Wahlausgang

Instabil · Beitrag von **Instabil** » Di 20. Sep 2005, 08:16

Zur unkommentierten Meinungsbidlung empfehle ich immer wieder ausländische Zeitungen...ala
Times und NY Times.....IMHO der einzige Weg wirklich zu erfahren was in Deutschland passiert...

Und die ausländische Presse ist sich einig...man bedauert es weltweit das die Linken wieder so viel Prozente erhalten haben.....hier lagen die Hoffnungen weltweit bei Schwarz/Gelb..einfach aus dem Grund weil es die einzige Möglichkeit ist dieses Land wieder auf Kurs zu bringen!

Grüße

Carsten

mcBrandy · Beitrag von **mcBrandy** » Di 20. Sep 2005, 08:47

Hi

Klar lagen die Hoffnung auf schwarz-gelb, aber was kann der Wähler dafür, das die sich selbst mit schwachsinnigen Äußerungen usw. abschiessen!!!
Durch solche Äußerungen, wie Stoiber es gemacht hat, hat er Wähler die nicht wußten, was sie wählen, der SPD zugeschustert!!!

Gruss
Christian

Instabil · Beitrag von **Instabil** » Di 20. Sep 2005, 09:11

Tja...wenn der "gemeine Mob" sich so leiten lässt...ohne mit den Augen offen dazustehn....selber schuld!

Philipp · Beitrag von **Philipp** » Di 20. Sep 2005, 09:25

Gibts eigentlich auch Statistiken bezüglich der aktuellen Wahlgewohnheiten von verschiedenen Bildungs- oder Sozialstatus-schichten? Das würde mich auch mal ziemlich interessieren!

Und wo wirs grad vom "gemeinen Mob" hatten... der wählt zumindest bei uns in Bayern nach wie vor ohne überhaupt drüber nachzudenken grundsätzlich immer CSU. Bei uns ist die Welt halt noch in Ordnung und auch die Wahl ist nix anderes als Traditionspflege...

Instabil · Beitrag von **Instabil** » Di 20. Sep 2005, 09:40

Philipp hat geschrieben:Gibts eigentlich auch Statistiken bezüglich der aktuellen Wahlgewohnheiten von verschiedenen Bildungs- oder Sozialstatus-schichten? Das würde mich auch mal ziemlich interessieren!

Und wo wirs grad vom "gemeinen Mob" hatten... der wählt zumindest bei uns in Bayern nach wie vor ohne überhaupt drüber nachzudenken grundsätzlich immer CSU. Bei uns ist die Welt halt noch in Ordnung und auch die Wahl ist nix anderes als Traditionspflege...

"Wenn es überall so wäre in Bayern..wäre es überall so wie ein Bayern" In jedem Satz steckt ein wenig Wahrheit...
Ein kleiner Cartoon aus einer Australischen Zeitung sagt glaub mehr als 1000 Worte....

mcBrandy · Beitrag von **mcBrandy** » Di 20. Sep 2005, 10:00

Hi Instabil

Das stimmt.

Geb dir recht, wenn sich Leute auf solche Äußerungen leiten lassen. Aber es gibt halt sehr viele, das sowas machen.

Gruss
Christian

Mayday21 · Beitrag von **Mayday21** » Di 20. Sep 2005, 10:18

Philipp hat geschrieben:Gibts eigentlich auch Statistiken bezüglich der aktuellen Wahlgewohnheiten von verschiedenen Bildungs- oder Sozialstatus-schichten? Das würde mich auch mal ziemlich interessieren!

Also fast alle Parteien haben in allen Bildungsschichten verloren, die PDS hat sie gewonnen. Am drastischten haben die Arbeitslosen gewechselt, fast 25% haben Linke/PDS gewählt.
Genauer weiß ich es leider nicht mehr.

Homernoid · Beitrag von **Homernoid** » Di 20. Sep 2005, 10:30

@al. Ich habe keine Probleme mit solchen States. Doch ich habe ein Problem, wenn mir gesagt wird (nicht durch dich jetzt), wir würden alle gammeln, alle blöd sein und alle nur fordern im Osten.

Das kannst Du nämlich öfters hören.

Ich kann durchaus verstehen, warum die Leute Hoffnung in die Linke setzen. Allerdings weiss ich nur zu gut, es würde nie klappen mit der Partei, wenn sie regieren würde...

Uwe · Beitrag von **Uwe** » Di 20. Sep 2005, 11:58

Homernoid hat geschrieben:... Allerdings weiss ich nur zu gut, es würde nie klappen mit der Partei, wenn sie regieren würde...

Die Linke ist eine typische Oppositionspartei, in einer Regierungsverantwortung würde diese Gruppierung schnell entzaubert werden.

