nö, nur mal kurz abgeseilt...und schon wieder wegburki hat geschrieben:Hi Gerald,
schon fertig mit der Party?

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
und weiter:...Schwieriger zu beurteilen ist dagegen eine korrekte Breiten- und Tiefenstaffelung, also jene Eigenschaften, die wesentlich die räumliche Abbildung ausmachen. Hier gibt es nicht ohne weiteres sichere Anhaltspunkte für Richtigkeit der Wiedergabe. Diese wird eher umgekehrt durch geeignete Abhörbedingungen definiert, "natürlicher", "echter" oder "originaler" Raumeindruck ist kein geeignetes Beschreibungsmerkmal stereophoner Wiedergabe, da diese prinzipbedingt hierzu nicht in der Lage ist. ...
Diese Überlegungen habe ich auch bei der Gestaltung meiner Anlage einfließen lassen. Auch ich habe den Eindruck, dass bei der reinen Stereophonie mit zwei Schallwandlern klanglich noch etwas fehlt. Und zwar der im Konzert vorhandene Raumklang. Deswegen habe ich ein Digital-Delay im Einsatz, welches im Zusammenspiel mit den rückwärtigen nuBox 310 behutsam den von mir als "originalnäher" bevorzugten Klang bewirkt. Ich kann diesen Zweig der Anlage problemlos abschalten, allerdings fehlt mir dann ein gewisses Maß an Konzertatmosphäre.Was soll eine gute Abhörsituation leisten?
Ein gute Abhörsituation bietet dem Hörer bezüglich der beiden grundlegenden subjektiven Wiedergabeeigenschaften Lokalisationsschärfe und Klangfarbenneutralität denselben optimalen Eindruck wie unter Freifeldbedingungen, die z.B. in einem reflexionsarmen (= "schalltoten") Raum vorherrschen. Reflexionsarme Räume eignen sich allerdings keinesfalls zum Musikhören, da die Differenz zwischen optischer Wahrnehmung (Innenraum) und akustischer Wahrnehmung (Freifeld) nicht zusammenpassen und starkes Unbehagen bis hin zu einem sehr unangenehmen Druck auf den Ohren beim Hörer hervorrufen.
...
Da Freifeldbedingungen nicht nomaler Hörerfahrung –z.B. in Konzerten- entsprechen, kann ein Abhörraum zudem etwas Diffusschall aus dem hinteren Raumbereich zum Hörplatz gelangen lassen, um Mängel zweikanalstereophoner Wiedergabe bezüglich Ambiance und Raumeinbindung auszugleichen, die sich ansonsten nur (und besser) durch mehrkanalige Wiedergabe abstellen lassen. ...
hmm ... du hast ja den link sicher ganz gelesen? (3.3b)OL-DIE hat geschrieben:Was mir in diesem Zusammenhang nicht sehr gefällt, ist der Begriff "Hallsoße". Das klingt nach Bahnhoflautsprecher und miesem halligem Klang. Zur Klarstellung: Es hat noch nie jemand hier behauptet, dass ich "Hallsoßenwerfer" zu Hause stehen habe, aber der Gebrauch dieser Wortschöpfung verhindert m. E. ein unvoreingenommenes Herangehen an ungewöhnliche individuelle Lösungen.
Das Medium hat insofern etwas damit zu tun, als daß definiert werden muß, wie mit den Daten umgegangen werden muß. Beispiele, wie man es anders machen könnte, habe ich ja genannt.g.vogt hat geschrieben:Viel Text, aber leider habe ich im Grunde nichts verstanden
Ich verstehe insbesondere nicht, was die Definition von Stereophonie mit dem Datenspeicherverfahren einer Audio-CD zu tun haben soll (zumal die Stereophonie wesentlich älter ist als die CD).
