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CD der Woche: Regina Spektor - Soviet Kitsch

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Blap
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CD der Woche: Regina Spektor - Soviet Kitsch

Beitrag von Blap »

Beim durchhören etlicher Empfehlungen von www.pandora.com , stand irgendwann auch eine gewisse Regina Spektor auf dem Speiseplan. Regina Spektor? Nie gehört. Der vorgestellte Track faszinierte mich sofort, ergo wanderte das zugehörige Album "Soviet Kitsch", schnell nach weit oben auf meiner Wunschliste. Die junge Dame hat mich nicht enttäuscht. Im Gegenteil, hier präsentiert sich eine kreative, querköpfige junge Frau, von der man hoffentlich noch viel hören wird.

Zur Person. Regina Spektor wurde 1980 in Moskau geboren. Die Familie verliess ihre Heimat in den späten achtziger Jahren. Regina wächst in New York auf, und beginnt als Jugendliche eigene Songs zu komponieren. Das soll als kurze Vorstellung reichen. Wer mehr erfahren möchte, sollte sich Reginas Website genauer anschauen. :)

Wo kann man Regina Spektor auf der musikalischen Landkarte einordnen. Als Fixpunkt möchte ich Tori Amos anführen, allerdings nur als ganz grobe Orientierung. Zu deutlich sind die Unterschiede, zwischen diesen beiden Künstlerinnen. Wer mit Tori etwas anfangen kann, und keine Angst vor sperrigeren Momenten hat, sollte auf jeden Fall bei Frau Spektor reinhören. Das Album wird von Reginas Klavierspiel und ihrem Gesang dominiert. Dies ist natürlich eine deutlich Parallele zu Tori, aber die Art und Weise ist doch eine deutlich andere. Besonders im Vergleich zu den letzten, doch eher braven Werken der guten Tori. Reginas Spiel ist weniger auf technische Eskapaden, als auf Effektivität ausgelegt. Noch extremer setzt sie ihre Stimme ein. So brauchen einige Stücke schon ein wenig Geduld, um sich dem Hörer zu öffen. Aber dann wird man reich belohnt. Wenn es angemessen ist, bringen Streicher zusätzliche Tiefe oder Dramatik in die Songs.

Der Opener "Ode to divorce" ist ein ganz besonderer "Zwitter". Das behutsame Klavierspiel, erinnert in der Tat an Tori Amos, während der Gesang zunächst ein wenig an Björk angelehnt scheint. Aber schon nach kurzer Zeit, schält sich ein sehr eigener Stil heraus. Zum Song "Us", findet man ein sehr schönes Video, auf Reginas Website. Als wäre ihre Art zu singen, und das Klavier zu bearbeiten, nicht schon frisch und frech genug, schreckt die junge Dame auch nicht davor zurück, einen kurzen schrammeligen Indie Rocker einzufügen ("Your Honour"). Aber selbst in diesen zwei Minuten, schafft sie es, kurze, geniale "Girl on the Piano" Passagen einzustreuen. Ich möchte diesmal nicht auf jeden einzelnen Song näher eingehen. Vielmehr dazu auffordern, dieses Album auf eigene Faust zu entdecken. Es lohnt sich! (Auch das mitlesen der Texte, sei an dieser Stelle sehr empfohlen!)

Schaut mal auf Reginas Website vorbei. www.reginaspektor.com Dort kann man das Video zu "Us" geniessen, und die "Survival Guide to Soviet Kitsch" ist ebenfalls einsehbar. Bei Amazon ist die CD überteuert, aber man findet sie wirklich sehr günstig, bei zahlreichen Anbieten im Amazon Marketplace. Das nächste Album "Begin to hope", steht bereits in den Startlöchern. Eine Scheibe auf die mich sehr freue.

Gerade merke ich, dass ich wohl noch nie, eine so kurze "CD der Woche" Vorstellung verzapft habe. Das liegt nicht an "Schreibfaulheit". Ich möchte Euch ermutigen, diese tolle, junge Künstlerin zu entdecken. Also ran an den Speck! :)
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Blap
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Beitrag von Blap »

Hmmm... Keine Rückmeldungen. Liegt das am Sommerloch, oder an dem noch geringen Bekanntheitsgrad der Künstlerin? Oder war mein Geschreibe diesmal einfach zu "unüppig"?

