Hallo "US" (Uwe),
US hat geschrieben:Warum kann die Box / Chassis eine derart hohe Leistung aufnehmen? Das kann doch nur daran liegen, dass das Chassis mechanisch komprimiert und von der Sicke "abgefangen" wird.
Ja klar, - ich habe ja geschrieben, dass die nuBox310 bei 20 Hz kurzzeitig mehrere 100 Watt "verdauen" kann, ohne dass die Tieftöner-Membran dabei mechanisch durchschlägt. - Das heißt natürlich nicht, dass sie bei dieser Frequenz hohe Schallpegel verzerrungsfrei abstrahlen kann. (Der AW-1000 schafft die 20 Hz Grundwelle - wenn man die Klirr-Grenze auf 10% setzt - mit etwa 100 dB /1 m. Seine Membrane hat 490cm² und macht dabei etwa 4 cm Hub.)
Das Basis-Modell des 14.5 cm-Tieftöners, auf dem die Entwicklung des nuBox-310-Tieftöners beruht - und viele andere Tieftöner dieser Größe - schlagen tatsächlich mit 20 Hz bei vielleicht 30 Watt-Impulsen
hemmungslos durch und "knattern" dabei extrem.
Das "mechanische Softclipping" des 310-Tieftöners, der in der 8-Ohm-Version auch im CS-330 eingesetzt wird, halte ich für gehörmäßig "besser gelungen" als es bei sämtlichen professionellen Aktiv-Limiter-Lösungen (mit vergleichbarer Chassis-Größe) der Fall war, die ich je im Labor hatte.
Die "Feinarbeit zu dem zugehörigen Thema habe ich ja schon in "Technik Satt" erwähnt.
http://www.nubert.de --> Wissen --> Technik Satt --> Gesamtdownload (oder "Technische Grund-Informationen) --> Dolby-Surround-Lautsprecher
Daraus der entsprechende Abschnitt:
***admin** 2009:
der folgende Text war im Jahr 2004 aktuell. Der Text von 2009 ist anders formuliert, hat aber die vergleichbare Aussage.
Im Bassbereich ist es bei vorgegebenen Werten für Membranfläche
und maximaler Membranauslenkung grundsätzlich unlösbar,
drei Forderungen gleichzeitig zu maximieren: Pegelfestigkeit,
Tiefgang und Dynamik-Linearität.
Der Entwicklungsaufwand im Bassbereich war beim CS-330
gegenüber den früheren Modellen ungleich höher. Um einen noch
höheren Wirkungsgrad im Bass erreichen zu können, wurde die
konventionelle Dämpfung im Gehäuse reduziert und durch eine
sehr aufwändige "schaltungstechnische" Dämpfung in der
Weiche unterstützt. Das funktioniert so perfekt, dass die Box
wesentlich größer klingt, ohne zu dröhnen.
Die hochwertigen, speziell für uns gefertigten Tieftöner erlauben
eine Nennbelastbarkeit von 200 Watt.
Um ein Klanggeschehen, bei dem der volle Membranhub eines
Lautsprechers benötigt wird, in gleicher Lautstärke eine Oktave
tiefer wiedergeben zu können, müsste man diesen Hub vervierfachen,
(beispielsweise von 15 auf 60 mm) oder wesentlich größere
Membranflächen und Gehäuse einsetzen, was ökonomisch
kaum realisierbar wäre.
Bei sehr hohen Lautstärken muss dem Lautsprecher also ein gehörmäßig
akzeptables "Soft-Clipping" anerzogen werden, was nichts anderes
bedeutet, als einen gewissen Verlust an Dynamiklinearität hinzunehmen.
Es muss das Kunststück vollbracht werden, die relativ hohen Klirrfaktor-
werte bei extrem großen Pegeln auf möglichst unauffällig zu trimmen.
Gruß, G. Nubert