Hallo zusammen,
nachdem es in diesem Forum noch keinen Thread zu Naim Audio gibt, möchte ich hier meine Erfahrungen im Zusammenhang mit Nubert-Boxen berichten. Naim-Endverstärker sind ja dafür bekannt, dass sie sehr Wirkungsgrad-starke Lautsprecher benötigen, um ihre - zu Recht herausragenden - Qualitäten auszuspielen.
Ich habe für viele Jahre meine Naim Audio-Kette (CD2, NAC 72 mit HiCap, NAP 250) an der Audiodata Bijou gehört. Diese Standlautsprecher sind geschlossene Boxen und nach dem 2-Wege-System aufgebaut (Hochtöner = Vifa; Mittel-/Tieftöner = Dynaudio). Sie zeichnen sich durch einen linearen Frequenzverlauf und neutrale Wiedergabe aus. Die Bijou war 11 Jahre ein Verkaufs- und Qualitätsschlager bei Audiodata!! So lange hält sich normalerweise kein Lautsprecher in einem Sortiment - ein Zeichen für die gute Qualität. Nur der Tieftonbereich ist aufgrund der geschlossenen Bauweise verständlicherweise nicht so stark ausgeprägt.
Die Defizite der Bijou im Bass haben mich veranlasst, mich nach Alternativen umzuschauen. Nach etlichen Besuchen bei High-End-Händlern kam ich zu der Erkenntnis, dass die meisten der gehörten Boxen (B&W, KEF, Sonus Faber, Thiel, Tannoy) selbst im 8000 Euro-Bereich größtenteils "gesoundet" sind, d.h. die Musik alles andere als neutral wiedergeben.
Daher bin ich zunächst bei den Audiodata geblieben, die zumindest die Musik so wiedergeben, wie sie auf der Quelle verewigt ist. Um trotzdem Tiefgang zu bekommen, habe ich mir den AW-1000 Subwoofer von Nubert zugelegt. Ich war gleich von der Homogenität und Präzision des Subwoofers bei der Stereowiedergabe beeindruckt - vorausgesetzt man geht bei den Volume- und Frequency-Einstellungen sehr behutsam vor. Keine 2 Wochen später habe ich mir zum Testen die Nuline 120 bestellt, um sie direkt mit den bisherigen Lautsprechern zu vergleichen. Mir ist sofort aufgefallen, dass sie den Audiodata tonal sehr ähnlich klingen, nur mit wesentlich mehr Bühne, Tiefgang, Impulsgenauigkeit und Souveränität. Die tonale Verwandtschaft ist wohl auf die ebenfalls neutrale bzw. lineare Abstimmung der Boxen von Nubert zurückzuführen.
Versuche mit dem ATM 125/120 habe ich sehr schnell aufgegeben, da es, bei Musikstücken mit Tieftonanteilen < 30 Hz, keine nennenswerte Steigerung brachte. Der Endverstärker bleibt somit entlastet. Auch erspare ich mir die klanglichen Nachteile, das NF-Signal des Vorverstärkers über einen Umweg zum Endverstärker zu leiten.
Den AW-1000 habe ihn parallel zu den Hauptlautsprechern laufen und die Übergangsfrequenz bei ca. 40 Hz eingestellt (Frequency-Regler ganz links; Line-in direkt vom HiCap mit Cinch-Kabel). Dies liefert mit den notwendigen Tiefgang bis 20 Hz. Der AW-1000 ist eine hervorragende Ergänzung zu den Nuline 120, die laut Frequenzgang bei +/- 3dB bis 35 Hz heruntergehen. Eine Entkopplung der Hauptlautsprecher über den Hochpassfilter des Subs erscheint wegen der verzerrungsfreien Abstimmung und der Leistungsfähigkeit des Verstärkers nicht erforderlich.
Die Musik macht schon einmal richtig Spass und ich bin absoluter Nubert-Fan geworden. Ein absoluter Geheimtip, der sich auch in der High-End Community herumsprechen sollte, da viele High-Ender noch 8000 Euro und mehr für eine Box auf den Tisch legen. Das Preis-/Leistungsverhältnis von Nubert ist daher TOP!.
Chris
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Nubert-Lautsprecher in Kombination mit NAIM-Audio
Nubert-Lautsprecher in Kombination mit NAIM-Audio
Zuletzt geändert von Chrisk7 am Sa 28. Feb 2009, 00:01, insgesamt 1-mal geändert.
- tiyuri
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Danke für den Bericht.
Wie passt es zusammen, dass dir linear abgestimmte Lautsprecher scheinbar
wichtig sind, du aber einen sehr dunkel abgestimmten Verstärker verwendest?
Wie passt es zusammen, dass dir linear abgestimmte Lautsprecher scheinbar
wichtig sind, du aber einen sehr dunkel abgestimmten Verstärker verwendest?