Egal. Ich muss diesem Thread ausgraben. Aus aktuellem Anlass. Inzwischen ist Reginas neue Scheibe "Begin to Hope" auf dem Markt. Sie ist sehr gut geworden, und zeigt sich etwas zugänglicher als "Soviet Kitsch". Wer also bisher "Angst" vor der jungen Dame hatte, sollte ihr nun wirklich ein Ohr gönnen:

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Beitrag von eyeball »

Blap hat geschrieben:Hmmm... Keine Rückmeldungen. Liegt das am Sommerloch, oder an dem noch geringen Bekanntheitsgrad der Künstlerin? Oder war mein Geschreibe diesmal einfach zu "unüppig"?
Nö, ich hatte bei Amazon reingehört und war von ihrer Stimme nicht so begeistert. Musikalisch hat sie mich etwas an Tori Amos erinnert. Vielleicht gebe ich dem neuen Album mal eine Chance.
Wenn Du auf leicht abgedrehte Sängerinnen stehst, solltest Du mal bei Anja Garbarek (Tochter von Jan Garbarek) reinhören. Man muss sich etwas an ihre leicht piepsige Stimme gewöhnen, aber musikalisch ist sie der Hammer, wenn auch sehr experimentell.
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Beitrag von Blap »

eyeball hat geschrieben: solltest Du mal bei Anja Garbarek (Tochter von Jan Garbarek) reinhören.
Steht bereits auf meiner Liste. Nur ist die leider so verdammt lang. :?
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Beitrag von Gandalf »

Also meinen Geschmack trifft sie auch nicht. Habe mir die Videos angesehen und muss sagen, mal ein oder zwei Songs sind ja ganz nett. Aber deswegen die CD kaufen ? Nöö. :oops:
Ich kann auch hochdeutsch !

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Beitrag von psychomike »

Ich war 2003 in NYC auf 6 oder 7 ihrer Konzerte und habe sie damals auch etwas naeher kennengelernt. Sehr nette Frau, und zu dieser Zeit war ihre Musik noch brillant - z.B. treibe einer mal "Songs" auf, falls noch irgendwo verfuegbar - heute sind ihre Lieder leider recht austauschbar geworden. Zumindest kein Vergleich. Wirklich schade eigentlich!

Gruss,

Michael
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Beitrag von Blap »

psychomike hat geschrieben:Ich war 2003 in NYC auf 6 oder 7 ihrer Konzerte und habe sie damals auch etwas naeher kennengelernt. Sehr nette Frau, und zu dieser Zeit war ihre Musik noch brillant - z.B. treibe einer mal "Songs" auf, falls noch irgendwo verfuegbar - heute sind ihre Lieder leider recht austauschbar geworden. Zumindest kein Vergleich. Wirklich schade eigentlich!

Gruss,

Michael
Ich beneide Dich.

Ist ihre heutige Musik wirklich "austauschbar"? Das aktuelle Album, ist sicherlich ein wenig mehr auf den Mainstream zugeschnitten. Wobei es mir trotzdem sehr gefällt. "Soviet Kitsch" finde ich schon sehr individuell, und deutlich abseits der Massenkompatibilität. :)
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Beitrag von psychomike »

Blap hat geschrieben:Ich beneide Dich.

Ist ihre heutige Musik wirklich "austauschbar"? Das aktuelle Album, ist sicherlich ein wenig mehr auf den Mainstream zugeschnitten. Wobei es mir trotzdem sehr gefällt. "Soviet Kitsch" finde ich schon sehr individuell, und deutlich abseits der Massenkompatibilität. :)
Ehrlich gesagt, ich habe es mir noch nicht komplett angehoert. Kenne so ca. die Haelfte - und "Better" ist ein grauenhaft banales Stueck, das steht fuer mich fest. "Samson" war uebrigens schon auf "Songs", das zaehlt fuer mich nicht als neues Lied. Das Album "Soviet Kitsch" war noch ein ganzes Stueck besser und beinhaltete noch Werke ihres damaligen Liverepertoires... das haette man mal auf CD pressen sollen!
Mal ganz ehrlich... http://cdbaby.com/cd/spektor2 und auch http://cdbaby.com/cd/spektor sind Welten besser als ihr neuester Major-Label Output -- aber beide kein Vergleich zu Spektor (damals) live in kleinen New Yorker Clubs mit Piano, Bierkasten und Drumstick. ;)
Vor ein paar Tagen habe ich zufaellig dieses Review ihres neuesten Albums gelesen; es sprach mir aus der Seele.

Gruss,

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Beitrag von Blap »

Teils kann ich die Skepsis gegenüber dem neuen Album nachvollziehen. Es ist unbestritten "glatter" als "Soviet Kitsch". Die Hintergründe kenne ich nicht. Geschah es auf Druck der Plattenfirma? Wollte Regina einfach mehr in diese Richtung gehen? Ich weiss es nicht. Meinen Gefallen findet die aktuelle Scheibe. Meckern will ich nur über den viel zu hohen Aufnahmepegel, der bei manchen Passagen zu deutlich hörbaren Verzerrungen führt. Das ist ärgerlich, denn ob kommerzieller oder nicht, Musik für Boooomcars oder Ghettoblaster, ist das noch lange nicht.
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Beitrag von eyeball »

Ich höre gerade Reginas neues Album Far. Sehr nett. Die Stücke sind gefällig und toll arrangiert, aber wenig experimentierfreudig. Damit sticht sie kaum aus der Masse ihrer Frau-spielt-Klavier-und-singt-Mitstreiterinnen hervor. Von dem im Refrain sehr an Kate Bush erinnernden Stück "Machine" gibt es leider zu wenig auf dem Album. Ein Fehlkauf ist Far aber trotzdem nicht.
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