Aufstellung Center Front-LS auf einer Linie?

Kikl · Beitrag von **Kikl** » So 12. Feb 2006, 13:35

Liebe Forumgsteilnehmer. Die NSF emfiehlt, dass der Center und die beiden Front-Lautsprecher auf einer Linie aufgestellt sind. Ich frage mich, ob eine solche Aufstellung notwendig ist. Denn moderne AV-Receiver messen und korrigieren die Laufzeitunterschiede der Schallsignale von den Center- und Front-Lautsprechern zur Hörposition. Moderne Receiver haben ja ein Mikrophon zum einmessen der Lautsprecher. Ist es also möglich die Fronts aus der Linie nach vorne oder hinten zu bewegen, ohne merkliche Klangeinbußen hinzunehmen? Welche Erfahrungen habt Ihr damit?

Gruß Kikl

raw · Beitrag von **raw** » So 12. Feb 2006, 13:58

Vielleicht zielt die NSF hier u.a. auch auf den Hallradius ab. Wenn der Center z.B. dem Hallradius deutlich näher steht, als die Front, werden sich die Fronts verwaschener und unklarer als der Center anhören - vereinfacht gesagt.

Kikl · Beitrag von **Kikl** » So 12. Feb 2006, 14:22

Hallo Raw, wie ist denn der Hall-Radius definiert? Hängt das nicht von der Raumakustik irgendwie ab? Für mich hört sich Deine Erklärung im Prinzip so an. Die Lautsprecher klingen unterschiedlich an unterschiedlichen Positionen. Auf einer Linie aufgestellt sind diese Unterschiede jedoch am geringsten, so dass sich am ehesten ein homogenes Klangbild einstellt. Habe ich das zumindest Ansatzweise richtig verstanden?

Ach ja, die Definition von Hallradius auf Wikipedia:

Der Hallradius rH ist in der Akustik in einem geschlossenem Raum diejenige Entfernung von der Schallquelle Q, bei dem der Direktschallpegel LD gleich dem Raumschallpegel LR im statistischen Schallfeld ist. Dieses ist ein "unsichbarer" und theoretischer Wert, der bei der Tonaufnahme mehr oder weniger Beachtung findet.

raw · Beitrag von **raw** » So 12. Feb 2006, 14:43

Habe ich das zumindest Ansatzweise richtig verstanden?

Ja. Die Wikipedia-Definition ist gut, IMHO.

Aber der Klang und die Phantomschallquellenlokalisation (so auch die Homogenität der gesamten Front) hängen auch von frühen Reflexionen und von der unmittelbaren Umgebung vom Lautsprecher ab. Beispielsweise ist bei einem Center, der auf oder unter einem TV steht, eine zusätzliche Grundtonanhebung zu erwarten (Bafflestep!). Oder auch: Der Center ist von den Seitenwänden recht weit weg, die Fronts stehen ihnen jedoch meist nah. Dadurch wird die Phantomschallquellenlokalisation etwas beeinträchtigt.

Allgemein kann ich bei Stereo und bei Surround einen möglichst kurzen Hörabstand und möglichst große Wandabstände empfehlen. Gut, es geht aber meist auch so schon akzeptabel und die Wohnlichkeit sollte auch nicht leiden.

Kikl · Beitrag von **Kikl** » So 12. Feb 2006, 15:14

Allgemein kann ich bei Stereo und bei Surround einen möglichst kurzen Hörabstand und möglichst große Wandabstände empfehlen

Genau aus diesem Grunde möchte ich die Fronts relativ weit nach vorne im Raum aufstellen. Das ist erträglich, weil sie relativ nah (ca. 30 cm) zur Seitenwand stehen (rechteckiger Raum) aber relativ weit (150 cm) von der Rückwand entfernt. Es befinden sich Diffusoren (geriffelter Heizkörper und Bücherregale) im Bereich der Seitenwände, so dass die Schallreflexionen von dort nicht ohne weiteres zur Hörposition gelangen. Der Center stünde aber mitten im Raum, wenn er zwischen die Fronts gestellt würde. Das ist sowohl aus praktischen als auch aus optischen Erwägungen für mich inakzeptabel. Deshalb möchte ich den Center näher an der Rückwand positionieren. Ich habe mich nun gefragt, ob die Nachteile so gravierend sind, dass ich besser die Front-LS in Richtung Rückwand verschiebe, damit wiederumg Fronts und Center auf einer Linie stehen. Diese müssten dann aber sehr nah an die Rückwand.

raw · Beitrag von **raw** » So 12. Feb 2006, 15:20

Einfach probieren, das wird schon.

BulletHarry · Beitrag von **BulletHarry** » Mo 13. Feb 2006, 20:25

hallo,
habe in der Beziehung auf Probleme bei der Aufstellung.
Was ist schlimmer fürs Klangbild
- wenn Center und Fronts nicht auf einer Linie sind oder
- wenn Fronts und Center unterschiedlich hoch sind und im Falle der Fronts höher als die Höhrposition liegen?

Ich schätze die erhöhte Position der Fronts lässt sich durch anwinkeln halbwegs korrigieren?!

MfG

g.vogt · Beitrag von **g.vogt** » Mo 13. Feb 2006, 20:54

Hallo BulletHarry und herzlich willkommen im nuForum!

BulletHarry hat geschrieben:Was ist schlimmer fürs Klangbild
- wenn Center und Fronts nicht auf einer Linie sind oder
- wenn Fronts und Center unterschiedlich hoch sind und im Falle der Fronts höher als die Höhrposition liegen?

hierzu ein interessanter Beitrag von US:
http://www.nubert-forum.de/nuforum/ftopic6549-21.html

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Kikl · Beitrag von **Kikl** » Di 14. Feb 2006, 13:22

Hallo Gerald,

ich habe zwar den Link gelesen, die Antwort auf BulletHarrys Frag habe ich allerdings nicht direkt gefunden.

Scheinbar ist die Vertikale Ortung von Geräschquellen weniger exakt als die Horizontale Ortung. Das hieße, dass die horizontale Platzierung wichtiger ist. Andererseits scheint man die Geräuschquellen dort zu orten, wo der Center tatsächlich steht. Es gibt wohl eine gewisse Wechselwirkung zwischen den optischen und akustischen Informationen im Gehirn. Weißt du, wie es sich anhört, wenn der Center einfach weiter nach hinten oder nach vorne platziert wird, also vertikal zur Verbindungsline der Fronts verschoben wird? Gibt es dazu Erfahrungswerte im Forum?

BlueDanube · Beitrag von **BlueDanube** » Di 14. Feb 2006, 16:37

Kikl hat geschrieben:Weißt du, wie es sich anhört, wenn der Center einfach weiter nach hinten oder nach vorne platziert wird, also vertikal zur Verbindungsline der Fronts verschoben wird?

In einem schalltoten Raum wird nur der Schallpegel geringer - sonst nix.
In einem Wohnraum kommt es auf die Akustik an. Im Normalfall wird der Direktschall gegenüber dem Nachhall schwächer und damit die präzise Ortbarkeit geringer.