Blues hat geschrieben:Hallo Philipp,
man kann ihn umschreiben, beschwören oder wie auch immer. Es gibt auf jeden Fall zwei Welten. Die einen haben ihn und die anderen werden íhn nie finden. Blues ist nichts was du lernen kannst. Du kannst ihn bestenfalls entdecken oder er geht an dir vorüber wie das Wetter.
Hast DU ihn gefunden? Ich nehme es mal an, bei
dem Nickname...
Bei mir selbst bin ich mir nicht sicher.
Ich bin am Klavier oder Saxophon durchaus in der Lage einen Blues zu
fühlen, zumindest bilde ich mir das ein. Bzw ich kann die Musik so spielen, dass für MICH ein authentisches Blues-Feeling rüberkommt. Aber andererseits ist das was ich spiele, ja nichts anderes als das Nachahmen des Stils, der Techniken, der Akzente etc. von Leuten, die ich zuvor live oder auf CD gehört habe, und die mir gefallen haben (dabei ist das Instrument übrigens völlig unerheblich, ich kann mich als Pianist/Saxophonist auch vom Stil eines Gitarristen beeinflussen lassen).
Blues, so wie ich ihn sehe, ist etwas recht "intimes". Ich wäre jedenfalls (glaube ich) nicht in der Lage, vor Publikum den Blues auf die selbe Weise zu spielen wie alleine mit Kopfhörern am E-Piano. Und diese Tatsache ist es, die mich glauben macht, ich hätte den Blues tatsächlich schon entdeckt.
Diese Pauschalaussage mit den zwei Welten muss ich jetzt trotzdem einfach mal anfechten. Es gibt IMHO keine klare Trennung zwischen Blues und Nicht-Blues, zumindest nicht für mich. Der Blues ist in meiner Vorstellung eine ein Feeling, eine Technik, ein Schema, dass ich in meiner Musik je nach Geschmack in einem gewissen Maß verwenden kann. Entweder als "Farbtupfer" in der sonst anderweitig ausgelegten Musik, oder auch "pur". So halte ich es übrigens mit JEDEM Stil, nicht nur mit dem Blues!