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Strategien beim Einstellen des Centers

Fragen und Antworten zu Nubert Boxensets im Surround-Betrieb
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engineer
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Strategien beim Einstellen des Centers

Beitrag von engineer »

Ich hatte durch diese Diskussion etwas dazu gepostet, will aber den thread nicht kapern:
viewtopic.php?t=48325

Es geht um die durchaus unterschiedliche Wirkung von einander abweichenden Modelle im Bezug auf die LR. Ich stelle das mal zur Diskussion:

Wie wir wissen, haben solche Effekte unterschiedlichen Empfindens u.a. mit dem unterschiedlichen (Seiten-)abstrahlverhalten von Lautsprechern zu tun und damit in der Folge mit der Geometrie des Raumes und dessen Reflektionen.

Bei einem Center ist es aber nochmal ein ganz eigenes Problem, den in ein Setup zu integrieren, wenn die 3 Signale L+R+C nicht völlig isoliert aufgenommen- und dann wiedergegeben werden, weil sich das, was aus C abgestrahlt wird, winkelabhängig mit dem mischt, was aus den L+R kommt. Das tut es, weil das Stereosystem eigentlich dafür ausgelegt ist, mit nur 2 Lautsprechern zu arbeiten und diese für sich schon Überlagerungen an das Ohr transportieren.

Ein weiterer Lautsprecher kompliziert das noch:

Signal-Mischungen, bei denen C direkt oder indirekt aus (L+R) gebildet wurde, laborieren besonders an solchen Effekten. Da macht der Abstand der L+R einen Effekt und der Tiefenversatz des C nochmal einen weiteren. Da die Lautsprecher mit ihren Weichen alle einen eigenen Phasengang haben, klingt dann jede Mischung anders.

Leider habe ich auch kein Rezept, wie man das anstellen könnte.

Theoretisch müsste der Center einfach ein dritter selektrierter Frontlautsprecher sein, also das exakt gleiche Verhalten haben, wie ein L+R. Spielt man dann 3 isolierte Signale ab, wirkt es am Besten. Stimmt aber nur bei stark bündelnden Lautsprechern in perfektem 120°-Bild auf der Kreislinie und das Ganze in einem reflektionsarmen Raum. Da die Meisten im Wohnzimmer aber eine völlig andere Situation haben, muss man jonglieren. In dem Fall von Überlagerungen ist ein so aufgestellter identischer Center aber eher nachteilig, weil er erst richtig perfekte Interferenzen produziert.

Womit ich experimentiere: Center nicht auf Kreislinie, sondern deutlich davor, gfs noch vor der L-R-Achse, dafür aber zeitverzögert und auch leister. Oder umgekehrt den Center sofort, die L-R verzögert, den Center dafür nochmal leiser.

Meinungen?
gangster1234
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Re: Strategien beim Einstellen des Centers

Beitrag von gangster1234 »

engineer hat geschrieben: Mo 2. Jan 2023, 03:39 Ich hatte durch diese Diskussion etwas dazu gepostet, will aber den thread nicht kapern:
viewtopic.php?t=48325

Theoretisch müsste der Center einfach ein dritter selektrierter Frontlautsprecher sein, also das exakt gleiche Verhalten haben, wie ein L+R.
Nicht nur theoretisch. Auch ganz praktisch.
engineer hat geschrieben: In dem Fall von Überlagerungen ist ein so aufgestellter identischer Center aber eher nachteilig, weil er erst richtig perfekte Interferenzen produziert.
Das ordnet man weltweit in den Bereich der persönlichen Vorstellungen ein.

Beruhend auf der Vorstellung, den Stein der Weisen gefunden zu haben, der alles Bekannte auf den Kopf stellt.

Wir leben in einer verrückten Welt. Fast 2 Jahrzehnte kämpft dieses Forum und sein Betreiber gegen Desinformation. Ausgehend von z.B. dem Kettengedanken. Ein Begriff der Hifi-Szene, erfunden vom LINN--Chef Ivor Tiefenbrunn. Jedes Glied einer Kette sei gleich wichtig.

Wenn man etwas schweres aufhängen möchte, völlig richtig.

Im Fall von einer HiFi-Kette völlig falsch. Keine zufällige Desinformation seitens LINN. Wollte und hat man bei LINN einen aufgebohrten Thorens Plattenspieler unter dem Namen LP 12 auf den Markt gebracht. Mitsamt teuren mystischen Tuning-Teilen, welche größten Zugewinn an "Klang" bringen sollten. Netzteile, Tonarme, Teller-Lager, usw. Mit Namen der nordischen Mythologie. Kam speziell in Deutschland gut an. PREISE fünfstellig im " Vollausbau".

Ein ähnlicher Weiser schickt, 35 Jahre später, seine Schlauheiten mittels eines asr-Forums auf Reisen. Nur geht es nicht um die Quelle, sondern um Verstärker. In schicken Diagrammen, jeglichen Realitätsbezugs oder Hörbarkeit beraubt, wird jeder Pups dramatisch überhöht dargestellt. Auch neueste nubert Vertärker wie ampx werden gnadenlos verrissen.

Mich langweilen solche Dinge.

gruss gangster
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Re: Strategien beim Einstellen des Centers

Beitrag von CJoe78 »

Der Center ist in jedem Setup schwierig zu integrieren, wo dieser nicht ganz identisch zu den Fronts in der Mitte spielt.
Aber es geht, wenn man ihn möglichst gut zum Sitzplatz hin ausrichtet.
In diesem Fall ist oft der abweichende Hochton von der Stereofront ein Störfaktor, der entsprechend mehr per EQ abgesenkt werden muss. Hier wird ein sehr genauer Eingriff per EQ notwendig.

