anlässlich der anstehenden "Der Norden goes Nubert"-Tour war heute ein kleines kennenlernen bei Janko angesetzt, zu dem auch Dusseluwe erschien.
Kaum bei Janko angekommen, ging es auch gleich ans befummeln - nein, nicht von Janko, sondern von seiner technischen Ausrüstung. Doch dazu später mehr. Kurz nach mir kam Uwe reingeschneit und ziemlich schnell waren wir dann auch bei Themen, die Männer interessieren. Janko tischte Kaffee und Kuchen auf (der hätte übrigens für das ganze Nubert-Forum gereicht) und nach dem ersten Erfahrungsaustausch ging es auch gleich ans Musik hören.
Kommen wir erstmal zu Jankos Hardware
Der Korsun V8i (heißt inzwischen Dussun)
Es war einmal ein Kasten, der ziemlich groß, silber und gebürstet war. Er hatte einen dicken Vorbau und war absolut sauber verarbeitet..... was soll ich sagen? Ich war von dem Teil beeindruckt! Größer als auf den Fotos. Das Gerät ist wirklich Sahne, es strahlt pure Kraft aus. Und wenn der Nachbar sich gestört fühlen sollte, die Fernbedienung eignet sich sicherlich auch als Wurfgeschoss

Der Marantz SA-15S1
Dieser SACD Player ist traumhaft designt. Auch hier ist die Verarbeitung über jeden Zweifel erhaben. Leider hat der Player wohl leichte Firmware-Probleme und Janko muss ihn demnächst zum Service geben. Die Anfassqualität ist ungemein hoch und die Fernbedienung liegt satt in der Hand. Auf Area gibt es auch einen kleinen Test, in dem dieses Gerät in Erscheinung tritt.
Die nuWave CS-65
Für mich heute das erste mal. Bisher hatte ich noch keine Gelegenheit, mir eine wave anzuhören und abzutasten

Die Verarbeitung ist auch hier wieder ohne Makel. Die waves (silberne Front) sehen hübscher als auf den Fotos aus. Sie stehen bei Janko frei im Raum auf den Boxenständern von Nubert. Janko setzt natürlich noch das ATM ein.
Die Klipsch RB-35 (editiert: Danke Janko

