Hat sich euer Musikgeschmack geändert...

[Paul]

Mein Musikgeschmack ändert sich natürlich immer etwas, man entwickelt sich schließlich. Was ich vor 30 Jahren gut fand, sehe ich heute nicht selten etwas anders.
Hat es was mit der Anlage zu tun? Ja, manchmal schon. Die alten Genesis (mit P.Gabriel) mag ich nicht mehr hören, obwohl sie mich musikalisch zumindest teilweise noch ansprechen. Dieser Waschküchensound stößt mich regelrecht ab. Für mich gilt es schon, daß die Qualität der Aufnahme und der Anlage ein wichtiges Kriterium ist.
Das bedeutet nun nicht, daß ich eine perfekte Heino-CD einer z.B. schlecht eingespielten z.B. Katatonia-CD vorziehe. Ich habe nunmal mehr Spaß an einem guten Sound und eine definitiv schlechte Aufnahme, auch wenn sie mich musikalisch ansprechen würde, kommt mir nicht ins Haus.

[burki]

Hi,
nur meine Meinung: Wenn man seinen Musikgeschmack den Boxen oder der Raumakustik unterordnet, hat man IMHO bei der Boxenauswahl etwas falsch gemacht (ich benutze uebrigens bis auf den Sub keine Nubertboxen).
Trotzdem veraendern sich auch meine Favoriten.
Was ich allerdings nicht verstehe:

höre jetzt vermehrt Lieder die aus wenigen Instrumenten und Stimmen bestehen, weil ich mich für die enorme Auflösung der Boxen begeistern kann.

gerade das ist doch fast die einfachste Uebung fuer die Anlage (aber auch fuer den Tonmeister) ...
Gruss
Burkhardt

[Philipp]

Mein Musikgeschmack hat sich nicht verändert, höchstens erweitert. Das hat aber mit den Boxen nichts zu tun, der Geschmack hätte sich so oder so in den letzten 3 Jahren erweitert, wie er das auch die Jahre zuvor schon getan hat.

Ansonsten stimme ich mit Blap und Nolli überein und muss solchen Aussagen

eine definitiv schlechte Aufnahme, auch wenn sie mich musikalisch ansprechen würde, kommt mir nicht ins Haus

vehementestens widersprechen.
Sollte ich die Prioritäten darstellen, würde ich sagen bei mir macht die Musik ca. 95-98 Prozent des "Hörspaßes" aus und der Klang den Rest. Ich kann mir selbst absolut grottenschlechte Bootlegs noch mit Genuss anhören, wenn die Musik stimmt.
Alles natürlich IMHO.

[Paul]

Die Musikverleger werden begeistert sein über die Bescheidenheit ihre Kunden.
Warum investiere ich eigentlich Geld in eine gute Anlage? MP 3 muß dann reichen!

[TomTom]

Tja, man wird älter und damit ändern sich halt auch die Hörgewohnheiten.
Das hat aber nichts mit den Nuberts zu tun.

Früher hörte ich zu 90% Heavy, 8% Blues, 1% Klassik und 1% Sonstiges.

Mit meinen mittlerweilen "legendären" 32 Jahren , höre ich auch sehr viel mehr Musik, für die ich mich zuvor nicht begeistern konnte.
Z.B. die "spanischen" Scheiben von Gloria Estefan oder auch gerne mal Diana Krall ( die auch bei "Besuchern" sehr gut ankommt! )

Ich denke, meine "Umorientierung" liegt nicht an den Nuberts, zumindest nicht größtenteils.
Eine gute Aufnahme macht natürlich mit den Boxen viel mehr Spass, als mit meinen Selbstbauten ( obwohl die auch nicht schlecht waren ).

Wahrscheinlich ist es das Alter!

Gruß Tom

[Steppenwolf]

Im Laufe der bewussten Hör-Jahre (fast 40?), würde ich jein sagen.

Jein deshalb, weil ich aus meiner persönlichen Sicht eher "entwickelt" sagen würde, als "geändert".

Dass Einzige was sich eventuell geändert hat ist der Focus vom Mainstream weg.
Aber gleichzeitig auch wieder den Mainstream nicht ganz links liegen lassend.

Oder anders ausgedrückt, "entwickelt" lässt den Blick zurück zu, "geändert" klingt für mich wie "Einbahnstraße".
Ganz schön verzwickt das Ganze. Sichi?

Bin diesbezüglich vielleicht auch eine Ausnahme. Weiß nicht.

Schubladen kenne ich nicht.

Und die Technik ist nur Mittel zum Zweck.

Unzulänglichkeiten in der Reproduktion von gespeicherten Musikdaten ( sorry ) kann man auch
bei Nicht-Nubi-Transmittern erkennen (hören).

*lol*

Sorry, mir war gerade danach.

[BlueDanube]

Einen sachverwandten Thread gab's schon mal hier

[Philipp]

Die Musikverleger werden begeistert sein über die Bescheidenheit ihre Kunden.
Warum investiere ich eigentlich Geld in eine gute Anlage? MP 3 muß dann reichen!

