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Unbekannte Musik, von der ihr positiv überrascht wart ...

Alles rund um die Musik auf CD, DVD und Schallplatte
ThomasL
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Beitrag von ThomasL »

Elysian Fields - Dreams That Breathe Your Name
hab ich mal zufällig entdeckt, schwankt so zwischen rockenden Ohrwürmern und ruhigen, eher düsteren Songs.
Hab dann gleich auch noch die erste CD Bleed Your Cedar und die dritte Queen Of The Meadow gekauft, Ihre zweite CD wurde leider wegen Label-Streitereien nie veröffentlicht.
Gruss
Thomas
Philipp
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Beitrag von Philipp »

Wo ist jetzt die Grenze zur "Unbekanntheit"?
Wenn es nach Radio-Airplay und Hitparaden geht, könnte ich jetzt 95% meiner Sammlung auflisten...

Ein paar spontane Einfälle (die ganz krassen Sachen lass ich lieber mal weg):


Chroma Key
Sehr ruhige, atmosphärische und chillige Musik von Kevin Moore, dem ursprünglichen Keyboarder von Dream Theater. Er selbst nennt seinen Stil "Dark Avantgarde", darunter kann man sich zwar erstmal nix vorstellen aber wenn man die Scheibe mal hört erscheint einem der Begriff dann doch irgendwie passend.
Empfehlenswert: Alles! (Mein Favorit ist "Dead Air for Radios")

Opeth
Auch wenn der Bekanntheitsgrad dieser Band in den letzten Jahren enorm gestiegen ist - letztlich bekommen Opeth immer noch längst nicht die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Unnachahmliche Mischung aus Death Metal und unglaublich schönen ruhigen Akkustikparts. IMHO gibts keine andere Band die derart grandiose Stimmungen erzeugen kann. Obendrein die einzige mir bekannte Band, bei der das Death-Metal-typische "Gegrunze" nicht störend oder aufgesetzt wirkt, sondern einfach "passt" und auch nur gelegentlich als Stilmittel eingesetzt wird.
Empfehlenswert: Für Einsteiger erstmal "Still Life" und "Blackwater Park", wer mit Death Metal überhaupt nix anfangen kann sollte sich "Damnation" zulegen, dort wird auf die harten Metal-Parts komplett verzichtet und ausschließlich akkustisch musiziert.

Katatonia (Mit "K", nicht mit "C"!!!)
Kennt komischerweise auch keine Sau, zumindest nicht in meinem Bekanntenkreis. Früher mal richtig böse, mittlerweile machen Katatonia einfach nur sehr gute, melancholisch bis depressive Rockmusik mit leichter Schlagseite Richtung Doom Metal. Recht unspektakulärer, aber trotzdem charismatischer Sänger.
Empfehlenswert: "Last fair deal gone down" (seit Jahren unangefochten meine Liebeskummer-CD Nummer Eins)

Stilwechsel:

Phil Collins Big Band
Phil Collins kennt wohl jeder, aber dass er auf seinem IMHO besten Album nicht singt, sondern bei seiner eigenen Big-Band Schlagzeug spielt, wissen die wenigsten. (Die Genesis-Sachen klammern wir jetzt einfach mal aus *g*)

Tower of Power
Eine der besten Soul/Funk-Bands der Welt, unheimlicher Groove und obendrein technisch einfach perfekt gespielt.
Tipp: "Soul Vaccination"
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Frank Klemm
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Beitrag von Frank Klemm »

bony hat geschrieben:Meine Entdeckung des letzten Jahres war Bela Fleck & The Flecktones. Die Band scheint in den Staaten bekannter zu sein als hier zu Lande.
Ich könnte mir die "Music for two" anhören (Bibliothek hat diese sowie die "These times"). Wie ist diese einzustufen?
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bony
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Beitrag von bony »

Diese CDs kenne ich leider noch nicht. Ich habe mal kurz bei Amazon in die Hörbeispiele reingehört. Danach scheint mir die "Uncommon Ritual" eingängiger und melodiöser und hat einen etwas stärkeren Einschlag Richtung Bluegrass und Jazz, was mir persönlich besser gefällt.
kadajawi
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Beitrag von kadajawi »

Von Therion (was ungefähr für Satan steht ;) ) kann ich auch die Theli (erstes Therion Alben das Metal wirklich mit Klassik verbindet, ist noch etwas härter), Deggial (nach Vovin, etwas softer geraten) und die Secret of the Runes (Konzept Album mit nem genialen Cover von Summernight City. Im Moment mein Favorit) empfehlen. Dann gibts da noch die A'arab Zaraq - Lucid Dreaming, ist so eine Art Film Soundtrack mit 2 Versionen der Songs... Original und "Metal Fassung".
Crowning of Atlantis ist ein komisches Stück, einerseits "Ausschussware" aus der Vovin wars glaub ich, andererseits Live Album und dazu noch n Manowar Cover. Eher was für Fans, aber dennoch genial (insbesondere die Ausschussware und eine alternative Fassung eines Songs auf nem anderem Album mit anderen Chören etc.).
Gibt auch noch n Live Album (Live in Midgard).
Das neuste Album ist die Sirius B/Lemuria (2 Alben), ist aber ein ordentlicher Schritt zurück in die Metal Zeit...
Dann gibts noch einige richtige (Death) Metal Alben von Therion.

