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Einmessung ohne Rücksicht auf Verluste

Diskussionen zu Hörräumen und zur Lautsprecheraufstellung
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Blap
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Beitrag von Blap »

raw hat geschrieben: Nö, guck mich an. So brutal und genieße trotzdem Musik - ohne an die Technik zu denken. Blöd wird's nur, wenn man anhand Musikmaterial optimiert. Dann werden im schlimmsten Fall diverse Aufnahmen hunderte Male bis zum Erbrechen durchgeprügelt. Scheiße ist das. Mit Testsignalen trennt man Musik und Technik.

Und: Ich bin sicher, dass du dann nicht so reden würdest, wenn sich eine DoubleBassDrum auf deiner Anlage wie mickriges Rumgefurze anhören würde. :>
Wenn Du das trennen kannst: Gut!

Ich höre keine Musik mit "DoubleBassDrum". Ok, das ist eine Lüge. Aber es ist schon richtig, wenn sich alles zu "dünn" anhören würde, müssten brutale EQ Einstellungen her. :mrgreen:
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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stv
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Re: Einmessung ohne Rücksicht auf Verluste

Beitrag von stv »

Blap hat geschrieben:
Mir reichte der Bass am Hörplatz aber nicht so ganz aus. Ergo Bass am ATM "aufgedreht", und zusätzlich die Bassanhebung an den Boxen per Schalter aktiviert. Das Ergebnis ist bei ca. 90% aller Aufnahmen GEIL! Die restlichen 10% "Problemfälle" teilen sich auf in:

- Trotz ATM und Bassschalter noch zu "dünne" Aufnahmen.
- Trotz sonst dröhnfreier Aufstellung der Boxen, zu bassintensive Aufnahmen.

Die zu "bassigen" Aufnahmen, kann man leicht per Schalter zähmen. (Mir ist aufgefallen, dass der Schalter an der 125, sehr gute Ergebnisse liefert.)

Für die zu "dünnen" Aufnahmen, werde ich mir zusätzlich einen Equalizer beschaffen.
Moin,

habe da ähnliche Vorlieben wie das Blap. Einige Aufnahmen dürften ruhig mehr Bumms vertragen.

- ATM mehr als Linear-Stellung aufdrehen bringt nur bei den wenigsten Aufnahmen etwas. Benutze ja auch das ATM 120/125, und es greift für solche Zwecke einfach zu tief. Die meisten meiner Aufnahmen brauchen nämlich eine Erhöhung zwischen 40-70 Hz.

- Der Schalter ist ganz nett. Aber bei einigen Aufnahmen reicht mir das noch nicht. :P
z.B. Queensryches Operation Mindcrime klingt sehr dünn.

=> Meine für mich derzeit optimale Lösung: Schalter OFF, ATM Linear, Loudness am AX-596 auf 1-2 (Skala von 1-10).
Damit klingen fast alle Aufnahmen sehr gut. Einige wenige sind zu "bassig" und mächtig. Da nehm ich's Loudness dann raus.


Gruß, Stefan
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Beitrag von Philipp »

Solche Geschichten hab ich früher auch gemacht, hat mich nie wirklich zufriedengestellt. Zu wenig Druck im Kickbassbereich, dafür viel zu viel Gewummer unter 40 Hz.

Entweder habt ihr alle günstigere Räume oder ich bin einfach zu perfektionistisch (ich vermute mal, beides).

Falls doch noch mal ein Fachmann vorbeischauen sollte, bitte ich folgende interessante Frage zu beachten:
Dröhnende Raummoden brauchen einige Zeit, um sich "aufzuschaukeln", klar. Da hab ich ja auch schon Einstellungen gefunden, mit denen ich gut leben kann. Soweit kein Problem mehr.

ABER wenn die Box im Anregungsminimum steht, hab ich dann den umgekehrten Effekt (sprich: kurze Impulse kommen noch laut und deutlich, lange Impulse werden abgeschwächt)? Klingt für mich plausibel (ich mag Symmetrie), widerspricht aber meiner Hörerfahrung - nach meiner Einschätzung, ist das Ergebnis einer Sinuston-Einmessung bei den Bereichen, die angehoben werden müssen, schon relativ gut fürs Musikhören zu gebrauchen!
Weiß da jemand mehr drüber?
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Beitrag von Kingping »

auslöschung und überhöhung ist im grunde ja das gleiche. wenn du also eine heftigen dip von zb 10 db hast, dann bedeutet das nicht, dass die box die raummode wenig anregt (anregungsminimum??), sondern, dass die raummode stark angeregt wird und du einfach "zufällig" an einer stelle im raum bist, wo sich die stehwelle nicht als überhöhung, sondern als auslöschung auswirkt.

wenn du also um 8 db mit dem eq anhebst, dann verbrätst du nicht nur unnötig viel verstärkerleistung, belastest das chassis stärker und
verbiegst die phase (schlechtere impulstreue), sondern die überhöhungen an anderen stellen im raum werden auch 8 db lauter und man hört das dröhnen in andere räume noch stärker.

