Hallo Sergio!
Ich bin aufgrund deiner postings und der Zeichnung zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei dir eher um ein Problem mit Raumreflektionen als mit Raumeigenmoden handelt. Vielleicht liege ich auf komplett falsch, aber ein paar Sachen haben mich stutzig gemacht:
Laut der Zeichnung nehme ich an, dass sich dein Hörplatz in der Regel hinter dem viereckig eingezeichneten Tisch befindet. Dies ist insofern alles andere als optimal da mit Blick auf die Boxen von der rechten Fensterseite der gesamte Schall reflektiert wird und auf der rechten Seite quasi gar nicht, da sich ja dort der breite Bogendurchgang ohne Tür befindet. Sorry, aber unausgeglichener geht es ja eigentlich gar nicht mehr.

Deshalb als erstes entweder dicke Vorhänge besorgen oder immer mit offenem Fenster hören, die Nachbarn wird's freuen.
Was mich allerdings wundert ist folgendes: einer Frequenz von 35 Hz entspricht ca. eine Wellenlänge von 9,8 Metern. Nur weißt dein Raum diese Maße gar nicht auf. Deswegen vermute ich dass es sich dabei eher um eine Oktave höher, also ca. 70 Hz handelt. Dies wäre nahe an der Raumeigenmode für die Querrichtung von 4,57 m als auch nahe an der halbe Wellenlänge für die Deckenhöhe.

Bitte überprüfe doch nochmal (und sei es nur mit deinem Gehör) ob du v.a. um die 70 Hz eine Pegelüberhöhung bzw. -auslöschung hast.
Das dein Versuch mit der Matratze zwischen Hörplatz und Rückwand die beschriebene Wirkung erzielt hat kann ich mir eher mit Schallreflektionen an der (im Gegensatz zur Frontwand) nicht so breiten und damit engeren Rückwand erklären als mit Raumeigenmoden.
Wenn ich die Boxen und/oder den Sessel verschiebe ändert sich das zwar mit der Höhe der Frequenz bei der "Stille" ist, aber das Problem der Auslöschung bleibt (halt dann in einer anderen Frequenz..)
Das kannst du solange ausprobieren wie du willst, aber die Physik lässt sich nun mal nicht überlisten. Das nennt sich Raumakustik und lässt sich mit keiner

Maßnahme komplett ändern.

Einzig und allein mit richtiger Aufstellung und evtl. weiteren Akustikmaßnahmen können diese Auswirkungen abgeschwächt aber nicht komplett vermieden werden.
Wenn ich die Platten anstreiche (normale Wandfarbe) sollte sich doch die Frequenz wegen des Gewichts nach unten verschieben?
Bloß nicht!

Plattenresonatoren müssen ganz genau berechnet werden und auf eine ganz bestimmte Frequenz abgestimmt werden. Jede noch so kleine Änderung würde diese Abstimmung mehr oder weniger aushebeln und die Schwingeigenschaften der Platte beeinträchtigen. Du kannst aber z.B. einen dünnen Stoff davor hängen o.ä. ...
Und bedenke immer: mit einem oder zwei Resonatoren wirst du fast keine nennenswerte Veränderung erfahren. Hier bedarf es schön deutlich mehr Aufwand und einer Abstimmung auf mehrere Frequenzen um wirklich eine effiziente Akustikmaßnahme zu erhalten. Leider.
Tipp 1: versuche die Akustik bzw. Wandreflektionen für linke und rechte Box auszugleichen, so dass sie weitestgehend unter denselben akustischen Bedingungen spielen können (Fenster, offener Bogen etc...)
Tipp 2: die laut deinen Aussagen starken Reflektionen von der Rückwand kannst du mit einem
porösen Absorber dämmen (genau so wie der Versuch mit der Matratze), nicht mit einem Resonator!
Tipp 3: richte die LS-Position und Hörplatz nach der BlueDanub'schen Formel

neu ein: LS auf 1/5 Raumlänge, Hörplatz auf 2/5 oder 3/5. Versuche gleichzeitig das gleichseitige Stereodreieck zu realisieren.
Tipp 4: bei eher gleichbleibender Aufstellung scheint mir eher die rechte Box Probleme zu bereiten, da sie von 2 Wänden begrenzt wird

weiter wegrücken oder wieder mit Absorbern.
Tipp 5: Wie wäre es denn probehalber mit einer diagonalen Aufstellung nahe der Ecke der rechten Box. Dein Hörplatz würde sich dann ca. zwischen die beiden eingezeichneten Tische verschieben und du hättest auf Anhieb einen Großteil der Probleme mit Raumreflektionen gelöst.
Tipp 6: Wenn das alles nichts bringen sollte, so messe oder berechne nochmal genau die Raumeigenmoden und dann kannst du an's Basteln von Resonatoren gehen.
Grüße
Kai