wichtiger HINWEIS bzgl.der "fehlenden" Umbaubilder:
Wegen Serverabschaltung werden die ursprünglich verlinkten Bilder nicht mehr direkt im Thread angezeigt,
aber ihr findet die jeweils passenden Bilder "jetzt NEU" in meiner Dropbox - Umbau-Bildergalerie (Link)
(einfach zwei Browserfenster öffnen und das Modell aus der Liste auswählen)
Grundsätzliches:
1. Warum MainIn (Endstufen-Eingänge) am AV-Receiver (kurz Amp) ?
2. HINWEISE zu den Umbauten !
3. Was benötigt man(n) für einen Umbau ?
4. nützliche Tipps für den ABL/ATM-Einsatz an "selbst aufgetrennten" Verstärkern
All das wird hier beantwortet -> <-
[EDIT-ENDE]
Moin Moin nuForumisten und Freunde der "Umbaukunst"
Link zu Yamaha -> http://www.yamaha-hifi.de/index.php?lan ... 1&idcat2=2
kleine Vorgeschichte:
Im Februar diesen Jahres habe ich für einen Nubert-User einen Yamaha RX-V750 aufgetrennt und war der Ansicht, dass sich eine Umbauanleitung nicht lohnen würde. Ich hatte nicht einmal Bilder vom Umbau gemacht.
Als dann im März der RX-V659 von Gunnar alias schlugy aus unserem nuForum bei mir in der Werkstatt "landete", war mir schnell klar, dass der 750er und der 659er einen identischen Innenaufbau haben. Von diesem Umbau hab ich dann auch "sicherheitshalber" Bilder gemacht (weil ein aktueller Yammi), war aber immer noch der Ansicht, dass sich für eine Umbauanleitung keine Nachbauinteressierten finden würden.
In letzter Zeit wurden die Fragen zum Yamaha RX-V659 im nuForum aber immer häufiger, gerade was die optimale Verwendung eines ABL/ATM angeht bis hin zu Tipp-Anforderungen zum Umbau, weshalb ich mich nun doch zur Veröffentlichung einer Umbauanleitung entschlossen habe.
Umbauanleitung YAMAHA RX-V657/659/650/750
für Front-MainIn und "echte" Front-PreOut
Diese Anleitung ist von einem Hobby-Elektroniker und ist nur für "Lötis" geeignet! Wer es sich nicht zutraut -> Finger weg! Schadensersatzansprüche werden grundsätzlich ausgeschlossen ! Wer den Umbau vornimmt, tut das auf eigene Gefahr!
Wie immer gilt:
Wer Umbauberichte nachmacht, oder Nachgemachte und Verfälschte nachmacht oder verfälscht, sowie das Nachgemachte dann wieder verfälscht wiedergibt, begibt sich auf den falschen Pfad, denn das Verfälschte wird dann so nachgemacht und führt zu totaler Verfälschung des Nachgemachten, was dann nicht mehr dem - nämlich meinem - Original entspricht
klar soweit
...na dann los...
01
Frontansicht des Yamaha RX-V659 titan
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Teilansicht der Rückwand.
Die als "PreOut" bezeichneten Ausgänge sind bis auf den vom Sub keine "echten" (PreOut bedeutet ja = Vorverstärkerausgang), denn ihre Signale sind hinter den Endstufen durch Spannungsteilung gewonnene.
Sowohl beim 750er als auch beim 659er war eine Frontauftrennung gewünscht (mehr sollte man diesen auch nicht zumuten). Daher besteht die Aufgabe des Umbaus darin, die Front-PreOut erstmal zu echten PreOut machen und die Surr-Back-Ausgänge werden zu Front-MainIn umfunktioniert.
03
Die Innenansicht des 659er (750er identisch).
grün gerahmt: der komplette Vorstufenbereich samt Wandlern und Videoverarbeitung
rot gerahmt: die 7-Kanal-Endstufe
04
Die PreOut-Platine.
Gut zu erkennen ist das graue Flachbandkabel, durch das die Lautsprechersignale zu dieser Platine geleitet werden und durch Spannungsteiler mittels Widerständen werden die Signale auf "PreOut-Niveau" gebracht. Eine direkte Verbindung dieser Platine zur Vorstufe sucht man vergebens bzw. findet man nur für den Sub-Ausgang.
Diese Platine muss für eine Modifikation ausgebaut werden !
