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Druck-Sache: 5 x AW-1000... (nun 6...)

Fragen und Antworten zu Nubert Subwoofern
OL-DIE
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Druck-Sache: 5 x AW-1000... (nun 6...)

Beitrag von OL-DIE »

So...
Die ultimative Materialschlacht ist geschlagen und ich habe neben meine Zwei-Meter-Transmission-Line 5 Stück AW-1000 in den Hörraum gepackt. Der totale Irrsinn auf gut 37m² - aber ohne Anzeichen von Boom-Car-Sound oder Lärmschwerhörigkeit :wink: .
Zunächst jedoch:

Hallo alle miteinander!

Ja, natürlich, der Tiefbass-Teufel hat mich geritten, ganz klar, außerdem zu oft das Nubert-DBA in SG gehört und überhaupt, was soll der ganze Zauber? Größenwahn, Rinderwahn oder eine Mischung aus alledem?! Ehescheidung bewusst einkalkuliert oder zumindest billigend in Kauf genommen? Vollends abgedreht? Nichts von alledem. Hoffe ich mal. Ich liebe meine Frau und die Kinder!

Einfach ganzheitlich nachgedacht und weiter optimiert. Für alle, die neu im Forum sind, noch mal kurz die Beschreibung meiner HiFi-Anlage (kein Surround):
Als Frontlautsprecher dienen mein Selbstbau-Pyramiden, welche als Rundumstrahler konstruiert sind und jeweils von einem AW-1000 auf dem akustischen Weg begleitet werden:

Bild

Wie man sieht, bevorzuge ich die Einbettung meiner Lautsprecher in eine zarte Landschaft aus Grünpflanzen, welche der Lautsprechertechnik die optische Schärfe nehmen und das Gesehene in ein mildes und dem Auge äußerst zuträgliches Ganzes eintauchen. Auf diese Weise lässt sich tatsächlich ehefrauenfreundlich eine große Anzahl Schallwandler im weiten Grün versenken, ohne dass der häusliche Frieden mit absäuft. Wegen der Absorptions- und Diffusionswirkung für mittlere und hohe Töne sind gefiederte Blattpflanzen sogar von akustischem Vorteil.

Um im Frontbereich einen möglichst reinen Bass zu erhalten, habe ich meine Pyramiden durch einen Eingriff in deren Frequenzweiche von der Wiedergabe der tiefsten Frequenzen befreit und sie somit akustisch „schlank“ gehalten. Weiterhin war früher (und ist jetzt wieder) zwischen den Frontlautsprechern ein weiterer AW-1000 angeordnet, was dann so aussieht (älteres Foto):

Bild

Da bereits im Frontbereich 3 Subs arbeiten, ist es erforderlich, sie in der Lautstärke so anzupassen, dass sie sich harmonisch und nicht vorlaut ins akustische Geschehen einbringen. Dies ist aber mit etwas Erfahrung relativ leicht möglich. In meiner Anordnung stehen alle Aktivsubs hinsichtlich Lautstärke und Frequenz etwa in 9-Uhr-Stellung, die Phasenregler einheitlich auf 90°. Low Cut auf 20 Hz und Soft Clipping in Position „off“.

Weiter geht es mit der linken Hörraumseite. Hier steht meine Transmission-Line, ein reinrassiger Tiefton-Lautsprecher mit zwei kanalgetrennten Tunneln von je 4m Länge.

Bild

Dieser Schallwandler wurde von mir 1984 gebaut und vor ca. einem Jahr mit zwei neuen Nubert-Tiefton-Chassis ausgerüstet. Es sind die gleichen, die auch paarweise im AW-1500 eingesetzt werden, nämlich diese hier:

Bild

Diese Transmission-Line-Box ist wegen ihrer außergewöhnlichen Größe in der Lage, auch sehr tiefe Frequenzen abzustrahlen. Sie schafft es, 10 Hz deutlich wahrnehmbar im Hörraum zu verteilen. Das erreichen nur wenige Woofer.

Nun zu Rückseite des Hörraums. Hier sind zur Verbesserung der Raumwirkung zusätzlich zwei nuBox 310 an der Rückwand angebracht. Sie erhalten ihr Signal aus den Pre-Outs eines Marantz PM-14. Dieses Signal gelangt in ein Yamaha Digital-Delay REV 500 und wird dort leicht mit Nachhall versehen. Außerdem werden die Frequenzen unter ca. 110 Hz beschnitten. Derart aufbereitet kommt das Stereo-Signal in einen Endverstärker Alesis Ra 500 und letztlich mit geringem Pegel in die bereits genannten nuBox 310. Der von ihnen abgestrahlte Schallanteil ist sehr niedrig und verbessert sehr subtil das Klangerlebnis am Hörplatz. Es schafft jenen Raumklang, welchen ich anlässlich meiner Konzertbesuche so zu schätzen gelernt habe.

