Interessantes Thema und Meinungen die man dazu liest. Für mich auffällig ist auf der einen Seite die Lust einiger Leute nach "mehr", aber auch auf der anderen Seite die momentane Skepsis, weil man nicht genau weiss, ob man es braucht und was es einem bringt, vor allem zu welchen Kosten.
Ich gehöre eher zu den Skeptikern bei diesem Thema werde lieber DVDs kaufen und zwar so lange wie es sie gibt.
Folgender
Artikel aus der "Netzwelt.de" hat dazu auch etwas beigetragen HD-DVD und Blu-Ray aufgeschlossen gegenüber zu stehen. Ich erlaube mir mal hier gleich zu zitieren und wünsche viel Spass bei Lesen.
Netzwelt hat geschrieben:
Unknackbar? - Kopierschutz bei HD-DVD und Blu ray Disc
DVD-Nachfolger: Kopierschutz der nächsten Generation
1999 war eigentlich kein schlechtes Jahr für die Filmindustrie: Blockbuster wie "Star Wars: Episode 1", "The Sixth Sense" oder "Matrix" sorgten für volle Kinosäle. Dennoch ist wohl im Gedächtnis der Hollywood-Bosse auch ein Misserfolg hängen geblieben: In genau diesem Jahr entwickelte ein fünfzehnjähriger Norweger namens Jon Lech Johansen die Open-Source-Software DeCSS, die sich über das Internet schnell in der ganzen Welt verbreitete: Noch bevor die DVD überhaupt ihren Siegeszug durch die Wohnzimmer in aller Welt antrat, war das CSS-Verfahren geknackt, mit dem die Filme auf allen DVDs verschlüsselt sind.
Einen vergleichbaren Super-Gau will sich die Filmindustrie nicht noch einmal leisten. Dementsprechend sollen hochauflösende Filme auf den DVD-Nachfolgern Blu-ray Disc (BD) und HD-DVD mindestens so sicher eingesperrt werden wie einst die Häftlinge im legendären Gefängnis auf der Insel Alcatraz. Doch die neuen Kopierschutzmechanismen sind nicht nur schwerer zu knacken, sondern können sich Angreifern, die die Filme befreien wollen, sogar anpassen.
Blu-ray und HD-DVD setzen auf gleichen Kopierschutzstandard
Sowohl das Blu-ray-Lager als auch die HD-DVD-Fraktion setzt auf AACS (Advanced Access Content System). Der Kopierschutz-Standard ist ein Gemeinschaftsprodukt von IBM, Intel, Microsoft, Panasonic, Sony, Toshiba, Walt Disney und Warner Bros., die sich zur AACSLA (Advanced Access Content System License Administrator) zusammengeschlossen haben.
In AACS sind mehrere Kopierschutzmechanismen zusammengefasst: Zunächst einmal sind alle Inhalte auf der DVD mit dem Verschlüsselungs-Standard AES (Advanced Encryption Standard) codiert - einfach auslesen kann man die Filme also nicht ohne weiteres. Um die Daten zu decodieren, braucht der Player den passenden Schlüssel. Weil dessen Länge bei dem verwendeten Verfahren 128 Bit beträgt, gibt es theoretisch 2^128 oder 3,4*10^38 mögliche Schlüssel. Zum Vergleich: Beim DVD-Kopierschutz CSS waren die Daten gerade einmal mit 40 Bit codiert. Allein aufgrund der unglaublich hohen Anzahl ist es zumindest mit heutigen Mitteln so gut wie unmöglich den Code zum Beispiel durch einfaches Durchprobieren aller möglichen Schlüssel ("Brute Force") zu knacken.
Damit die Player die Filme auslesen können, nutzen sie einen so genannten "Device Key", mit Hilfe dessen sie anhand eines auf dem Datenträger gespeicherten Media Key Block (MKB) für jedes Medium den entsprechenden Schlüssel berechnen können. Der Device Key wird bei der Produktion in jeden Player eingepflanzt.
1:1-Kopien unmöglich?
1:1-Kopien der DVD-Nachfolger werden nach dem Willen der Kopierschützer nicht möglich sein: Auf allen HD-Rohlingen ist nämlich bereits eine MKB abgespeichert, die nicht mehr verändert werden kann. Auf der Kopie fehlen also die nötigen Informationen, um die Daten bei der Wiedergabe entschlüsseln zu können.
Und selbst wer aus irgendeiner Quelle an unverschlüsselte Daten kommt und diese auf einen Rohling brennt, hat Pech: Sowohl HD-DVD- als auch Blu-ray-Player werden keine Datenträger mit unverschlüsselten Filmdaten abspielen. Geschützte Privatkopien sollen aber sowohl bei HD-DVD als auch bei der BD möglich sein: Die Brennsoftware muss dazu allerdings die Daten neu verschlüsseln.
Geknackte Player landen auf der schwarzen Liste
Bei der einfachen Verschlüsselung der Daten macht AACS noch lange nicht halt. Der Kopierschutz soll außerdem dafür sorgen, dass manipulierte Geräte kein HD-Material mehr abspielen können. Erfährt die AACSLA aus welcher Quelle auch immer, dass ein Gerät geknackt wurde, setzt das Unternehmen die Device Key auf eine schwarze Liste. Deren aktuelle Version wird bei der Pressung der DVD-Nachfolger mit abgespeichert. Will nun der Besitzer des manipulierten Gerätes die Wiedergabe des neuen Mediums starten, gibt der Player nur ein DVD-Signal mit niedriger Auflösung aus.
