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Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

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Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von Modell T »

Macht mich bitte mal schlau. Wie groß sind denn heutzutage die Klassen von der Ersten bis zum Abitur? Ich bin Jahrgang 56 und unsere Klassen waren immer 30 bis 35 Schüler. Aber uns haben ja auch noch die Eltern mit erzogen und nicht nur die Schulen. Ist ein wenig provokant, ich weiß. Allerdings arbeitet meine Nachbarin in der Tagesbetreuung und sie hat Kontakt zu den Lehrern und den Eltern. Was sie für Storys erzählt wie sich viele Eltern den Lehrern gegenüber verhalten, da graut es mir vor der Zukunft. Aus den wohlbehüteten kleinen Supermännern und Supergirls werden bestimmt die Meisten mindestens Atomphysiker.
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Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von Bravado »

CarlTheodor hat geschrieben: Fr 24. Feb 2023, 16:14 Kleinere Grundschulklassen mit besserer individueller Förderung.
Da könnte ich nicht zuer stimmen.
Die Gymnasiallehrer halten sich zwar für die Krönung der Wissensvermittlung, aber de facto sind die Messen schon gelesen, wenn die Kinder auf die weiterführende Schule kommen.
Ob ein Kind Lust aufs Lernen hat, bestimmen das Elternhaus, die Erzieherinnen im Kindergarten und die Lehrer in der Grundschule (natürlich ist es nicht ganz so krass und natürlich gibt es die vorhin mal beschriebenen Spätzünder).
Aber im Verhältnis zu Ihrer Bedeutung für die Entwicklung der Kinder wird im Kindergarten und an Grundschulen skandalös unterbezahlt.
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Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von Bravado »

Modell T hat geschrieben: Fr 24. Feb 2023, 16:27 werden bestimmt die Meisten mindestens Atomphysiker.
Naja, sei ehrlich, Du denkst ja auch, Du wärst der bessere Vorstand gewesen ... :wink:
*duckundweg* :mrgreen:
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Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von daXXes »

Bravado hat geschrieben: Fr 24. Feb 2023, 16:30 Da könnte ich nicht zuer stimmen.
Die Gymnasiallehrer halten sich zwar für die Krönung der Wissensvermittlung, aber de facto sind die Messen schon gelesen, wenn die Kinder auf die weiterführende Schule kommen.
Ob ein Kind Lust aufs Lernen hat, bestimmen das Elternhaus, die Erzieherinnen im Kindergarten und die Lehrer in der Grundschule (natürlich ist es nicht ganz so krass und natürlich gibt es die vorhin mal beschriebenen Spätzünder).
Aber im Verhältnis zu Ihrer Bedeutung für die Entwicklung der Kinder wird im Kindergarten und an Grundschulen skandalös unterbezahlt.
Mir fiel noch so eine Schere bei der Wissensvermittlung auf: In der 9. und 10. Klasse (an der gymnasialen Oberstufe sowieso) quält man die Schüler in Mathe durch sämtliche geometrischen Formen, durch Analysis und Wahrscheinlichkeitsrechnung - und bei der Berufsausbildung ist dann Prozentrechnen im wahrsten Sinn des Wortes das höchste der Mathematik. Das passt doch irgendwie auch nicht so ganz zusammen. Mit Englisch ist es ähnlich, ist an Berufsschulen oft auf dem Niveau der 5. Klasse.
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Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von Modell T »

@Bravado - Nein, nicht wirklich. Ich bin Werkzeugmachermeister im Handwerk und habe mich in der Industrie hoch gearbeitet. Man fragte mich auch ob ich nicht Abteilungsleiter werden wolle. Meine Antwort war ein klares "NEIN". Warum? Weil ich den Geruch von Stahl brauche und die Nähe zu meinen Mitarbeitern. Das ist ja die Krux, man geht die Karriereleiter rauf bis man sie nicht mehr bewältigt. Da hält man sich fest so lange es geht und dann folgt der Absturz. Habe ich einige im Umfeld gesehen. Ne ne, als Meister habe ich mich wohl gefühlt und es hat meinen Chefs nicht gepasst, das ich zu 55% bei meinen Mitarbeitern war und nur zu 45% bei der Firma. Dadurch habe ich aber alle Ziele im Sinne der Kundenzufriedenheit erreicht und hatte zudem noch die Mannschaft hinter mir. Man muss auch mal ein breites Kreuz zeigen bis in die Geschäftsleitung. Wenn man Chefs hat die ihren Job verstehen, wird das sogar respektiert. Ist nicht bequem, aber wirkungsvoll. Im Übrigen hätte ich mit meiner Ausbildung einen Betrieb bis 500 Mitarbeiter führen können. Allerdings fehlten mir dazu einige Millionen. Die Zeiten wo man in der Garage mit einer Drehbank angefangen hat waren in den Neunzigern lange vorbei.
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Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von aaof »

