Dank Euch (insbes. Rudi) habe ich erfolgreich meinen 1802 für den Anschluss von ATMs (Front und Center) aufgetrennt. Leider lässt sich keine Original-Rudi-Anleitung eines anderen Denon-Modells direkt auf den 1802 übertragen. Zwar sieht der 1802 innen so ähnlich aus wie der 2802, trotzdem darf man nicht an der gleichen Stelle auftrennen wie dort (http://www.nubert-forum.de/nuforum/view ... 957#147957), weil das Signal im 1802 an der Stelle nicht gleichspannungsfrei ist. Wenn man’s trotzdem tut, schaltet irgendeine Schutzschaltung das ganze Gerät tot... Also hier nun mein Bericht, nicht so ausführlich und schön und professionell wie beim Rudi, aber ich denke, er hilft trotzdem.
Rudi schrieb:
„Wer Umbauberichte nachmacht, oder Nachgemachte und Verfälschte nachmacht oder verfälscht, sowie das Nachgemachte dann wieder verfälscht wiedergibt, begibt sich auf den falschen Pfad, denn das Verfälschte wird dann so nachgemacht und führt zu totaler Verfälschung des Nachgemachten, was dann nicht mehr dem - nämlich meinem - Original entspricht - klar soweit.“
Dann will ich mich mal auf den falschen Pfad begeben, indem ich dreist von Rudi den Disclaimer klaue:
Achtung! Diese Anleitung ist von einem Hobby-Elektroniker und ist nur für "Lötis" geeignet! Wer es sich nicht zutraut -> Finger weg! Schadensersatzansprüche werden grundsätzlich ausgeschlossen! Wer den Umbau vornimmt, tut das auf eigene Gefahr! Aber keine Sorge - es ist einfacher als ihr denkt.
Also los gehts:
1. Gerät vom Netz trennen
2. Lötkolben und Bohrmaschine gut vorheizen
![Wink ;-)](./images/smilies/icon/wink.gif)
3. Zum Öffnen des Gehäuses links und rechts je drei Schrauben lösen und auf der Rückseite drei am oberen Rand.
Aufgetrennt habe ich Front L+R und Center, und zwar auf der Vorverstärkerplatine, dort, wo das Signal abgezweigt wird zum Pre-Out. Von diesem bekommt das ATM sein Signal, was dem Receiver noch fehlt ist ein Eingang („Main-In“) durch den das ATM sein Signal „direkt“ in die Endstufe des 1802 geben kann. Genau darum geht’s im Folgenden.
![Bild](http://img145.imageshack.us/img145/4555/03kleinro3.jpg)
in groß: http://img329.imageshack.us/img329/5755/03er1.jpg
Hier sieht man am Beispiel FL, wo ich auftrenne (weiß radiert) und wo das ATM-Signal eingespeist wird (rot). (Wie man sieht, ist es direkt hinter der Stelle, an der das Signal nach oben zum Pre-Out abzweigt.) Ich tue dies, indem ich ein Beinchen des Kondensators C502 auslöte und dort ein Kabel zur Main-In-Buchse anbringe. Es muss das Beinchen sein, das ursprünglich mit dem Emitter(?) des Transistors Q501 verbunden ist. Weiß nicht, ob das elegant ist, aber es funzt!
In die Rückwand habe ich drei Löcher gebohrt und Cinch-Buchsen ähnlich denen aus Rudis Anleitungen eingebaut (meine sind von Conrad „CINCH-BUCHSE VERG. INNENISOLATION“, Artikel-Nr. 734143-LN). Wichtig ist, dass die Abschirmung der Cinch-Buchsen nicht das Gehäuse berührt.
![Bild](http://img329.imageshack.us/img329/834/02uu0.jpg)
![Bild](http://img329.imageshack.us/img329/5670/01rb6.jpg)
Das rot umrandete ist die Vorverstärker-Platine („PRE-AMP“), die muss temporär raus. Dazu die beiden braunen Stecker abziehen und die beiden Schrauben (unten) lösen.
![Bild](http://img329.imageshack.us/img329/2922/04fz5.jpg)
So sieht die Platine aus. Ich hab leider versäumt Detailphotos zu machen, aber ich meine, die angekreuzten Kondensatoren sind die, um die es geht (FL, C, FR von links nach rechts im Bild). Wer es nachmachen will, sicherheitshalber die Beschriftungen vergleichen, es müssen die C502FL, C502C und C502FR sein!
![Bild](http://img329.imageshack.us/img329/1183/05gq6.jpg)
Hier sieht man am Beispiel des Center-Kanals, wie ich das Beinchen des Kondensators ausgelötet und total professionell
![Wink ;-)](./images/smilies/icon/wink.gif)
So sieht’s dann an den Main-In-Buchsen aus:
![Bild](http://img329.imageshack.us/img329/4257/06ru9.jpg)
![Bild](http://img329.imageshack.us/img329/3774/07ca1.jpg)
![Bild](http://img329.imageshack.us/img329/7499/08cl6.jpg)
Und so das ganze, wenns fertig ist. Die Leitungen sollte man möglichst weit weg vom Netzteil verlegen, sonst fängt man sich ein dauerndes Brummknisterrauschen ein. So ganz habe ich es nicht weggekriegt, d.h. wenn man sein Ohr näher als 30cm an den Hochtöner hält, hört man es. Mich störts überhaupt nicht. Vielleicht hat jemand trotzdem ne Idee, was man dagegen tun könnte?
Von hinten (noch ohne Centerbuchse):
![Bild](http://img329.imageshack.us/img329/849/09vl5.jpg)
Das war’s!
HINWEISE:
Ab jetzt sollte man den Receiver nur noch anschalten, wenn das / die ATM(s) verbunden sind. Nicht im Betrieb ein- oder ausstecken!
Das ATM kann jederzeit ein- und ausgeschaltet werden, ohne dass es auch nur das leiseste Plopp aus den Lautsprechern gibt. Meine ATMs stecken sogar an der geschalteten Steckdose des 1802, funktioniert super.
Vorher hatte ich statt ATM einen Behringer „Feedback Destroyer Pro“ (parametrischer Equalizer) angeschlossen. Funktioniert natürlich auch, aber er erzeugt beim Ein- und Ausschalten ein böses PLOPP! Außerdem erzeugt er ein ständiges Rauschen, das (direkt am Main-In angeschlossen) schon leicht störend ist (in einem ruhigen Raum). Bei Zimmerlautstärke ist der Behringer dann sehr untersteuert, und es klingt nicht so gut. Wer so was vorhat, sollte vielleicht das Signal am Main-In mit je zwei Widerständen runterteilen und als Ausgleich den Lautstärkeregler weiter aufdrehen, um so den Signal-Rausch-Abstand zu verbessern.