Zu den Bässen:
Leider haben Tiefbässe mitunter die unangenehme Eigenschaft, sich in obszöner Weise im Hörraum auszutoben und auf Grund der Längenverhältnisse des Raumes zu Raummoden aufzuschaukeln. Insbesondere langanhaltende Orgelklänge können so zu schier unerträglichen Tiefbassgebirgen mutieren und den Spaß am Bass ziemlich verderben. Parametrische Equalizer (PEQ) können so eingestellt werden, dass die Dröhnfrequenzen stark abgesenkt werden und der Tiefbasspegel bei Sinus-Signalen an einem Punkt im Hörraum gleichmäßig erscheint – leider nur an einem Punkt und nur bei längeren Tiefbasssequenzen. Kurze Impulse gleicher Frequenz werden leider ebenfalls stark abgesenkt und können so zu schwach erscheinen. Dann besteht durchaus die Gefahr, dass das „Knackige“ am Tiefbass verschwindet. Besser als die volle Dröhnung ist der PEQ aber nach den Erfahrungen einiger User dieses Forums aber allemal.

An dieser Stelle habe ich mich bereits im Mai letzten Jahres für den aktiven Bassabsorber entschieden. Diesen habe ich gezielt in eine Dröhnecke gestellt. Er besteht aus einem Aktivwoofer und einem vorgeschalteten Digital-Delay. Dieses hat die Aufgabe, dass Basssignal entsprechend der Raumlänge zu verzögern, zu invertieren und damit die Schallwelle der Frontsubs nach einmaligem Durcheilen des Raumes unschädlich zu machen. Idealerweise wird so verhindert, dass die Bassschallwelle rückseitig reflektiert und sich mit den nächsten Schallwellen zu einer Überhöhung überlagern kann. Einen interessanten Aufsatz zu dieser Thematik gibt es hier. Die rechte hintere Raumecke sieht so aus (in Hauptrichtung gesehen, Bild entstand während des Testbetriebs):

Bild


Insbesondere das Buntglasfenster konnte bereits mit einem aktiven Bassabsorber weitgehend vor aufschaukelnden Tiefbassanteilen geschützt werden. Das erledigt nun AW-1000 Nummer 4. Der fünfte 1000er sitzt nun in der linken hinteren Raumecke:

Bild

Längere Zeit habe ich davor zurückgeschreckt, den Platz vor dem Kachelofen als Stellplatz für einen weiteren Absorber-Sub zu verwenden. Genaue Beobachtung der Temperaturverteilung am Ofen ergab jedoch, dass bis zur Oberkante des Woofer-Gehäuses noch keine übermäßige Hitze vom Ofen abgestrahlt wird. Somit kann ausgeschlossen werden, dass der Verstärkerteil des Subs überhitzt. Darüber strahlt der Ofen jedoch wohlige Wärme ab, so dass sich eine weitere willkommene Anwendung für den Sub ergibt. Welche ist wohl klar!
Interessanterweise ist auch dieser Sub, wenngleich in geringerem Maße, geeignet, Dröhnfrequenzen am Blumenfenster zu verringern. Und das, obwohl er in der anderen Raumecke steht! Diese neue Erkenntnis bewog letztlich mich zur Anschaffung der Subwoofer 4 und 5. Der zweite rückseitige Bassabsorber wird übrigens über ein eigenes Digital-Delay versorgt. Dies hat den Vorteil, dass beide Aktiv-Absorber unabhängig voneinander mit unterschiedlichen Verzögerungszeiten angesteuert werden können. Zur Feinabstimmung ist dieser Aufwand leider unerlässlich. Hierzu sind die 80er-Jahre Delays von Digitech (RDS 1900 modifiziert) und Fostex (Digital Delay Model 3050) im Einsatz. Sie verfügen über die notwendigen Funktionen „Delay“ und „Invertieren“ und haben keine störenden Zusatzfunktionen unter dem Blechkleid:

Bild

Wer den Bassbereich so extrem optimiert wie ich, muss berücksichtigen, dass die benötigten Delays in der Abteilung „HiFi“ nicht zu bekommen sind sondern eher in der Sparte „professionelle Elektronik“ gesucht werden müssen. Dass hierbei zwangsläufig kein einheitliches Erscheinungsbild der Anlage mehr möglich ist, grämt mich wegen des enormen Klangfortschritts in keiner Weise. Dann mutiert die Anlage halt Richtung PA. Auch an die eher nüchtern (aber sehr zweckmäßig) gehaltenen Bedienelemente habe ich mich schnell gewöhnt.

Das Spiel mit 5 Tausendern und der großen TL ist ein Ritt auf der akustischen Rasierklinge. Wenn sie gut eingestellt sind und die Absorber richtig arbeiten ist es eine akustische Offenbarung. Ist die Balance gestört und der Pegel zu hoch schaukelt sich das Signal auf und auf dem Fuße folgt der akustische Höllentrip: du ersäufst im Bass, da hilft nur runterregeln und neu einstellen mit tiefen Sinusfrequenzen (um die 30 Hz).

