Hallo AJM,
ich möchte nur anfügen, dass deine Art "Stereo" zu hören gar nicht so weit weg ist von der Intention meiner Boxenaufstellung. Auch ich bin reiner Stereo-Hörer und habe 2 nuBoxen 310 im Rücken, die für besonders gute Raumabbildung sorgen. Sie sind allerdings als Hochpass über ein zweikanaliges Digital-Delay angeschlossen und strahlen ausschließlich Frequenzen über ca. 340 Hz ab. Außerdem ist dem Signal ein wenig Hallanteil beigemischt. Der Pegel dieser rückwärtigen Boxen ist allerdings im Vergleich zu den Hauptlautsprechern relativ niedrig, so dass diese Schallwandler sehr dosiert ins Klanggeschehen einwirken. Sie sind als solche praktisch kaum wahrnehmbar. Trotzdem tragen sie zur Konzertsaalatmosphäre bei, die ich sehr schätze.
...Meine Überlegung: deine 4-Boxen-Lösung zeigt, dass du nicht der typische Stereohörer bist, der von Box L zu Box R jedes Instrument zentimetergenau orten möchte; die "falsche" Aufstellung der Boxen begünstigt dieses "Rundum" noch durch seitliche Reflexionen (für den Stereo-Puristen sind das natürlich schlimme Wiedergabefehler ). ...
Das ist sicher eine verbreitete Sicht der Dinge. Das zentimetergenaue Orten von Instrumenten ist mir jedoch selbst bei meinen Konzertbesuchen noch nie wirklich gelungen. Erst letzte Woche habe ich ein zweistündiges klassisches Konzert besucht. Gespielt wurde Mozart (Konzert für Violine und Orchester Nr. 5 KV 219, Felix Mendelssohn Bartholdy Symphonie Nr. 3 "Die Schottische" und Beethoven Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4). Das Konzert war ein Traum, die Auswahl der Stücke ebenso. Der Saal hat eine hervorragende Akustik und m. W. nach keine parallelen Wände. Was aber im Originalkonzert auffällt ist die enorme Durchhörbarkeit, Klarheit und Räumlichkeit der Darbietung. Außerdem fehlt dem Original jeder Anflug von Schärfe und selbst in großer Besetzung (ca. 50 Musiker) wirkt so ein Konzert nie ungebührlich laut. Beeindruckend ist auch die Mühelosigkeit und Dynamik der Klangentfaltung, kein Ton wirkt akustisch angestrengt. Weiterhin bemerkte ich, das die erste Violine der Originaldarbietung im Vergleich zur Musikkonserve akustisch weniger hervorsticht. Das Orchester ist daher im Original etwas mehr präsent. Offensichtlich liegen solche Abweichungen aber in der Abmischung der Aufnahme im Studio begründet. Die erste Geige soll wohl etwas aus dem Klangkörper hervortreten

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Nach dem Konzert habe ich sofort meine entsprechenden CDs hervorgeholt und die Konserve gegengehört. Daher weiß ich, dass unsere Art des Musikhörens nicht zu einem unwirklichen Klangbild führen muss. Meine Anlage liegt, soweit ich das vergleichen kann, recht nah am Original.
Hier habe ich sie genauer beschrieben.
Gruß
OL-DIE