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Sherbourn vs. Atoll an Audionet MAP V2

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kkbo
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Sherbourn vs. Atoll an Audionet MAP V2

Beitrag von kkbo »

So, seit meinem letzten Test Nubert vs. Genelec hat sich einiges getan und ich bin meiner Kaufentscheidung ein ganzes Stück näher gekommen. Nachdem ich ja nun im Stereobereich in den Genuss einer Tube One Röhrenvorstufe beim letzten Test gekommen bin, wollte ich keinen Schritt mehr abwärts machen. Es galt nun eine Vorstufe zu suchen, die im Stereobereich mindestens so gut ist, wie die Tube One. Mein Händler sagte mir, er hätte da eine AV Vorstufe, die der Tube One im Stereobereich das Fürchten lehrt und deutete auf die MAP V2 von Audionet. Über der Audionet stand eine Lexicon und ich fragte ihn, was denn damit sei. Im Stereobereich, so meinte er, hätte die Lexicon keine Chance gegen die Audionet. Im Surroundbereich sei es eher Geschmackssache. Na gut, überredet! Wir luden also neben der Audionet noch zwei Monoblöcke von Sherbourn in meinen Kofferraum, damit ich nun im Endstufenbereich auch schon mal testen kann.

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Als Endstufe hatte ich aber immer noch die kleine französische Firma Atoll im Hinterkopf. Nach einem kurzen und freundlichen Telefonat fuhr ich also zum nächsten Händler und sackte noch eine Atoll AM100 Stereoendstufe ein.

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Zu hause angekommen baute ich alles auf und musste nun erstmal eine Stunde lang mit dem Audionet Handbuch die MAP konfigurieren. Danach die ersten Töne mit den Sherbourn Monos:
Sehr gut! Alles da, extrem gute Räumlichkeit und eine Positionierung der Instrumente im Raum, die Ihresgleichen sucht. Völlig losgelöster Sound, der einfach im Raum stand untermauert von einem Bassfundament, das kaum trockener hätte sein können. Aber irgendwie fehlte mir etwas. Sehr schwer auszudrücken, aber es klang klinisch tot, irgendwie ohne jegliche Emotionen. Ist die Audionet Vorstufe wohl doch zu kühl und analytisch…
Also mal umgeklemmt auf die Atoll und wieder auf Play gedrückt. Fazit: geht doch! Die gleichen klanglichen Eigenschaften, die ich schon bei der Sherbourn beschrieben habe, aber nun mit Gefühl. Das ist es also, was andere als musikalisch bezeichnen. Wunderschön und gefühlvoll spielte die kleine Französin auf, einfach nur ein Traum an Musik, der mich vollkommen einschloss.
Aber ich wollte das Gehörte nicht wirklich glauben. Redete ich mir das nur ein? Glaubte ich, die Atoll spiele musikalischer, weil sie aus Frankreich kommt? Ich habe immer wieder die selben 15 Sekunden eines Titels gehört und immer wieder umgesteckt (Umsteckzeit ca. 10 Sekunden), aber mein Eindruck wollte sich nicht ändern.
Also einen Freund angerufen, der einen Tag später auf der Matte stand. Ich habe ihm nichts von meinen Eindrücken verraten. Er selbst hat eine Sherbourn 5-Kanal zu Hause und war hocherfreut beim Anblick der beiden Monos. Die Atoll wurde eher von ihm belächelt: Was will die Kleine denn gegen die beiden Dicken?
Okay, Musik angeschmissen und die Sherbourn gehört. Zitat des Kollegen: „Hört sich wunderbar an, aber gefühlloser kann man wohl Musik nicht wiedergeben! Kann aber auch an meinem Gemütszustand liegen.“ (Er hatte sich kurz zuvor mit seiner Frau gefetzt) Dann auf die Atoll umgeklemmt:
Zitat: „So muss Musik klingen, wie geil. Was hast du geändert?“ Ich habe ihm nur gesagt, dass nun die Kleine spielt. Sein Fazit, dem ich mich auch gerne anschließe: „Der Hammer!“ Ich hatte mir also nichts eingebildet. Aber ich glaube auch, dass dieses Fazit nur schlecht auf andere Anlagen und Räume übertragbar ist. Die Sherbourns sind wirklich hervorragende Stufen, aber vielleicht war es in Kombination mit Audionet und Nubert zu viel des Guten und Analytischen.
Wenn mir in nächster Zeit nichts Besseres unterkommt (Audionet Amp VII ist mir viel zu teuer), dann wird es wohl eine Audionet/Atoll Kombination werden. Die Vorstufe hat mich vollkommen überzeugt und das Klangerlebnis mit der Audionet/Atoll war noch mal eine Ecke besser, als vor zwei Wochen mit der TubeOne/Crown Kombi.
Auf Grund der Schnäppchenpreise bei Atoll werde ich wohl zwei Stereostufen AM100 für die Fronts nehmen (bi-amping) und noch die 3-Kanal AV100 für Center und Rears.
So, das war es erstmal. Ihr seht, die Atoll hat eine beruhigende Wirkung auf mich, so dass mir sogar das „Starkdeutsch“ vergangen ist…
Aprospros starkdeutsch: Die Kackkiste von Onkyo ist abgeklemmt und schon fast verkauft. Weg mit dem Dreck!
:twisted:
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maks
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Beitrag von maks »

