das hier ist mein Erstbeitrag, und es wird gleich ein Brummer, sorry schon mal dafür.
Vorneweg: Es geht um die Planung eines Raumes für eine Neuanschaffung, die nicht unbedingt dieses Jahr ansteht. Ich hoffe, dieses Unterforum passt; das Thema ist in ein Mix in etwa 50:40:10 Raumakustik:Hifi-Stereo-Lautsprecher:Hifi-Stereo-Gerätetechnik.
Ausgangssituation:
- Wohnzimmer (s. u.) mit nuLine 5.1 mit 284 und marantz SR7009 + UD7007 (auch für CD/SACD)
- Filme: 5.1 mit Dynamic EQ und Dynamic Volume => macht Spaß
- Musik: 2.0 mit Pure Direct, in eher speziellen Fällen 2.1 mit Trennfrequenz 40 Hz. Dynamic Volume hier nicht von Interesse, Dynamic EQ gefällt mir hier überhaupt nicht.
- Hatte mich jahrelang mit der ungünstigen Raumakustik abgefunden, weil es mich je nach Musik nicht gestört hat, aber jetzt hatte ich mal Lust mich mit der Thematik auseinderzusetzen. Diverse Experimente, Vergleich in anderem Zimmer, Vergleich mit zwei verschiedenen Kopfhörern, Messungen mit REW und zwei verschiedenen Messmikrofonen, Verifikation der Ergebnisse, und durch verbesserte Aufstellung und Hörposition gefällt es mir/uns jetzt sehr gut.
- Die Situation war, dass es je nach Musik etwas dünn und wenig warm klang. Gemäß Messung bestätigt durch eine recht heftige dreieckige Senke zwischen 50-100 Hz, am krassesten zwischen 70-80 Hz mit ca. -15 dB. Durch die verbesserte Aufstellung/Hörposition ist die Senke schmaler und schwächer. Insgesamt aber noch recht viel hoch/runter bis ca. 500 Hz, aber das Gehirn bügelt da wohl das meiste in der Praxis aus - jedenfalls klingt es jetzt deutlich voller, und ich kann beliebige Musikrichtungen/Soundabmischungen genießen. Was nach wie vor der Fall ist, ist dass hohe Frauenstimmen, z.B. Erykah Badu, etwas schrill klingen – würde sagen, es liegt an der Kombi aus Raumakustik, nuLine 284 und Erykah Badu.
- Ein noch besseres Hörerlebnis für Hifi-Stereo, möglichst 2.0.
- Pegel: Mit 2.0 höre ich normalerweise bei der Einstellung 45 (von 0-98 – welche Einheit auch immer) des SR7009 in Pure Direct bei 0 dB Pegelanpassung. Dann kommen bei komprimierter/maximierter Pop Musik laut Handy-Schalldruckpegelmesser durchschnittlich um die 67 dB am Hörplatz an, lauter als 70 dB empfinde ich dann schon als unangenehm. Ich würde daraus schließen, dass die Leistung des SR7009 gut ausreicht und meine Stereo-Pegelanforderungen moderat sind.
- Musikrichtungen: Jazz/Funk, RnB, Gospel, Rap, Pop relativ bunt gemischt, wenig Klassik, wenig Elektro, vernachlässigbar: Rock und Metal
- Raum
- o.g. Wohnzimmer: 6,7 m x 4,8 m = 32 qm, allerdings mit leichter Dachschräge und Kachelofen, keine zentrale Aufstellung möglich, links hinten offen zu Diele, nach hinten offen zu Esszimmer und offener Küche mit insgesamt 7,3 m x 3,0 m = 23 qm, d.h. insgesamte Länge 6,7 m + 7,3 m = 14 m. Lautsprecherabstand 3,0 m, Hörabstand aktuell 3,5 m (in Zukunft wahrscheinlich etwas weniger). Die asymmetrische Situation spiegelt sich in den Frequenzen bis 100 Hz stellenweise im Messergebnis L vs. R vs. LR gut wider - und wenn ich die Boxen zentral nebeneinander stelle, ist das Messergebnis L und S praktisch identisch.
- Kellerraum 1: 4,1 m x 3,1 m = 13 qm, könnte ausschließlich als Hörraum und kleines Studio dienen. Zentrales breites Fenster auf einer kurzen Seite.
- Kellerraum 2: 7,8 m x 3,6 m = 28 qm, ein vernachlässigbares Mini-Fensterchen, Wände mit Gipskarton verkleidet.
- Lautsprecher:
- Standlautsprecher aus der nuVero Serie
- Verstärker:
- Stereovollverstärker
- Getrennte Stereo-Vorstufe und -Endstufe
- Klangverbesserung:
- Bevorzugt ohne, miniDSP o.ä. mit Dirac o.ä. wäre Last Resort, wenn aus keinem der Räume etwas zu machen wäre. Generell bin ich ein Fan von “keep it simple” und “so einfach wie möglich, aber nicht einfacher”.
- Generell recht gutes technisches Verständnis
- Versiert in digitaler Audio-Signalverarbeitung (hoffentlich für die optimale Lösung irrelevant)
- Bereitschaft mich nerd-mäßig einzuarbeiten, mit Hang zu Theorie
- Erfahrung in Raumakustik und raumakustischen Maßnahmen
- Ich bin kein Physiker, auch wenn ich mit Physik gut klarkomme
- Mit welcher Kombination aus Raum + nuVero Standlautsprecher + realistischen raumakustischen Maßnahmen (ein Wohnzimmer ist halt ein Wohnzimmer) ist das beste Klangerlebnis (so objektiv man das eben sagen kann) zu erwarten?
- Im Zusammenhang mit 1.: Wieso kommen große Lautsprecher in kleinen Räumen nicht zur Geltung bzw. sind evtl. sogar kontraproduktiv? Der Zusammenhang von Schallgeschwindigkeit, Frequenz und Wellenlänge ist mir klar, aber mir ist unklar, was es für eine Relevanz hat, wenn eine Wellenlänge in keine Raumdimension vollständig passt. Auch wäre mir unklar, wieso sich ein solches Problem z.B. für eine nuVero 170 gegenüber einer nuLine 284 verschärfen sollte.
- Untergeordnete Frage (würde ich ggf. in einem anderen Unterforum vertiefen): Bietet für meine Pegelanforderungen eine getrennte Vorstufe/Endstufe klangliche Vorteile?
Am Ende des Tages werden dann allerdings auch praktische Überlegungen und das Kosten-/Nutzenverhältnis schon eine Rolle spielen, wobei der Nutzen die Freude ist, und das mit der Freude zwar so eine Sache ist, aber in diesem Fall wohl davon abhängt, was ich in der Praxis in der Lage bin (blind) zu hören.
Viele Grüße
pidro