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Raummode in den Griff bekommen

Diskussionen zu Hörräumen und zur Lautsprecheraufstellung
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Kramer
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Raummode in den Griff bekommen

Beitrag von Kramer »

Guten Morgen,

ich habe mich in den letzten Tagen mit meiner Raumakustik beschäftigt und weniger lustige Sachverhalte festgestellt.

Mein linker Frontlautsprecher steht genau auf einer Schalldruckmaxima-Linie der Raummode 2.Ordnung.

Mein rechter Frontlautsprecher steht ca. 0,60 m von der Seitenwand und ca. 0,56 m von der Rückwand entfernt.

Neben diesem steht ein Helmholtzresonator, gebaut zur Aufnahme von 30 Hz.

Nun habe ich bei ca. 50 Hz (Raummode 2.Ordnung) eine enorme Erhöhung an vielen Stellen im Zimmer.

Ich habe mal eine Zeichnung angefertigt, auf welcher ich mit Rot die Schalldruckmaxima eingezeichnet habe und mit Grün die Minima.

Fällt Euch etwas dazu ein, wie ich die 50 Hz am besten in den Griff bekomme und das Zimmer wohnraumtauglich bleibt?

Danke für Eure Hilfe.


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Xepod
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Beitrag von Xepod »

Hallo,

ich würde die Bedeutung der Raummoden nicht überschätzen. In einem Raum ohne akustische Maßnahmen hast du überall im Bassbereich große Schwankung, nicht nur bei den Raummoden. Du kannst davon ausgehen, dass auch im Bereich über 50Hz einiges im Argen liegt und der ist in der Musik i.A. deutlich stärker vertreten.
Ist die Hörposition auf der Couch? Dann stellt die Rückwand kanpp hinter dir ein großes Problem dar. Außerdem ist der Mangel an Symmetrie eklatant für höhere Frequenzen. Zur Behebung müsstest du allerdings so ziemlich den ganzen Raum umstellen und die Boxen auf die linke Seite der Zeichung stellen.
Um einen Einblick in die Bass-Probleme an deiner Hörposition zu bekommen, würde ich empfehlen diese Test-CD runterzuladen:
http://www.realtraps.com/test-cd.htm
Die geht den Bassbreich in 1Hz Schritten durch. Wenn du ein Mikro an deiner Hörposition aufstellt und die Lautstärke pro Frequenz damit misst, siehst du gut, was los ist.
Der Raum ist ja immerhin recht groß.
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Kramer
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Beitrag von Kramer »

Interessant. Ich habe die Messung mit der Test CD durchgeführt. Die von mir ermittelten Raummoden 2.Ordnung sind gar nicht mal so ausgeprägt, sondern eher die bereits bekämpfte Frequenz 30 Hz. Diese habe ich mit meinem Helmi schon um ca. 4-5 dB(A) am Hörplatz gesenkt. Beim heutigen messen habe ich noch eine starke Erhöhung bei ca. 70 Hz festgestellt.

Komisch. Ich bin beim Ermitteln der stehenden Welle von einer fast quadratischen Grundfläche ausgegangen, obwohl mein Raum ja etwas L-förmig ist. Vielleicht ist dies die Abweichung. Ich kenne für L-förmige Räume nur die Berechnungsformel nicht.

Danke für den 1. Tip.
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Philipp
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Beitrag von Philipp »

Kramer hat geschrieben:Ich kenne für L-förmige Räume nur die Berechnungsformel nicht.
Es gibt keine. ;)

Räume, die von der rechteckigen Idealform abweichen, kann man nur noch numerisch berechnen. Man kann zwar die Abstände jeweils gegenüberliegender Flächen messen und die Grundfrequenzen zuordnen, aber ob, wo und wie stark die zugehörigen Moden ausgeprägt sind kann man unmöglich ohne Computersimulation abschätzen.

Deshalb: Lass das Rechnen sein, und verlass dich auf dein Gehör! Wo du kein Dröhnen hörst, dann ist da auch keines, selbst wenn die Berechnung was anderes erzählt...