Wer Therion mag kann sich ja auch mal Haggard ansehen, verbindet ebenfalls Metal mit Klassik, aber ein anderer Ansatz. Da sind alle Musiker Bestandteil der Band (müssten 20 oder so sein), und die Musik ist anders, weniger bombastisch.

Lacrimosa's Elodia ist auch ein Album was Gothic angehauchten Metal mit Klassik verbindet.

@LaLeLu: Ich kenne dein depressives Lied nicht, aber kann in der Kategorie Cathedral - Forest of Equilibrium empfehlen. Ultrazäher Doom, langsam, heavy, mit einem sehr traurig klingendem Gesang, einem einfach wahnsinns Saxofon (denk ich zumindest), und intelligenten (für mich nicht zu verstehenden) traurigen Texten. Als ob die Band alles Leid der Erde gesehen hat.
Auch sehr gut: Bohren und der Club of Gore - Black Earth.

Dresden Dolls - Dresden Dolls. Ungewöhnlich. Sängerin sitzt am Klavier, dazu Schlagzeug. Mir fällts schwer dazu was zu schreiben.

Haus Arafna - Children of God. Äh... man ersetze Instrumente durch Frequenzgeneratoren, dazu wird stark verzerrt sowas wie Electronic Terrorism geschriehen (sehr passend), und raus kommt Haus Arafna. Schwer verdaulich, sicherlich. Aber trotzdem ziemlich klasse, man muss sich unweigerlich bewegen. Und wann werden schon auf voller Lautstärke 17 kHz und mehr aus den Boxen gejagt?

Kaizers Orchestra - Evig Pint. Diese CD wird Gott während der Apokalypse auflegen. Skuril isse. Humppa (+Rock). Düster isse auch. Und irgendwie genial. Vor allem auch gut hörbar.

Kinderzimmer Productions - Irgendjemand Muss Doch. Hip Hop mit Humor und kranken Ideen.

Le Tigre - This Island. Elektropoppunk? Schräg, agressiv, schön. Und das I'm so Excited Cover... genial.

Ian Parker. Genialer Blues.

Voltaire - Bonner Poprock. Ziemlich abwechslungsreich... mal unglaublich zart, mit Akkustik Gitarre und zartem, zerbrechlichem Gesang das ab und zu Muse'sche und Radiohead'sche Regionen besucht, und dann auch mal richtig Power gebend (leider wohl nur Live (Sarah Kuttner - Die Show), auf der Perfekten Welle CD wird wo's richtig interessant wird rausgefadet).

William Shatner - Has Been. Ja genau, der Shatner. Captain James Tiberius Kirk. Zumindest Common People ist großartig geworden.
Philipp
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Beitrag von Philipp »

Also was das letzte Therion Album angeht, ich fands eher langweilig. Da gefallen mir die älteren Sachen, die du noch ansprichst, allesamt besser. Außerdem hat "Lemuria/Sirius B" irgendwie einen seltsam dumpfen Klang, der mir irgendwie gegen den Strich geht.

Cathedral: ich kenne nur die relativ neue "Endtyme", kann man die mit "Forest of Equilibrium" vergleichen? Endtyme ist jedenfalls mal wirklich ein äußerst zähes und gewöhnungsbedürftiges Stück Musik. Hab noch nie sowas abartig ...langsames gehört.

"Boren und der Club of Gore" versuche ich seit Monaten vergeblich in diversen Läden zu finden. Hab ich mir jetzt mal "Midnight Radio" bei Amazon bestellt, "Black Earth" oder "Sunset Mission", die mich eigentlich noch mehr interessiert hätten, gibts leider nur für indiskutable 30 Euro bzw. gar nicht.
Bin sehr gespannt, die Rezensionen hören sich jedenfalls sehr interessant an!
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Beitrag von kadajawi »

Ich kenn nur die Forest, und evtl. ein paar später gekommene Songs. Aber soweit ich gehört habe hat sich deren Stil stark geändert, sprich die Forest ist weeeeeeesentlich unfröhlicher und langsamer als was danach kam. Zähness pur...
Oho... http://www.metal-observer.com/articles. ... d=1&id=220 Anscheinend ist die Endtyme eine Rückkehr zu den Wurzeln.
Aber gegen die Black Earth ist die Forest Speed Metal :D

Nochmals zu Therion: Für Leute, die es härter mögen, die alten Therion Scheiben sind ebenfalls ziemlich genial. Ist halt eher Death Metal, aber wer drauf steht wirds mögen :)
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Beitrag von Philipp »

Och ich kann mich eigentlich mit wirklich jedem beliebigen Härtegrad anfreunden. Bis jetzt hat mich noch nix aus der Fassung gebracht.