Was kostet den so eine kleine Atoll? Sieht ja wirklich hübsch dezent aus...
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Merlin
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Beitrag von Merlin »

maks hat geschrieben:Was kostet den so eine kleine Atoll? Sieht ja wirklich hübsch dezent aus...
moin moin,

mit 775€ bist du dabei.

@ kkbo: wenn du mit deiner endstufensuche noch nicht am ende bist, dann schau doch auch mal bei SAC rein.
die kleine Igel PA50T wäre bestimmt ein blick (ohr) wert.

gruß merlin
NL 100 + ABL + CS 4 + NB RS-300 + AW 850

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Beitrag von maks »

Merlin hat geschrieben:mit 775€ bist du dabei.
Interessant! Sollte ich mal vorhaben den T743 mit einer Stereoendstufe aufzupäppeln, werd ich mir so ein Ding mal anhören.

Aber vorher will ich mal adequate Fronts holen, sprich NW125! ;)
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Ekkehart

Beitrag von Ekkehart »

Hi,
Merlin hat geschrieben:mit 775€ bist du dabei.
für die silberne! Die schwarze kostet gar nur 675,-€ :!:

Ich beabsichtige auch, auf lange Sicht die Elektronik, zumindestens den Stereopart, auf Atoll umzustellen. Denn was die für den Preis bieten, ist schon echt der Hammer!!!

Für mich sind die die Fa. Nubert im Elektronik-Segment :-)

Gruß
Ekkehart
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kkbo
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Beitrag von kkbo »

Ekkehart hat geschrieben:Denn was die für den Preis bieten, ist schon echt der Hammer!!!
Wenn man die Geräte mal aufschraubt, wird einem der günstige Preis schnell klar:
Sie arbeiten mit recht hochwertigen Bauteilen und sparen an den Stellen, wo es nicht so sehr auf die Qualität der Bauteile ankommt. Aber der eigentliche Witz daran: Die Platine für die Endstufen, Vorstufen und Vollverstärker sind die gleichen! Es werden beispielsweise bei der Endstufe nur die Bauteile weggelassen, die sie zum Vollverstärker machen würden. Das Layout ist so geschickt designt, dass nur 2 Kabelbrücken notwendig sind, aber sonst die komplette Schaltung gleich bleiben kann. Die Kabelbrücken umgehen bei der Endstufe lediglich den Quellwahlschalter. Zudem gibt es nur eine Hand voll Transformatoren, die für alle Geräte eingesetzt werden. Kondensatoren sind auch immer die selben, nur die Anzahl halt unterschiedlich.
Auch das Endstufengehäuse ist bis auf die Frontplatte mit dem des Vollverstärkers und der Vorstufe identisch. An der Rückseite sind die Bohrungen der Cinchbuchsen mit einer Metallplatte abgedeckt, da diese nur für Vorstufe und Vollverstärker benötigt werden. Durch solche sehr geschickten Tricks kann man natürlich den Preis drastisch nach unten schrauben, ohne das Qualität und Klang leiden.
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*-chipmunk-*
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Beitrag von *-chipmunk-* »

hi kkbo,

ich beglückwünsche dich zu der einsicht, dass das ohr die bessere entscheidung trifft.