CarlTheodor hat geschrieben: Fr 24. Feb 2023, 16:14
Bravado hat geschrieben: Fr 24. Feb 2023, 16:02
aaof hat geschrieben: Fr 24. Feb 2023, 13:28 Wir entlassen jedes Jahr Zehntausende an Jugendlichen ohne Schulabschluss in diesem Land. Wir leisten uns diesen Luxus, mehr fällt mir dazu ja nicht mehr ein.
Ja, das ist ein Unding. Ich stimme Dir zu: das ist das mit Abstand dringendste Problem im Schulwesen. Die Reduzierung der Schulabbrecherquote. Auf lange Sicht gesehen ist da fast jedes Mittel (im Sinne von Geld, das man investiert) recht, denn der Schulabbrecher kommt uns immer teurer.
Der erste Schritt dazu wäre eine Kindergartenpflicht, mindestens für das letzte Jahr. Schlicht aus dem Grund, damit man Defizite (u.a. sprachlicher Natur) erkennen und beheben kann. Dafür braucht man aber mehr Kita-Erzieher, die man aufwerten und vor allem endlich anständig bezahlen muss. Zweiter Schritt: Kleinere Grundschulklassen mit besserer individueller Förderung. Dritter Schritt: Längeres gemeinsames Lernen (siehe oben).
Sehr gut, ich bin nicht der Einzige der das so sieht. :) Aber auch in späteren Klassen mehr auf Pädagogik setzen, Sozialarbeiter installieren, zumindest in Brennpunkten.

Aber auch Vereine spielen eine erhebliche Rolle. Wir haben in unserer Kindermannschaft 14-15 Kinder? Einen türkischen Jungen. Zu wenig, wie ich meine. Aber die Eltern bemühen sich, ihr Deutsch wird besser und für den Jungen und dessen Entwicklung ist das doch ideal. Er ist anerkannt und Teil der Mannschaft. Alle sprechen Deutsch und er natürlich auch. Die Eltern hätten mit Leichtigkeit einen anderen Verein wählen können, wo kein Deutsch gesprochen wird. Ob das aber der Integration hilft?

Gelungene Integration kann nur durch kennenlernen und verstehen funktionieren. Ja, auch mal durch Reibung und Missverständnisse. Aber das sind die richtigen Ansätze. Kinder sind völlig neutral und wenn ein Erwachsener ein kritisches Wort fallen lassen würde, kannst du mich aber erleben.
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Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von aaof »

daXXes hat geschrieben: Fr 24. Feb 2023, 16:37
Bravado hat geschrieben: Fr 24. Feb 2023, 16:30 Da könnte ich nicht zuer stimmen.
Die Gymnasiallehrer halten sich zwar für die Krönung der Wissensvermittlung, aber de facto sind die Messen schon gelesen, wenn die Kinder auf die weiterführende Schule kommen.
Ob ein Kind Lust aufs Lernen hat, bestimmen das Elternhaus, die Erzieherinnen im Kindergarten und die Lehrer in der Grundschule (natürlich ist es nicht ganz so krass und natürlich gibt es die vorhin mal beschriebenen Spätzünder).
Aber im Verhältnis zu Ihrer Bedeutung für die Entwicklung der Kinder wird im Kindergarten und an Grundschulen skandalös unterbezahlt.
Mir fiel noch so eine Schere bei der Wissensvermittlung auf: In der 9. und 10. Klasse (an der gymnasialen Oberstufe sowieso) quält man die Schüler in Mathe durch sämtliche geometrischen Formen, durch Analysis und Wahrscheinlichkeitsrechnung - und bei der Berufsausbildung ist dann Prozentrechnen im wahrsten Sinn des Wortes das höchste der Mathematik. Das passt doch irgendwie auch nicht so ganz zusammen. Mit Englisch ist es ähnlich, ist an Berufsschulen oft auf dem Niveau der 5. Klasse.
Ja, wobei es im Gymnasium auch darum geht, möglichst umfassend unterrichtet zu werden. Was wahrscheinlich auch unnützes Wissen beinhaltet. Es geht ja auch darum, ob jemand sich in komplexere Dinge einarbeiten kann.

Kuriose Nebenbemerkung: ich hatte auf der Berufsschule, trotz meiner doch recht komplexen Ausbildung, überhaupt kein Englisch mehr. Heute fehlt mir das. Aber daran sieht man auch, was dir als Kind / junger Erwachsener vielleicht fehlt, wirst du als Erwachsener nur schwer nachholen können.
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Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von Bravado »

aaof hat geschrieben: Fr 24. Feb 2023, 17:06 Ja, wobei es im Gymnasium auch darum geht, möglichst umfassend unterrichtet zu werden.
Nicht "auch" sondern ausschließlich.
Ziel des Abiturs ist die Studierfähigkeit, mit der besonderen Herausforderung, dass man das Fach noch nicht weiß ... :wink:
Ich hatte vorhin von Studienkollegen aus anderen Bundesländern gesprochen. Bei denen war die Studierfähigkeit teilweise nicht gegeben, weswegen die Uni Kurse anbieten musste, um erstmal auf das Einstiegsniveau zu kommen (Leute mit Einser-Abi ... )

