Da würd ich Bony zustimmen. Die Beamten wurden in den letzten Jahren Gehalts- und Pensionsmäßig ganz schön zurecht gestutzt. Angenehm ist der Job sicher auch nicht mehr. Wenn du bedenkst wieviel Kinder heute auf Ritalin angewiesen sind... oder geh mal auf eine Hauptschule in einer deutschen Großstadt und versuch denen was beizubringen. Den Job möchte ich nicht machen. Da bist du nämlich Streetworker und Lehrer in Personalunion, und der Lehrer sollte seinen Stoff noch irgendwie durchbringen. Ein Großteil der Klasse wird dich sprachlich eher schwer verstehen. Dann schwänzen da soundsoviel Kinder die Schule und der Rest liefert sich Messerstechereien auf dem Schulhof... Aber auf dem Land ist es sicher noch nicht so extrem.Das würd mich jetzt auch mal interessieren. Haben die nach der Wende alles vergessen? Ich denke das ist ein Vorurteil, nach dem Motto die Jugend von heute weiß ja nix mehr... Das könnte ich auch für den westen bringen, vor der Wende war das Allgemeinwissen höher und nach der Wende sind wir abgesackt...bony hat geschrieben:Wenn das "Fakt" ist, kannst du sicherlich eine Quelle angeben.Homernoid hat geschrieben:Denn VOR der Wende war das Allgemeinwissen höher als im Westen. Fakt.
KZs haben wir übrigens auch besucht und das "3. Reich" ist mir nach der Schule fast aus den Ohren gequollen (war aber schon o.k. so). Das Beispiel wundert mich ein wenig, weil genau auf diesem Gebiet viel über Defizite im Osten diskutiert wurde (fremdenfeindliche Gewaltausbrüche Anfang der 90er etc.).
Das scheint mir das typische Vorurteil über Lehrer zu sein. Oder sind die genannten genau die der vielen Lehrer, die später Vorzeitig wegen "Burn Out" aus dem Dienst ausscheiden, weil sie mit der tatsächlichen Belastung nicht gerechnet haben und nun damit nicht zurecht kommen?Ramius hat geschrieben:Wenn ich sehe, was ein Lehrer verdient (bzw. bekommt) und dann sehe, wieviele Grundschullehrer ich kenne, die das nur wegen des Geldes und des angenehmen Jobs geworden sind und sich auch so verhalten in ihrem Job, dann kann das nicht angehen.
Dazu kommt, daß kaum noch neue Lehrer eingestellt werden. Die jetzigen Lehrer bekommen zusätzliche Stunden aufgebrummt. Was die Politik an neuen Stellen verspricht, wurde in den letzten Jahren rausgezögert oder reicht gerade mal, um das altersbedingte Ausscheiden des aktuellen Jahres zu kompensieren.
meine Mutter ist Lehrerin, da bekomm ich das relativ gut mit. Als sie angefangen hat, war der Altersschnitt im Kollegium ein paarunddreißig. Inzwischen liegt er bei Mitte 50! Die Lehrer machen mehr oder weniger unfreiwillig Überstunden, weil sie einfach nicht genug neue Kollegen zugeteilt bekommen, aber den Unterricht irgendwie abdecken müssen. Währenddessen werden soundsoviele Referendare aus Geldgründen nicht übernommen und stehen auf der Straße, oder werden bestenfalls mit zeitlich befristeten Verhältnissen hingehalten.
Ich bin echt mal gespannt, was in den nächsten 10 Jahren passiert....wenn es so weitergeht, wird es hier keine Lehrer mehr geben.