Allerdings gibts Bands die Härte mit stumpfem Geballer verwechseln, so finde ich beispielsweise Kataklysm und ähnliches Zeug auf die Dauer einfach nur langweilig.
Meshuggah dagegen liegen schon eher auf meiner Wellenlänge.
Auf der to-do-Liste stehen unter anderem noch "The Mass - City of Dis", "Atheist - Unquestionable Presence", "Cynic - Focus" und ähnliche Alben aus dem Grenzbereich zwischen Death-Metal, Grindcore und Free-Jazz.

Leider kann man solches Zeug nicht einfach bei Amazon bestellen... ist wohl zu speziell.

Ist aber alles ein Stückchen flotter unterwegs als Cathedral, wenn mans mal ganz vorsichtig ausdrücken will. :twisted:
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Beitrag von kadajawi »

Dann versuchs mal mit Avulsed - Stabwound Orgasm. Feinster Extreme Death Metal aus Spanien (schätz ich mal), ohne dabei stumpfes Rumgeballer zu sein.

Brujeria - Brujerizmo find ich auch ziemlich genial... hat halt nen tierischen Groove, geht ziemlich gut ab, knüppelt gut. Insbesondere im Bass Bereich (3 Bassisten oder so?).

Ob das deine Wellenlänge ist kann ich nicht sagen, vielleicht isses dir auch zu stumpf.
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Der Pabst
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Beitrag von Der Pabst »

So - ich pack jetzt mal wieder was aus der Klassikecke aus. 8O

Ich denke, das ist hier besser platziert, als im ultimativen "Was hört ihr gerade?" Thread. http://www.nubert-forum.de/nuforum/view ... 920#116920


Damals, es war Sommer 2004, hatte ich mir ein Stereoplay-Magazin (Ausgabe 08/04)zugelegt. Dort wurden ein paar klassische CDs empfohlen, um Musikanlagen zu testen... :wink:

Also habe ich mir was von Béla Bartók (1881 - 1945) besorgt. Den sollten doch wenigstens ein paar von euch kennen, oder :!: :?: Und zwar seine eintaktige Oper "Herzog Blaubart's Schloss", gespielt vom Budapest Festival Orchestra unter der Leitung von Ivan Fischer.

Das ganze ist um eine tragische Liebesgeschichte gesponnen, alles sehr düster. Die gesamte Komposition ist furchtbar emotional, das Orchester herrlich mitreißend. Es gibt verdammt schnelle Wechsel zwischen leisen, geruhsamen und SEHR lauten, hektischen Passagen. Die zwei Solisten (Bass + Sopran) an keiner Stelle übertönt, sondern immer klar konturiert zu vernehmen. Das ganze wird in ungarischer Sprache gesungen und hat einen ganz eigenen Klangcharakter (eher düster), der wirklich hervorragend zu dem Werk passt!
An Emotionalität lässt es dieses Werk wirklich in keiner Sekunde fehlen! :D


Doch diese SACD-Aufnahme hat noch eine Besonderheit, die mehr als überrascht! Wer die Stereoplay 08/04 auf Seite 43 aufschlägt weiß, von was ich rede! Für alle anderen: ein aberwitziger Dynamiksprung in 5.0-Mehrkanalsound (laut Stereoplay bis auf 110 Dezibel :twisted: ). Und nachdem ich's gehört habe glaub ich das auch!!!!

Zum schmunzeln eine etwas exaktere Beschreibung des Höreindrucks an dieser Stelle:
Die 30 Sekunden davor sind die bis dahin eindeutig lauteste Stelle des Werkes in fff !!! Ich denke: „Hoppla, was ist denn da los? Vielleicht sollte ich etwas leiser machen, es ist doch extremst laut!!! Ach was, diese ff-Passagen sind nach 10 Sekunden sowieso immer vorbei...“ Folge dieser Kurzschlusshandlung:
ARGHHHHHHH! :twisted: Urplötzlich DOPPELTE LAUTSTÄRKE! :twisted: Vollaussteuerung alle Lautsprecher! :twisted: Wahnsinn! :twisted: Ich stehe (fast) unter Schock! 8O EIN ellenlanger gehaltener Ton TUTTI gespielt von ZWEI Orchestern! Derweilen wäge ich mich in allertiefster Zufriedenheit! 8)
So eine Stelle in ein klassisches Werk, oder sonst irgendwo einzubauen, ist schon einfach eine geniale kompositorische Meisterleistung. Unglaublich beeindruckend!


Um es nochmal zu sagen: ich finde die ganze Oper unglaublich mitreißend. Die Komposition ist zwar wahrscheinlich erst einmal ungewohnt, da Bartók doch einen sehr eigenen Musikstil pflegt, aber herrlich bewegend und aufwühlend, wenn man sich denn auf eine "düstere" Oper einlassen möchte. Die konservierte Dynamik ist die geilste, beste und lauteste, die ich je gehört habe! Mein Tipp!!!


Grüsse
Kai
WZ: nuLine 264 | Office: nuPro A-10 | Keller: Heimkino im Bau
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