pinglord hat geschrieben:Ich beziehe mich auf folgendes Zitat, den Inhalt davon hab ich nun schon öfter gehört:
Original erstellt von US:
Hallo zusammen,
mal noch einige Anmerkungen zu Baßreflex vs. Closed:
Diese Aussage ist zu allgemein, um wirklich aussagekräftig zu sein. Richtig ist, daß im Breich um die Tuningfrequenz der Wirkungsgradvorteil bei BR enorm ist und der Treiber kaum Hub macht.
Richtig ist aber auch, daß unterhalb der Tuningfrequenz der Treiber im akustischen Kurzschluß arbeitet ("Sieht" keinen Widerstand) und der Treiber schon bei geringsten Pegeln überlastet.
Und weiter ist überhalb der Tuningfrequenz der Membranhub bei BR und CB gleich.
Sehr schön zu sehen sind die Zusammenhänge mit einem Simulationsprogramm wie LSP CAD.
Jetzt wird klar, daß es vom Programmmaterial und von der Abstimmung des BR abhängt, inwiefern Wirkungsgradvorteile zum Tragen kommen.
Ich wollt mal fragen was da dran ist, und wie diese Problematik bei den Nubert Bassreflex Boxen mit ABL Modul sich darstellt bzw. gelöst wurde.
Ein übliche Baßreflex (oder Passivmembran)-Box hat zwei mechanische Größenpaare, die das Übertragungsverhalten charakterisieren.
- Chassisresonanzfrequenz, effektive totale Chassisgüte
- Tunnelresonanzfrequenz und -güte.
Diese Größen werden bei einem gegebenen Chassis durch das Innenvolumen der Box und den Abmessungen des BR-Kanals bestimmt.
Es gibt verschiedene Abstimmungen, die zu einem halbwegs linearen Frequenzgang führen. Bei typischen Heimlautsprechern endet man immer mit einer Tunnelresonanzfrequenz unterhalb des Übertragungsbereiches, d.h. der Abfall beginnt schon deutlich oberhalb der Frequenz, bei der der
Lautsprecher den größten Baßpegel erzeugen kann.
Die BR-Frequenz legt aber fest, wo es sich lohnt, elektrisch zu entzerren.
0.91...2x BR: problemlos möglich
0.71...0.91x BR: problematisch, Amplitude nimmt in diesem schmalen Bereich auf ca. das 8x zu.
<0.71x BR: Akustischer Kurzschluß, geschlossene Box ist hier besser als eine BR-Box.
Beispiele:
- BR ist bei 39 Hz
- Entzerrung bis 36 Hz problemlos machbar
- Dort hat der nichtentzerrte Lautsprecher normalerweise schon 8 dB Pegelverlust
- Bei pegelabhängiger Entzerrung bei -18 dB Pegel unter Vollaussteuerung bis 28 Hz möglich.
- Dort hat der nichtentzerrte Lautsprecher dann schon 15 dB Pegelverlust
- BR ist bei 44 Hz
- Entzerrung bis 39 Hz problemlos machbar
- Dort hat der nichtentzerrte Lautsprecher normalerweise schon 11 dB Pegelverlust
- Bei pegelabhängiger Entzerrung bei -18 dB Pegel unter Vollaussteuerung bis 31 Hz möglich.
- Dort hat der nichtentzerrte Lautsprecher dann schon 15 dB Pegelverlust
- BR ist bei 30 Hz
- Entzerrung bis 27 Hz problemlos machbar
- Dort hat der nichtentzerrte Lautsprecher normalerweise schon 4 dB Pegelverlust
- Bei pegelabhängiger Entzerrung bei -18 dB Pegel unter Vollaussteuerung bis 21 Hz möglich.
- Dort hat der nichtentzerrte Lautsprecher dann schon 10 dB Pegelverlust
Bemerkungen:
- Anhebungen von 10 bis 15 dB heißt die 10 bis 30fache Leistung, falls genau in diesem Spektralbereich ein stationärer Ton auftaucht.
- Diese Korrekturen sind aber zumindest mechanisch problemlos machbar
- Optimal sind Aktivlösungen, die bei drohender Überlastung die untere Grenzfrequenz etwas anheben.