wenn der bass also präziser werden soll, dann musst du absorbiern nicht anheben, sonst schaukelt sich die mode ja trotzdem auf.

solltest du das ohnehin so gemeint haben, vergiss meinen post wieder... :lol:
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JensII
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Beitrag von JensII »

Kingping hat geschrieben:......
wenn der bass also präziser werden soll, dann musst du absorbiern nicht anheben, sonst schaukelt sich die mode ja trotzdem auf.

solltest du das ohnehin so gemeint haben, vergiss meinen post wieder... :lol:
Das Problem ist ja, die Anregung am besten bis in die kleinste Ecke gleichmäßig zu bekommen! Das ist aber (auch von der Raumfülle her) nur sehr schwer realisierbar. Aber ein EQ, der die passenden Frequenzen einfach anhebt und absenkt, dass es am HÖRPLATZ nen gute Frequenzgang gibt, ist gar kein so großes Problem.

Des wegen steht in der Überschrift wohl auch "Ohne Rücksicht auf Verluste" oder so 8)
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Kingping
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Beitrag von Kingping »

JensII hat geschrieben:Das Problem ist ja, die Anregung am besten bis in die kleinste Ecke gleichmäßig zu bekommen!
eigentlich nicht. wenn man die stehende welle durch absorption beseitigt, wird der bass ja überall gleichmäßiger und nicht nur am hörplatz.

wenn man bei zb 30 hz eine raummode hat und die lautsprecher diese frequenz um 8 db lauter wiedergeben lässt,
dann ist ja die reflektion (die ja so mit dem abgestrahlten schall interferiert, dass überhöhungen und auslöschungen an bestimmten stellen entstehen)
auch um genau das lauter d.h. das übel bleibt bestehen.

ich hab noch nie eine stehwelle angehoben, aber so fände ich das einleuchtend. 8O :wink:
teite
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Beitrag von teite »

Hallo,
Philipp hat geschrieben: Falls doch noch mal ein Fachmann vorbeischauen sollte...
Bin zwar kein Fachmann ...
Dröhnende Raummoden brauchen einige Zeit, um sich "aufzuschaukeln", klar. Da hab ich ja auch schon Einstellungen gefunden, mit denen ich gut leben kann. Soweit kein Problem mehr.

ABER wenn die Box im Anregungsminimum steht, hab ich dann den umgekehrten Effekt (sprich: kurze Impulse kommen noch laut und deutlich, lange Impulse werden abgeschwächt)? Klingt für mich plausibel (ich mag Symmetrie), widerspricht aber meiner Hörerfahrung - nach meiner Einschätzung, ist das Ergebnis einer Sinuston-Einmessung bei den Bereichen, die angehoben werden müssen, schon relativ gut fürs Musikhören zu gebrauchen!
Weiß da jemand mehr drüber?
Die Mähr von den kurzen Bassimpulsen... ;)

Ein Ton der sich nur aus Frequenzen bis 80Hz zusammensetzt, kann kein wirklich kurzer Impuls sein. Das was den Impuls ausmacht, sind harmonische Oberwellen, die für die Raummodenbetrachtung unerheblich sind.

Die Frage ist jetzt, wie lange ein Sinussignal bei einer Raummode braucht, um sie anzuregen. Meine Vermutung ist, das spätestens mit der 2. Vollwelle eine Anregung vorhanden ist. Selbst wenn ein Ton nur eine Vollwelle lang ist, bleibt das extrem langsame Ausschwingen.

Mir ist jedenfalls eine dröhnfreie Basswiedergabe lieber, als eine besondere Linearität, die es im Bass eh nicht gibt.

Wobei natürlich unstrittig ist das es besser ist die Moden zu dämpfen (Plattenresos) oder durch besondere Basslautsprecher und Aufstellung gar nicht erst anzuregen.

cu,
Stefan
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JensII
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Beitrag von JensII »

Kingping hat geschrieben:ich hab noch nie eine stehwelle angehoben, aber so fände ich das einleuchtend. 8O :wink:
Ich habe das schlecht beschrieben, man MÖCHTE es am besten in jeder Ecke perfekt haben.

Mit nem EQ bekommt man das nur am Hörplatz hin, was aber zumindest etwas besser als nix ist. Und man muss sich meist nicht mit großen Absorbern etc rumschlagen! Wobei es die perfektere Variante ist.
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BlueDanube
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Beitrag von BlueDanube »

teite hat geschrieben:
Dröhnende Raummoden brauchen einige Zeit, um sich "aufzuschaukeln", klar. Da hab ich ja auch schon Einstellungen gefunden, mit denen ich gut leben kann. Soweit kein Problem mehr.

