Hi,
mal wieder On Topic

falls daran noch Interesse besteht.
Einleitung:
Nachfolgendes soll eine Erfahrung zu einem Produkt schildern - kein uneingeschraenktes Loblied eines vergramten Marketingmenschen wie leider leider auch anzutreffen ist.
Ich persoenlich kann sowieso das oberflaechlige "...das bringt dich nach vorn" od. "...das ist eine ganz andere Liga" nicht mehr hoeren/lesen - dazu ist mir einfach die Zeit zu schade.
Also muss ich selbst mal den Hintern hoch bekommen und Zeit zum Schreiben (auch Nachdenken

) investieren.
Sorry schonmal, dass es doch etwas laenger geworden ist
Ich habe einen REL im Einsatz (Stentor)
z.Z. an Rotel RSX-1067
Raum: 16m2 (also sehr klein)
Lautsprecher: 7Stueck Kompakt auf Staender (Audiodata MIgnon), geschlossener Typ
Musik: Jazz, Rock/Pop, Heimkino
Mietwohnung
gemaessigte Lautstaerke
Gleich vornweg:
der REL ist kein Basswunder - denn was sollte "Basswunder" denn aussagen?
Meine Lautsprecher sind klein (dem Raum entsprechend).
Durch die geschlossene Bauweise droehnt/mulmt bei HiFi/Heimkino erstmal nichts zusaetzlich.
Ein Soundbrei waere bei 16m2 toetlich

.
Die eingesetzten Lautsprecher sind auch eher fuers Nahfeld konzipiert, passt.
Der REL Stentor arbeitet nach dem Downfire-Prinzip, "feuert" nach unten auf eine Granitplatte.
Das sieht auf dem Papier erstmal nach Anregung des gesamten Fussbodens (Beton) und Basswumms ohne Ende aus...
Ich hatte vor dem Kauf absolute Bedenken - nicht zuletzt durch den vorhandenen Bassreflexkanal (ich wollte urspruenglich auch einen "geschlossenen" Subwoofer)
Wie ist der REL nun angeschlossen, wie klingt er?
Nach vielen Tests hat der Anschluss ueber die High-Levels gewonnen (man hoerte es aber schon nach 1Minute).
Warum?
Ueber die Hi-Levelanschluesse (also an den Lautsprecherklemmen des Verstaerkers) kann man
diesen Sub extrem feinfuehlig (und vorallem fast nahtlos zu den Kompaktlautsprechern) justieren - ok, das ist nichts besonderes.
Gleichzeitig bleibt (hoerbar!) der Klangcharakter des Verstaerkers erhalten.
(Bsp: Der vorhergehende Denon 3805 eher im Bass etwas weich und "rummsig", der jetzige Rotel 1067 bedeutend drahtiger, tiefer und vorallem durchhoerbarer - die Baesse knarzen richtig schoen, furztrocken)
Leider werden im Heimkino durch diese Anschlussart die Frontkompaktlautsprecher (auf large) sehr stark beansprucht (bekommen den vollen LFE-Pegel mit draufgeknallt, Umleitung LFE-nach Main), also vorsicht.
Im Stereobetrieb ist diese Anschlussart aber (in meinen Raeumlichkeiten) nahezu perfekt.
Dabei drehe ich die Lautstaerke des Subs geradeso hinein, dass man ihn nur hoert bei aufgelegtem Ohr, er einfach nur die Hauptlautsprecher im Frequenzkeller ergaenzt, auf keinen Fall uebertoent - das wuerde auf Dauer extrem nerven.
"Normal" ueber RCA (LFE-Cinch) angeschlossen klang der REL eigentlich immer (leider) wie halt ein ganz guter Sub klingt, nicht schlechter aber auch nicht besser.
Trotz Feinjustierung habe ich keine tonale Einheit zu den Boxen hinbekommen - egal wie laut/leise eingestellt. Fuer Heimkino bestimmt ok.
Der Klangcharakter war ausserdem immer etwas weicher (wie gesagt, nur bei mir: Riesensub-kleiner Raum).
Und mit Raummodens musste man verdammt aufpassen.
Anpassung:
Damit z.B. eine Bassdrum nicht nur hoerbar ist, sondern auch diesen "Kick" (od. auch Punch selbst bei kleinen Lautstaerken ) bekommt, habe ich festgestellt -egal wo ich den Sub im Raum plazierte, sogar mal auf den Hoerplatz gehieft- dass eine 180er-Phasendrehung am Sub genau dies brachte.
Mit einer Bassfrequenz/-Sweep-CD habe ich getestet, in wieweit Einbrueche am jeweiligen Hoerplatz auftraten.
Der positive "Nebeneffekt" war aber dabei, dass ab jetzt absolut nichts -und damit meine ich auch wirklich nichts- wummerte od. droehnte, trotz des kleinen Raums mit seinen spezifischen Raumresonanzen.
Bei tiefsten Basswellen im Heimkino vibriert die Couch schon sehr spuerbar - trotzdem droehnt nix, absolut nix!
(uebrigens ein guter Test, auch mal durch den Raum zu gehen, wo evtl. stehende Wellen od. Ausloeschungen vorhanden sind)
Es hat den Anschein, als ob im positiven Sinne bestimmte Bassfrequenzen im Ausklingverhalten etwas "abgewuergt" werden, punchiger werden, sich nicht hochschaukeln, trotzdem alles da ist, aber eben kein Bassmulm.
Auch habe ich festgestellt, das die Original-REL-Kabel relativ roh und nicht gerade feindynamisch klingen.
(ich habe mir extra nochmal ein originales Kabel schicken lassen, habs versucht)
Auch wenn ich jetzt geschlagen werde - ein stinknormales (Profi)-Mikrofonkabel erzielte bei mir ein dynamisch richtig feinfuehliges und im Sound nicht so aufgedicktes Ergebnis.
Es kommt genau dort Bass, wo Bass auch ist, tief, trocken, weg - nicht schon Bass-Mulm beim Nachrichtensprecher
So, das waers erstmal "im Groben" zu meinen Eindruecken eines REL-Subwoofers - die leider sonst eher im gehobenen Preissegment zu finden sind.
(habe ihn guenstig i.d.Bucht erworben)
Bei Fragen, immer raus damit.
Die Marke ist mir persoenlich uebrigens egal (falls hier jemand Floehe husten hoert),
ich bin da ziemlich emotionslos - es muss halt klingen (und darf nicht viel kosten

)
Ich hoffe, dass ich dem ein und anderen mit meinen
persoenlichen Erfahrungen eine nette Lesestunde bereiten konnte
Gruss joerg
ps:
durch den Hi-levelanschluss (und das Mikrofonkabel?) hatte ich z.T. leichten Brumm.
Nach Erdung des Verstaerkers war sofort Schluss damit

(so ein Stromkabel nur mit Masse dran, ich glaub von Roos)
pps:
-evt. sind einige (groessere) RELs auch eher fuer groessere Raeume gedacht (s. z.B. die groesseren SVS)
-fuer Rock/Pop (und entsprechend verlangten "Punch") gibt es bestimmt geeignetere Sufwoofer
-vorallem fuer dezenten Einsatz z.B. in Stereoumgebungen sehr zu empfehlen, eher "musikalisch" als punchy