wichtiger HINWEIS bzgl.der "fehlenden" Umbaubilder:
Wegen Serverabschaltung werden die ursprünglich verlinkten Bilder nicht mehr direkt im Thread angezeigt,
aber ihr findet die jeweils passenden Bilder "jetzt NEU" in meiner Dropbox - Umbau-Bildergalerie (Link)
(einfach zwei Browserfenster öffnen und das Modell aus der Liste auswählen)
Grundsätzliches:
1. Warum MainIn (Endstufen-Eingänge) am AV-Receiver (kurz Amp) ?
2. HINWEISE zu den Umbauten !
3. Was benötigt man(n) für einen Umbau ?
4. nützliche Tipps für den ABL/ATM-Einsatz an "selbst aufgetrennten" Verstärkern
All das wird hier beantwortet -> <-
[EDIT-ENDE]
Moin Moin Leute,
meine Hilfe wurde wieder benötigt und es ist ein Modell, wo es sich lohnt eine Umbauanleitung für versierte "Nachbaugenötigte" zu veröffentlichen. Grundsätzlich sind zwar starke Ähnlichkeiten zum Pioneer VSX 1014 vorhanden, aber dennoch ist die Anleitung nicht direkt übertragbar, weil es doch bauliche Unterschiede gibt.
Hier geht es um einen aktuellen Pioneer VSX-AX4AVi von Christian alias AcidChris, der anfangs sehr skeptisch war, ob sich das alles für ihn überhaupt lohnt. Was dabei heraus kam und wie er heute darüber denkt, kann er gerne selbst später in diesem Thread posten. Er hat zwei nuWave35 für die Front, zwei nuWaveRS5 für hinten, einen nuWaveCS45 als Center und einen "NO-Nubert"-Woofer. Die 35er und evtl. die RS5 sollen ABL/ATM-erweitert werden und daher war eine 4-fach-Auftrennung des AX4 erforderlich, da externe Endstufen nicht in Frage kamen, nicht erforderlich (internen kräftig genug) und auch zu teuer sind.
...soviel zur Vorgeschichte...
EDIT am 18.01.2009
Diese Umbauanleitung ist auch für den Pioneer VSX-LX70 anwendbar !
EDIT-Ende
Umbauanleitung Pioneer VSX-AX4AVi
...aber noch kurz mein "Sicherheitshinweis":
Diese Anleitung ist von einem Hobby-Elektroniker und ist nur für "Lötis" geeignet! Wer es sich nicht zutraut -> Finger weg! Schadensersatzansprüche werden grundsätzlich ausgeschlossen ! Wer den Umbau vornimmt, tut das auf eigene Gefahr!
...nu aber los...
Da steht er nun - jungfräulich, unberührt in seiner puren Pracht...
01
...aber nicht mehr lange, denn hier...
02
...hat er bereits "die Hosen runter gelasssen".
Der Gesamteinblick zeigt die klaren Strukturen im Aufbau des AX4: gruen eingerahmt = komplette Signalverarbeitung (analog & digital) = Vorstufe (PreAmp.) sozusagen (vereinfacht dargestellt) / rot = Endstufe (PowerAmp.) / blau = Spannungsversorgung. Wir brauchen eine Trennung zwischen Vor- und Endstufe. Allerdings sind beim AX4 ja bereits PreOuts (Vorstufenausgänge) vorhanden, so dass "nur" der Signalfluss von Vor- zur Endstufe im Gerät getrennt werden muss, um anschliessend mit neu gesetzten Buchsen eine Verbindung zur Endstufe wieder herzustellen.
03
Reichlich Platz für Buchsen ist beim AX4 vorhanden. Eine 6-fach oder gar Komplettauftrennung ist also auch problemlos möglich. Daher werden in Bild 05 und 10 auch die Kanalbelegungen der hier nicht getrennten Kanäle mit angegeben. Wer also mehr will - nur zu.
04
Diese Detailansicht zeigt deutlich, dass es hier eben ander zu geht, als beim Pio1014.
Auf der Platine links im Bild werden die analogen Mehrkanalsignale der Vorstufe zur PreOut-Platine und zur Endstufe verteilt. Das Flachbandkabel zur Endstufe muss also entsprechend "bearbeitet" werden, um die Signalübertragung zur Endstufe zu trennen.