Zuletzt geändert von tiyuri am Fr 23. Feb 2007, 23:45, insgesamt 1-mal geändert.
öko statt ego ~ 3 wege nuWave 10
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Hi,
ich habe Naim anders in Erinnerung. Nicht dunkel sondern ganz leicht warm was ich musikalisch nennen würde. Aber nur leicht warm, nicht übertrieben. Dabei werden klangliche Deteils nicht unterschlagen.
Wichtiger als die Verstärkerklangfrage ist für mich aber was anderes. Ich konnte die Erfahrung machen um wieviel Besser die Schallverteilung mit einem 2. Subwoofer funktioniert. Da kann ich nur zu raten.
Zwei AW-75 dürften demnach ein deutlich besseres Ergebniss bringen. Oder zwei grosse halt.
Gruss
Nick
ich habe Naim anders in Erinnerung. Nicht dunkel sondern ganz leicht warm was ich musikalisch nennen würde. Aber nur leicht warm, nicht übertrieben. Dabei werden klangliche Deteils nicht unterschlagen.
Wichtiger als die Verstärkerklangfrage ist für mich aber was anderes. Ich konnte die Erfahrung machen um wieviel Besser die Schallverteilung mit einem 2. Subwoofer funktioniert. Da kann ich nur zu raten.
Zwei AW-75 dürften demnach ein deutlich besseres Ergebniss bringen. Oder zwei grosse halt.
Gruss
Nick
NAIM AUDIO
Ich möchte gerne auf die bisherigen Kommentare antworten:
tyuri: Ich habe ja nicht gesagt, dass ich eine strikte lineare, unverfälschte Wiedergabe um jeden Preis anstrebe. Dennoch sind die alten Naim-Komponten (im olivgründen Design) etwas dunkler bzw. wärmer abgestimmt, d.h. weniger analytisch, so dass eine zusätzliche "warme" Abstimmung der Lautsprecher zumindest für meinen Geschmack zu viel des Guten wäre. Durch die Verwendung von neutralen LS kommen wenigstens die Qualitäten der Kette unverfälscht zur Geltung.
Ich habe neulich die Sonus Faber Grand Piano in Kombination mit Naim gehört. Die Sonus Faber ist ja bekanntlich auch etwas "wärmer" abgestimmt. Die von mir aufgelegten Scheiben klangen zwar sehr musikalisch (wofür die italienische Firma bekannt ist), aber man hatte das Gefühl, dass die Höhen verschluckt werden. Ich habe im Vergleich noch andere Boxen gehört, am Hörraum lag es daher nicht. Eine ganz neutrale Wiedergabe, die sicherlich am ehrlichsten wäre, wäre mir auf die Dauer zu "langweilig". Für mich soll eine Kette (inkl. Lautsprecher) Spass machen und zum stundenlangen Musikhören verleiten. Die Kombination aus wärmeren Komponenten und neutralen Lautsprechern macht mir zumindest Spass. Klar sind auch viele andere Kombinationen denkbar. Aber der Geschmack entscheidet und ändert sich erfahrungsgemäß manchmal auch mit der Zeit. Ich kenne Leute, die kaufen sich jedes halbes Jahr neue Komponenten und verkaufen die alten, ständig bemüht das optimale Klangbild zu finden - das kann zur Lebensaufgabe werden.
leisehörer: Mit "dunkel" meinte ich "wärmer". Ich verwende beide Wörter synonym.
matte: Ich habe zwar schon mehrere Naim-Lautsprecher gehört, allerdings konnte mich keiner vom Hocker hauen. Ist sicherlich Geschmackssache. Ich möchte mal vorsichtig behaupten, dass Naim Audio sehr gute CD-Spieler und Verstärker baut und diese bis ins Detail für ein hervorragendes Klangergebnis optimiert. Beim Lautsprecherbau würde ich Naim bezüglich Preis/Leistung aber nicht umbedingt im obersten Feld ansiedeln...
Christian
tyuri: Ich habe ja nicht gesagt, dass ich eine strikte lineare, unverfälschte Wiedergabe um jeden Preis anstrebe. Dennoch sind die alten Naim-Komponten (im olivgründen Design) etwas dunkler bzw. wärmer abgestimmt, d.h. weniger analytisch, so dass eine zusätzliche "warme" Abstimmung der Lautsprecher zumindest für meinen Geschmack zu viel des Guten wäre. Durch die Verwendung von neutralen LS kommen wenigstens die Qualitäten der Kette unverfälscht zur Geltung.
