ich habe es endlich getan, möchte meine Eindrücke nun zusammenfassen und auch eine Hilfestellung für Unentschlossene geben. Ich versuche, mich so kurz wie möglich zu halten.
Einkauf
- nuVero 60
- nuConnect ampX
- Nubert BS-642 Boxenstative (64 cm)
- nuCable LS Studioline (4 mm²)
- nuCable Digital Pro
- Sony UBP-X800M2 (Koaxial)
- Media-PC (Toslink)
Am Wochenende bestellt, Montag versandt und Dienstag schon bei mir. Die Verpackungen der einzelnen Komponenten sind absolut professionell und man merkt, dass hier eine ausgereifte Logistik dahintersteckt. DHL hat sich aber auch mal Mühe gegeben und die Polsterung der Elektronik wurde zum Glück nicht übermäßig auf die Probe gestellt – die Pakete sind tadellos angekommen, was vermutlich aber auch daran liegt, dass seitens Nubert unzählige Warnhinweise auf den Paketen angebracht sind. Wer sich über DHL anstatt einer Spedition wundert: Die nuVero 60 haben jeweils ein Versandgewicht von 19 kg und können damit noch als Paket versandt werden. Die Pakete kann man problemlos allein bewältigen.
Hinweis für das Auspacken der nuVero 60
Wer, wie ich, die Boxen kopfüber vorsichtig aus den Kartons gleiten lässt: Achtet auf die Kartonlaschen mit den Klammern (Kartons sind getackert), diese könnten die Boxen beim „Vorbeirutschen“ beschädigen. Und hebt euch die Kunststofftüten auf, in denen die Lautsprecher verpackt sind, die eignen sich hervorragend als Staubschutz für die Boxen.
Nubert-Stative
Haptisch und optisch sehr hochwertig, mit unsichtbarer Kabelführung und technisch durchdacht. Da die Stative standsicher genug sind, habe ich auf die Befüllung mit Sand verzichtet. Die oberen Teller kann man drehen, um die Boxen auf den Hörer ausrichten zu können – das ist praktisch und ergibt ein stimmiges Gesamtbild, da die Füße gerade ausgerichtet bleiben und nur die Lautsprecher auf den Hörer zeigen.
ampX
Süß, der Kleine. „Schwer“, wertig und ein tolles Display. Man kann das Display auch komplett ausschalten (danke, Nubert), damit ist nach einer Eingabe/Lautstärkeänderung nach 10 Sekunden alles wieder dunkel. Die Menüführung ist intuitiv und unkompliziert. Die Fernbedienung wirkt allein schon durch ihr Gewicht sehr wertig und die Unterseite ist teilweise gummiert, was ganz praktisch ist.
Ich habe grundsätzlich nichts gegen digitale Benutzerhandbücher, bin aber über die große, gedruckte und ausführliche Bedienungsanleitung absolut dankbar, Gleiches gilt für die Lautsprecher.
nuVero 60
Jetzt wird es interessant(er). Sind sie wirklich so gut, wie man erwartet und in zahlreichen Tests gelesen hat, sind sie wirklich eine „Mini-140“? Hinsichtlich der „Mini-140“: Ich weiß es nicht, da ich eine nuVero 140 noch nicht gehört habe. Wer keine Lust auf viel Text hat, ein Fazit: Ja, die nuVero 60 sind letztendlich verdammt gut und ich bereue weder den Kauf noch die Investition. Warum „letztendlich“ erkläre ich im folgenden Roman.
Ich habe den Sprung von einem 2.1-Desktopsystem (Teufel Concept C 100) mit zwei winzigen Satelliten und einem recht großen Subwoofer gleich zu den nuVeros gewagt. Da ich lange gewartet, viel gelesen und noch mehr gegrübelt habe, wusste ich auch, dass mit besseren und größeren Boxen auch Probleme entstehen können, die es zu lösen gilt.
Wer Standlautsprecher schöner findet und Boxen auf Stativen noch nie so richtig toll: Lasst euch von Bildern im Internet nicht irreführen. Die nuVero 60 sind alles andere als klein, eigentlich mindestens halbe Standboxen und mit schönen Stativen ergibt sich auch ein edles, stimmiges Bild. Hinsichtlich Optik sind alle Zweifel verpufft und ich bin mit dem Thema „Stativboxen“ im Reinen.
