQ vergleichen? Bringt statt Socken/Schwäme Dämpfungswolle für den Lautsprecherbau ein besseres Ergebnis sollte diese Methode dem HP vorgezogen werden?

[CJoe78]

Im Endeffekt ist es Jacke wie Hose, wie du vorgehst.
Du wirst immer, sofern du die Boxen nicht gut aufstellen kannst bzw. der Raum selbst wenig geeignet für tiefe Frequenzen ist und du eine Abhörposition hast, wo diese Raummoden dann klanglich negativ auffallen Probleme mit dem Bassbereich bekommen.
Dann kannst du nur wie weiter oben schon beschrieben den Bassbereich ab 60 oder 80 HZ auf einen Subwoofer auslagern, der aber auch an einer Raumposition stehen können muss, wo er die negativen Raummoden möglichst wenig anregt.

Leider steht er dort, z.B. mitten im Raum häufig im Weg.

Das ist aber IMHO die sinnvollste Lösung.

Zudem wird dazu eine zusätzliche Raumeinmessung / ein DSP erforderlich.
Wie problematisch Raummoden auch bei Subwoofern sind, siehst du in den Threads zum Thema, z.B. hier:
viewtopic.php?f=3&t=47381

Falls Bassreflex bei einer 60 Hz-Trennung + Sub + neuer Einmessung immer noch stört, kann man die Rohre zusätzlich zustopfen. Dadurch fällt der Tiefbassbereich flacher und weiter oben ab, was Raummoden ebenfalls weniger anregt. Aber das muss man ausprobieren, inwieweit es akustisch gegenüber einer 80 HZ-Trennung mit offenen BR-Rohren noch etwas bringt.

Alternativ könnte man mit einem Kuhschwanzfilter / Shelfing Filter oder einem 30 Band-EQ arbeiten und so absenken, dass der Tieftonbereich nicht ganz beschnitten, sondern zum Teil noch durchgelassen wird. Testweise gibt es Windows-Equalizer, worüber du das ausprobieren kannst.
Höchstwahrscheinlich wirst du so aber zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis kommen. Denn eine zu starke Anregung von Raummoden klingt halt immer blöd.

[Ben018]

Stimme CJoe78 zu. Ich weiß, es ist nicht die Antwort, die du hören willst, aber potente Lautsprecher an die Wand hängen, ist ein Weg, bei dem man sehr viele Kompromisse eingehen muss. Viele wollen sich mit dem Thema nicht beschäftigen, sondern "einfach nur Musik hören bzw. Filme schauen", aber der größte Feind eines Lautsprechers ist nun Mal die Raumakustik. Möchte ich das Beste aus dem Lautsprecher rausholen, muss ich über die Aufstellung nachdenken. Also gehe nochmal in dich und frage, ob es evtl. nicht doch möglich ist die X-3000 RC auf Ständer mit 20cm Wandabstand zu stellen. Andernfalls musst du, wie schon vorgeschlagen, den Bass auf Subwoofer auslagern und/oder mit DSP/Raumkorrektur arbeiten. Eine Raumkorrektur arbeitet natürlich noch besser, wenn der Lautsprecher einigermaßen vernünftig aufgestellt ist.

Ich habe bei den X-3000 RC auch schon mit Socken in BR-Rohr und Setzen des HPF rumprobiert, als ich einen Sub angebunden habe. Meiner Erfahrung nach ist der Socken "dramatischer". Der Bass fällt damit deutlich früher ab, als wenn man den HPF bspw. bei 60Hz setzt. Man merkt dann bei der X-3000 sehr schnell, dass der DSP ohne BR den Gesetzen der Physik nicht mehr strotzen kann.

[Slyce]

Hast du die Messung für die RC an der Position durchgeführt, an der auch überwiegend gehört wird?
Dazu kommt dann das Problem, dass der Tiefbass überall im Raum anders klingt. Wenn du die Messung in einem Bassloch durchführst, macht es die Raumkorrektur für die Nachbarn wahrscheinlich noch unangenehmer.

[gustavz]

Hi Zusammen,
vielen Dank für eure Antworten.
Die Optionen mit Aufstellungsänderung oder der Kombination mit einem Sub waren mir bereits bekannt.
Meine Frage bezieht sich darauf wie ich das beste aus meiner suboptimalen Lage holen kann.
Mir ist bewusst dass das globale Optimum nicht zu erreichen ist, ich würde mich daher absolut mit einem lokalen Optimum begnügen

Daher nochmal in aller Kürze:
(Aus technischer Sicht) lieber HPF oder Dämpfung in das Bassreflex Rohr (+ Anpassung XY über die Nubert X-Connect App)

Danke euch!