Das Niveau war schon krass - in Mathe haben wir da angefangen, wo der Mathe LK aufgehört hat - das fand ich mit meinem Grundkurs natürlich gaaaanz toll.
Es relativierte sich dann aber schnell, weil man die Sachen nur anwenden und nicht (mehr) herleiten musste.
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Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von Weyoun »

daXXes hat geschrieben: Fr 24. Feb 2023, 09:29 Meines Wissens kann man mit der Fachhochschulreife nur in Hessen auch an Unis studieren. Sonst geht das nur an Fachhochschulen - wobei mir selber nicht so ganz klar ist, wo eigentlich nun genau der Unterschied in der schulischen Bildung zwischen Abitur und Fachhochschulreife sein soll. In Mathe und Deutsch ist das Level im Prinzip identisch und eine zweite Fremdsprache hat man bei der FH-Reife auch oft. Das Abi dauert halt nur ein Jahr länger, aber ob man da noch maßgeblich so viel neuen Stoff dazu lernt ...?
Also zumindest in Sachsen kann das Level nicht identisch (gewesen) sein. Ich erinnere mich noch gut an die ersten beiden Semester 1999/2000 an der FH Mittweida, weil wir da in Mathe quasi Abi-Stoff wiederholt hatten (Differential- und Integralrechnung und Stochastik). Erst ab dem dritten Semester gab es für mich grundlegend neuen Stoff. Begründung damals: "Damit die Studenten mit FH-Reife keinen Nachteil hätten."

PS:
Bravado hat geschrieben: Fr 24. Feb 2023, 12:24 Definitiv - aber das darf nicht zu einer Absendung des Standards führen und m.W. sträuben sich aber die anderen Länder, die höheren Standards aus BW und Bayern zu akzeptieren.
Ich finde es immer lustig, wenn von "höheren Standards" in Bayern und BW die Rede ist, aber in den letzten 10 Jahren Sachsen im PISA-Test häufig vor beiden gelandet ist. Auch laut dem Bildungsmonitor der DHK ist Sachsen im Jahr 2022 vorn. :wink:
https://www.deutsche-handwerks-zeitung. ... ng-254889/
aaof hat geschrieben: Fr 24. Feb 2023, 15:07 Die Polizei in Hessen hat das übrigens schon getan, wer heute Polizist werden möchte, muss nicht mehr zwingend Abitur haben.
In Hessen mussten Polizisten früher alle Abitur haben, egal ob Streifendienstler, Innendienstler oder Kommissare? Wer macht denn Abitur und geht dann zum einfachen (heutzutage fast überall abgeschafft) oder mittleren Dienst für ein doch recht niedriges Gehalt? Ich kenne das so, dass erst ab der Ausbildung zum gehobenen Dienst Abitur vonnöten ist.
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Re: Der Thread um richtig Dampf abzulassen!

Beitrag von Weyoun »

Modell T hat geschrieben: Fr 24. Feb 2023, 15:26 Hier noch etwas um richtig Dampf abzulassen!

Mercedes-Benz verdient so gut wie nie. Gewinn, Dividende, Prämie für die Mitarbeitenden – alles ist auf Rekordniveau. Das Werk in Bremen allerdings meldet Kurzarbeit an, weil Teile fehlen. Und Mercedes lässt sich die Löhne teilweise vom Staat bezahlen.

Sind zwar erst einmal nur 700 von 12500 Mitarbeiter, aber dennoch eine bodenlose Unverschämtheit und die Betriebsräte machen auch noch mit. Ach ja, die Mitarbeiter haben ja gerade erst eine extra Prämie in Höhe von 7800€ bekommen.

Ich fahre derzeit meinen zweiten und letzten Benz, so viel steht fest!
Neben der Mitarbeiterprämie (7300 €?) zahlt Daimler zudem den Aktionären rund 7 Prozent Dividende. Da passt es überhaupt nicht, dass gleichzeitig Kurzarbeit angemeldet wird und der Staat (und somit der Steuerzahler) zahlen soll. Schäm dich Daimler!

Meine persönliche Meinung: Solange ein Konzern in der Lage ist, Boni und Dividenden auszuschütten, kann es ihm nicht schlecht gehen und deshalb sollte der Staat nicht zahlen. Warum oft doch gezahlt wird? Jeder Standort ist eine eigenständige GmbH (oft mit nur dem Mindestkapital von 25.000 €, selten mehr als 100.000 €), damit man im Fall des Falles ein Werk oder eine Niederlassung schnell "plattmachen" kann. Und genau diese GmbH beantragt dann auch die Kurzarbeit beim Arbeitsamt und nicht der Konzern. Hier gehören schnellstmöglich neue Gesetze her!
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