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Tuner entfernen !
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Trigger-Platine entfernen !
Die beiden roten Pfeile markieren die letzten beiden Platinen die zusammen rausgenommen werden müssen, da sie durch ein Kabel unlösbar miteinander verbunden sind !
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Das "Objekt der Begierde" (die PreOut-Platine) ist raus.
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Die PreOut-Platine (rechts im Bild) kann nun modifiziert werden.
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Die sechs markierten Stellen müssen nun wie im Bild zu sehen gefräst werden.
Damit werden die Signal-Anschlüsse der Buchsen von der vorhandenen Elektronik getrennt und "eigene" Masseanschlüsse für die neuen PreOut- und MainIn-Buchsen geschaffen.
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Die "geschaffene" Kanalbelegung und die dazugehörigen Masseanschlüsse !
An diese freien Anschlüsse/Lötpunkte auf der Platine werden nun ca.25-30cm lange abgeschirmte Signalkabel angelötet !
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Fertig sieht das dann so aus.
Wie immer fein säuberlich gegen Kurzschlüsse jeglicher Art eingeschrumpft !
Die modifizierte PreOut-/MainIn-Platine kann nun genauso wieder eingebaut werden, wie sie zuvor ausgebaut wurde und die vier Signalleitungen bleiben frei nach hinten liegen.
Nun beginnt die Trennung im Gerät:
12
Dieses Flachbandkabel ist die Übergabestelle von der Vor- zur Endstufe im Gerät und dient als Trennstelle.
Es muss beidseitig abgezogen werden !
13
Am Steckverbinder auf der Vorstufenplatine (obere Steckverbindung Bild 12) ist die Kanalbelegung des Flachbandkabels gut erkennbar.
Die hier bereits markierten Lötpunkte werden die Anschlüsse für die echten Front-PreOut.
Dazu aber mehr ab Bild 17.
14
Entsprechend der Kanalbelegung des Flachbandkabels (Bild 13) werden die beiden hier sichtbaren Signal-Leiterbahnen "freigelegt".
Holzbrett als Unterlage, ein Cuttermesser und eine ruhige Hand machen sich da ganz gut.
Der Signalweg ist im Bild von Rechts (Vorstufe) nach Links (Endstufe), wobei der direkte Signalweg für Front-L+R nun unterbrochen ist und diese beiden Lötfahnen die MainIn-Anschlüsse werden.
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Das modifizierte Flachbandkabel wird so wie abgebildet wieder eingesetzt.
Fingerspitzengefühl ist gefordert, damit am oberen Steckverbinder alle Kontakte richtig sitzen !
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Die Signalkabel von den neuen MainIn-Buchsen werden nun abgelängt, das sie bis zu den Lötfahnen des Flachbandkabels reichen, Schrumpfschlauch nach hinten aufschgeschoben, Kabelende ca.2-3cm abisoliert, die Abschirmung/Masse wird abgeschnitten und die Signalleiter mit den Lötfahnen des Flachbandkabels verlötet.
Die MainIn-Leitung erhält keine Masseverbindung zur Elektronik (Abschirmung/Masse endet quasi vor der Trennstelle) !
Zum Abschluss wird auf beide Verbindungsstellen der Schrumpfschlauch geschoben und mit der Heissluftpistole eingeschrumpft.
Die MainIn sind damit fertig.
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Jetzt werden die beiden Signalkabel von den neuen PreOut-Buchsen so abgelängt, dass sie problemlos bis zu den Lötpunkten von Bild 13 reichen und wie hier in Bild 17 zu sehen angelötet und gegen Kurzschlüsse eingeschrumpft !
weiss / blau = PreOut/Masse von Front-Links
rot / rot = PreOut/Masse von Front-Rechts
Nun besteht Masseverbindung/Abschirmung von der Vorverstärker-Platine bis zu den PreOut-Buchsen und weiter bis zum ABL/ATM (wichtig) und auch bis zurück zur Trennstelle, ohne eine "elektrische Schleife" zu bilden, welche anfällig gegen Brummeinstreuung wäre.
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Der PreOut-Bereich der Vorverstärker-Platine, wenn alle Steckverbindungen wieder zusammen gesteckt sind.
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Die "neue Innenansicht" des 659/750er mit den Signalleitungen.
oben = PreOut / unten = MainIn
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Die neue Teilansicht der Rückwand mit Anschluss-Schaltbild für ein ABL oder ATM.
