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NuLine offenbart schonungslos problematische Raumakustik

Diskussionen zu Hörräumen und zur Lautsprecheraufstellung
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Kaddel64
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Beiträge: 497
Registriert: Mo 3. Apr 2006, 16:12

NuLine offenbart schonungslos problematische Raumakustik

Beitrag von Kaddel64 »

Hallo zusammen,

bin ganz frisch gebackener Nubianer (noch innerhalb der Rückgabefrist) und auch neu hier im Forum, und brauche dringend euren fachlichen Rat!

Habe meine alten B&W DM601 Einsteigerboxen durch zwei nL30 ersetzt und mich nach der Lektüre unzähliger Lobeshymnen im nuForum wie im nuGästebuch so drauf gefreut. Aber, was soll ich sagen, bin zutiefst enttäuscht, mit welcher Schonungslosigkeit die Neuen meine zugegebenermaßen extrem problematischen Raumverhältnisse aufdecken, dass einem das Hören keinen Spaß mehr macht.

Zu meinen Hörerfahrungen nach einer Woche:
- Ein deutlicher Zugewinn an Detail-Reichtum, räumlicher Abbildung, vor allem aber an Präsenz und Präzision, soweit schön und gut.
- Die viel brillianteren Höhen gegenüber der B&W überraschen zwar nicht, sind für mich aber ungewohnt, ebenso das etwas geringere Volumen im Tiefbassbereich. Beides wäre sicher nach meinem Geschmack mit einem ATM leicht in den Griff zu kriegen.
- Aber: Im Frequenzbereich der menschlichen Stimme (also etwa zwischen 80 Hz und 1 kHz) herrscht ein derart flacher, vielleicht auch als hohl zu bezeichnender Klang vor, dass die Klangfarbe von Stimmen und Instrumenten verfremdet, ja verfälscht wird.

Ich kann an manchen Punkten gut mit Kompromissen leben (klar - das ganze Leben besteht daraus), würde also gewisse Abstriche in der Reichweite der Tiefen und ihrem Dröhnen, bei Resonanzspitzen, Frequenzlöchern und bei der Impulstreue hinnehmen, aber die Mitten müssen nahezu ihre natürliche Klangfarbe haben. Bisher nahm ich an, dieser Frequenzbereich sei am einfachsten zu beherrschen, eine naturgetreue Wiedergabe in diesem zentralen Bereich eher „Kinderspiel“ für jeden LS-Entwickler. Schließlich habe ich im Forum von derartigen Phänomenen nichts lesen können. Ist mein Hörraum so abartig ungeeignet (s.u.)?

Zu meinen Hörgewohnheiten:
Ausschließlich Zweikanal und praktisch nur klassische Musik, besonders auch symphonische und Orgelmusik sowie Kammermusik (Singstimme und Klavier u.a.), was zusammen genommen allerhöchste Ansprüche an eine Hifi-Wiedergabekette stellt. Die Lautstärke in der Regel zimmerlaut, bei sehr dynamischer Musik auch mal "mittellaut", doch Pegelfestigkeit sollte kein Thema sein.

Zu meiner Hörkette:
NuLine 30 (ohne ATM); Marantz PM-68; Marantz SA-7001; (z.Zt. noch Sub: Canton AS-30, evtl. zu ersetzen durch ATM nL30).

Zu meinem Hörraum:
Neubau-Wohnzimmer 33qm, abgewinkelt, türlose Öffnung zum Flur, mehrere große Fensterflächen (vollverglaster Erker, zwei verglaste Doppelflügeltüren), und zu allem Überfluß ist der Boden gefließt. Dem stehen - sozusagen mildernd - gegenüber: 7 Stoffpolster-Sitzplätze, große Schrankwand (größtenteils geschlossen), deckenhohe Zimmerpflanzen im Erker, Teppich 8qm. Die paar Vorhänge sind eher halbseidene Deko-Schals als brauchbare Absorber. Alle Einrichtungsfragen müssen die Instanz des weiblichen Haushaltsvorstands passieren.

Man bemerkt schon beim Sprechen im Raum eine eher lange Nachhallzeit und auch Resonanzspitzen. Das empfinde ich allerdings nicht als unangenehm, weil ich die Ursache ja sehen kann (meine ich jedenfalls). Doch der Raum gewinnt an Wohnqualität durch die hellen Fliesen (pflegeleicht, FB-Heizung), durch die Helligkeit aufgrund der vielen Fenster und der sparsamen, großflächigen, aber leichten Möblierung. Das nur als Begründung für unsere Entscheidung zu einer solch akustisch schwierigen Raumausstattung.

Die LS stehen an einer der langen Außenseiten, Aufstellung relativ flexibel möglich, der Hörplatz befindet sich nahe dem „inneren Scheitelpunkt“ des Winkels, kaum veränderbar.