Stimmt, das Abbild ist immer unvollkommen. Im Grunde handelt es sich um eine 1-Dimensionale Abbildung der 3. Dimension. Es gibt somit immer Verluste bei der Aufzeichnung und fängt schon bei der Mikrophonie an. Es ist daher immer ein künstlerischer Akt und hat nicht viel mit dem aufzunehmenden Schall zu tun. Desweiteren gibt es noch zwei verschiedene Arten, wie man Schallquellen auf der 1-dimensionalen Linie positionieren kann (mehr dazu).IMHO definiert Stereophonie doch eher eine "Übersetzung", ein "Abbild" eines Originalklanges mittels Schallaufnehmern auf ein zweikanaliges Speicherungs-/und Übertragungssystem (Aufnahme) und die Rückwandlung in ein Schallereignis, dass ein unvollkommenes Abbild des Originalklanges repräsentiert.
Naja, das Stereodreieck wurde festgelegt. So wird abgemischt. Der Rest ist im Grunde selbsterklärend, nämlich Input=Output nach der D/A-Wandlung.Gibt es für die technische Ausführung dieser Rückwandlung in Schall eine einzige gültige Definition?
Quellen habe ich dafür leider nicht. Vielleicht suche ich morgen noch mal.Interessieren würde mich bspw. auch, wie bei Stereophonie eine Tiefenstaffelung zustandekommt. Eine Breitenstaffelung von Phantomschallquellen kann ich mir ja irgendwie noch vorstellen, aber wie kommt es zu einer Tiefenstaffelung? Vielleicht kannst du mir ja dazu Quellen verlinken, wo ich mir Grundlagen dazu aneignen kann.
Ich habe trotzdem den Eindruck, dass der Übergang hier fließend ist. Den passenden Punkt dazu hat ja OL-DIE aus dem Aufsatz von AH aufgegriffen. Ich habe mich selbst auch schon in reflexionsarmen Räumen aufhalten können und ich kann mir nicht vorstellen, dass da selbst eine perfekte Aufnahme angenehm klingt bzw. ein behagliches Gefühl erzeugt (spätestens, wenn man in diesen Räumen die Türe schließt, macht sich ein unbehagliches Gefühl breit, für mich schwer zu beschreiben, wie eine Art Druck auf den Ohren aber gleichzeitig hat man das Gefühl, von der Welt getrennt zu sein, irgendwie "unwirklich").FoLLgoTT hat geschrieben:@bony
Ja, ich kenne das Zitat von Günther (ich denke, wir duzen uns hier alle). Wie gesagt, bei vielen Aufnahmen hat er mit dem "toten Klang" auch absolut Recht. Ohne Rauminformation klingt es halt sehr steril und direkt. Daran ist aber nicht der Lautsprecher schuld, sondern die Abmischung.
OL-DIEs Ansatz ist ja auch irgendwie ganz und gar nicht uninteressant. Bei einem Rundstrahler müsste man theoretisch die Möglichkeit haben, einen absolut linearen Diffusschall zu erreichen; keine Kompromisse also in Bezug auf Abstrahlverhalten und Bündelungsmaß. Allerdings schätze ich, dass solche HallsoßenkanonenOL-DIE hat geschrieben:Diese Überlegungen habe ich auch bei der Gestaltung meiner Anlage einfließen lassen. Auch ich habe den Eindruck, dass bei der reinen Stereophonie mit zwei Schallwandlern klanglich noch etwas fehlt. Und zwar der im Konzert vorhandene Raumklang. Deswegen habe ich ein Digital-Delay im Einsatz, welches im Zusammenspiel mit den rückwärtigen nuBox 310 behutsam den von mir als "originalnäher" bevorzugten Klang bewirkt. Ich kann diesen Zweig der Anlage problemlos abschalten, allerdings fehlt mir dann ein gewisses Maß an Konzertatmosphäre.
@ OL-DIE:OL-DIE hat geschrieben:Und wenn ich die Faxen dicke habe (war zeitweise in diesem Thread so), dann höre ich meinen Kindern beim Musizieren zu. Denn dann ertönt (ein) Original mit normativer Klangreinheit abseits aller technischen Diskussion.