Bevor es damit losgehen konnte, musste ich natürlich erst einmal die Pin-Belegung analysieren, was dank guter Beschriftungen des AX4 nicht sehr problematisch war. Also immer kurz gesichtet und mit Multimeter überprüft und als Pin-Belegung kam dann folgendes heraus:
05
Pin6 = Center / 8 = RSB (rechts Surr.Back) / 10 = R (rechts Front ) / 12 = RS (rechts Surr.) / 14 = LS (links Surr.) / 16 = L (links Front) / 18 = LSB (links Surr.Back)
06
Dem zur Folge hab ich Leiter 10, 12, 14 und 16 des Flachbandkabels mit einer Lochzange "durchgestanzt" und somit die elektrische Verbindung getrennt. Wer keine Lochzange hat, macht es mit einem Cuttermesser, wie ich es damals beim Pio1014 gemacht habe. Damit ist die interne Trennung zwischen Vor- und Endstufe im PioAX4 fertig und es kann mit dem weit aufwendigerem Teil begonnen werden... ...dem Setzten der neuen Main-In-Buchsen und der Verbindung dieser zur Endstufe.
07
Dazu muss die Rückwand komplett demontiert werden (massig Schrauben) und anschliessend - wie hier zu sehen - die störenden Platinen entfernt, damit man später bei der Endstufe für die Lötarbeiten ran kommt.
08
Die Rückwand wird nun wie hier angezeichnet, vorgekörnt, 9mm vor- und 13mm aufgebohrt, um dann die Buchsen einzusetzen. Bitte beachten, dass ich hier die optimale Anordnung für vier Buchsen gewählt habe (Bild 13+14) und diese geändert werden muss, wenn mehr Buchsen (für RSB & LSB) gesetzt werden sollen !
Sind die Buchsen eingesetzt (kleine Verdrehsicherungen an den Buchsen mit dem Cuttermesser weg schneiden), dann werden auch gleich vier ca.15cm lange Signalkabel (wie oben aufgeführt) angelötet, wobei hier auch eine Masseverbindung erfolgt, um eine Signal-Abschirmung bis zur Endstufe zu gewährleisten. An der Endstufe selbst wird aber keine Masseverbindung mehr hergestellt (Siehe Bild 11).
Zur Orientierung hab ich die Signalbelegung der Buchsen mit angegeben:
09
Der Innenleiter des Signalkabels wird immer an den Innenleiter der Buchsen verlötet und Masse aussen. Um Kurzschlüssen jeglicher Art gleich vorzubeugen, arbeite ich immer mit Schrumpfschlauch. Die Rückwand kann nun "provisorisch" wieder angesetzt und mit zwei Schrauben fixiert werden, um die Kabelverbindungen zur Endstufe herstellen zu können. Die ausgebauten Platinen werden noch nicht wieder eingesetzt, auch wenn sie auf diesem Bild bereits zu sehen sind (das wurde später gemacht) !!!
10
Zu den hier markierten Lötpunkten müssen nun entsprechend der Kanalbelegung die Kabel der Main-In-Buchsen angelötet werden. Ich hab nur RS, R, LS und L verwendet, aber wer möchte kann eben noch RSB und LSB mit auftrennen. Um den Center-Kanal aufzutrennen, muss wie beim Pio 1014 direkt an die Lötstelle des Pin 6 am Stecker von Bild 05 und 06 die Lötverbindung gesetzt werden.
11
Hier sind alle Kabel bereits ohne Masseverbindung angelötet. Bei den engen Lötpunkten ist mit besonderer Vorsicht vorzugehen und wenig Lötzinn zu verwenden. Kabelenden auf jeden Fall vorher verzinnen, kürzen und mit ein wenig Lot versehen, damit es nur noch an der Lötstelle fixiert und angelötet werden muss.
Damit sind die elektrischen Arbeiten beendet. Die beiden Fixierschrauben für die Rückwand werden wieder gelöst, diese wird 2-3cm nach hinten gesetzt um nun mit etwas Fummelarbeit alle ausgebauten Platinen wieder einzusetzen.
12
Ist alles wieder drin, schaut es dann so aus.
13
Die "neue" Rückwand mit den MAin-In für Front-R&L, sowie Surround-R&L.
