Die schillernsten Klangphrasen aus Hoer- und Testberichten

Logan68 · Beitrag von **Logan68** » Mi 8. Feb 2006, 11:37

Gruesse,
wer kennt sie nicht, wer hat sie noch nicht gelesen. "Frisch aufgeloeste Hoehen, grollende, brachiale Tiefen".

Welche Klangbeschreibung aus Fachzeitschriften oder -seiten klingelte bei Euch in den Ohren?

Raico · Beitrag von **Raico** » Mi 8. Feb 2006, 11:48

Ich finde es immer wieder köstlich zu lesen, wie "das Klangbild völlig in sich zusammenbricht", wenn man eine Standardnetzstrippe statt der teuren anschließt oder den 75-Ohm-Abschlussstecker am offenen Ausgang des CD-Spielers vergisst.

Totgequatscht ist mittlerweile auch die Formulierung vom Klang, der "förmlich einrastet", wenn alles stimmt.

Ein Beispiel aus der Vergangenheit: Vor einem Vierteljahrhundert überschrieb FonoForum das Kapitel über Messwerte von Geräten immer mit "Speziell Technisches" - ein Zungenbrecher, der schnell zu feuchter Aussprache führte.

Caisa · Beitrag von **Caisa** » Mi 8. Feb 2006, 11:51

Hey Raico, das war genau O-Ton vom Stereo Chefredakteur auf der Messe als er die 3 Obileiste mit Schalter gegen die HMS getauscht hat..

Köstlich, ich hätte laut loslachen können!

Gruß Caisa

hawkeye · Beitrag von **hawkeye** » Mi 8. Feb 2006, 12:37

Nicht schlecht fand ich die Fähigkeit eines der bekanntesten Lautsprechersysteme der frühen 90er Jahre, "diffizile Petitessen zisilieren zu können".

gereon · Beitrag von **gereon** » Mi 8. Feb 2006, 12:50

@raico: köstlich, mehr davon

leider bin ich selbst nicht so bewandert in solchen formulierungen, da ich keine "fachzeitschriften" lese und auch sonst wenig mit superohren ausgesattete high-ender kenne. aber ich hoffe hier kommt noch einiges zusammen! könnte ein schöner thread werden

Raico · Beitrag von **Raico** » Mi 8. Feb 2006, 13:25

Wie oft schon wurden die "wippenden Fußspitzen" als Indiz für die herausragende Klangqualität von Hifi-Komponenten angeführt.
Also aufgepasst Leute: Beim Boxen- und Verstärkertest immer schön auf eure Füße gucken! Wenn`s zuckt, ist es nicht die Musik, sondern das Gerät!

Rätselhaft waren mir aber immer Boxen, "bei denen die Musik schneller zu laufen schien" als über das Vergleichsmodell.
Wie oft habe ich schon nach einem Drehzahlregler bei Lautsprechern gesucht, aber nie einen gefunden! Vielleicht sollten wir Herrn Nubert mal fragen, wo er die bei seinen Boxen eigentlich versteckt.

teite · Beitrag von **teite** » Mi 8. Feb 2006, 13:30

Hallo,

Ich finde das "Herausschälen" von Klangdetails immer sehr interessant.

Dabei muss ich immer an Nahrungsmittel denken, keine Ahnung wieso.

cu,
Stefan

Raico · Beitrag von **Raico** » Mi 8. Feb 2006, 13:41

Einen habe ich noch: Angeblich kann man ja mit guten Anlagen "jedes einzelne Instrument im Orchester" heraushören.
Also, ich schaffe das nicht mal im Konzert. Das ist auch gut so. Wenn es anders wäre, spräche es nicht für einen homogenen Klang der Streicher oder Bläser.

g.vogt · Beitrag von **g.vogt** » Mi 8. Feb 2006, 13:44

Hallo alle miteinander,

erlaubt mir ein Eigenzitat, weil's zum Thema passt:

"Was hört ihr eigentlich noch, wenn der Amp die Musik auflöst?

"

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Raico hat geschrieben:Angeblich kann man ja mit guten Anlagen "jedes einzelne Instrument im Orchester" heraushören.

Ich gebe zu, das gehört zu den Formulierungen, die mich in Bezug auf die Perfektion der eigenen Anlage durchaus schon verunsichert haben. Und da ist in der Tat der Konzertbesuch eine heilsame Gelegenheit, sich wieder ein wenig zu erden.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Philipp · Beitrag von **Philipp** » Mi 8. Feb 2006, 15:33

Raico hat geschrieben:Also, ich schaffe das nicht mal im Konzert. Das ist auch gut so. Wenn es anders wäre, spräche es nicht für einen homogenen Klang der Streicher oder Bläser.

Ich schaffe das noch nicht mal wenn ich IM Orchester sitze. Wenn jemand einzelne Instrumente im Streicher- oder Bläsersatz zuordnen können will, zweifle ich zu allererst an der Aufnahme - authentisch ist das nämlich nimmer. Es sei denn jemand spielt schrecklich schief.