Zu meinem Testaufbau:
Zuerst habe ich den Sub außen vor gelassen. Nachdem die oben beschriebenen Effekte an meinem bevorzugten Hörplatz bei bevorzugter LS-Aufstellung auftraten, habe ich (bezogen auf das Hauptproblem) erfolglos mit Wandabständen und LS-Drehungen experimentiert und schließlich raum-mittig ein kleines Stereo-Dreieck aufgebaut (etwa 1,5 m Kantenlänge). Dieselben Hörerfahrungen wie oben beschrieben, zusätzlich noch weniger Tiefe, dafür mehr Räumlichkeit. Ok, beides kaum überraschend. Aber es zeigt wohl, dass meine normale, wandnahe Aufstellung nicht die Hauptursache für den üblen Klang sein kann.

Zu meinen Gedanken und Fragen:
1. Erliege ich vielleicht einer Sinnestäuschung? Muss ich mich noch länger einhören? Denn bisher war ich doch trotz bescheidener Ausstattung noch recht zufrieden.
2. Entsteht der „hohle Klang“ möglicherweise durch extreme Frequenzspitzen schon in diesem Bereich? Wenn ja, kann ich das auf einfache Weise messen oder testen? Was schafft Abhilfe?
3. Kann ein ATM in diesem Bereich etwas bringen? Nach meinem Verständnis nicht.
4. Möbel umräumen ist ausgeschlossen. Ebenso Teppichboden. Aber helfen, wenn nichts anderes geht, dezente Absorberplatten beispielsweise an der Decke?
5. Habe die nuLine30 nicht zuletzt aus optischen Gründen der nuWave35 vorgezogen. Könnte diese besser mit dem Problem fertig werden, oder komme ich von dem Regen in die Traufe?
6. Oder muss ich gar zurück zu meinen einfachen B&W’s, die offenbar leichter verzeihen und manches schlicht verdecken?

Bin dankbar für jede kleine Idee.

Kaddel
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m(A)ui
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Re: NuLine offenbart schonungslos problematische Raumakustik

Beitrag von m(A)ui »

Kaddel64 hat geschrieben:Zu meinen Gedanken und Fragen:
1. Erliege ich vielleicht einer Sinnestäuschung? Muss ich mich noch länger einhören? Denn bisher war ich doch trotz bescheidener Ausstattung noch recht zufrieden.
2. Entsteht der „hohle Klang“ möglicherweise durch extreme Frequenzspitzen schon in diesem Bereich? Wenn ja, kann ich das auf einfache Weise messen oder testen? Was schafft Abhilfe?
3. Kann ein ATM in diesem Bereich etwas bringen? Nach meinem Verständnis nicht.
4. Möbel umräumen ist ausgeschlossen. Ebenso Teppichboden. Aber helfen, wenn nichts anderes geht, dezente Absorberplatten beispielsweise an der Decke?
5. Habe die nuLine30 nicht zuletzt aus optischen Gründen der nuWave35 vorgezogen. Könnte diese besser mit dem Problem fertig werden, oder komme ich von dem Regen in die Traufe?
6. Oder muss ich gar zurück zu meinen einfachen B&W’s, die offenbar leichter verzeihen und manches schlicht verdecken?

Bin dankbar für jede kleine Idee.

Kaddel
hallo & Willkommen!

gerade wird hier in einem anderen thread über die nuwave35 diskutiert:
http://www.nubert-forum.de/nuforum/ftopic14494.html
da es ja das "schwestermodell" ist, hilft es dir vielleicht weiter...
(und beantwortet dir deine frage 5 ;) )

gruß
m[img]http://studweb.studserv.uni-stuttgart.de/studweb/users/lrt/lrt32074/Anarchy.gif[/img]ui

[b]<<I'm here to help - if my help's not appreciated then lotsa luck, gentlemen.>>[/b]
teite
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Beitrag von teite »

Hallo,

Gängige Hifi-Lautsprecher strahlen sehr breit ab und verursachen damit eine starke Einbeziehung des Raumes in die Wiedergabe. Dies wird auch oft gewünscht da Pseudoräumlichkeit und Wärme angenehm empfunden werden.

Wenn man den Raum nicht ändern will, oder kann :twisted:, braucht man Lautsprecher die enger abstrahlen und weniger mit dem Raum interagieren.

Das können Hörner, Breitbänder oder Studiomonitore mit Schallführungen sein.

cu,
Stefan
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die hifige Dreifaltigkeit: jAHwe, jesUS und der heilige JEist
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Kaddel64
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Beitrag von Kaddel64 »

teite hat geschrieben:Das können Hörner, Breitbänder oder Studiomonitore mit Schallführungen sein.
Hallo Stefan,
kannst du ein paar geeignete Beispiele oder Links posten?

Danke + Gruß,
Kaddel
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