ich predige ja schon seit einer halben ewigkeit, dass das auswerten von messschrieben niemals zur klanglich besten entscheidung führen kann (es sei denn, man ist diagrammjünger). einer der gründe, warum ich mir vielleicht doch nochmal eine röhrenendstufe / -vorstufe kaufen werde.

eine sache noch : die lexicon macht im stereobetrieb eine ausgesprochen gute figur (Lexicon MC-1), da ist dein händler absolut auf dem holzweg.

gruß chip
wer gefährlich lebt, lebt vielleicht kürzer.....
wer vorsichtig lebt, lebt vielleicht gar nicht....
Ekkehart

Beitrag von Ekkehart »

Hi,
natürlich gibt es bessere Geräte, aber um welchen Preis??

Und die meisten Berichte über Atoll-Geräte, sei es nun von "professionellen Testern" oder auch von Anwendern wie Dir, fallen positiv, teilweise sogar begeistert aus.
kkbo hat geschrieben:Durch solche sehr geschickten Tricks kann man natürlich den Preis drastisch nach unten schrauben, ohne das Qualität und Klang leiden.
Wenn das Ergebnis stimmt, ist mir das eigentlich egal, wie der Hersteller das macht. Warum sollte ich bei einem anderen Hersteller mehr bezahlen.
In irgendeinem Bericht stand mal:
Einfach, aber konsequent hochwertig!
Und das trifft es meiner Meinung nach genau!!!

Gruß
Ekkehart
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Beitrag von maks »

Wenn ich kkbos Kommentar richtig verstanden habe, war das durchaus nicht abwertend zu den Atolls gemeint, sondern nur als Erklärung. Und ich finde das Konzept auch recht schlüssig! Dort sparen wo es sinvoll ist, Geld investieren wo es klare Verbesserungen bringt. Das Konzept schadet ja nirgends!

Find ich interessant. Erinnert mich auch ein bischen an NAD...
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Beitrag von kkbo »

*-chipmunk-* hat geschrieben:eine sache noch : die lexicon macht im stereobetrieb eine ausgesprochen gute figur (Lexicon MC-1), da ist dein händler absolut auf dem holzweg.
Ich meine, es wäre ein MC-12 gewesen. Und ich denke mal, ich kann mich auf seine Aussagen verlassen. Natürlich macht sie eine sehr gute Figur, aber eine Audionet wohl eine bessere. Laut seinen Aussagen ist die Lexicon etwas gesoundet. Hervortretender (vielleicht für andere klarer? Hochtonbereich und eine Bassaufdickung. Und genau das macht sie zu einer hervorragenden AV-Vorstufe. Im Stereo-Bereich möchte ich sowas aber nicht. Und man muss auch bedenken, dass die Lexicon mal eben das doppelte, also 12000€ kostet.
Ekkehart hat geschrieben:Wenn das Ergebnis stimmt, ist mir das eigentlich egal, wie der Hersteller das macht. Warum sollte ich bei einem anderen Hersteller mehr bezahlen.
Wie maks schon schrieb: ich finde das Konzept fantastisch und es war keines wegs abwertend gemeint, im Gegenteil. Aber nicht nur das zurückgreifen auf teilweise günstige Bauteile macht die Kostenersparnis, sondern viel mehr das Bausteinsystem.

Ich war gerade nochmal bei meinem Händler mit der Atoll und habe gegen eine Avantgarde Endstufe (5500€) verglichen. Tja, die Avantgarde war besser, aber so minimal, dass es ein Armutszeugnis für das Gerät war. Ich werde wohl Atoll kaufen.
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