Diese Kompakt-Boxen zeichnen sich durch ihr Hochton-Horn aus. Von der Wertigkeit kommen sie meiner Meinung nach nicht ganz an die waves ran, aber wirkliche Schwächen leisten sie sich auch nicht.
Meine Eindrücke
Nachdem die erste CD im Player lag und ich mich auf der Couch breit gemacht hatte, musste ich erstmal schlucken. Was war das für ein unglaublicher Bühnenaufbau? Diese Glasklaren Höhen, die knackigen Bässe... sowas habe ich bis jetzt noch nicht gehört! Jedes Gitarrenzupfen kommt unglaublich kräftig rüber. Wenn die Aufnahme stimmt, dann ist es unglaublich, was die Waves an Kraft und Emotion auf den Hörer übertragen können. So gut habe ich die CS-65 nicht erwartet. Pink Flyods Album The Wall erzeugte bei mir Gänsehaut und das Sara K. Album Hell or High Water war ein vollkommen neues Erlebnis für mich. So kannte ich diese Musik noch nicht.
Eine Sache viel mir aber besonders auf - die Waves fordern den Hörer. Ich konnte mich in den paar Stunden nicht wirklich entspannen. Die Musik kommt so direkt rüber, dass man sich wirklich konzentrieren muss, um die ganzen akustischen Reize zu verarbeiten. Für entspanntes Hören nebenbei ist die Wave für mich etwas zu direkt.
Der Bassbereich wurde dann natürlich auch noch ausgetestet. Yim Hok-Mans Poem of Chinese Drum füllte den Raum mit staubtrockenen, kurzen und knallharten Schlägen und dank ATM ist es schier unglaublich, welche Kraft die Waves im Bassbereich entfalten können. Es war ein wirklich positives Erlebnis für mich, diesen Lautsprecher geniessen zu dürfen.
Die Klipsch sind deutlich anders abgestimmt als die Wave. Der Sweetspot ist dank des Hochton-Horns sehr klein und sobald man den Kopf auch nur 30 cm in die falsche Richtung bewegt verliert das Klangbild deutlich an Kraft. Auch gehen die Klipsch nicht so tief in den Keller, trotzdem ist auch sie in der Lage, knackige Bässe auf den Hörer zu schiessen. Pegel verträgt sie auch ohne Probleme. Mit der richtigen Musik ist dieser Lautsprecher ein Erlebnis - ACDCs Thunderstruck hat mir ein breites Grinsen ins Gesicht gezaubert. Die Klipsch ist bei der richtigen Musik eine echte Spaßbox. Aber sobald die Musik höhenlastiger wird, kann es anstrengend werden. Die Klipsch ist sehr direkt und es wird dann auch mal zuviel des Guten. Trotzdem ein guter Lautsprecher, der allerdings vollkommen anders als die Wave abgestimmt ist und nach liebevoller Aufstellung verlangt.
Zwei kleine Versuche
Absorber
Janko hat acht Basotec Platten rumstehen, die durch seinen anstehenden Umzug noch nicht im Einsatz sind. Wir haben es uns aber nicht nehmen lassen, die Dinger mal provisorisch an den Seitenwänden und hinter dem Hörplatz aufzustellen. Was soll ich sagen - der Unterschied war deutlich und verblüffend! Der Sound wurde viel direkter, die Bühne noch breiter, die Ortung der Instrumente exakter. Raumakustik - ein leider viel zu häufig verkanntes Wesen.
Online Musik vs CD
Zum Test, ob es einen hörbaren Unterschied zwischen einem ein paarmal gewandelten Online Album und der entsprechenden CD aus dem Handel gibt, nutzen wir Sara Ks Album Hell or High Water. Die Abmischung dieses Albums ist meiner Meinung nach gelungen und qualitativ hochwertig.
Das Album wurde von mir im WMA Format mit der Napster-Flatrate runtergeladen. Um eine Audio CD für diesen Vergleich zu brennen, musste ich das DRM-Geschütze Album mit dem Programm Tunebite digital aufnehmen. Tunebite spielt dazu die WMAŽs mit vierfacher Geschwindigkeit ab und nimmt die Musik direkt von der Soundkarte wieder auf. Gleichzeitig wird mit dem Lame-Encoder ein mp3 file erstellt. Die mp3s wurden dann von mir mit Nero als Audio CD gebrannt. Denkbar schlechte Vorraussetzungen für hohe Qualität.
Zum Testen haben wir nur einen Song gespielt, ohne das Uwe und Janko wussten, welches das Original und die gebrante Version ist.
Die beiden waren sich sicher, dass CD Nummer 1 die gebrannte Version sei. Janko meinte, er hätte in paar Knackser gehört. CD 2 soll auch minimalst lauter gewesen sein. Einen wirklichen Unterschied konnten aber beide nicht erkennen.
Kurzum, beide haben versagt. CD Nr. 2 war die gebrannte und mehrfach gewandelte.
Bei einem perfekten A/B Vergleich wären vielleicht Unterschiede aufgefallen, aber so im Alltag - für mich unhörbar.
Ich nehme zwei Erkenntnis mit:
1.Wenn die Quelle gut ist, ist das mp3 i.d.R. auch gut.
2. Ich bin ein Holzohr und ich kann eine Menge Geld sparen

Was bleibt noch zu sagen? Es war ein sehr netter Tag und ich habe zwei sehr symphatische Menschen kennenlernen dürfen. Die Vorfreude auf die Tour nach Gmünd ist nur noch größer geworden und beim nächsten Bericht gibt es dann auch Fotos.
Nochmal vielen Dank an Janko und Uwe, hat Spaß gemacht!