Der Reflexionsarme Raum ist sicher nicht wirklich angenehm. Vor allem nicht dann, wenn die Musik endet und man nichts mehr hört. Und schön ist er auch nicht gerade.bony hat geschrieben:@bony
Ich habe trotzdem den Eindruck, dass der Übergang hier fließend ist. Den passenden Punkt dazu hat ja OL-DIE aus dem Aufsatz von AH aufgegriffen. Ich habe mich selbst auch schon in reflexionsarmen Räumen aufhalten können und ich kann mir nicht vorstellen, dass da selbst eine perfekte Aufnahme angenehm klingt bzw. ein behagliches Gefühl erzeugt (spätestens, wenn man in diesen Räumen die Türe schließt, macht sich ein unbehagliches Gefühl breit, für mich schwer zu beschreiben, wie eine Art Druck auf den Ohren aber gleichzeitig hat man das Gefühl, von der Welt getrennt zu sein, irgendwie "unwirklich").
Die Forderung nach einem zunehmenden Bündelungsmaß ist wirklich ein Krompromiss. Die Forderung nach einem frequenzneutralen dagegen nicht. US setzt dieses Prinzip mit seinen Flachmännern anscheinend recht erfolgreich um.Letztendlich ist die Forderung nach einem gleichmäßig zunehmenden Bündelungsmaß ja auch nur ein Kompromiss
Stimmt, mit Rundumstrahlern ist der Hallradius sehr klein, sofern der Raum nicht stark bedämpft ist. Eine gute Lokalisation zu erreichen, dürfte damit schwer sein.OL-DIEs Ansatz ist ja auch irgendwie ganz und gar nicht uninteressant. Bei einem Rundstrahler müsste man theoretisch die Möglichkeit haben, einen absolut linearen Diffusschall zu erreichen; keine Kompromisse also in Bezug auf Abstrahlverhalten und Bündelungsmaß. Allerdings schätze ich, dass solche Hallsoßenkanonendie Wahrnehmung bestimmter Stereo-Effekte unmöglich machen (z.B. extrem bei Q-Sound wie auf Roger Waters - Amused To Death, Phantomschallquellen lassen sich mit diesem Trick auch noch außerhalb der Stereobasis wahrnehmen).
Hallo,FoLLgoTT hat geschrieben:... Stimmt, mit Rundumstrahlern ist der Hallradius sehr klein, sofern der Raum nicht stark bedämpft ist. Eine gute Lokalisation zu erreichen, dürfte damit schwer sein.
So gesehen hast du sicher Recht. Keine Frage....Ich denke schon, dass es doch eher ein "Paradigmenwechsel" war, weil eine größere Kundenschicht mit Rundstrahlern nicht so gut zu bedienen sein dürfte...
Diese "punktgenaue Ortung" (wie man sie z.B. von diesen s.g. Monohühnern kennt) ist bei den meisten Klassik-Aufnahmen meinem Eindruck nach selbst unter "optimalen" Bedingungen nicht möglich. Das dürfte daran liegen, dass Klassik selten mit "Nahmikrofonen" sondern mit Hauptmikrofonen aufgenommen wird, so dass also auch die ganzen Hallanteile des Konzertsaales am Aufstellungsort der Mikrofone aufgenommen werden. Den Effekt, dass man bei guten Aufnahmen und sehr neutralen Lautsprechern deshalb in den Aufnahmeraum quasi hineinhören könne, empfinde ich jedoch auch nicht so sehr berauschend. Ich könnte mir also durchaus vorstellen, dass insbesondere der Klassik-Hörer auf Lokalisations-Schärfe zugunsten anderer Effekte gut verzichten kann.OL-DIE hat geschrieben:größtmögliche Lokalisation ist wohl nicht die Stärke eine Rundumstrahlers. Das sehe ich ebenso. Allerdings bin ich der Meinung, dass diese Eigenschaft eines Schallwandlers regelmäßig in ihrer Bedeutung überschätzt wird. Die Begründung meiner Meinung liegt darin, dass es mir bei meinen Konzertbesuchen ebenfalls nicht möglich ist, trotz guter Sitzposition, die Musikinstrumente genau zu orten.