Auch HD-Filme, die vorher noch abgespielt wurden, laufen auf dem Gerät nun nicht mehr. Die schwarze Liste wird nämlich jeweils von den Medien in den eigens dafür vorgesehenen Speicher der Geräte übertragen. Daher können diese Player dann auch keine älteren HD-DVDs oder Blu-ray Discs abspielen, auf denen noch eine veraltete Liste abgespeichert ist.
Kopierschutz greift auch an der Schnittstelle zwischen Player und Fernseher
Auch bei der Übertragung zwischen dem Player und dem jeweiligen Abspielgerät - zum Beispiel ein HD-tauglicher Fernseher oder Beamer - gehen die Entwickler auf Nummer sicher. Die Daten werden digital und natürlich verschlüsselt übertragen: So soll verhindert werden, dass das entschlüsselte Ausgabesignal einfach abgespeichert wird.
Der entsprechende Standard heißt HDMI (High Definition Multimedia Interface). Die vom Player vom Medium ausgelesenen Daten werden dabei neu codiert und zum Abspielgerät übergetragen um dort wieder entschlüsselt zu werden. Beamer oder Fernseher, die mangels Schnittstelle das mit High-bandwidth Digital Content Protection (HDCP) verschlüsselte Signal nicht entwirren können, liefern kein Bild. Wer schon jetzt einen HDTV-Fernseher kaufen will, sollte also unbedingt darauf achten, dass das Gerät eine HDCP-tauglichen Schnittstelle besitzt. Um in Sachen Kompatibiliätät sicher zu gehen, sollten Verbraucher auf Geräte mit HDMI-Unterstützung setzen.
Die AACSLA will den Kopierschutz-Standard AACS, der derzeit in Version 0.9 vorliegt, sogar noch verfeinern: Laut einer Meldung von Heise.de plant AACS in einer späteren Version des Kopierschutzes sogar eine Erweiterung, die es durch Tricks bei der Wiedergabe unmöglich macht, Filme mit einer Kamera von zum Beispiel von der Leinwand abzufilmen.
Blu-ray: Schnüffelprogramme überwachen Datenstrom
Nur bei Blu-ray kommt außerdem zusätzlich zu AACS ein weiteres Kopierschutzverfahren namens BD+ zum Einsatz: Dabei handelt es sich um ausführbare Programme, die ständig den Datenstrom überwachen. Sobald das Gerät irgendwelche Manipulationen registriert, bricht es die Wiedergabe ab. Dabei soll auch dieser Kopierschutzmechanismus erneuerbar sein: Findet irgendjemand einen Weg den Kopierschutz zu knacken, können die Kopierschützer einfach das Überwachungsprogramm wie einen Viren-Scanner updaten.
Ebenfalls nur auf BDs wird das so genannte ROM-Mark gebrannt werden. Dabei handelt es sich um eine Art Wasserzeichen, das die illegale Herstellung von BDs im großen Stil verhindern soll: Nur die Maschinen lizensierter Hersteller sollen das ROM-Mark aufbringen können, das nötig ist, damit ein Blu-ray-Player eine Scheibe liest.
Gates kritisiert Blu-ray-Kopierschutz als "anti-consumer"
Soviel Kopierschutz geht sogar Microsoft zu weit: In einem Interview nannte Bill Gates die Blu-ray-Technologie "anti-consumer" - also nicht im Sinne der Verbraucher. Auch aus diesem Grund wird Windows Vista HD-DVD unterstützen. Doch auch deren Kopierschutzmechanismen reichen aus, um PC-Nutzer zu verärgern: Wer einen HD-DVD-Film auf einem PC sehen möchte, wird voraussichtlich nicht nur ein entsprechendes Laufwerk, sondern auch eine neue Grafikarte und ein neues Mainboard kaufen müssen. Mehr zur Wiedergabe von HD-DVDs und BDs auf PCs erfahren netzwelt-Leser in einem weiteren Artikel, der in den kommenden Wochen erscheinen wird.
Während Microsoft ins HD-DVD-Lager wechselte, fand Blu-ray gerade wegen der rigoroseren Kopierschutzmechanismen bei den Hollywood-Studios mehr Unterstützung. Je sicherer das DRM-Gefängnis ihrer Produkte ist, desto lieber ist es offenbar den Filmunternehmen.
DVD-Jon sagt AACS den Kampf an
Ob die Kopierschutzmechanismen allerdings tatsächlich so sicher und unknackbar sind wie es scheint, wird sich zeigen. Jon Lech Johansen jedenfalls hat den Kopierschutzmechanismen der nächsten Generation bereits den Kampf angesagt: Laut seinem Blog hat der Norweger bereits die Domain deaacs.com registriert.
Anstatt die Industrie so viel Geld dafür verwendet "ihr Sicherheitssystem" zu perfektionieren, sollten sie einfach die Medien/Filme billiger machen. Aber wenn es am Schluss nicht den erwarteten Erfolg bringt sind die Schuldigen bestimmt schnell gefunden.
Schönen Abend noch wünscht
emo