Die Lautsprecher betreibe ich in allen Schalterstellungen neutral, zur Wand ist ausreichend Platz und sonst stehen die Boxen auch recht frei. Der ampX greift ebenfalls nicht* in das Klangbild ein, demzufolge ist auch hier alles* auf Nullstellung respektive deaktiviert – *lediglich der Bass wurde über den ampX reduziert, warum, erkläre ich jetzt:
Der Ersteindruck wurde etwas getrübt, da mich der Bass in bestimmten Situationen geärgert hat – hier haben die gefürchteten Raummoden wohl zugeschlagen. Es dröhnte in Hörposition unangenehm und von trockenen, sauberen Bässen konnte keine Rede sein. Die Bass-Schalter an den Boxen in reduzierter Stellung lösten das Problem nicht wirklich. Daher konnte die Ursache eigentlich nur der Raum selbst sein und nachdem ich die Bässe im Verstärker entsprechend angepasst hatte, war das Dröhnen komplett verschwunden. Was mich natürlich freute, da ich die Boxen nun, wie gehofft, komplett neutral betreiben konnte. Jetzt konnte ich auch endlich mal ein bisschen aufdrehen, vor allem aber fühlen, was die nuVero 60 können. Warum eigentlich „fühlen“ und nicht nur „hören“? Weil:
Diese Regallautsprecherchen (Scherz) gehen durch Mark und Bein. Musik fühlt man plötzlich, Höhen durchziehen einen mit wohligem Kribbeln einschließlich Gänsehautgarantie und die Bässe lassen einen vergessen, dass es noch so etwas wie Subwoofer gibt. Vorher habe ich Musik einfach nur gern gehört, jetzt saugt man sie regelrecht auf. Meine Empfehlung ist insbesondere, die Höhenschalter neutral zu belassen. „Sanft“ ist in Ordnung, aber man verschenkt im Gegensatz zu „neutral“ das, was die nuVero 60 nach meinem Eindruck ausmachen. Höhen „neutral“ bedeutet: Augen schließen und man kann sich nicht gegen den Eindruck wehren, der Interpret würde direkt vor einem stehen. Ernsthaft. Um diesen Eindruck zu festigen und vor allem, um die Bassneutralität zu testen, habe ich bei YouTube ein Basstest-Video (https://www.youtube.com/watch?v=XnQxyEutGpA) mit Schlagzeug abgespielt. Mit realistischer Lautstärke der Boxen ist es wirklich so, als säße man direkt neben dem Schlagzeug. Die Bass Drum kickt trocken und kraftvoll in den Raum, die Becken klingen sauber und immersiv, sämtliche Teile des Schlagzeugs sind einfach so da, als könne man sie berühren. So habe ich mir das gewünscht, so will ich das, so begeistern mich Lautsprecher. Dieser Ausgangspunkt stellt für mich eine Art Referenz dar und ich freue mich auf alles, mit dem ich die Boxen von nun an füttern werde.
Anregungen
Die „Not“-Lautsprecherkabel, die den nuVero 60 beiliegen, würde ich weglassen und stattdessen lieber die Abdeckkappen (für die Nutzung ohne Gitter) beilegen. Das würde mehr Sinn machen – wer solche Lautsprecher kauft, nutzt (hoffentlich) keine 0,75-mm²-Kabel und bezieht sowieso entsprechend nach.
Danksagung
Noch nie habe ich erlebt, dass ein Hersteller/Anbieter mehr als nötig für seine potenziellen Kunden macht. Dass Nubert seine Preise von sich aus REDUZIERT, um Käufern entgegenzukommen, finde ich bemerkenswert. Ich vergleiche das auch nicht mit irgendwelchen (teilweise angeblichen) Rabattaktionen von überall. Nubert hätte die Preise einfach unverändert lassen können, kaufen würde man so oder so. Gerechnet habe ich eigentlich sogar damit, dass auch Nubert die Preise wird anheben müssen. Überrascht hat es mich auf jeden Fall sehr und dass ich diese Preissenkungen nun einfach mitnehmen konnte, umso mehr.
Gruß
Robert