14
Detailaufnahme...
Das wars auch schon wieder...
*edit am 05.12.05*
Die ABL's oder ATM's werden nun wie folgt angeschlossen, bevor das Gerät in Betrieb genommen wird:
von vorhandenen PreOut-L+R ABL(ATM)-E ABL(ATM)-A zu neuen MainIn-FL+FR und PreOut-Surround-L+R ABL(ATM)-E ABL(ATM)-A zu neuen MainIn-SL+SR - fertig
Jetzt wirkt die Basslinearisierung immer und überall, bei jeder angewählten Quelle (DVD, CD, Radio usw.), egal ob analog oder digital mit dem Receiver verbunden
*edit-ende*
Wie immer hab ich vor und nach dem Umbau meine Tests gemach, welche sehr zufriedenstellend waren.
Also "ab in die Kiste" mit dem AX4 und fix wieder zurück zu Christian alias AcidChris, der seinen AX4 nun schon seit ein paar Tagen wieder betreibt und mir schrieb:
Was soll ich dazu noch sagen Das freut mich sehr...AcidChris hat geschrieben:Zum klang...ich bin fast vom Sessel gefallen als ich den ATM zugeschaltet habe.Mußte 3x nachschauen ob mein Sub wirklich ausgeschaltet ist Echt wahnsinn !!!
Nachfolgend nützliche Tipps und wichtige Hinweise "by Rudi" für den ABL/ATM-Einsatz an "selbst aufgetrennten" Verstärkern:
1. PreOut (vorhandene oder neue) -> neue MainIn:
Es ist zwingend erforderlich eine Cinch-Kabelverbindung zwischen dem jeweiligen PreOut und neuen MainIn herzustellen, bzw. das ABL/ATM dort einzuschleifen, bevor der Verstärker/Receiver in Betrieb genommen wird ! Während des Betriebes sollte diese Verbindung nicht getrennt und insbesondere das ABL nicht ausgeschaltet werden !
2. ABL/ATM-Netzteil (gilt natürlich auch für mehrere):
a) Es ist zu empfehlen das Netzteil des ABL/ATM an die geschaltete Netzdose des Receivers anzuschließen (sofern vorhanden). Damit ist das Netzteil des Moduls immer gleichzeitig mit Spannung versorgt, wenn es der Verstärker auch ist und umgekehrt genauso. Bei dieser Netzteil-Anschlussvariante und Verwendung des ATM, sollte der Power-Schalter auf der Rückseite des ATM von AUTO auf ON gestellt werden (beim ABL bleibt er für immer auf "I", also AN) !
b) Ist keine geschaltete Netzdose am Amp vorhanden, ist es gerade beim ABL sinnvoll, das Netzteil an eine Master/Slave-Steckdosenleiste mit anzuschließen, bei der der Verstärker das Master-Gerät ist (max.Belastbarkeit der Master-Dose beachten), oder eine einfache Steckdosenleiste mit Hauptschalter zu verwenden. Dadurch ist - wie in Punkt 2.a) - automatisch gewährleistet, dass das ABL Versorgungsspannung erhält, wenn der Verstärker in Betrieb genommen wird.
3. ATM zwischen PreOut und MainIn:
Beim ATM kann man prinzipiell immer genauso verfahren wie unter Punkt 2 - man muss es aber nicht, denn es kann auch problemlos die Auto-Power-Schaltung des ATM genutzt werden. Das Netzteil ist dabei an eine beliebige Steckdose unter Dauerspannung, aber das ATM schaltet sich nur mit ein, wenn auch Signal anliegt und auch automatisch wieder aus (zeitverzögert). Für diese Variante ist beim ATM zwingend der Eingang 1 zu verwenden !
Wer ein ATM für den Center-LS verwenden möchte, sollte darauf achten, dass im Mono-Betrieb des ATM und Verwendung der Auto-Power-Schaltung der rechte Kanal des Eingang 1 verwendet wird.
4. Maßnahme gegen Brummstörungen:
Alle Cinch-Signalkabel der ABL/ATM-Module sind von den Netzteilen der ABL/ATM mindestens 10cm fern zu halten, um Störeinstreuungen zu vermeiden !
bis denn dann,
der Rudi