Ein paar konkrete Überlegungen: Die 30 Hz sind so stark, weil dein Raum (wenn wir die Nische für die Couch mal ausklammern) mehr oder minder quadratisch ist. Die Quer- und Längsmode überlagern sich, eine Überhöhung von 10-15 dB würde mich echt nicht wundern. Die L-Form des Raumes hilft schon gewaltig, das Allerschlimmste zu verhindern, wenns immer noch stark dröhnt helfen nur massive Maßnahmen. Je mehr und größere Helmholtzresonatoren, desto besser.
Die von dir eingezeichneten Druckmaxima und -minima gelten übrigens nur im Bereich unterhalb der Verengung, die Couch-Ecke schaut sowieso völlig anders aus. Wie genau, kann ich dir nicht sagen - siehe ganz oben. Aber sicherlich nicht so wie auf deiner Zeichnung, denn diese Moden gelten für einen Seitenwandabstand von 7 Meter, und der ist nunmal in der Nische nicht vorhanden. Sitzt du zufällig etwa in der Mitte der Couch, und ist die Couchnische zufällig (grob) 4 Meter breit? Dann sind die 70 Hz möglicherweise die Quermode 2. Ordnung im Nischenbereich... Hier hilft eine Bedämpfung an den Seiten wänden der Nische, mit Helmholtz oder Plattenresonatoren.
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Beitrag von Xepod »

Bedenke auch, dass du schon einen deutlich andere Frequenzverlauf bekommst, wenn du deine Position nur wenig bewegst. Du kannst Punkte im Raum finden wo auch 30Hz oder 50Hz oder 70Hz den richtigen Pegel haben. Dafür machen da andere Frequenzen größere Probleme.
Das Dilemma ist immer, dass es keine Maßnahmen gibt, die tatsächlich alle Bassfrequenzbereiche absorbieren. Helmholtzabsorber haben den großen Nachteil, dass sie von allen Maßnahmen den schmalsten Frequenzbereich beeinflussen.
Die Frage ist letztendlich: Was ist bei dir an Maßnahmen überhaupt möglich? Wieweit wären Änderung der Position von Boxen und Hörplatz möglich, gibts Platz für Absorber, wieviel Zeit, wieviel Geld wären dafür verfügbar, etc.?
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Kramer
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Beitrag von Kramer »

Philipp hat geschrieben: Sitzt du zufällig etwa in der Mitte der Couch, und ist die Couchnische zufällig (grob) 4 Meter breit? Dann sind die 70 Hz möglicherweise die Quermode 2. Ordnung im Nischenbereich.
Wie kommst Du denn bei 4 m auf 70 Hz?


Gruß

Daniel
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Beitrag von Kramer »

Xepod hat geschrieben:Die Frage ist letztendlich: Was ist bei dir an Maßnahmen überhaupt möglich? Wieweit wären Änderung der Position von Boxen und Hörplatz möglich, gibts Platz für Absorber, wieviel Zeit, wieviel Geld wären dafür verfügbar, etc.?
Änderungen von Hörplatz und Lautsprechern sind eher unwahrscheinlich zu realisieren. Ich habe mir zwar schon so einiges ausgedacht, aber das ist wohnraumtauglich nicht zu realisieren.

Ich muss wohl eher mit zusätzlichen Absorbern ran.

Geld hab ich nicht. :wink:

Platz müsste dann schon noch etwas zu schaffen sein.



Gruß

Daniel
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Beitrag von Philipp »

lambda (Wellenlänge) = v (Geschwindigkeit) / f (Frequenz)

v = 300 m/s
f = 70 Hz
--> lambda = 4,3 Meter

Ich hab ja auch geschrieben, "grob" 4 Meter. ;)
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Beitrag von Kramer »

Philipp hat geschrieben:lambda (Wellenlänge) = v (Geschwindigkeit) / f (Frequenz)

v = 300 m/s
f = 70 Hz
--> lambda = 4,3 Meter

Ich hab ja auch geschrieben, "grob" 4 Meter. ;)


Ah so. Ich dachte die Schallgeschwindkeit in der Luft (v) wäre 344 m/s ??


Gruß

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Beitrag von Philipp »

Ups!
Stimmt, du hast Recht!
Dann ist das natürlich Quark, den ich vorhin verzapft habe... :oops:

Das peinliche an der Sache ist ja, dass ausgerechnet Leute aus meinem Studiengang sowas eigentlich wissen sollten...
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