Irgendwie erscheint es mir müßig, mich im Detail mit diesem Kauderwelsch auseinanderzusetzen.
Nubert schreibt sich in seinen PDF's 'n Wolf über den Aufwand, den er für eine phasenrichtige Abstrahung seiner Boxen treibt. Wenn Du das nicht verstehst, dann kann ich Dir in diesem Rahmen auch nicht weiterhelfen.
Fakt ist, dass die Übertragungsfunktion eines Systems im Spektralbereich durch Frequenz-
und Phasengang beschrieben wird. Selbst ein idealer Frequenzgang kann nicht über Phasenfehler hinwegtäuschen.
Lautsprecheranordnungen mit Phasenfehlern klingen trotz gutem Frequenzgang "drucklos", "hohl", "töpfern" oder "räumlich diffus" (je nachdem, bei welcher Frequenz die Phasenfehler auftreten), Nubert hat da einige gute Beispiele angeführt.
Ausserdem führen Phasenfehler häufig dazu, dass ein Lautsprecher ein völlig abstruses frequenz- und richtungsabhängiges Abstrahlverhalten entwickelt, d.h. der messtechnisch saubere Frequenzgang gilt nur für die Abstrahlung der Einzelbox nach vorn im ideal gedämpfen Raum. In realen Umgebungen (und erst Recht in paariger Anordnung) reicht es, sich langsam im Abstrahlbereich der Lautsprecher zu bewegen, um wahre "Raumklangwunder" zu erleben.
Frequenz- und Phasengang sind analytisch und messtechnisch nicht leicht zu ermitteln. Genaugenommen handelt es sich um die Fourrier-Transformieren der Stoß-Antwort eines Systems (nicht zu verwechseln mit der sog. "Schnellen Fourrier-Transform", wie sie z.B. in Spectrum Analyzern verwendet wird).
Weil sich ein sauberer Einheitsstoß (ein Impuls der Länge Null mit unendlicher Amplitude - mit eine definierten Impulsfläche... sowas können sich nur Mathematiker ausdenken

) in der Praxis nicht erzeugen lässt und auch die Fourrier-Transformation nicht wirklich in "Echtzeit" realisierbar ist werden allerhand Krücken verwendet.
Die analytisch und messtechnisch sinnvollste Alternative wäre die Bewertung der Sprungantwort.
Aber allein die Bewertung der Sprungantwort wäre für die meisten Boxen-Hersteller so peinlich, dass man die Kunden lieber mit irgendwelchen wohlkingenden Halbwahrheiten über Frequenzgänge, Equalizer und Phasenregler einlullt.
Ich möchte Dir keinen Vorwurf daraus machen, dass Dir die entsprechenden Semester in Signal- und Funktionaltransformation fehlen, hielte es aber für taktvoller, wenn Du nicht so tust, als wäre ich der Depp, nur weil ich mich mit werbetechnisch aufbereitetem Halbwissen nicht veralbern lassen will.
Zurück zum Thema:
Meine Empfehlung:
Wer einen Receiver verwendet, der die Lautsprecher-Abstände kompensieren kann, der sollte die Phase auf 0 stellen und am Receiver die Laufzeit-Kompensation und die korrekten Trennfrequenzen einstellen. Die Signalprozessoren der Receiver können auch phasenneutrale Filter höherer Güte problemlos (und verlustfrei) nachbilden, weit besser als die RLC-Filter im Subwoofer.
Wer das nicht hat, der sollte
alle Lautsprecher (auch den Subwoofer) im gleichen Abstand zur Hörposition aufstellen, dann ist eine Phasenkorrektur nicht nötig.
Wer auch das nicht kann, der muss sich damit abfinden, dass sich der Klang an der Hörposition nicht sauber mischt. Mit dem Phasenregler lässt sich das Übel bestenfalls leicht abmildern.
Und wer es wirklich richtig machen will, der lese:
Kompensation von Raummoden mittels einer doppelten Subwooferanordnung