Die besten Partys feiern wir regelmäßig in meiner Studentenbude - und da steht ein Logitech 2.1-Set für etwa 30 Euro, das seine Musik direkt vom Onboard-Soundchip des Laptops bezieht.
Ich bin jedesmal, wenn ich am Wochenende die "richtige" Anlage höre, äußerst erstaunt wie eklatant der Unterschied zu diesem billig-Set ist - andererseits muss ich zugeben dass mein Spass bisher niemals auch nur ansatzweise geschmälert worden ist, nur weil die Soundqualität in der Studentenbude irgendwie minderwertig wäre. Ich habe also, provokant formuliert, mit der Musik aus dem 30-Euro-Set in meiner Studentenbude schon deutlich mehr Spass gehabt als mit meiner zig (!) mal teureren Anlage daheim!
Trotzdem bereue ich keinen einzigen Cent des Anschaffungspreises für die "große" Anlage - es ist für mich im Prinzip purer - aber sehr angenehmer - Luxus, den man sich halt gerne gönnt.

[boddeker]

Was ich allerdings nicht verstehe:

höre jetzt vermehrt Lieder die aus wenigen Instrumenten und Stimmen bestehen, weil ich mich für die enorme Auflösung der Boxen begeistern kann.

gerade das ist doch fast die einfachste Uebung fuer die Anlage (aber auch fuer den Tonmeister) ...
Gruss Burkhardt

Hi Burkhardt,

zu deinem Glück hast du offensichtlich nie schlechte Boxen besessen. Da können auch leise Passagen und einzelne Instrumente eine Herausforderung für die Lautsprecher sein, die diese nicht meistern können.

Ich habe für mich festgestellt das ich dank guter Boxen auch Songs schön finde, die vorher nicht so mein Ding waren. Ich höre jetzt auch mal gerne einen Blues, kann mich sogar für einige Klassik-Stücke begeistern. Eben weil die Boxen ein vielfaches an Information preisgeben wie zuvor, genauso wie die Authentizität, die sie dabei erreichen. Und weil ich Musik zum ersten Mal, seit ich eine Stereoanlage besitze, wirklich höre (da fällt mir leider keine bessere Wortwahl ein) . Dank des hervorragenden Klangs der Boxen stelle ich fest das viele Stilrichtungen schöne Lieder hervorgebracht haben. Mit meinen alten 08/15 Boxen hab ich zwar Musik gehört, aber nie verstanden, wie jemand viel Geld für Boxen und restliche Hardware ausgeben kann. Jetzt verstehe ich es.

In diesem Zusammenhang: ja, ich gestehe, auch die Technik und das "know how" eines Herrn Nubert ( auch wenn ich sie nicht mal im Ansatz nachvollziehen kann ), begeistern mich.

Was ich nicht verstehe (sich aber nur exemplarisch auf deine Antwort bezieht ):
Warum wird in die harmlose Frage des Threads, ob man "dank neuer Boxen einen anderen Musikgeschmack" entwickelt hat mitunter so viel hinein interpretiert? Du kannst nicht nachvollziehen warum ich mich mich auf einmal für spartanische Stücke begeistern kann, da sie wohl tontechnisch einfach zu händeln sind ( wie gesagt da kann ich wirklich nicht mitreden). Ich höre Musik weil es mir Freude bereitet, ist es da nicht sch***egal, warum-wer-was schön findet?

Ich wollte nur erfahren ob es anderen auch so geht, oder ob ich das allein so empfinde. Und wollte niemandem zunahe treten oder, wie ja auch schon unterstellt wurde, Musikstile verunglimpfen, oder sonst was.
OL-DIE fragt ob das Forum in der Krise ist: Vielleicht auch weil der einen oder anderen Formulierung oder Sache einfach zuviel Bedeutung beigemessen wird?
So, genug geschwätzt.

Gruss an alle
Markus

[Huebi]

Hallo,

die Lieder die ich früher gut fand, finde ich auch heute mit den Nubis noch spitze. Mir ist nur aufgefallen, dass ich jetzt auch immer mehr Lust auf rockige und instrumentale Sachen mit meinen nuWave 35 habe. Daran ist denke ich mal nichts verwerflich. Die Neugier wie bestimmte Sachen jetzt mit den Neuen klingen ist einfach mal da, und wenns gefällt ist doch toll. Der perfekte Einstieg um sich mal in was anderes reinzuhören. Unter Umständen gefällt einem dann so ein Lied auch noch auf 10,- EUR Lautsprechern, wenn man es lieb gewonnen hat. (Um auf Blap einzugehen).

Die Aufnahmequalität war für mich auch nicht so super entscheidend - ok etwas dynamik muß sein, aber rauschen und knistern ist mittlerweise auch kein Problem mehr für mich - vielmehr stören mich bei bestimmten Liedern (zum Glück nicht meine liebsten Titel) diese Dröhnbasse (so zwischen 55 Hz - 65 Hz), die es vor den Nubis nicht gab (JVC-Lautsprecher kamen wohl nicht soweit runter). Demzufolge höre ich diese Lieder auch nicht mehr so häufig, bzw. um einiges leiser als vorher

Trotzdem bin ich von meiner Lautsprecherauswahl überzeugt, der Zugewinn überwiegt einfach. Meine echten Lieblingstitel aus der Prä-Nubizeit klingen allesamt prima.

Gruß
Huebi