Heute sind die Stones an der Reihe. Wer sich in der Diskographie der Band ein wenig auskennt, wird sich vielleicht fragen warum ausgerechnet dieses Album? Mitte der Siebziger, die Rockmusik war noch immer recht jung, die Stones galten schon damals als alte Säcke. Keith Richards sagt heute, er könne sich an diese Zeit nicht mehr erinnern...
Black and Blue wird selten zu den Klassikern der Stones gezählt. Meiner Meinung verdient dieses Album mehr Beachtung, bietet es doch eine interessante Kombination, aus üblichen Stones-Rockern und jede Menge Einflüsse schwarzer Musik.
Die Remaster Version klingt sehr gut, es ist lediglich ein leichtes Rauschen zu hören. Dieses stört aber nicht weiter, sondern trägt zum Charme der Aufnahme bei.
Ich erspare mir weitere Vorworte zu den Stones, die Vorgeschichte der Band dürfte hinreichend bekannt sein. Steigen wir also gleich in das Album ein.
Los geht es mit "Hot Stuff". Das Stück hört sich recht funky an, vermutlich ein Zugeständnis an den damaligen Zeitgeist. Trotzdem klingt es irgendwie typisch nach den Stones, ein starker Einstieg. "Hand of Fate" ist ein üblicher, solider Riffrocker, wie man ihn von den Stones gewohnt ist. Nicht wirklich innovativ, aber immer wieder gern gehört. "Cherry oh Baby" kommt dann mit deutlichen Reggaeeinflüssen daher. Das ist eigentlich überhaupt nicht meine Musik, aber hier kann ich es ertragen, obwohl der Titel nicht gerade zu meinen Lieblingen zählt. Dann folgt einer der stärksten Stones Songs überhaupt: "Memory Motel". Ein balladeskes Meisterwerk, bei dem auch Keith Richards ans Mikro darf. Sieben Minuten vom allerfeinsten, die sich ein wenig wie ein Abgesang auf die Hippie-Ära anhören. Schon allein dieser Song macht die Scheibe zum Pflichtkauf!
Weiter geht es mit "Hey Nigrita" Klingt fast ein wenig wie "Hot Stuff Pt.2", bietet aber etwas mehr Gitarre als der Opener des Albums. "Melody" ist eine ruhige Nummer, kommt als eine Art "Bar-Jazz" rüber. Für viele Fans vielleicht etwas befremdlich, ich mag den Song. "Fool to cry" ist eine weitere Ballade. Nett anzuhören, aber keinesfalls mit dem grandiosen "Memory Motel" zu vergleichen. "Crazy Mama" bringt dann noch einen Song im Stile von "Hey Nigrita" und "Hot Stuff", diesmal mit noch mehr typischen Stones-Elementen.
Was bekommen wir also geboten? Gute Stones Rocker mit "Funk-Schlagseite", nette Balladen und einen Übersong! Mir gibt dieses Album viel mehr als der stinklangweilige Vorgänger "It's Only Rock 'n' Roll", oder der oft überbewertete Nachfolger "Some Girls". Wer die Stones mag, aber dieses Album noch nicht kennt sollte mal reinhören. Wer bisher nicht viel mit den Stones anfangen konnte, aber schwarzer Musik zugeneigt ist, sollte der Scheibe ebenfalls eine Chance geben.
Weitere Empfehlungen:
Aftermath (1966) - Das erste große Album der Band. Zynische Texte inklusive.
Their Satanic Majesty Request (1967) - Das psychedelische Album. Oft zu Unrecht als Kopie von Sgt.Peppers abgetan.
Beggars Banquet (1968) - Vielleicht das beste Album der Band. Klingt in der neuen Remaster-Version sehr gut.
Sticky Fingers (1971) - Neben Black and Blue das beste Album der Band aus den Siebziegern. (Jaja, ich bin kein Fan von "Exile on Main Street")
Undercover (1983) - Die Stones in den Achtzigern, modern und doch auch nach über zwanzig Jahren zeitlos gut!
Steel Wheels (1989) - Zum Ausklang des Jahrzehntes nochmal ein starkes, wenn auch sehr typisches Album.
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CD der Woche: The Rolling Stones - Black and Blue
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Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Eine sehr gute Wahl, ich mag dieses Album auch sehr gerne. Jeder Song ist eine kleine Perle.Vadder hat geschrieben:Mein Lieblingsalbum von den Stones ist ganz klar Sticky Fingers.Den Opener Brown Sugar mag ich zwar nicht so sehr,aber der Rest geht mir immer wieder unter die Haut.Meine liebste Nummer ist Sister Morphine.
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)