Oder Online: LINK zur NRZNRZ vom 19.10.2007, SIMONE BELLINGRÖHR hat geschrieben:Ein ganz neues Kapitel
Junger Regisseur sagt Roboter C-3PO, woŽs lang geht. (Foto: "Das Kino des George Lucas", Schwarzkopf & Schwarzkopf-Verlag)
KRIEG DER STERNE. Regisseur George Lucas produziert eine "Star Wars"-Serie fürs Fernsehen - ohne Skywalker und Co.
LOS ANGELES. Der amerikanische Regisseur George Lucas greift wieder zu den Sternen. Die Arbeiten an einer "Star Wars"- TV-Serie hätten jetzt begonnen, verriet der Schöpfer des Sternen-Universums der "Los Angeles Times". Fans der Sternenkrieger müssen sich aber auf eine neue Version gefasst machen. "Es hat nichts mit Luke Skywalker oder Darth Vader und den anderen Charakteren zu tun", erzählt Lucas. Die Helden der Kinofilme werden nicht in der Fernsehserie auftauchen.
Bewährtes Prinzip
Die Art, wie die Story angelegt sein wird, fußt aber auf einem bewährten Prinzip: Sie spielt in der Zeit, die zwischen den Handlungen von "Episode III - Die Rache der Sith" und "Episode IV - Eine neue Hoffnung" vergeht. Das sagte Lucas dem US-Magazin "TV Guide", während er den Journalisten der "Los Angeles Times" vorwitzelte, die Serie drehe sich um das Leben von Robotern. Doch Spaß beiseite: Tatsächlich geht es um Nebencharaktere der großen Kino-Saga und um deren Geschichten, verriet der Schöpfer des Sternen-Epos dann doch noch ganz ernsthaft.
Zum ersten Mal zogen die rebellischen Jedi-Ritter, der auserwählte Luke Skywalker, Fliegerass Han Solo und Prinzessin Leia vor 30 Jahren in den Krieg gegen das dunkle Imperium Darth Vaders. Drei "Star Wars"-Filme brachte George Lucas, der damit nach dem Teenie-Streifen "American Graffiti" seinen Durchbruch schaffte, von 1977 bis 1983 heraus. Nur, um 1999 noch einmal von vorne anzufangen. Wiederum in drei Teilen erzählte er der rätselnden Fangemeinde die Vorgeschichte, wie aus einem kleinen, lieben Jungen, der fiese Darth Vader wurde.
Dass sich Nebenfiguren, wie für die neue TV-Serie geplant, selbstständig machen, ist unter Sternenkriegern allerdings keine Seltenheit. Seit dem cineastischen Urknall 1977 expandiert das "Star Wars"-Universum in alle Richtungen. Schon als der Hype um den jungen Skywalker und seinen so kurzatmigen wie bösen Vater Darth Vader nach der "Rückkehr der Jedi-Ritter" einen Höhepunkt erreichte, waren die Bemühungen groß, die Welle der Begeisterung nicht davonrollen zu lassen. Zu gut lief das Geschäft mit dem Sternenkrieg.
Zwei Eisen im Feuer
Prompt kamen 1984 und 1985 zwei Fernsehfilme heraus. Die Hauptrollen spielten schon hier ehemalige Nebenfiguren. Kleine, plüschige Lebewesen: die Ewoks. Die Filme liefen auch im deutschen Fernsehen. Genauso wie zwei Zeichentrickserien. In einer waren die cleveren Fellknäuel erneut die Helden.
Zwei Eisen hat der Regisseur auch jetzt wieder im Feuer: Neben der Produktion der Drehbücher für die neue, auf 100 Folgen angelegte Real-TV-Serie, arbeitet George Lucas auch an der Animationsversion einer weiteren Star Wars-Serie: Clone Wars. 2003 wurde sie bereits als Zeichentrick ausgestrahlt. Doch der Krieg der Sterne findet längst nicht mehr nur auf der Leinwand und der Matscheibe statt. Auch auf dem Computer, in Kinderzimmern und Bücherregalen. Plastikfiguren stehen en masse in der Spielzeugläden. Übrigens auch solche, die in den Filmen nur am Rande auftauchen. Es erscheinen ganze Buchreihen, die "Das Erbe der Jedi-Ritter" für sich beanspruchen.
Mit der neuen Serie wächst es weiter - das Star Wars-Universum, aber auch das Merchandising-Imperium des George Lucas. Er verdient an der TV- und der Animationsserie nicht nur, weil alles in seinen Studios produziert wird und er den Sendern ein fertiges Produkt anbieten kann - damals, vor 30 Jahren, als man dem jungen Regisseur und seinen Sternenkriegern eine kolossale Bauchlandung prophezeite, sicherte er sich bereits die Rechte an allem, was je in Verbindung mit der Marke "Star Wars" erscheinen würde. (NRZ/dpa)
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