Ich habe neulich die Sonus Faber Grand Piano in Kombination mit Naim gehört. Die Sonus Faber ist ja bekanntlich auch etwas "wärmer" abgestimmt. Die von mir aufgelegten Scheiben klangen zwar sehr musikalisch (wofür die italienische Firma bekannt ist), aber man hatte das Gefühl, dass die Höhen verschluckt werden. Ich habe im Vergleich noch andere Boxen gehört, am Hörraum lag es daher nicht. Eine ganz neutrale Wiedergabe, die sicherlich am ehrlichsten wäre, wäre mir auf die Dauer zu "langweilig". Für mich soll eine Kette (inkl. Lautsprecher) Spass machen und zum stundenlangen Musikhören verleiten. Die Kombination aus wärmeren Komponenten und neutralen Lautsprechern macht mir zumindest Spass. Klar sind auch viele andere Kombinationen denkbar. Aber der Geschmack entscheidet und ändert sich erfahrungsgemäß manchmal auch mit der Zeit. Ich kenne Leute, die kaufen sich jedes halbes Jahr neue Komponenten und verkaufen die alten, ständig bemüht das optimale Klangbild zu finden - das kann zur Lebensaufgabe werden.
leisehörer: Mit "dunkel" meinte ich "wärmer". Ich verwende beide Wörter synonym.
matte: Ich habe zwar schon mehrere Naim-Lautsprecher gehört, allerdings konnte mich keiner vom Hocker hauen. Ist sicherlich Geschmackssache. Ich möchte mal vorsichtig behaupten, dass Naim Audio sehr gute CD-Spieler und Verstärker baut und diese bis ins Detail für ein hervorragendes Klangergebnis optimiert. Beim Lautsprecherbau würde ich Naim bezüglich Preis/Leistung aber nicht umbedingt im obersten Feld ansiedeln...
Christian
Hallo chrisk7!
auch wenn der thread mittler weile schon einen bart hat, habe ich noch eine frage. ich möchte mir in nächster zeit auch naim-elektonik für meine nuberts zulegen, dabei visiere ich die kombi cd5i und nait5i an. betreibe die nuline30 kompaktlautsprecher. kannst du dir vorstellen, dass es gut funktioniert?
gruss + danke,
nada
auch wenn der thread mittler weile schon einen bart hat, habe ich noch eine frage. ich möchte mir in nächster zeit auch naim-elektonik für meine nuberts zulegen, dabei visiere ich die kombi cd5i und nait5i an. betreibe die nuline30 kompaktlautsprecher. kannst du dir vorstellen, dass es gut funktioniert?
gruss + danke,
nada
Im Prinzip funktionert an den Nubert-Lautsprechern jede Kette - auch englische Komponenten. Naim klingt an sich schon "sehr direkt" und "plastisch", d.h. zwischen den Stimmen und Instrumenten ist Raum. Stimmen und Instrumente sind nach vorne in Richtung Hörer gerrückt. Bekannt ist auch die "warme", weniger hochauflösende Wierdergabe bei Naim (zumindest bei den alten Komponenten war das noch so - die olivgrünen...; die neueren Naims sind der Zeit angepasst und etwas detailreicher in der Wiedergabe). Sprich: Naim ist also alles andere als neutral - was aber zusammen mit neutralen LSvon Nubert bei der Wiedergabe kein Widerspruch ist. Im Gegenteil die Stärken von Naim kommen ungebremst zur Geltung.nada-san hat geschrieben:Hallo chrisk7!
auch wenn der thread mittler weile schon einen bart hat, habe ich noch eine frage. ich möchte mir in nächster zeit auch naim-elektonik für meine nuberts zulegen, dabei visiere ich die kombi cd5i und nait5i an. betreibe die nuline30 kompaktlautsprecher. kannst du dir vorstellen, dass es gut funktioniert?
gruss + danke,
nada
Manche Boxen anderer Hersteller verstärken diese Ortbarkeit mehr, andere weniger. Die Nubert-LS sind sehr neutral - für einige Hörer mag das zu langweilig sein und sie bevorzugen eher "verfärbende" LS, die knackiger sind.
Ich habe bei meinen Nuline 120 mit der Naim-Kette festgestellt, dass die Nubert-Boxen zugleich aber sehr wandlungsfähig sind. Höhen und Bässe lassen sich der Raumakkustik und dem Geschmack entsprechend mit den Schiebeschalter an der Box anheben oder absenken.
Wenn man ein luftigeres Klanbild möchte (und weniger Direktheit, bzw. Plastizität) kann man die LS auch so aufstellen, dass die Höchtöner nach Aussen (und nicht nach Innen) weissen. Das macht bei meinem Hörraum wirklich den vorhergesagten Unterschied, wie von Herrn Nubert in der Anleitung beschrieben.
Um auf Deine Frage zu kommen: Wenn Du neutrale Boxen magst, dann - ja - passen die Nuberts zu NAIM und lassen die hervorragenden musikalischen Klangeigenschaften der englischen Kette unverändert zur Geltung kommen.
Ein kleiner TIP: Halte nach gebrauchten olivgrünen Naims Ausschau statt unbedingt nach neuen Komponenten. Ein alter CDX oder CD2 ist einem neuem CD5i noch immer haushoch überlegen! Und das für nahzu den selben Preis
Gruss
Christian