ChrisBi hat geschrieben:@ Jens:
Ja wir sind alle süchtig nach gewissen Dingen. Aber warum kann/mag sich das niemand eingestehen? Warum wird verharmlost?
Oder fragen wir anders: Warum stehen die Konsumenten nicht dazu, wissentlich Sachen zu konsumieren, von denen sie psychisch/körperlich abhängig sind und suchen fadenscheinige Argumente, um ihr tun zu rechtfertigen?
Ich habe schon häufiger Artikel über Alkoholsucht gelesen. Die wirklichen Alkoholiker sind meißtens schon die, die behaupten, sie hätten sich im Griff und könnten jederzeit aufhören. Das fängt nicht erst bei dem an, der 15 Bier braucht, bis die Hand ruhig wird und er dann erst in der Lage ist, besser Auto zu fahren als das weibliche Geschlecht, sondern sehr viel früher.
Das fällt nun doch nicht so schwer.
Ich weiß, dass ich gewisse Suchtverhalten zeigen kann, meist aber nur für kurze Zeit bis ich das interesse verliere. Es gibt aber auch einige die ich versuchen muss im Zaum zu halten.
Mir ist zum Beispiel klar, dass ich einen Hang zu Technik habe, der dazu führt, dass ich mehr Geld für Hifi, PC und sonstige Spielereien ausgeben, als zB. für Kleidung.
Mir ist klar, dass ich durch meine Ausbildung ein sehr realitätsgebundener Mensch bin, der mit mehr gefühlsmäßigem Handeln und Denken schwerer zu recht kommt.
Mir ist klar, dass ich (auch zum Teil durch meine Ausbildung und der dazu führenden Einstellung) gern in Fantasiewelten ausbrechen möchte und deshalb sehr lange in entsprechenden Büchern, Filmen und Szenarien mich einleben kann.
Ich weiß, dass ich starker Gesellschaftstrinker bin, was soviel heißt, dass ich in Gesellschaft gerne trinke. Zuhause bei der Freundin oder allein trinke ich nur selten. Dann gehts aber um
ein erfrischendes Bier nach einem langem Arbeitstag, oder einem "Aufräumschnapps" nach dem Essen. Nach mehr gelüstet mich da nie.
Ich kann jetzt weiter solche Schwächen ausführen. Einige kenn ich genau, andere sind mir vielleicht nicht so bewußt. Jeder hat so seine Fehler. Aber ich werd hier auch nicht meine Hosen ganz herunterlassen.
Könnten Manche von euch nicht wenigstens versuchen, mal eine etwas neutralere Position zu finden. Könnte man nicht versuchen in die Ausführungen anderer zumindest etwas Verständnis einzubringen.
Ich kann gegen den Tenor der ersten Aussagen in diesem Thread nix Grundsätzlich falsches finden. Ich würde dem größtenteils auch zustimmen, wenn ich auch unter einem leicht anderen Blickwinkel. Ich wollte aber genau über diesen leicht anderen Blickwinkel diskutieren. Geführt hat es bis jetzt leider zu keiner Diskussion sondern es nimmt eher den Charakter eines dogmatischen Predigt gegen die "Sucht" der anderen.
Na egal, werd ich mich meinen anderen Süchten hinwenden als dem Nuforum