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Testaufbau nach dem Umbau mit eingeschleiftem ABL-Modul.
Seit kurzem habe ich neben dem ABL5/50 auch ein ATM5/50 zum Testen meiner Umbauten in meiner Werkstatt, allerdings noch nicht zum Zeitpunkt des Umbaus am 659er. Funktionieren tut aber beides. Hier ein Umbau, der kürzlich mit ABL & ATM getestet wurde -> http://www.nubert-forum.de/nuforum/view ... 143#295143
Wie immer habe ich natürlich vor und nach dem Umbau Tests des Signal-Störabstandes und Tests mit Musik gemacht und alles funktioniert wie gewünscht. Jeder der diesen Umbau wie gezeigt nachbaut wird ein einwandfreies Ergebnis erziehlen und absolut zufrieden sein.
Viel Erfolg wünsche ich nun allen Nachbauwilligen
Nachfolgend nützliche Tipps und wichtige Hinweise "by Rudi" für den ABL/ATM-Einsatz an "selbst aufgetrennten" Verstärkern:
1. PreOut (vorhandene oder neue) -> neue MainIn:
Es ist zwingend erforderlich eine Cinch-Kabelverbindung zwischen dem jeweiligen PreOut und neuen MainIn herzustellen, bzw. das ABL/ATM dort einzuschleifen, bevor der Verstärker/Receiver in Betrieb genommen wird ! Während des Betriebes sollte diese Verbindung nicht getrennt und insbesondere das ABL nicht ausgeschaltet werden !
2. ABL/ATM-Netzteil (gilt natürlich auch für mehrere):
a) Es ist zu empfehlen das Netzteil des ABL/ATM an die geschaltete Netzdose des Receivers anzuschließen (sofern vorhanden). Damit ist das Netzteil des Moduls immer gleichzeitig mit Spannung versorgt, wenn es der Verstärker auch ist und umgekehrt genauso. Bei dieser Netzteil-Anschlussvariante und Verwendung des ATM, sollte der Power-Schalter auf der Rückseite des ATM von AUTO auf ON gestellt werden (beim ABL bleibt er für immer auf "I", also AN) !
b) Ist keine geschaltete Netzdose am Amp vorhanden, ist es gerade beim ABL sinnvoll, das Netzteil an eine Master/Slave-Steckdosenleiste mit anzuschließen, bei der der Verstärker das Master-Gerät ist (max.Belastbarkeit der Master-Dose beachten), oder eine einfache Steckdosenleiste mit Hauptschalter zu verwenden. Dadurch ist - wie in Punkt 2.a) - automatisch gewährleistet, dass das ABL Versorgungsspannung erhält, wenn der Verstärker in Betrieb genommen wird.
3. ATM zwischen PreOut und MainIn:
Beim ATM kann man prinzipiell immer genauso verfahren wie unter Punkt 2 - man muss es aber nicht, denn es kann auch problemlos die Auto-Power-Schaltung des ATM genutzt werden. Das Netzteil ist dabei an eine beliebige Steckdose unter Dauerspannung, aber das ATM schaltet sich nur mit ein, wenn auch Signal anliegt und auch automatisch wieder aus (zeitverzögert). Für diese Variante ist beim ATM zwingend der Eingang 1 zu verwenden !
Wer ein ATM für den Center-LS verwenden möchte, sollte darauf achten, dass im Mono-Betrieb des ATM und Verwendung der Auto-Power-Schaltung der rechte Kanal des Eingang 1 verwendet wird.
4. Maßnahme gegen Brummstörungen:
Alle Cinch-Signalkabel der ABL/ATM-Module sind von den Netzteilen der ABL/ATM mindestens 10cm fern zu halten, um Störeinstreuungen zu vermeiden !
...kleines Feedback:
bis denn dann,schlugy hat geschrieben:Es ist alles so wie ich es mir gewünscht habe. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass der Gewinn im Bassfundament so gravierend ist. Jedenfalls kann nun mein alter Stereo-Amp in den Ruhestand.
Ich habe jetzt alle Zuspieler digital angeschlossen und kann so die relativ guten D/A-Wandler des Yamaha nutzen, ohne auf den ABL verzichten zu müsen.
Also ich bin sehr zufrieden...
der Rudi