Und was hat es bei richtiger Einstellung klanglich gebracht? Nun: Das, was zu erwarten war: Gleichmäßige Bassverteilung und ein außergewöhnlich souveränes Tiefbassfundament bei jeder Art und Lautstärke von Musik. Zartes klingt zart, mächtiges mächtig. Immer unverzerrt und relaxed. Orgel, große Trommel und Pauken erscheinen akustisch in realistischer Größe und Wucht. Mittellagen und Höhen ertönen klanglich sauber abgesetzt von Tiefbässen, wenn das Musikstück dementsprechend aufgenommen wurde. Bei schwächeren Anlagen erscheint es oft so, dass bei der Anwesenheit von Tiefbässen die Mitten und Höhen irgendwie angestrengt erscheinen, so dass man unwillkürlich leiser stellt. Außerdem „verschmiert“ dann der Klangeindruck. In meinem Setup ist das überhaupt nicht mehr der Fall. Bei bestimmten POP-Stücken stehen brachiale Bässe wie festbetoniert fast greifbar im Raum und darüber erstrahlen saubere Mitten und funkelnde Höhen. Den Maximalpegel der Anlage kann ich nicht mehr austesten; der Raum, die Nachbarschaft und die eigenen Physis setzen vorher die Grenze. Aber bis dahin ist es ein weites Feld, welches es mit Wohlklang zu bestellen gilt. Und da ist der Spaß schier grenzenlos!

Mit zu meiner Aufrüstentscheidung hat neben der Klangoptimierung auch der Umstand beigetragen, dass jeder AW-1000 eine Zusatzfunktion erfüllt: Die drei im „Urwald“ befindlichen Exemplare sind perfekte „Pflanzenträger“ und die beiden rückwärtigen Absorber dienen als Sitzgelegenheit bei der CD-Suche sowie als hoch willkommene Ofenbank an kalten Tagen. Und das ist das Geheimnis des familienfreundlichen Doppelnutzens: Er steigert die Akzeptanz des Ehepartners ganz erheblich und ist wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, ein solches Setup zu realisieren.

Welch ein Glück, wenn sich alles so fügt!

Gruß
OL-DIE
Zuletzt geändert von OL-DIE am Sa 4. Nov 2006, 23:11, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von mcBrandy »

Hi Ol-Die

Nun drehst du völlig durch, oder? :wink:

Ließt sich gut dein DBA usw., wenn sich das nur halb so gut anhört, wie es sich ließt, dann alle Achtung. Hab ja das DBA am NuFeschd schon gehört und war begeistert. Allerdings kann ich das bei meiner Frau nie durchbringen. Deshalb schon mal Glückwunsch zu deiner Frau!!!

Gruss
Christian
Ich stimme mit der Mathematik nicht überein. Ich meine, dass die Summe von Nullen eine gefährliche Zahl ist. (Stanislow Jerzy Lec)
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Homernoid

Beitrag von Homernoid »

8O :lol: :lol: :lol:
Klasse.
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Beitrag von roonie »

Nicht schlecht Herr Specht... ähhh... OL-DIE ;-)

Der von einem solchen Tiefbass weit entfernte,
Roonie
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Ramius
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Beitrag von Ramius »

Öhm, OL-DIE, ähm...also was soll ich sagen, Öhmmmmm, Ähhhhh....aber sonst gehts dem Bankkonto noch soweit ganz gut oder anders gefragt,
hättest du mit 5 AW1500 nicht die Vertikalmoden noch besser in den Griff bekommen? Und von der Höhe für einen älteren Menschen (OL-DIE) auch besser zum Sitzen am warmen Kachelofen? 8)

Ne, Spass bei Seite, schon Klasse wie konsequent und noch WAF-mäßig du das hinbekommen hast, Glückwunsch.
[size=67]7.1 mit: 2xNW 125; CS-65; 2xRS5; 2xDS 55; AW-880
Denon AVC A11XVA; DEQ 2496;
Epson TW2000 an PS3 & Tosh. XE1 [/size]
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volker.p
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Beitrag von volker.p »

Das is nicht normal für eine Frau... :lol: :wink:
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JensII
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Beitrag von JensII »

SUPER Bericht, anscheinend ne tolle Familie, und einen Klang der klasse sein muss.

Kann man also nur gratulieren :-)

Und wenn das DBA raus kommt, hast du einige geräte über, und bekommst mit weniger Woofern und weniger Geräten nen besseren Sound. Kannst dann die übrigen Klamotten ins Schlafzimmer oder so auslagern ;-)
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:music-rockon: :music-rockout:
ono
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Beitrag von ono »

Gut, dass es die AWs noch nicht mit angeformter Rückenlehne gibt. Ich sehe da noch potential um den Esstisch! :wink:

Schöner Bericht.

Was zum schmunzeln, mit gewichtigem technischen Hintergrund. :D
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Blap
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Beitrag von Blap »

Moin OL-DIE. Du bist angenehm verwirrt. Toller Bericht, tolle Fotos. Diese Anlage würde ich mir gerne mal "live" anhören. Gerade weil es nicht um "Krawall", sondern um einen gleichmäßigen, tiefen Bass geht.

10 Punkte. ;)
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
gereon
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Beitrag von gereon »

Blap hat geschrieben:Moin OL-DIE. Du bist angenehm verwirrt.
:lol:

wirklich mal wieder ein toller bericht vom ol-die! beeindruckend!
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