ABER wenn die Box im Anregungsminimum steht, hab ich dann den umgekehrten Effekt (sprich: kurze Impulse kommen noch laut und deutlich, lange Impulse werden abgeschwächt)? Klingt für mich plausibel (ich mag Symmetrie), widerspricht aber meiner Hörerfahrung - nach meiner Einschätzung, ist das Ergebnis einer Sinuston-Einmessung bei den Bereichen, die angehoben werden müssen, schon relativ gut fürs Musikhören zu gebrauchen!
Weiß da jemand mehr drüber?
Die Mähr von den kurzen Bassimpulsen... ;)
Na so extrem würde ich das nicht sagen... :roll:
teite hat geschrieben:Ein Ton der sich nur aus Frequenzen bis 80Hz zusammensetzt, kann kein wirklich kurzer Impuls sein. Das was den Impuls ausmacht, sind harmonische Oberwellen, die für die Raummodenbetrachtung unerheblich sind.
Klar, ein harter Impuls, den zB. eine Trommel produziert, lebt von den Obertönen.
Es ist aber schon ein wesentlicher Unterschied, ob ein Basston von einer Bassgitarre oder von einem Keyboard kommt!
Speziell wenn mehrere kurz angeschlagen Töne gespielt werden, hört man raumakustisch einen Unterschied zu einem Dauerton.
teite hat geschrieben:Die Frage ist jetzt, wie lange ein Sinussignal bei einer Raummode braucht, um sie anzuregen. Meine Vermutung ist, das spätestens mit der 2. Vollwelle eine Anregung vorhanden ist. Selbst wenn ein Ton nur eine Vollwelle lang ist, bleibt das extrem langsame Ausschwingen.
Wenn die erste Reflexion sich mit der direkt abgestrahlten Welle überlagert gibt es schon die ersten Effekte, aber die Luftschwingungen schaukeln sich später noch weiter auf - erst dann hat man eine Resonanz, die nicht so schnell abklingt.

Audiovision hat vor einigen Jahren einen fundierten Bericht (inkl. Messungen) darüber gebracht.
teite hat geschrieben:Mir ist jedenfalls eine dröhnfreie Basswiedergabe lieber, als eine besondere Linearität, die es im Bass eh nicht gibt.
Das sehe ich auch so!
teite hat geschrieben:Wobei natürlich unstrittig ist das es besser ist die Moden zu dämpfen (Plattenresos) oder durch besondere Basslautsprecher und Aufstellung gar nicht erst anzuregen.
Auch das unterstreiche ich!

Allgemein ist noch zu sagen, dass es ein großer Unterschied ist, ob die Delle im Frequenzgang durch einen nicht angeregten Frequenzbereich zwischen zwei Moden oder durch Lautsprecher-/Hörplatz-Position im Knoten einer stehenden Welle entsteht.
Im ersten Fall kann man mit einem Equalizer sehr gut ausgleichen - im zweiten Fall ist das praktisch aussichtslos ... da stürzen eher die Wände ein (dort hat ohnehin eine Pegelüberhöhung), bevor man am Hörpplatz einen ausgeglichenen Pegel erhält.
Gruß
BlueDanube

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Ramius
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Beitrag von Ramius »

@philipp: Ich hab auch bei ca 56Hz ein Bassloch. habe den Pegel dort um ca. +6dB mittels DEQ bzw. FBQ (Subwoofer) angehoben. Und wenn man bedenkt, wieviel die NW125 an Watt abhaben kann bevor sie an die Grenzen kommt, dann mache ich mir bzgl. des Tieftöners keine Gedanken. Da muß man schon abartig laut hören bis der Schaden nehmen sollte.

Noch was bzgl. Absorber und EQ: Hier wird so schön theoretisiert, daß Absorber (aktiv oder passiv) besser sind als den FQgang per EQ zu linearisieren, da habt ihr Recht. Theoretisch!
Praktisch sollte man aber bedenken wie viele passive Absorber in einen "normalen" Raum (20qm) müßten, um die Raummoden 1. Ordnung zu dämpfen, da kann kein normaler Mensch mehr drin sein ohne Beklemmungen zu bekommen (8 Cornerblocks müssen schon sein). Und die aktive Dämpfung mittels DBA ist IMHO ein finanzieller Kraftakt (mind. 4 besser 8 Subwoofer, Steuergerät), da sind 4000,-€ schnell verbraten. Da ist mir mein DEQ weitaus lieber und das praktische Ergebnis (hören) ist am Hörplatz recht gut. Bei geringen Pegeln merkt man wenig Unterschied oberhalb von Zimmerlautstärke schon.

P.S.: Diejenigen, welche meinen ihr Hörraum wäre günstig, sollten aml nachmessen, wie der Frequenzgang im Bassbereich bei ihnen aussieht, die würden sich über die Achterbahn wundern. Jeder Raum regt Moden an, kein Bassbereich ist von Natur aus linear, das geht IMHO nur im Freifeld...
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