Für Stereomusik ist ein Center schon alleine deswegen ein Problem, da er das Stereosignal nur in Mono ausgibt und somit die Stereobreite negativ beeinflusst.

In Filmen aber auch in vielen (nicht allen) Videospielen ist der Center kein Problem, da hier ohnehin alle Tonkanäle separat abgemischt werden.

Je nach Quelle macht ein komplettes Setup ohne Center oder die Option, den Centerkanal anteilig den Front-LS beizumischen durchaus Sinn.
Schade ist, dass diese Funktion, welche noch aus Dolby Pro Logic 2 stammt von den meisten Receiverherstellern nicht mehr unterstützt wird.

Die ganzen modernen Klangprogramme sind, was den Center betrifft richtig rückständig geworden, da der Center oft nur im Stereobetrieb aus bleibt und sonst immer voll mitläuft.

Zumindest hat man in vielen gehobenen Geräteklassen heutzutage zwei unterschiedliche LS-Setups, über die sich der Center wenigstens als alternatives Setup ausstellen lässt.

Traurig ist es trotzdem, dass zwar der Surroundklang mit Auro 3D und Co. richtig Fortschritte gemacht hat.

Aber solche essentiellen Basisfunktionen wie Center Width oder eine einstellbare Klangbalance von vorne nach hinten überhaupt nicht mehr vorhanden sind.
Denn damit waren die Probleme der Centerintegration schon im Jahre 2002 einfacher zu bewerkstelligen.
Heimkino: 2x Nuline WS 14, 1x Nuline CS 64, 6 x Nubox WS 103, Sub 1x XW700
PC: 2x X3000, KH BD DT 1990 Pro, Corda Daccord FF
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Re: Strategien beim Einstellen des Centers

Beitrag von Celsi_GER »

Öh... ich fühle mich wie ein Physikstudent im ersten Symester, der mit Einstein, Hawking, Cooper und La Forge über die Stringtheorie diskutieren will.
Und obwohl ich nur 1/3 bis die Hälfte verstehe, will ich mich trotzdem einmischen (fragend, nicht beitragend), denn ich glaube in den vorstehenden Texten 3 "Probleme" angesprochen zu sehen, die mich auf meiner Laienebene auch schon länger beschäftigen. Ich hoffe, ich bleibe damit im beabsichtigten Rahmen des Thread und hyjacke ihn nicht meinerseits:
1) Der C ist in Filmen oft so unterrepräsentiert, dass man die Dialoge kaum versteht. In der deutschen Synchro noch mal schlimmer als in OV. Ist das ein Problem der Einstellung oder des Quellmaterials?
2) Obwohl C und LR der gleichen Linie entstammen und mMn gleich klingen sollten, hört sich die Stimme eines Protagonisten abweichend an, wenn vom C zu R oder L wandert, Dünner, würde ich sagen. Ist das ein Problem der Einstellung oder der Lautsprecher oder des Quellmaterials?
3)Mein DENON 3600 hat die Option Center Spread. Manche, geeignete Stereomusik höre ich sehr gerne in "Surround". Wenn der AVR die Stimme/die "Instrumente" brauchbar auf die vorhandene Lautsprecher aufteilt und man sitzt "mittendrin", kann sich das echt toll anhören. Oder halt bei Musik Blurays mit Atmos Ton.
Dabei bevorzuge ich Center Spread = on.
Für Filme allerdings macht Center Spread m. E. alles kaputt umd sollte = off.
Nur scheint es meinem AVR nicht möglich zu sein, das Setting getrennt pro Quelle zu speichern. Es ist entweder "global" an oder aus. Man muss ständig dran denken, es wieder umzuschalten bzw. ich lasse es bei Musik nun auch aus. Kennt jemanden Abhilfe?
LG OLED55G29 - DENON x4800h - CAMBRIDGE AUDIO CXUHD - NuLine 284, CS-174, WS-14,(rear) NL24 (side), RS-54 (auf den Fronts), ELAC Sub 3070.

Gott ist groß, der Mensch ist klein - ich muss wohl dazwischen sein. :lol:
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Re: Strategien beim Einstellen des Centers

Beitrag von CJoe78 »

Im neuen Denon 3800h hättest du den Dialog Enhancer, um die Stimme insgesamt etwas anzuheben.
Ich selbst nutze diesen Effekt aus dem Yamaha insbesondere mit der Auromatic, da dort aufgrund des noch größeren Surroundfelds die Stimme etwas untergeht.

Bei älteren Denons kannst du nur den Center je nach Quellmaterial lauter stellen. Das ist aber nicht optimal, da ein Dialog Enhancer z.B. die Stimme auf allen Boxen und nicht nur im Center anhebt.

Tatsächlich hängt es neben dem verwendeten DSP-Programm auch stark vom Quellmaterial ab, wie gut verständlich der Ton beigemischt ist.

Wenn der Ton wandert und dein Center dünner klingt, ist das eine Aufstellungssache des Centers, welche man aber mit dem EQ kompensieren kann.

Ich würde den Center insgesamt etwas lauter einstellen und danach den Hochton des Center mittels EQ wieder etwas reduzieren, sodass du untenrum mehr Grundton-Präsenz im Center erhälst.

Das ist ein wenig fummelig und braucht seine Zeit, bis man ein gutes Ergebnis erhält.
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