Hallo,
ich habe mal eine Frage an die Techniker im Forum. Bei HIFI Endstufen und auch bei Surround Verstärkern gibt es welche mit MOS-FET Ausgangstransistoren und welche mit sog. bipolaren Transistoren. Kann mir jemand den (reellen oder vermeintlichen?) Klangunterschied zwischen den beiden Schaltungsphilosphien erklären. Wo liegen die Vor- bzw. die Nachteile der jeweiligen Verstärker. Ich stehe momentan vor der Wahl, mir das eine oder andere Gerät anzuschaffen und wäre deshalb für ein paar fundierte Tipps dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
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MOS-FET-Endverstärker
Hallo Herr Guttmann,
wenn die Schaltungs-Konzeption gut gemacht ist, gibt es keine klanglichen Unterschiede zwischen diesen verschiedenen Transistor-Arten.
Fans von Röhren-Verstärkern billigen den MOS-FETs oft "bessere" Klangqualität zu, weil die Kennlinien-Felder dieser Transistoren mehr Ähnlichkeit mit denen von Röhren haben als die von bipolaren Transistoren ("quadratisch", statt "exponentiell").
Dabei wird jedoch übersehen, dass in praktisch allen Endstufen die bipolaren Transistoren "als Emitterfolger" geschaltet sind und deshalb die "exponentiellen" Kennlinien gar nicht zum Tragen kommen.
Früher waren MOS-FETs viel teurer und um den höheren Geräte-Preis zu rechtfertigen, hat man nach Argumenten gesucht, in welchen Punkten diese Technologie überlegen sein soll.
Weil FETs deutlich schneller sind, könnte man damit Verstärker bauen, die statt "nur" bis etwa 150 kHz jetzt eben bis über 1 MHz hinauf gehen; - das bringt aber keine Klang-Vorteile.
Als Vorteil für FETs sehe ich, dass sie, wenn mehrere Exemplare parallel-geschaltet sind, auch dann nicht "gegenseitig thermisch weglaufen", wenn man nur sehr kleine Widerstände im Lastkreis (zur Strom-Gegenkopplung) einsetzt und wenn die Transistoren ungünstig auf dem Kühlkörper verteilt sind. (In Bipolar-Endstufen kann in solchen Fällen - also mit einer "gewissen Fehl-Konstruktion" - einer der parallelgeschalteten Transistoren einen größeren Anteil der Gesamtleistung übernehmen, als eigentlich beabsichtigt ist, und dann eventuell überlastet werden.)
Als Nachteil für FETs sehe ich, dass man (bei konventioneller Schaltungs-Auslegung) zwei zusätzliche Spannungsversorgungen für die "Treiber-Schaltung" braucht (höhere Spannungen als in der Endstufen-Versorgung), wenn man bei Voll-Aussteuerung ebenso geringe Verluste wie bei bipolaren Transistoren haben will.
Aber weder diese Vorteile noch die Nachteile wirken sich irgendwie auf den Klang aus. - Der ist von der "sauberen" Schaltungs-Auslegung der Endstufe abhängig.
Insgesamt kann man aber sagen, dass bipolare Transistoren in den Endstufen von HiFi-Verstärkern langsam als "altmodisch" gelten.
Gruß, G. Nubert
wenn die Schaltungs-Konzeption gut gemacht ist, gibt es keine klanglichen Unterschiede zwischen diesen verschiedenen Transistor-Arten.
Fans von Röhren-Verstärkern billigen den MOS-FETs oft "bessere" Klangqualität zu, weil die Kennlinien-Felder dieser Transistoren mehr Ähnlichkeit mit denen von Röhren haben als die von bipolaren Transistoren ("quadratisch", statt "exponentiell").
Dabei wird jedoch übersehen, dass in praktisch allen Endstufen die bipolaren Transistoren "als Emitterfolger" geschaltet sind und deshalb die "exponentiellen" Kennlinien gar nicht zum Tragen kommen.
Früher waren MOS-FETs viel teurer und um den höheren Geräte-Preis zu rechtfertigen, hat man nach Argumenten gesucht, in welchen Punkten diese Technologie überlegen sein soll.
Weil FETs deutlich schneller sind, könnte man damit Verstärker bauen, die statt "nur" bis etwa 150 kHz jetzt eben bis über 1 MHz hinauf gehen; - das bringt aber keine Klang-Vorteile.
Als Vorteil für FETs sehe ich, dass sie, wenn mehrere Exemplare parallel-geschaltet sind, auch dann nicht "gegenseitig thermisch weglaufen", wenn man nur sehr kleine Widerstände im Lastkreis (zur Strom-Gegenkopplung) einsetzt und wenn die Transistoren ungünstig auf dem Kühlkörper verteilt sind. (In Bipolar-Endstufen kann in solchen Fällen - also mit einer "gewissen Fehl-Konstruktion" - einer der parallelgeschalteten Transistoren einen größeren Anteil der Gesamtleistung übernehmen, als eigentlich beabsichtigt ist, und dann eventuell überlastet werden.)
Als Nachteil für FETs sehe ich, dass man (bei konventioneller Schaltungs-Auslegung) zwei zusätzliche Spannungsversorgungen für die "Treiber-Schaltung" braucht (höhere Spannungen als in der Endstufen-Versorgung), wenn man bei Voll-Aussteuerung ebenso geringe Verluste wie bei bipolaren Transistoren haben will.
Aber weder diese Vorteile noch die Nachteile wirken sich irgendwie auf den Klang aus. - Der ist von der "sauberen" Schaltungs-Auslegung der Endstufe abhängig.
Insgesamt kann man aber sagen, dass bipolare Transistoren in den Endstufen von HiFi-Verstärkern langsam als "altmodisch" gelten.
Gruß, G. Nubert