Oskar Lafontaine und Gysi sind ja nicht gerade ein Paradebeispiel eines hart arbeitenden Politikers!

PhyshBourne · Beitrag von **PhyshBourne** » Di 20. Sep 2005, 13:17

Olà, was für eine spannende Diskussion!
Aber dennoch wird es schwer werden, hier auf einenn Nenner zu kommen... und doch will ich auch noch ein bißchen dazu beisteuern.
Also.
Zunächst einmal (so fangen übrigens viele Politikersätze an, schon 'mal darauf geachtet?!) mag ich kein Ossi-bashing!
Das mocht' ich schon damals nich', als die wahren Ossis noch die Ostfriesen waren!
Es ist heutzutage jedenfalls wohlfeil, auf den Ostdeutschen 'rumzuhacken - es ist ja so praktisch, einen Sündenbock zu haben!
Ich lebe jetzt seit 1991 im Osten Deutschlands, und je länger ich hier lebe, desto fremder werden mir die (Besser-)"Wessis" - ich hab' da inzwischen 'ne Menge nicht sehr positiver Erfahrungen gemacht - und desto heimischer fühl' ich mich hier.
Nichtsdestotrotz hab' ich ein tiefes Mißtrauen gegen einfach Rezepte, und das geht in beide Richtungen.
Ich denke auch, daß es gut ist, immer ein wenig in die Historie zu schauen, woher etwas kommt und wie es zu etwas gekommen ist und was die Gründe dafür sind.
Für jede (An-)Klage Richtung Osten findet sich leichthin eine Gegen(an)klage Richtung Westen - et vice versa.
Es gibt eine Menge Gründe dafür, warum der Westen für die Misere im Osten sehr mitverantwortlich ist.
Darum kann es also nicht gehen.
Was ist nun mit den Jammer-Ossis?
Ich halte das Ganze für ein schichtenspezifisches Problem (ich wage nicht, von Klassen zu reden) - und wenn man die Sprüche gewisser Schichten in Ost und West und Nord und Süd miteinander vergleicht, stellt man fest: sie sind überall gleich (geht doch nur 'mal in 'n Pott...).
Es gibt immer Menschen, die gepampert werden wollen (liegt wohl in der menschlichen Natur), und solche, die ihr Leben aktiv anpacken und gestalten.
Das ist überall so.
Anspruchsdenken findet sich überall.
Doch damit kommen wir nicht wirklich weiter.
Aber ich wollte ja 'was zu Wahl schrieben.
Wir haben Probleme und es hilft uns nicht, wenn wir uns in endlosen Analysen ergeh'n oder wenn jemand meint, er habe das einzig wahre Patentrezept.
Und da sind wir denn dann auch bei dieser Wahl.
Die Politiker haben m.E. nicht begriffen, daß es nicht um Sandkastenspiele geht, wo das eigene Buddelförmchen besser als das des anderen ist, oder daß es nicht um einen politischen - verzeiht mir den Ausdruck - Schwanzvergleich geht, nach dem, Motto: "Meiner ist größer und damit auch besser als Deiner..."
Wir haben Probleme und die Politiker sollten sich zusammensetzen, ihre Ideologien Ideologien sein lassen und endlich Lösungen finden - und besser Lösungen, die allen wehn tun, als es allen recht machen zu wollen.
Denn bis galt jener Abschnitt aus einem alten Gedicht von Matthias Claudius: "Die Zeit zum Handeln stets verpassen nennt ihr die Dinge sich entwickeln lassen. Doch was hat sich denn, sagt an, entwickelt, was ihr nicht habt zur rechten Zeit getan?!"
Probleme sollen gelöst werden - und genauso interpretiere ich diese Wahl.
Und darum geht es bei dieser Wahl: setzt euch endlich zusammen und macht unser Land lebenswerter.
Löst die Probleme - und tut es gemeinsam!
Hört endlich mit den Heilsversprechen auf - die glaubt doch eh keiner.
Ich wünschte mir einen Politiker, der zugeben würde, daß die Politiker Mist gebaut haben, der die Wahrheit über den Zustand unseres Landes konstatieren würde, und daß alle, aber auch alle den Gürtel enger schnallen müssen und Opfer bringen, und daß wir die Probleme nicht in 4 oder 8 Jahren lösen können, sondern langfristig denken müssen, die Ärmel aufkrempeln und uns auf das besinnen, was wir am Besten können.
Deutschland war 'mal ein Land der Dichter und Denker und Ingenieure - Bildung hatte einen sehr hohen Stellenwert!
Warum nicht in Bildung, Ausbildung und Weiterbildung investieren - und ganz pragmatisch von erfolgreichen Anderen lernen - prüfet alles und das Beste behaltet.
Insofern fänd' ich persönlich eine Jamaica-Koalition, wo jeder sein Pfund einbringt, am interessantesten.
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