ich finde, das ist nicht ganz voneinander zu trennen. Natürlich gehört ein großes Geschick dazu, wenn ein 11-jähriges Mädchen derart den Sound einer erwachsenen Frau kopiert, in dieser Perfektion habe ich das auch noch nicht gehört. Aber mehr als eine perfekte Kopie ist es eben auch nicht, ansonsten ist es der ganz normale Casting-Wahnsinn (inkl. der entsprechenden CD, hast du mal reingehört in die Hörschnippsel und gemerkt, wie schnell sich das abnutzt?), ergänzt um diesen Wow-Effekt, weil die Imitation (einschließlich der kopierten Körperbewegungen) mal nicht von 16-18-Jährigen kommt, sondern von einer 11-Jährigen.Kikl hat geschrieben:Hmmm, jetzt geht es um de Sinn oder Unsinn von Casting-Shows...
Das ist aber in gewisser Weise ein anderes Thema als die Stimme des Mädchens.
Ich sperre mich dagegen, in diesem Zusammenhang von der Stimme des Mädchens zu sprechen, denn genau diese hörst du ja eigentlich nicht, weil sie bis zur Selbstverleugnung verstellt wird. Das war doch einfach nur ne Miniplaybackshow ohne Playback.
Hör dir doch nur den kurzen Wortwechsel am Anfang an, die ersten beiden Sätze verraten noch die alterstypische Unsicherheit, im dritten Satz macht es irgendwie "Klick", den rattert sie plötzlich runter wie eine Uhr und der zigfach eingeübte Dressurakt beginnt.
Ja, runtergemacht werden die Leute in den Casting-Shows (und es ist natürlich ganz besonders widerlich, wenn das auch noch ein Nichtskönner (im künstlerischen Sinne) wie Dieter Bohlen macht, der in seinen "Kompositionen" einen Computer an Einfallslosigkeit noch locker unterbietet, von der "Stimme" ganz zu schweigen), aber es werden nicht nur die "Verlierer" runtergemacht, sondern auch die "Gewinner", die werden einfach nur ausgequetscht wie Zitronen. Recht stabile Naturen können daraus wenigstens mit einem Batzen Geld herauskommen, wirkliche Talente, die meist auch sensible Menschen sind, können an dieser Maschinerie eigentlich nur kaputtgehen.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt