Hallo Denis,
nein, bitte nicht schockiert sein.
ich habe leider keinen passenden Smilie gefunden, am besten sah noch der Glupschaugentyp aus.
In glaube, wir meinen in der Tat nicht dasselbe wie Silvester vermutete.
Daher nochmal von vorne:
Annahme: Es liegt ein diffuses Schallfeld vor (was in der Praxis meist nicht gegeben ist).
Das Diffusschallfeld wird gebildet aus Diffusschallverhalten des Lautsprechers und Absorptionsverhalten des Raumes.
Beide verhalten sich komplementär zueinander.
Das heißt sie ergänzen sich gegenseitig.
Praktisch bedeutet dies:
Fällt der Diffusfeldfrequenzgang zu hohen Frequenzen ab, so ist dies zu kompensieren durch ein zu hohen Frequenzen abnehmendes Absorptionsverhalten und vice versa.
Nehmen wir zwei Lautsprechermodelle:
Modell A: Klassischer großer Dreiweger "alter Schule" (Heco, Braun, MB) mit 50er MT-Kalotte und 19er HT-Kalotte. Außerst gleichmäßig abstrahlend aber sehr breit (Pi-Strahler).
Modell B: Kleiner Zweiweger im Monitordesign mit hochliegender Trennfrequenz und Waveguide, z.B. Genelec.
Abstrahlung vom Kugelstrahler im unteren Grundton über Halbraumstrahler in den Mitten stetig zunehmend und ab Präsenzbereich deutlich gebündelte Abstrahlung.
Raum sei mit Schaumstoff gepflastert und weist eine zu hohen Frequenzen abfallende Nachhallzeit auf, von 0,5sec im Grundton bis 0,1sec im Hochton; Hörabstand "Hifi-mäßig" so daß Diffusschallanteil deutlich überwiegt.
Mit welchem Lautsprecher werden sich klangfarblich neutralere Ergebnisse erzielen lassen?
Natürlich Modell A, da hier wenigstens der Lautsprecher einen neutralen Diffusfeldfrequenzgang aufweist.
Modell B wird deutlich zu dunkel klingen, da zum ohnehin nicht frequenzneutral bedämpften Raum noch viel zu wenig Diffusschall im Hochton vorliegt.
Zu allem Unglück strahlt der kleine Lautprecher auch noch den ganzen Grundton ungehemmt in alle Richtungen. Und das bei diesem Raum, der zu wenig Absorption im Grundton aufweist.
Der spärliche Hochtondiffusschall wird komplett geschluckt, der massive Grundton kaum.
Das Ergebnis ist ein wenig durchhörbares, aufgedicktes, unpräzises Klangbild. Baß wird "zugeschmiert", Klangbild zu warm und dunkel.
Wie rechnet man den Bafflestep aus?
Da dies ein zweidimensionales Problem ist, simuliert sich sowas einfacher:
www.tolvan.com
Das kleine Programm nennt sich Edge.
Gruß, Uwe